unserem sohn werde ich erzählen
wie dieser hunne sich ergab
in allen sprachen der entente
der einzige den ich lebend sah
sonst sehe ich sie nur im stacheldraht
aber das sind dann leichen
ich träume von unserem rosengarten
mit blüten aus stacheldraht
wie die verlobte es warm und trocken hat
wie still es dort ist auch davon träume ich
wenn wir köln erob
neuer brief explosion überstanden
mit dem sohn wird das wohl nichts
sagen sie aber wer weiß
lieber hätte ich einen arm verloren
wird aber auch noch passieren
warum warum dieser krieg
wir können die erde auch friedlich
in stacheldraht umwickeln
wenn wir köln erobern unwickle ich
eine deutsche frau mit stacheldraht
andere haben mehr freude
aber man muss opfer bringen
was werde ich wenn dieser krieg vorbei ist
vielleicht ein stacheldrahtgärtner
von einem scharfschützen ins gesicht getroffen
und dann noch granatsplitter
es war ein guter tag
viele krauts erledigt
und für mich ist dieser krieg vorbei
die plastische chirurgie wird mein gesicht
wiederherstellen das ist das mindeste
das die zivilisten uns schulden
zu viel hass im letzten brief
auf uns auf die auf alle
gewinnen und abhaken
leider komme ich nicht mehr zurück
dieser zug ist abgefahren
aber der sieg ist nahe
...und als ich ankam
da verblutete sie in den rosensträuchern
einem natürlichen stacheldraht
Der Preuße
haut aus stacheldrahlt
was wird aus dir
wenn sie zärtlichkeit brauchen
zum glück braucht der krieg sie nicht
er weint granatslpittertränen
seit drei jahren und sollte doch
so schnell vorbei sein
figuren aus stachelgrat
antike göttergestalten
weisen den weg
ich will nach indien reisen
wenn es noch möglich ist
ruhe wär schön
doch die stille
gibt sie mir nicht
zurück an der front
dann immer erleichtert
ich kann dann besser einschalfen
wenn ich mal schlafen kann
neulich im traum
stand der alte hindenburg
langsam vom stuhl auf
wie ein könig
und gratulierte uns zum sieg
möge er kaiser werden
wolken aus stacheldraht
kommt jetzt der schlaf
das schönste am krieg
möge er nie vorbei gehen
ich mache mir sorgen
um meinen schlaf
zu hause
wird es nicht sein wie es war
oder es wird kein zuhause sein
oder ich baue mir ein zuhause aus stacheldraht
berge aus stacheldraht schon bestiegen
und überlebt also stacheldraht und ich
ich und stacheldraht ist das was
für die traumdeutung
artillerie in der ferne
hier erreicht uns nichts
wir sind auf mehr vorbereitet
am mond vorbei er reitet
der russische kaiser der abgedankt hat
bald dankst auch du
ich sehe kathmandu
und thimphu
Der Franzose
Nivelle! Milliarden Sterne sah die Nacht,
führ morgen wieder an!
Ein Sprint in das Gewisseste der Welt:
die Heimat Tod, doch vorher noch ein Lauf:
das ist nicht Selbstmord, das ist Offensive!
Schön jeder Meter, den du läufst, Soldat,
bedeutungsvoll ist jeder Atemzug,
wer auf dich schießt, der hat auch seinen Platz,
pulsiert in ihm die Harmonie der Welt.
Die Leute sind so asozial zu mir,
maskierte Augenfressen gucken aus
Verlegenheiten raus; dass ich nicht tret
zeitlupengangs auf Hypochonderschaben.
Alles ist hässlich, aber alles lebt.
Es lebt! Welch Drohung. Dieser Müllsack auch?
Wenn Socken hängst, häng zwei, sonst einsam fühlt
die Eine sich. Die Lebenspandenmie
der nackten netten Opfer. Jeder Tod
ist schrecklich durch die Peinlichkeit, er ist
unpassend zu Konsum und zu Konsens.
Ich sehe Sterne. Ja. Ich sehe, sterbe.
Billionen, Sextillionen will ich sehn!
Auch Niederegger Marzipan mag gerne.
Zerrissen, nicht? Nicht wirklich. Willst du hörn,
mir sei Bequemlichkeit so lieb und wichs,
dass ich nicht kriege, was im Kriege kriegt
der Franzmann, der noch zehn Sekunden lebt?
Nimm du ein Messer, schneide sie dir ab,
Tentakel, Rüssel, die dir aus der Gier
nach überzuckert leichten Lüsten wachsen.
Scharf schmeckt das harte Wasser freier Lust.