zwischen Nacht und Nacht

Erlebnisgedicht zum Thema Schmerz

von  Traumreisende


Die Nacht gibt nicht auf
zerrt mich in das Minutenwerk
von windendem Hoffen auf Schlaf.

Blick durch kühlendes Glas
Betonbauten
Lichter aus fernen Zimmern
in denen die Nacht zum Freund wurde.

Hinter mir dreifaches fremdes Atmen
fremdes Stöhnen
vor dem meine Ohren
sich nicht verschließen können.

Aus dem weißen zerwühlten Laken
kriecht der hämmernde Schmerz.
Der geschundene Körper
bittet um Sekunden der Ruhe
und die Seele weint
in die Einsamkeit des sterilen Zimmers.

Die Nacht will nicht aufgeben
doch im zarten Rot
schmückt sich der Sonnenaufgang
zwischen Nacht und Nacht
erwacht der Tag
immer ein neuer Tag.

Ich löse meine Gedanken
von ihrer schmerzenden Hülle
und gehe
mit den Sonnenstrahlen
in das Morgenlicht der erwachenden Hoffnung.


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Kommentare zu diesem Text


 AndreasG (02.04.05)
Hallo Traumseisende.
Es kommt eine gewisse Stimmung auf, eine klare Atmosphäre, doch das "dreifach fremde Atmen" zerhagelt mir alles. Ich verstehe es einfach nicht - oder meine Fantasie spielt mir Streiche. Ich fände es eindeutiger besser.
Liebe Grüße, Andreas

 Traumreisende meinte dazu am 02.04.05:
Danke für das Nachdenken... es ist ein erlebnisgedicht, krankenhaus, vierbettzimmer, zu dem eigenem schmerz hört man den fremden....kann ihn nicht loswerden, kann nicht flüchten....
vielleicht wird es jetzt eindeutiger??
lg
silvi

 AndreasG antwortete darauf am 06.04.05:
Klar wird es eindeutiger, aber im Gedicht steht es trotzdem nicht (oder im Titel). Muss Dein Gedicht nicht alleine stehen können? Braucht es spätere Erklärungen?
zwinkernd, Andreas

 Traumreisende schrieb daraufhin am 06.04.05:
stimmt schon, es müßte allein stehen, aber in diesem fall, wäre die überschrift zu plump und es bleibt dem anderen beim lesen nichts mehr offen, du bist beim ersten lesen auch nicht auf der ebene krankenhaus gewesen, und über da dreifache atem gestolpert, es war dann für mich eine neue betrachtung. meinst du, wenn ich das dreifache wegnehme, haben deine und meine blickrichtung unabhängig und für sich selbststehend bestand?
lg
silvia

 AndreasG äußerte darauf am 07.04.05:
Hmmm... schwierig. - Es transportiert sehr viel. Eine sehr kräftige Aussage. Vielleicht solltest Du das Krankenhaus irgendwo unauffällig einbauen? Ich weiß es nicht.
Zum Glück ist es Dein Gedicht. Du musst es selbst entscheiden.
Liebe Grüße, Andreas

 franky ergänzte dazu am 23.03.06:
liebe silvi
das wort "steril" hat mich stutzig gemacht, dachte erst an getrennte räumlichkeiten mit hellhörigen wänden...
die grauen zellen etwas aktivieren ist gleichzeitig morgengymnastik.
lg schönen tag franky
(Antwort korrigiert am 23.03.2006)
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