Johann Wolfgang von Goethe: Faust

Reportage zum Thema Missbrauch

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Wer öfter liest, ist schneller tot

Im Geilenkirchen der Reformationszeit lebt ein kolumbianischer Fussballspieler namens Fausto Asprilla, genannt einfach Faust. Nein, Scherz. Er heißt wirklich Dr. Faust. Er ist Magister, Doktor gar, und, wie ein typischer Akademiker der abendländisch-faustischen Kultur, Nihilist. Er versucht sich und scheitert an okkulten Praktiken. Er ist verzweifelt und will sich umbringen. Doch dann kommt der Teufel.


Faust schließt einen Pakt mit dem Teufel. Dieser steht ihm für eine bestimmte Zeit auf Erden zu Diensten, darf aber, wenn er es schafft, ihm einen echten Moment der Glückseligkeit zu schenken, seine Seele in die Hölle mitnehmen. Vom Doktor Erlebtnix wird Faust zum alkoholtrinkenden und drogennehmenden Discogänger, erlebt allerlei geilen Scheiß, doch kann zu keinem Moment sagen: "Verweile doch, du bist so schön". Doch dann verliebt er sich in ein Mädchen.


Das Mädchen ist sogar schon 14 Jahre alt (damals setzte die Pubertät übrigens 3 Jahre später als heute ein), nix Lolita (wobei diese 12-Jährige wahrscheinlich schon etwas geschlechtsreifer als Gretchen mit 14 war). Faust verführt das Kind (die Rede ist explizit vom Kind) und schwängert es. Und dann kommt unvermeidlich das bittere Ende. Der unglückseligen Teenagerin, die ihren Säugling ertränkt, lässt Goethe einen Engel zu Hilfe kommen. Ihre Seele wird gerettet. Der Kinderschänder wird vom Teufel in die Hölle geführt.



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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (30.03.25, 12:38)
Dichtung und Wahrheit treffen auch im Faust zusammen.

 Jack meinte dazu am 30.03.25 um 22:40:
Und noch mehr in der Marienbader Elegie.

 harzgebirgler (30.03.25, 13:22)
den stein der weisen fand er nicht
weil viel zu sehr auf schein erpicht.

 Jack antwortete darauf am 30.03.25 um 22:40:
Ein eitler Pfau war Goethe halt,
was eben durch sein Werk auch hallt.
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