Hammer und sicher

Kommentar zum Thema Arbeit und Beruf

von  S4SCH4

Um es vorwegzusagen: Ich bin nicht gegen Arbeit. Was wie eine Entschuldigung anmutet, so vorweggestellt, so persönlich und so bekennend ist nicht mehr als eine Tatsache. Und man sieht schon; das, was Arbeit sei, entzieht sich in der Definition etwas, sie flutscht aus den Händen wie ein glatter Fisch der ins Wasser der Massen(hysterie) will.
Ist diese Arbeit nun etwas, dass ein Chef diktierte, oder etwas, was eine Sache gebietet? Zweifelsohne bemerke ich, sie kommt mit Weisungen und Anordnungen, und dafür bedarf es eine Hierarchie. Ein Verhältnis von oben und unten; in die Breite auch. Dass der Kunde hier in seiner reinsten Form gerne König sein darf, ist witzig, trifft aber in den seltensten Fällen zu. Es scheint eine Floskel, und erst recht, wenn der Kunde mit dem empfundenem wie erfundenem Hierarchiemaßstab, einen den man ja an die Hand bekommen hat als Arbeiter, weit unten steht. Der Schnorrer mit ´nem Euro im Einkaufstempel unter 1000 Leuten also ein König unter potentiellen Königen ...? Ja, schon klar.
Um aber zurückzukommen, auf die Arbeit und die Sache daran. Es ist mir die Strebsamkeit und die Konzeption, die man fern dieser definierten Angelegenheit, und fern des reinen physikalischen Begriffes von Arbeit (ich trinke ein Glas Wasser und verrichte sie)“, die mich fasziniert und die ich gerne in (m)einer Arbeit sehe(n) würde. Doch diese Ebene scheint oft als „Eigentumsvorbehalt“ den Bossen zuzufallen, denjenigen also, die unter anderem entscheiden, was, wann, wie, wo und wozu (die) Arbeit wäre. Arbeit scheint nicht mehr nur Arbeit, es ist Bekenntnis und Glaube an etwas Höheres (in der Hierarchie) geworden, an einen König (besagter Kunde) und findet nicht selten einen Höhepunkt im Tempel (Konsumtempel aka Einkaufszentrum).
Die Frage, die sich mir stellt: Bin ich auserwählt für diese (h)eilige Kommunion? Oder nur der baldige Burgerbelag im nächsten Fastfood Restaurant, der Typ an der Ecke mit ´zuviel´ Zeit, der Kunde mit dem Königsversprechen, das in Hausverbot mündet, oder Mätresse eines Bosses, der (s)einen Anspruch „zum Wohle“ seines Volkes durchsetzen muss und derart leidet, das man ihm das Kreuz fast schon abkauft (hätte man genug Währung). 
Ob ich nun Ketzerei betrieben habe an der „Arbeit“? Einen Grund dafür, dass ich so feist mit Rechtfertigung in den Text gestartet bin, muss es wohl geben. 


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Kommentare zu diesem Text


 Moppel (10.04.25, 19:55)
Was immer gerne von Arbeitnehmern vergessen wird, ist die Verantwortung, die ein Chef für seine Firma, seine Belegschaft hat. Diese Neiddebatte geht mir echt auf den Senkel.
Mach doch eine Firma auf, dann wirst du sehen, was es heißt, selbstständig zu sein. 
lG von m.

 S4SCH4 meinte dazu am 10.04.25 um 23:21:
Das mit der Verantwortung, meine liebe m., wird oft selbst von den Chefs vergessen. Deswegen ist es ja u.a. so haarig.  Sollte ich eine Firma aufmachen, dann nur mit dir als Gewerkschaftsvertreterin. ;) lg
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