79 gleich da!
noch nie gefunden
ein vierblättriges Kleeblatt
Muttertag endlich
vorbei?
Das vierblättrige Kleeblatt - weiter gewachsene Haiku
Endlich hat das Adlerauge Glück gehabt. Beinahe 79 Jahre verpeste ich diesen Planet, aber noch nie habe ich ein vierblättriges Kleeblatt gefunden! Leben lang habe ich mit gemischten Gefühlen zuschauen müssen, wenn meine treue Begleiterin, während wir mit über Hundert gefahren sind, aufzuschreien pflegte: “STOP! Halte sofort an!” und sofort kletterte von dem Gefährte, um ein Kleeblatt zu pflücken, das - wie denn sonst! - vierblättrig war!
Aber am diesjährigen Muttertag muss sie als Gefeierte wohl von ihren Kindern abgelenkt gewesen sein und trotz intensiver Suche fand sie nichts. Möglicherweise vermisste sie die gewohnte Geschwindigkeit vom Auto, durch mein Hinken an den Stöcken, womit ich das “nordic-walking” simulierte, wurde sie eher irritiert. Ich versuchte sie zu trösten und zeigte launisch mit dem linken Stock - rechter Arm ist immer noch etwas durch die Lähmung gezeichnet und weniger mobil - in das Gewühl der sich anbietenden Kleeblätter am herrlichen Ufer des Zürichsees, unter dem fantastischen Mammutbaum auf der Promenade in Horgen, unweit vom Hafen der Fähren nach Meilen. Das grüne Gewächs da glich einer namenloser Masse und verhielt ich auch entsprechend anonym, indifferent, als ich in das ganze Gemüse gestochen hatte, meldete sich niemand unter dem ersehnten Namen. So sagte ich es selber laut: “Dieses da, da könnte ein ‘Vierer Blatt’ sein…”, weil ich mich plötzlich auf die längst vergessene “Viererbande” von China erinnerte. Also nichts, nur als ein leerer Witzversuch…
Nur meine Frau führte beinahe perfekten Kopfsprung vor, eine Art perfekter Robinsonade, wie man es bei den guten Torhütern kennt und erhebte sich dann der Liberty Statue von New York nicht unähnlich empor, ein vierblättriges Kleeblatt in der Hand emporhebend, die wertvolle Trophäe festklemmend, das Erste, dessen Entdeckung wurde mir und nur mir zugeschrieben!
Damit reihe ich mich unter die berühmten Entdecker im Felde der Wissenschaft, wie z.B. George Edmund Lindsay von San Diego, wo mein Enkel studiert, oder wie Darwin selbst, oder nicht zuletzt meine Angebetete Amateurjägerin Diana, die Göttin der vierblättrigen Kleeblatter.