Narrativnarrenrennen

Lautgedicht zum Thema Lüge(n)

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Geschrieben und vergessen

Drehen, wenden und verdrehen,

bis das Narrennarrativ

steht, Scham fällt; im Spiegel sehen 

Zisstennarren nur so tief 

wie das Selbstbild „Wir, die Guten!“


Um nicht lügen müssen zu,

Projektionsprojektorfluten:

„Ich tat Böses, schuld bist du!“

Widerspruch unwidersprochen:

der Narzissmus hat gesprochen.


Ausgerechnet solche lernt man

als Idealisten kennen;

Flammenlicht der „schönen Seele“

sich erweist als Ego-Hölle.


Doch was wäre dieses Leben

ohne Übel, Schmerz und Täuschung?

Fünfundzwanzig schnelle Jahre,

und der Held zieht weltwärts weiter?



Anmerkung von Jack:

Ohne das Drama der anderen, die einen echten Helden oder Heiligen früh im Leben traumatisieren, würde der Erkenntnis- und Reifungsprozess auf dieser Welt kaum 25 Jahre dauern: zu früh wäre die Entwicklung abgeschlossen, und es folgte nur das Warten auf den Tod, da Suizid der Lebensbejahung des wahrhaft guten Willens widerspräche.


Sollte es sich bei dieser Kakodizee ebenfalls um ein Narrativ handeln: egal, ich bin keine 25 mehr, verlasse diese Welt eh bald aus natürlichen Gründen.

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