ANREGENDE FAULE ÄPFEL, doppelt verreimt, mit vorständigem Aphorismus – zum Genre des Tages:

LIEGEN FAULE ÄPFEL ZWISCHEN 🍏 FRISCHEN 🍎

LOHNT SICH NIMMER DIE NOCH AUFZUTISCHEN...

schiller stand auf äthylen*
dadurch kamen ihm ideen
sprudelten nur so hervor
riecht auch stechend nicht wie chlor

goethe kriegte das einst spitz
denn er fand - ist echt kein witz -
als der freund mal nicht zugegen
und ihm übel wurde wegen

eines süßlichen geruchs
während seines kurzbesuchs
in des freundes sekretär
äpfel oh die faulten sehr

schiller roch der'n fäulnis gern
goethe lag das völlig fern
brauchte faule äpfel nicht
doch ihm ging nun auf ein licht...

*https://de.wikipedia.org/wiki/Ethen

Ein Genius wird angeregt durch dieses und durch das
und manchmal ist das Stimulans sogar auch etwas krass:
Als Goethe einst zu Schiller kam und dieser außer Haus
saß jener nun im Zimmer rum und dachte ’Ei der Daus!
Was stinkt denn hier so fürchterlich mich kommt ja Brechreiz an!’ -
er suchte und er fand tatsächlich Äpfel !Mannomann!
die faulten in ner Schublade ganz deftig vor sich hin
und trübten schon des Herrn Geheimrats schöpferischen Sinn
 
Goethe riss schnell ein Fenster auf und schöpfte frische Luft
so dass sich dank der Luftzufuhr verzog der ekle Duft
sein klassischer Charakterkopf ward gleichfalls wieder klar
der eben noch vom Faulgestank doch recht benebelt war
Durch Schillers Frau erfuhr er dann wie sehr ihr Mann den liebt
weil der wohl seiner Schaffenskraft stets neuen Auftrieb gibt
Herr Goethe fand das wunderlich und hat es prompt notiert
als Zeugnis für des Freundes Tick der uns noch amüsiert...

https://www.eckermann.weblit.de/gespraech21.htm