Ich saß gerade am Schreibtisch, verfasste einen letzten Wunsch:
Schatzi, sollte ich vor Dir sterben, lass es nicht zu, dass mein Leichnam auf dem Friedhof bestattet wird, wo die Würmer an der Kiste klopfen. So böse darfst Du nicht sein, und vielleicht noch einen Stein aufstellen mit der Aufschrift „Hier ruht …“ Nein, Schatzi, so sarkastisch bist Du nicht.
Lass Dir aus meiner Asche einen Diamanten anfertigen und in einen goldenen Ring einfassen. Und wenn Du nach ungefähr zwanzig Jahren einen neuen Kerl kennenlernst, nimm bitte den Ring ab, bevor ihr ins Bettchen hüpft.
Für immer Dein.
Da klingelte der Postbote, übergab mir dies Überraschungspaket aus Australien von der Konsulatsbehörde.
Oh Schatzi, darin befanden sich deine Fingerabdrücke aus dem Register. Anhand jener identifizierte man dich. Mir war so, als reichtest du mir die eiskalte Hand, abgetrennt vom fehlenden Kadaver. Es lag ein klärendes Schreiben bei, oh du, mein liebestoller Schutzengel.
Mit erschrockenem Blick hob ich dich hervor aus unserem heiligen Ehe-Schein, welcher dem aktuellen Streckenabschnitt zum Opfer gefallen ist und wo du zwischen die Fronten geraten bist auf den Streifen der verlorenen Seelen, den Blinker lange gesetzt, du, meine Schutzempfohlene (in guten sowie schlechten Zeiten), abtrünnig wandeltest auf verschlungenen Pfaden der Aborigines, dich räkeltest im Beutel eines Riesen-Riesenkängurus beim Liebesspiel mit George Clooney.
Ob es nun das heftige Liebesspiel war, welches dich aus dem Beutel geworfen hatte oder das Stolpern des Tieres über das sechste Gebot, konnte nicht eindeutig geklärt werden.
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