Grace --- Aspergers erste Liebe ? im Romanauszug :-)

Schundroman zum Thema Allzu Menschliches

von  alter79





In Love With Asperger!


Roman im Cut- Up- Stil
Themen: X Mal LEBEN und LIEBE und.
Dann ASPERGER bis zum IRRE werden.
PSYCHIATRIE. REVOLUTION. KRIEG. PARTY. SEX! Gegenwart. Heute. Morgen. Dann wieder LIEBE! Und was über dich und. Mich. Es war echt schön.

Copyright 2015 Michael Köhn
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In Love With Asperger!

Grace, die Liebe seines Lebens, die sich von ihrem muslimischen Clan losgesagt hat, stirbt Tag für Tag an den Folgen grausamster körperlich- seelischer Misshandlungen durch ihre Familie.


Jimmi (Asperger), ein vielfach straffällig gewordener Mann, den Grace in der Psychiatrie kennen und lieben lernte, verhilft ihr zur gewünschten Rache, damit sie in Frieden schlafen kann, - wenn es soweit ist.

„Wie soll das Buchcover aussehen?“ Will Grace wissen.
„Zwei sich umarmende Liebende an einem tropischen Meeresstrand vor rotem Sonnenuntergang!“
„Ist das nicht fett kitschig?“
„Mag sein.“
„Wirst du auch über uns schreiben?“
„Aber klar doch ...“
„Über unsere Liebe?“
„Auch!“
„Aber bitte nicht zu schnulzig!“
„Versprochen.“
„Schreibst du auch darüber, dass ich Muslima bin und du meine Rache vollzogen hast?“
„Sind schon alle bestraft genug?“
„Die wichtigsten schon.“
„Für dich würde ich alles genau so wieder tun!“ Und das war meine feste Meinung. Auch um ihr und mir für die Unendlichkeit Hoffnung zu geben.
„Und Menschen töten?“
„Wenn es nötig wäre!“
„Schreibst du auch über meine Krankheit?“
„Wenn es dir wichtig ist, sehr gerne!“

- Mist! - Für das unglaublich blöde ’sehr gerne’ hätte ich mir am liebsten sofort die Zunge abgebissen...

„Was heißt ’sehr gerne’? - Das passt überhaupt nicht zu dir!?“ Kam prompt ihr Vorwurf.
„Ich wollte dir damit sagen, dass ich dich über alles liebe, Grace. Und dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist.“
„Wichtiger als du dir selber?“
„Ja. - Genau so wollte ich es sagen!“
„Und? - Willst du mich heiraten?“
„Willst du denn Asperger heißen?“
„Für dich schon!“
„Dann heiraten wir auf der Stelle!“
„Das ist sehr schön“, hauchte sie unter dünnem Atem, „fast Poesie, Jimmi, - Liebster“, um mit einem Kuss auf ihren blass gewordenen Mund in meinen Armen einzuschlafen.

- Bitte was -, ihr wollt keine Fehler machen? Ich habe alle gemacht, die man sich denken kann und den Rest schaffe ich auch noch; es wäre sonst ein zu langweiliger Abgang! -


Zuvor

Meine Eltern   trifft minimale Schuld. Und überhaupt -, hinterher weiß man immer alles besser. Nur Großvater wusste immer alles vorher. „Nehmt den Jungen aus der Schule, das wird da nichts!“ Doch es war nicht nur die verkehrte Schule. Es lag am Bezirk. An Berlin- Neukölln. An der schlechten Luft dort. Und an Ali. Dessen Baba der Boss im Kiez war. Und wehe, ich hielt meinen Hintern nicht in die Luft, wenn der wollte. Und der wollte oft. Das ging so lange schlecht, bis der Laden durch meine Schuld explodierte und ich deswegen in der Klapsmühle landete. Die bis heute Bonnies Ranch heißt. Aber keine Ranch ist. Ich weiß es, denn 10 Jahre wurde ich dort am Stück therapiert. Dann durfte ich raus. Lernte Munk kennen. „Eigentlich sind die in der Klapskiste normale Menschen, die mit dem Wahnsinn draußen nicht fertig werden!“ Und so war ich gleich wieder drin. Schade eigentlich und leicht zu ändern, wenn man es denn vorher wüsste. Doch auch von Munk habe ich wesentlich mehr Einsatz erwartet. Immerhin konnte ich neulich mit seiner Hilfe aus meinem alten Turnbeutel eine Zeitmaschine bauen. Let’s Fly, Baby!


Plötzlich Asperger!

Dr. M. hat kaum die Nadel aus meinem Arm, schon folgt seine Diagnose: Asperger!
– Asperger? Gerade er. Mein Alter Ego. Was weiß der schon. Doch immerhin, - M. hat mit der Diagnose ’Asperger’ die letzte Lücke geschlossen. Seine Gruppen gehen jetzt von Aal- Räuchereien bis Zy- Linderstifte. Und genau mit diesem Logo fährt seit gestern auch der neue Anstaltsbus durch die Stadt. Und um seine individuellen Ideen noch besser durchzusetzen, hat er dazu ein neues Funding gestartet.

„Mangels potenter Masse, Asperger!“ Lacht er. Als ob er sich entschuldigen müsste. Und erinnert mich im Lachen an meinen Vater. An dessen mir unerträgliche Nasalfalte. Seine verkniffenen Lippen. Den unsteten Blick kurz unter der Glatze. Die dröhnende Stimme. Und an den Gestank von Testosteron. Den mich peinigenden Achselschweiß. Mein Gott -, was habe ich
diesen Mann gehasst. Bis in die Legion, - mit dem Wunsch, in einem fernen Land zu sterben. Da war ich 16. Doch das hatten wir ja schon.

„Mit dem Ertrag vom Funding finanzieren wir die Reise nach Rio.“ Begeistert Munk seine Anhänger. Auch mich. Denn Rio ist bei mir lange her. Und ich beginne von der Copa zu träumen. Wäre da nicht meine negative Erfahrung, Geld zu erbetteln.

„Sie haben mir das Ding doch damals versaut, Munk!“
„Was meinen Sie damit, Jimmi?“
„Na Sie haben mich doch der Anstaltsleitung gemeldet, weil ich mich über die Ausländerpräsenz in der Anstalt beschwert habe.“
„Lieber Asperger, Sie haben neulich Ihre Kompetenz weit überschritten. Deswegen!“
„Ich habe im Interesse aller in der Anstalt dagegen protestiert, den Asylanten Haus 1 zur Verfügung zu stellen, - immerhin das 5 Sterne- Vorzeigehaus hier, während unsere Obdachlosen neben dem völlig heruntergekommen Friedhof vegetieren müssen. Das ist doch alles gewollt!“
„Lieber Herr Asperger, wir sind eine Stiftung öffentlichen Rechts – und haben unsere Richtlinien einzuhalten. Verstehen Sie das nicht?“
„Doktor Munk – erstens bin ich nicht Ihr lieber Herr Asperger. Zweitens haben Sie mich selber in die Fundingnummer reingequatscht.“
„Das sehen sie vollkommen falsch, Asperger. Das Funding wertet unabhängig der persönlichen Meinung, einer Person. Es zählt nur die tatsächliche Leistung.“
„Ach. - Und diese Leistung hat mein Tagebuch nicht erbracht?“
„Doch schon. Wir hätten Sie gerne damit ... Leider haben Sie aber mit Ihren unglücklichen Äußerungen Öl in die Asylantenszene gegossen. Zudem hatten sie kein kompetentes Personal, um ein professionelles Video einzureichen.“
„Es fehlt mir als Schreiber also ein Kamerateam, dass ich aus meiner Portokasse bezahle *hust* um dann über das Funding Geld zu schnorren, um mein Tagebuch in Gold gedruckt auf der nächsten Bitchmesse zu präsentieren?“
„Sie hätten ja auch mit einer Handykamera ...“
„Für wie bescheuert halten Sie mich eigentlich, Doktor Munk. Ihnen und ihrer Mischpoche haben meine Kommentare zu den Asylanten gestunken. Zudem meinen Sie, ich sei Jude. Weil ich ihnen bisher keinen Arierausweis vorgelegt habe.“
„Aber Jimmi, was denken Sie?!“
„Doktor Munk – ich kenne das Spiel. Es wird nicht erst seit heute gespielt.“
„Sie wollen doch nicht etwa auf den Führer anspielen?“
„Sind Sie denn keiner?“

Ihr Pass ist gefälscht! Und somit kassieren sie diverse Leistungen vom Amt unberechtigt, schreibt mir das Amt. Es fehlt also nicht mehr viel und die neue Ernte wird gepflückt. Ich weiß auch schon wo. Wir müssen uns aber wegen der neuen Sanktionen gegen Russland tierisch beeilen. Dabei sind die Luftschläge gegen Syrien nicht zu vergessen. Früher ist man dafür kostenlos nach Sibirien gekommen. Umsonst. In die USA mit 15 Cent für 4 Sterne. Damit ist Bangladesch gemeint. Stimmt. Das große Ganze ist eben wichtiger als das eigene Leben. Du brichst mir das Herz. Bleib ruhig. Es ist doch nur ein Crashtest. Ein schwarzer Block. Wie der Wurm in der Bahn. Körper und Geist. Höhen und Tiefen. Große, kleine Vögel. Die mich picken. Sanft. Wie Mutter mir übers Haar strich. Du erinnerst dich wohl noch? Sicher. Erst war der Geist. Dann der Körper. Woher hast du das? Es steht geschrieben, nach dem Essen lass die Hunde los. Und rein ins Vergnügen.

Nein. Ich lese nicht viel. Im Gegensatz zu damals. Meine Tage sind zu kurz. Auch liegt es am Tavor. Das ich schon Jahre nehmen muss. Aber nicht weiß warum. Doch, du weißt. Weil du selber ... Stimmt ja. Ich bin erzählender Asperger. Mit später Diagnose. Ich erzähle Geschichten. Schreibe Romane. Gedichte. Aus Notwehr. Wie den hier. Achtung: Kurze Zeit nur für 99 Cent! Doch der Trend scheint nach oben zu gehen. Mann ... Du musst auch mal loslassen können. Bitte? - Wie soll das denn gehen?

„Sie haben Ihren Vater umgebracht!“
„Warum sollte ich?“
„Weil Sie ihn gehasst haben!“
„Sagen Sie jetzt nichts mehr, - gar nichts!“ Befiehlt Doktor Meyer, Strafverteidiger, als mein Rechtsanwalt.
„Dann werde ich es Ihnen sagen.“
„Auch Sie werden gar nichts mehr sagen“, sagt Doktor Meyer. Doch den Staatsanwalt kümmert das nicht richtig, und den Haftrichter gar nicht.

„Der junge Mann hat ADHS!“
„Auch falsch!“ Behauptet Meyer dagegen. „Unser Gutachter kommt zu dem Schluss, dass mein Mandant unter Asperger leidet. LEIDET, verstehen Sie?!“
„Wer ist der Gutachter?“ Fragt der Haftrichter.
„Professor Doktor, Doktor Künzel!“
„Na dann...“
„Und nun?“
„Ich hebe hiermit den Haftbefehl auf, Herr Staatsanwalt! – Oder haben Sie ’neue’ Beweise?“
„Nein. Keine.“
„Gut, dann ergeht folgender Beschluss...“

„Wie geht’s nun weiter, Doktor Meyer?“ Flüstere ich.
„Sie werden in die U-Haft zurückgeführt und von da aus dann entlassen. Das dauert aber, bis der Haftrichter die Papiere unterzeichnet hat. - Sie können also in Ruhe packen!“
„Im Film sieht das aber alles anders aus. Da gehen die Leute aus dem Gerichtsaal direkt in die Freiheit.“
„Wie alt sind Sie jetzt?“
„Eben Neunzehn, Herr Doktor Meyer.“
„Sie werden in ihrem Leben bestimmt noch viele falsche Filme sehen.“
„Ja. - Bestimmt!“

Im falschen Film war ich neun Monate und 6 Tage zuvor, als Mutter unter meinem toten Erzeuger lag.
„Und vergessen Sie nicht, sich wöchentlich auf dem Polizeirevier zu melden.“
„Versprochen!“
„Okay. - Wir telefonieren morgen!“
„Ach -, Herr Doktor Meyer.“
„Ja.“
„Rufen Sie bitte meinen Bruder an?“
„Eddy? -  Soll der Sie abholen?“
„Ja, bitte!“
„Seien Sie vorsichtig, - und kommen Sie nicht unter die Räder; Sie sind noch jung und...“
„Ich werde mir Mühe geben. Versprochen!“

’Ich bin ein Krimineller. Kriminelle sind notorische Lügner. Alles an mir ist eine Lüge’, schreibt Raymond 'Red' Reddington. Dabei wollte ich Abitur machen und Stuntman werden.

Ich habe 0,66666 Jahre lang Schlachter gelernt und musste die Lehre abbrechen, weil ich (angeblich) meinen Vater geschlachtet habe. Eine Kopfgeburt. Das gehasste Vieh. Sagt man.

Das Leben passiert, wie wenn ein Ertrunkener in der Wüste liegt, während du was über Freiheit und Ungezwungenheit quatscht. Von ’Absinthe Green Silk Satin’ und lauter anderen schrecklich schönen Sachen. Doch halt! Ich liebe sie. Alle! Und gebe viel dafür mit ihr in ’Jacket, Dress And Slip’ flach auf einer Marmorplatte zu liegen, um auf die Sünden der Nacht zu warten. Ich, Bruder von Jimmi Asperger, - der gutgläubige Idiot. Doch das wird sich nun ändern.

„Frauen sind Ware!“ Wirft Eddy den Köder aus. Der einer meiner anderen ’oberschlauen’ Brüder ist. „Sieh zu, dass du selber bald eine hast und mit dem Arsch an die Wand stellst!“ Und dazu johlen seine vom Champagner besoffenen Hühner im Bunny- Kostüm, dass ihre Puscheltitten und Plunderohren im Takt mit dem Cadillac wackeln. Genau das geschieht mir, als ich nach 9 Monaten und 6 Tagen U-Haft entlassen werde, weil mir Eddy einen Star an Strafverteidiger spendierte, der zudem mit Richter und Staatsanwalt gut kann.

Die Knastpforte scheppert ins Schloss. Auf dem Parkplatz blitzt in Rot Keules Cadillac, aus dessen Verdeck es summt. Dass die 12 Zylinder unter dessen Haube brummeln wie satte Kaninchen, muss ich wohl nicht weiter erklären. Lieber springe ich mit einem Satz in die geile Karre und Eddys 3 Ladys hühnern sofort an mir rum. Ey, ich sitze noch nicht mal und das Verdeck ist noch offen!

„Du bist gut im Futter. Hast Muskeln zugelegt!“
„Sechs Monate Sportkalfaktor, da brät sich was zusammen“, muss ich grinsen.
„Was heißt eigentlich ’der kann mit dem Staatsanwalt gut’“, komme ich wenig später Absinth gurgelnd zum ersten Mal in der Allergrünsten der grünen Feen.
„Meyer hat den Staatsanwalt überzeugt, Moni zu nageln. Und es gibt reichlich Bilder davon!“
„DIE Moni?“
„Ja. - DIE Moni!“
„In unserem Laden?“
„In meinem Laden!“
„Also“, lacht Eddy, „willst du sie haben?“
„Moni?“
„Meinst du, du bekommst von mir den Staatsanwalt?“
(...)
Und so fing es an. Das mit Moni - ’All That Jazz’. Und dem Film vom ’Rock’n Roll’ erigierten Staatsanwalt.
- Yippie Ya Yeah Schweinebacke! Hoch soll sein steifer kleiner Pimmel leben.

Die Kugel blieb knapp unter der Kopfhaut stecken. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Nicht mal, wo die hergekommen ist. Nur eins: Es war vermutlich ein ziemlicher Akt, die rein zubekommen, weil es ein ziemlicher Akt war, die wieder rauszubekommen. 3 Wochen Intensivstation. Hörte ich später. Da waren die Fäden schon verfault. Innen. Wo sie die Schwarte zusammenhalten. Außen kann man sie abziehen wie einem Schwein die Borsten. Bei mir ging es jedenfalls so.

„Und das ist deine Narbe?“ Tastet Moni neugierig.
„Ja. - Das ist sie. Und deren gute Pflege ist wichtig. Brich dir also nicht die Fingernägel ab!“ Was sollte ich auch sonst sagen.
„Die sind nur aufgeklebt.“
„Ich mag dich trotzdem!“
„Echt? - Du bist so anders...“, sagt Moni mit aufgerissenen Augen.
„Wie denn?“
„Anders eben.“
„Spannend!“

- Größe bemisst sich nach dem Aufstehen, wenn man gefallen ist -

Wer nach mir sucht, gibt am besten bei Google Maps die U-Bahnstation Berlin- Turmstrasse ein. Nimmt den Finger und fährt damit rechts die Turmstraße bis zur Wilsnacker Straße, dann kurz vor dem Amtsgericht Tiergarten, das gleichzeitig das Landgericht Berlin ist, wieder rechts. Hinweis Amts- und Landgericht: Um längere Wartezeiten zu vermeiden, wird empfohlen, einen Termin zu vereinbaren. Doch das ist ja jetzt voll Banane, weil es nämlich in die Wilsnacker geht und von da aus links in die Straße Alt- Moabit. Ey, an deren Ecke befindet sich ein super- super geiler Fleischerladen. Und ich kenne die Kaltmamsell! Weil sich keine 100 Meter weiter der Eingang zum Knast befindet. Braune Steine. Graue Gitter. Blitzender Stacheldraht, so weit das Auge sehen kann: Alt Moabit 12A! Eine Adresse wie Donnerhall. Kannst du glauben. Immerhin habe ich dorthin über 9 Monate meine sämtliche Post bekommen. Gut, wir merken uns also Berlin Alt- Moabit 12A: Knast.(Oft dazu gefragt: Abgabe von Kleidung, Wäsche und genehmigten Gegenständen. Antwort: Völlig unabhängig von der Besuchswahrnehmung besteht einmal pro Woche, jedoch maximal dreimal im Monat, die Möglichkeit, Kleidung mit einem zulässigen Höchstgewicht von 5 kg in der Rathenower Straße 81 an der Pforte VII abzugeben. Hierfür stehen folgende Öffnungszeiten zur Verfügung: montags 11.15 Uhr - 18.15 Uhr, jeden zweiten Dienstag im Monat 11.15 Uhr - 16.15 Uhr, dienstags und mittwochs von 09.15 Uhr – 16.15 Uhr donnerstags, freitags, samstags und sonntags, sowie an Feiertagen geschlossen). - Hast du’s? Gut! Denn von da aus sind es mit Eddys Cadillac, wenn er langsam fährt, noch zirka 20 Minuten bis zum Kiez in der Potsdamer Straße. Man rutscht dazu Ecke Knast rechts die Rathenower Straße runter, fährt die Paulstraße. Passiert am Schloss Bellevue die Spree, winkt dem Bundespräsidenten mit dem Mittelfinger. Cruist um die Goldelse. Knackt links das Lützowufer und ist auf der Bundesstraße 1, der Potse. So weit alles klar?

„Klar“, sagt Eddy.
Während ich ihn bitte, rechts an der Dings, also der Bülowritze über die Kleiststraße zum KaDeWe abzubiegen.
„Was willst du denn da, Mann?“
„Leute gucken!“
„Echt?“
„Natürlich nicht. Ich will ein fettes Pils vom Fass. - Oder zwei!“
„Immer mal wieder in die Feinschmeckeretage, was?“
„Wenn es geht?“
„Passt schon!“
„Aber die Hühner bleiben derweil im Auto!“
„Du bist der Boss!“
„ ...der Laden wurde übrigens vor Tagen ausgeraubt.“
„Was, - die Feinschmecker?“
„Nicht doch, - die Schmuckabteilung, du Hirni!“
„Und wer?“
„Man sagt was von Kanaken- GmbH.“
„Die mit der Spielbank?“
„Genau die!“
„Ich dachte schon du...“
„Leider nicht.“ Grinst er. Und er kann grinsen. Live Leak. Dreckig und erfolgreich. Oder irgendwie so. Seine Stuten lieben ihn jedenfalls dafür. Und ich ihn, als sein Bruder. Blut ist dicker; weißt schon, oder?

„Wo wir schon mal hier sind“, freut sich Eddy, „können wir dich gleich mal herrichten!“
„Was meinst du?“
„Klamotten sind wichtig; - weißt du doch!“
Drei Jupp- Topp- Anzüge, zehn Marken- Adler- Kragen- Hemden, 2 Schweine- Reich- Jeans mit echten Goldnieten darauf und zig anderem exklusiven Schwachsinn, zwei Lederjacken in Frosch- Loch- Handschuhleder, Stakkato- Unterwäsche (aus reiner Seide), traue ich mich kaum zu sagen. Mundgeblasene Piff- Paff- Puff- Socken, Hochglanz- Benny- Ich- Bin- Black- Schuhe und so weiter fort, bis ich „Stopp“ rufe.
„Stopp! - Ich brauche jetzt erst mal ein Bier!“
„Lass uns vorher noch kurz in die Schmuckabteilung!“
„Okay!“
Wo ich wenig später mit der Rolex- Submariner- Vintage- James Bond zu 18.900 am Arm überlege, wann er endlich von Mutter spricht. Oder was ich zu tun habe damit er. Ob es eine Explosion geben muss, dass die Hütte einstürzt. Einen Überfall mit Schießerei. Einen Raubmord direkt neben uns. Ein Attentat auf ihn. Oder einen Dachstuhlbrand in seiner Birne... oder ob es... und ob er den Tod seines Vaters (meines Erzeugers) verwunden hat, oder nicht. – Nicht, oder?
„Was ist? Was glotzt du so dämlich!“ Wird er wütend.
„Das wollte ich dich fragen.“
„Was denn?“
„Wie es Mutter geht...“
„Das tust du mit Absicht, - du - du Muttersöhnchen! Oder?“

Im satt verslumten Berlin- Neukölln hausten wir neben dem Kloster der Barmherzigen- Schwestern.   Nun ist ein Bordell drin, - wo mein Erzeuger als Fleischer schlachtete und auch starb. Und unsere ehemalige Wohnung dient als Absteige für Thai- Girls. Klar, die Bude mit Klo auf halber Treppe braucht ja auch sonst keiner. Nicht mal irgendwelche verlausten Asylanten. Auch mein Erzeuger ist an dem Teil mehr oder weniger verreckt. Mutter zeitweise in einer psychiatrischen Anstalt. Ich im Knast. Bruder Eddy Zuhälter. Jimmi ein kaputt- geliebter Autist mit Vollpension in einem ausbruchssicheren Behinderten- Heim. Frage: Geht man so mit Menschen um? Antwort: Ja, warum denn auch nicht.

„Ich habe das beste Pflege- Heim weit und breit ausgesucht. Und meiner Meinung nach fühlt sie sich dort auch wohl!“
„Hat sie es dir gesagt?“
„Nein. – Sie spricht nicht.“
„Nicht ein Wort?“
„Nicht ein Wort.“
„Und was sagt der Arzt?“
„Was von posttraumatischem Belastungsdings und so wirres Zeug.“
„Wann warst du letztens da?“
„Ist schon ein paar Kaffeestunden her.“
„Aber auf dem Friedhof bist du oft!?
„Fast täglich...“
Heute ist Blindheit und Heuchelei Tagesgeschäft. Früher glaubte man Freundschaft und Treue und sagte im Idealfall zu den Eltern: Ich ehre und liebe dich.
„Du hast Ansichten wie ein Hundertjähriger, Keule.“
„Das macht der Knast!“
„Ich war auch schon mal da“, sagt er.
„3 Tage wegen Mauserei, ich weiß!“
„5 Tage. - Und ich weiß, dass du Vater nicht erstochen hast!“
Nett ist der kleine Bruder von Scheiße, weiß doch jeder. Und Wahrheit ist das Grab aller Illusionen, Reise in die Dunkelheit genannt. Noch Fragen?
„Wo ist eigentlich der Hund?“
„Das krätzige Vieh habe ich einschläfern lassen.“
„Du bist ein herzloser Vollidiot!“
„Wo du es sagst.“

Es gibt Dinge, über die es lohnte zu weinen -, wenn man die vorher wüsste. Ich nenne Enttäuschung oder Freude. Liebe, Hass, Schmerz oder Glück. Ja. Es gibt Dinge um die muss man kämpfen, egal was die sind. „Du hast mich in den neun Monaten Knast nur einmal besucht, Eddy!“
„Und?“ Und so was von lässig kommt dieses Und, als wenn unbemerkt die Oberfläche der Welt zusammenbrechen würde und sonst nichts. Nichts weiter! Ganz anders Moni. - Moni läuft jubelnd auf mich zu. Und ist schlank wie einst der Mai, diese langbeinige Provokation in blond. Auch hat sich an ihr nichts geändert, wie ich sehe. Immer noch die super- hochhackigen Schädelbrecher- Schuhe. Immer noch ihre hübsche Kiez- Visage. Darin das prall- rot gemalte Maul auf vollen Lippen, ein wahnsinniges Versprechen auf, - auf was? Die kohlschwarzen überlangen Wimpern. Doch auch ihr gelebtes Leben..., im Spiegel ihrer großen Augen. Dieses getäuschte, betrogene, verlassene, ausgesetzte, beraubte und fast verdurstete Sein. Das immer noch Opfer von Überfällen ist. Von Begehrlichkeiten. Und die lebende Zeugin eines Persönlichkeitsmordes in frühester Jugend. Andererseits ist sie immer noch eine Kindfrau. Eine Art von ’aus dem Elendsasyl gekrochen, um zu bleiben, wo es besser ist’. Die süße Moni, die jetzt mir gehört. Ein einziges Hoffnungszeichen, so positiv, wie sie auf mich zuläuft. Und immer schneller ist sie ein Fingerzeig für mich. Und das nicht nur an diesem Tag. Ihr Stammeln „Ich habe dich schon immer geliebt, Chess!“ Dabei ist sie zehn Jahre älter. Genau wie meine erstbesten Wunden, von denen es inzwischen zahlreiche gibt. Wie die von den Schmerzen. Die als Mahnung stehen. Ob ich sie nun verschuldet habe oder als unverschuldete empfinde. Wie die tiefen Schnitte in Seele und Fleisch. Selbstverletzung, schon klar. Wegen der Schuld, die so sichtbar unsichtbar. Und meine Scham darüber. Dazu dann der Stolz über das Leid. Über das Dasein. Das es zu besiegen galt und gilt. Hinter Gittern und Mauern. Überleben. Im Knast. Wo man Zeit dafür hat. Genug Zeit. Um Grenzen aufzuheben. Sich ein Fenster nach innen zu schaffen. Durch einen Riss, eine Wunde. Eine spätere Narbe. In die man tief ein Loch bohrt. In die Würde. Um durch das Reich der Unterwerfung zu sich selber zu gelangen. Hin zum Leid um Mitleid. Um in Täters Opferrolle zu schlüpfen. Der sich hinterfragt, analysiert, kategorisiert. Denn, wie gesagt, Zeit dafür ist reichlich im Knast. Wenn man an den Gittern hängt. Im Krieg mit sich selber, gelistet in tagtäglichen Protokollen, Skizzen, Notizen, - einigen Tätowierungen. Die bleiben nicht aus. Wie das Kopfkino. In dem alle Facetten Schmerz sind. Schuld. Alle Zeichen von Erfahrung in Begegnung. Auch der letzte Schrei.

„Nun oh Mensch! Was hast du wieder angerichtet? In Silber hast du verwandelt, alles was einst Gold war.“

Ich weiß ja nicht. All diese Freaks da. Und dort. In der Justiz. Die täglich neu verjüngt mit Mänteln aus feinstem Ponymösen- Fell auf Grunge- Power getrimmt. Ekelhaft, die Rutengänger schäbigster Wahrheiten. Die Hobbyjuristen einer Saison. Lebensarchäologen, - kuriose Erdarbeiter und gemütskranke Menschenentwürfe. Spezialisten der Gerichtsbarkeit, die große Töne spucken, aber nur kleine Bögen pissen. Von wegen: Meinetwegen ist eben ein 5 Kilometer langer Güterzug entgleist. - Einzig eine große Schnauze haben diese Spinner. Opfer sind die, - wie sie und er. Und es werden täglich mehr. Und dafür soll nun ich sorgen, sagt Eddy. Bevor ihm das Kartenhaus Puff einstürzt. Nun, wir werden sehen, sage ich. Und küsse fürs erste Moni. Und nicht nur das: I Walk The Line, Bruder! Und solltest du nun fragen, in welch Umfeld diese fragmentarischen Episoden dich entführen (an welche Orte und in welchen Zeitverlauf), bist du gut auf dem Weg. Denn Grace (mal ernsthaft jetzt) hat mit einzelnen Schnittpunkten zu tun, die in einer Art Cut- Up- System von Unordnung und Chaos zu erzählen, die sich den Vorstellungen des Einzelnen bedingen. Zudem handelt es sich um Irritationen nach dem Muster gefühlter Wahrnehmungsverschiebungen unter veränderten Lebensbedingungen, die jedoch ohne jegliche Erinnerung, weder nach rechts noch nach links, ob oben oder unten (der Mitte) sind, weil die Zeit die in ihre Einzelteile zerbricht. U know? Nicht? Shit! Aber auch gut! --- Derjenige aber, der sich jemals in der Psychiatrie seine Zeit mit gefesselten Händen unter einem weißen Laken vertrieben hat, weiß, was ich meine. Und. Es geht dabei bestimmt nicht NUR um die üblichen Ängste und Erinnerungsverluste und so weiter und so fort, sondern um den Verlust der Vergangenheit in naher Zukunft mit der Folge, dass nur der kurze/nackte Augenblick zwischen Tür und Angel (also das Jetzt) zählt. Und allein der Tod persönlich könnte die Schwärze des Augenblicks aufhalten. Kann! Der Rest ist Beiwerk und unbedeutend. Wie in fast jedem satt gelebten Leben. Insofern erzählt sich ’Über Grace’ maßlos wie unformvollendet. Ehrlich: Ich kann echt nichts dafür. Denn Grace, die Muslima, ist Tochter vom Chef des Clans. Und ihr Vater ist ein von Gewalt geprägtes kriminelles Bild seiner Zeit. Und auch deshalb hat Grace eine schwere Jugend; wird misshandelt und vergewaltigt, um ihren aufmüpfigen Geist zu brechen. Als sie dann ’endlich’ zwangsverheiratet werden soll, flüchtet sie und schwört Rache ... und lernt in der Psychiatrie Jimmi Asperger (mich) kennen, einen völlig durchgeknallten Typen, der sich in sie verliebt und ihr hilft, ihre Rache zu vollziehen (das stimmt wirklich!). Also, dann - ihr 2: Auf geht's, let's dance und viel, viel, viel, viel, viel, viel, viel, viel... Ja -, viel Glück!

Ich stand vor ihr. Sie schlug zu. Unvermittelt, - wie man so sagt. Und ich fiel nach hinten. Brachte es trotzdem fertig, zu lächeln. Nickte. „Was ist?“ Fragte sie. „Alles okay!“
„Du hast eindeutig großes Potential“, lachte sie.
„Bestimmt.“ Antwortete ich. „Bestimmt!“ Was sollte ich auch sonst sagen. Schon deshalb, weil sie die Trümmer der Gitarre aufsammelte und ich ihr dabei auf den Arsch sehen konnte; so geschehen, kurz nach dem wir gevögelt hatten. Ehrlich? Ich hätte es mir andersherum gewünscht. Doch was sollte das jetzt.
„Du hättest die Socken ausziehen sollen!“ Grinste sie ’irgendwie’ träge. Und genau dieses ’irgendwie’ (träge) ’Träge’ bekam ich nicht mehr aus dem Schädel. Träge. Wie Mucke die man hört, - nicht besonders leiden kann. Die aber hängen bleibt. Ein Ohrwurm. Wie bei mir ihr ’träge’. Was für eine Scheiße aber auch.
„Einen hübschen Arsch hast du!“ Sagte ich. Um mich abzulenken.
„Findest du den hübsch? Ist der nicht zu fett?“
„So Dinger trägt man doch heute, oder?“
„Was fragst du mich!“
Irgendwie nicht mein Tag heute, dachte ich. Arschkarte. Oder ähnliches.

„Eigentlich suche ich nach einer festen Beziehung“, sagte ich „und nicht nach einer irren Tussi, die mir die Gitarre auf dem Kopf zerschlägt!“
„Wohl nicht dein Tag - heute“, grinste sie. Und ich verkniff mir an das ’träge’ zu denken. Es überhaupt an mich ran zu lassen. Ernsthaft. Ich verkniff es mir, - bis mir die Eier wehtaten.

Ich weiß, wie ich die Wellen brechen kann. Die schärfsten Dinger, Mann. Ich bin eben besser als die. Reite sie kaputt und lass sie links liegen.
Als sie geht, küsst sie mich kräftig auf den Mund. „Damit du mich nicht vergisst!“ Sagt sie. Saugt mir einen Knutschfleck auf den Hals. Dunkelblau. „Damit du mir treu bleibst!“ Die Zeiten ändern sich, denke ich; diese fett beschissenen Zeiten.

Ich ziehe mir weißes Zeug über. Plastik. Wie die Typen der Spurensicherung im Krimi. Maske und Gummistiefel. Und spraye ’Grace’ an jede Wand der Stadt. An U-Bahnzüge. Straßenbahnen. Abfalleimer. Denn wenn ich falle, fällt sie mit. Wäscht sich ab. Doch eigentlich will ich mit ihr liegen, - wo grün das Gras unter Bäumen wächst. Im Morgenland. Wenn der Film längst gelaufen. Ja, das ist mein Sehnen. Manche nennen mich deswegen einen Anarchisten. So wie du darüber schreibst, - begründen die. Dabei lebe ich auch - so. Doch wem soll ich es sagen? Etwa Grace? Ich glaube, die könnte das nicht ertragen. So wie ich voll geschissene Kinderwindeln nicht ertragen kann.
Und daran reibt sich unser Tag. Raubt mir die Nacht all meine Träume. Bin ich sternenlos, - wenn ich nicht schlafen kann. Spraye. Um anschließend durch die Kneipen der Gegend zu ziehen. Nur wenn sie mich dabei mal schnappen, fällt mir mein Versprechen ein. Eins, das ich nicht halten kann. Egal, wie oft ich es erneuere. Ich falle dabei jedes Mal komplett auseinander, - Grace in Gedanken, um mich dann wieder zusammen zu setzen. Ey. Was das für eine enorme Kraft kostet - Mann! Ich bin deswegen heilfroh, wenn die Bullen mich so früh wie möglich aus der Zelle lassen; denn ich bin noch nicht fertig. Lasse den Tag kommen. Den Käfig mit Sonne darum herum. Während Grace die Fenster aufreißt, um das Bettzeug auszuschütteln. Klar. Auch das werde ich niemals vergessen. Wie ihr Herz blutete. Die Zeit sich mit ihrem Leben quälte. Die Tage kürzer wurden. Das Klappen vom Türschloss lauter. Ja, ich weiß schon, du hast mehr gewollt, Grace - doch ich Idiot hab’s vermasselt.

Grace wird morgen humpeln. Ein blaues Auge zurückbehalten. Kratzer auf Schulter, Rücken und Po. Und die werden brennen wie Hölle. Doch es wird sie nicht stören. Sie hat keine Panik. Sie nimmt es als Leben. Als Liebe. Sie braucht es. Sex. Und ich gebe den ihr. Satt. Mit der Buchstütze. Der Schuhbürste. Dem Handtuchständer. Mit der Thermoskanne. Dem Regenschirm und dem Golfschläger. Sie will es. So. Genau so! „Lass uns einen Dildo nehmen“, rate ich. „Den langen mit den leuchtenden Noppen.“
„Nichts da!“ Unterbricht sie mich; befiehlt. „Mach schon! Schlag zu!“ Es muss einen Grund haben, denke ich. Einen Grund auf dem Grund. Einen Schatz. Einen Klumpen Gold. Ein Monster. Oder so. Nur finden muss man den. Aber wie? Denn Grace sagt nichts. Sie fordert. „MACH!“ So einfach. Und bestimmt. Und ich mache. Ich kann nichts anders. Ich liebe. Sie. Grace!
„Heut Abend die Nummer mit dem Kabel!“ Ruft sie im Gehen. Ich drehe mich um. „Im Ernst?“
„Und besorg bitte noch bunte Ballons. Die lassen wir fliegen!“ Auch das ein Zeichen an mich: Sie will es blutig. Verliebt- Verlobt- Verheiratet, nennt sie das Spiel. Bei dem ich eine Maske tragen muss. Sie wünscht sich die aus Straußenleder. Ich weiß es. Sie hat mir das Teil neulich zum Geburtstag geschenkt. „Passt zum Skorpion!“ Sagt sie. Und freut sich darüber. Ich nicht. Denn ich sehe damit wie eine Ameise aus. Eine von den furchtbaren Dingern, die mit ihren dauernden Knister- Messer- Mäulern Blätter zerschneiden. Kanus bauen, um Flüsse zu überqueren. In Mittelamerika - oder so. Deren grässliche Geräusche mir den Tinnitus vorantreiben.

„Stress“, meint der Arzt. Doch ich weiß es besser. Schiebe mir deswegen bis zum Mageninfarkt Ginkgo ein. - Hilft aber nicht. Auch wenn ich es mit Schokoladencouvertüre mische. Ich bekomme nichts außer Durchfall. Und habe dazu noch diesen fürchterlichen Geschmack von Klostein im Mund.

„Iss gefälligst auf, es ist nicht vergiftet!“ Höre ich Mutter, als ich würge. „Kinderkram, Mutter!“ Sage ich. „Halt dich da bitte raus!“
„Immerhin hast du BITTE gesagt. Das habe ich zu meinen Lebzeiten nie von dir gehört!“

Ich gehe auf die Knie. Höre ein Saxophon. Und wie der Hall vom Schuss mir die Ohren ausputzt. Diese alten Geschichten. Wenn man den Tod vor Augen hat. Um dann doch weiter zu spielen. Wo die Nacht wie aus dem Nichts über einen herfällt. Das Herz wild und wilder schlägt. Und man so schnell vor dem Grauen davonläuft, dass Funken sprühen. Doch dann kommt die tröstliche Erinnerung nur eine Wassermelone überfahren zu haben. Damals. Und weit vor Grace. Doch irgendwie... Ach, ich weiß auch nicht, - passt schon alles.
„Hast du es dabei?“ Fragt sie.
Und, was denken Sie. Frage ich zurück. Habe ich?
„Ich als Frau - oder du?“
„Du!“ Bestimmt Grace.
Also gut. Es ist nicht alles schlecht, nur weil Weihnachten vor der Tür steht:

Ich weiß ja, dass von (der) Liebe kein Nutzen erwartet werden darf, - denn Liebe ist Selbstzweck. So wie Grace mir. Nur ob ich ihr Selbstzweck bin steht in Frage, denn ich finde mich in ihrer Absicht, Sex mit mir zu praktizieren, benutzt. Nicht mehr, oder weniger. ’’Wenn Sie mit jedem Schuss die Scheibe treffen, sind Sie nichts anderes als ein Kunstschütze, der sich sehen lassen kann...’’ Buddha (sinngemäß). Und genau so sehe ich mich in Grace. Hoffe aber auf Änderung. Und bleibe dabei meinen eigenen Sound zu suchen - und zu finden. Von wegen, den Zweck herbeizusehnen a la fette Beute: Gefühle zeigen. Andere sinnieren über den Klimawandel. Oder wann die ersten Aliens landen. Und wo. Ob hellblauer Beton sexy sei. Und Kim Kardashians Hintern. Oder ob ein solch gewaltiger Arsch ein Monstrum sei der auf den Mond (geschossen) gehöre. Wobei die Gefahr einer Überschwemmung steigt.

Es ist eisfrei im Raum. Wir fliegen mit mäßigem Tempo, trotzdem steht uns der Atem wie eine Wolke vor dem Gesicht. Ich kreise und schwanke - stürze fast. Ziehe mir die Jacke über dem Herzen zusammen. Grace. Die sich mit discoweißen Lippen, Bananen am Busen in das goldene Strobelight dreht. Drum. Bass. Ambiente. Und Kirk aus Panama. Als DJ. „Sehr angesagt, der Laden!“ Sagt Grace. Und ich nicke. Während sich in den Burgundersamtnischen irgendwelche Direktoren in Mad- Max- Outfits Polygrame teilen. Es wummert und wabert überall unkontrolliert. Wilde Muster ziehen Linien über Handrücken wie bestellt. In Endlosschleife läuft ein Garp Werbespot. „Wie im Film“, lacht Grace. Und ich nicke auch dazu. Sehe in der Spiegelwand gegenüber Bal.
„Hast du Bal bemerkt?“
„Nein. Wer ist das?“
„Der Regisseur!“ Sage ich.
„Und was macht der?“
„Ohne den läuft hier nichts!“
„So - so.“
„Oder, wie Ellis schreibt, es dauert vom ersten Takt bis zu letzten Beckenschlag 12 Minuten und 38 Sekunden!“
„Bei was?“
„Beim Bolero!“
„Cool!“ Sagt sie. Steht auf und schnippt die Zigarette weg. Das war gestern, Freunde. Und ich frage mich was heute wird. Oder Weihnachten 2015. Mit Grace und mir. Klar, jeder Mensch hat einen Arsch, nur Idioten haben 2.

„Wann wollen wir los?“ Fragt sie.
Mir fällt in dem Moment Brecht ein, weil der meint, man sollte besser eine Bank gründen und keine überfallen.
Als wir uns vor dem reingehen umarmen flüstert sie mir ins Ohr das alles gut werden wird.
„Wir sind nicht unfehlbar, Grace!“
„Ich schon!“ Sagt sie. Und küsst mich still.

’Du schaust mir in die Augen
Liest in meinem Blick
Jetzt gibt es kein zurück’

Als wir drin sind, ist der Laden bis auf das Personal leer. Einzig der Wind pfeift durch ein angelehntes Fenster. Ich greife in die Jacke und hole die Kanone raus. Halte die vor der Kamera verdeckt, so dass nur der Kassierer die sieht. „Meine Güte“, sagt der bei einem Blick in mein Gesicht, „Sie sehen aus wie Roberto Bianko!“
„Und das ist meine Frau!“ Ich deute auf Grace, - die den Bankdirektor durch die Halle zum Tresorraum hetzt. „Wie bei Bonni und Clyde!“
„Sie füllen jetzt den Beutel – und halten ansonsten das Maul, Mister!“
Am nächsten Tag checke ich die Zeitungen. Nichts. Im TV. Nichts. Als wären wir nie in der Bank gewesen. Einzig die Welt ist ein Chaos, lese ich.

Mir hat mal jemand gesagt, dass ich wie Garfield aussehen würde. Der Lärm anschließend war so extrem, dass ich seine Entschuldigung nicht verstanden habe. Nun, es kann sehr wohl an den hohen Räumen gelegen haben. Da bricht sich der Hall eminent. Zum Beispiel, wenn irgendein Idiot erst in die Decke und dann mir ins Bein schießt. Und so geschah es.

Auf dem Polizeirevier stellte sich heraus, dass der tätowierte Bulle mit Glatze geschossen hatte, der mir schon zuvor aufgefallen war, als er die Klofrau wegen ein paar herumliegender Joints bedrohte. Tage später kam ich über meinen Anwalt an seine Anschrift und machte seiner Frau – der Bulle war leider nicht da - einen intimen Hausbesuch.

Mal ehrlich, ich mag Frauen. Und die besonders. Sie hatte was. Was Asiatinnen eben so haben. Und war auch sonst eine besonders hübsche. Fast wie C. Schwarze Haare. Reisdünn ihr Körper. Eng im Schritt - hoffte ich. Gut. Das macht es dann nicht unbedingt leichter. Doch ich bin für solche Fälle gerüstet. Habe Mia, so ist der Name der Lady, an einen Stuhl fixiert. Bin raus zur Karre, um das Gleitöl aus dem Handschuhfach zu holen. Und genau dabei fiel mir die von Simmel geschilderte chinesische Schlittenfahrt ein. Dazu mein Glück, das Mia perfekt deutsch sprach und Simmel las. 3 Mal habe ich es krachen lasen - und es endet erst damit, dass der Glatzkopf schnaufend in der Tür stand. I Belong To U, Baby. Summte ich Sekunden später. Und beobachte, wie Mia dem nackten Bullen das Blut aus dem Gesicht wischte, geschickt eine Transfusionspumpe schaltete, um den nötigen Blutaustausch zwischen ihnen zu gewährleisten. Und sie auf meine diesbezügliche Frage: Ja, ich bin Krankenschwester hauchte. Schade, dass ihr keinen Hund im Haus habt, wollte ich als Tippgeber für alle Fälle brillieren. Doch nichts. Na dann: Wenn du ihm jetzt noch einen tutest, Mia, scheiden wir als Freunde; - ist nur ein Vorschlag, ey. Ich steckte dem Bullen die TV- Fernbedienung in den Hintern, sie tutete, er rollte seine Augen in den Kopf zurück - und keine zehn Minuten später rauschte ich zufrieden einem verdienten Feierabendbier entgegen.

Während der Zeit allerdings, die ein gutes Bier brauchte, tunkte ich meine Finger in handwarmes Lanolinbad. Gut. Sonst lasse ich danach meine Nägel mit Plierlotion bearbeiten. Heute stand mir wegen der Gedanken an C nicht der Sinn danach. I belong to you, you belong to me. For ever!

Das wird alles schon wieder, tröstete Eva. Die ich 24 Stunden später auf eine Annonce in einer Pornozeitschrift kennen lernte. Und ich war nahe daran ihr unbedingt Recht zu geben. Doch wie das Schicksal so spielt, es kam (wieder mal) ganz anders. Aber nicht dass jetzt jemand auf dumme Gedanken kommt, - denn das alles geschah weit vor Grace. Ich erzähle es lediglich, weil ich beim Geldzählen Zeit habe.
„Na? - Wie viel ist es?“
„Satt. Meine Süße!“ Sage ich. Und mehr will Grace nicht wissen.

Wenn es still wird in der Seele, lese ich die Angst aus meiner Wand. Schon Beschiss, diese Zeit. Schwarz wie die Nacht. Mein Vaterland. Doch auch ich bin schon ein Killer. Hetze Jäger. Töte Hasen. Fresse für mein Leben. Gerne. Dich. Grace. Du Aas. Aus deiner Welt. Kann es gar nicht anders sagen. Wie. Und was. Dem Feind. Gefällt. Mein Lebensbild mir sagt. Klage, was du mir bist. Was ich mag. Und nicht. Wie dein ewig leerer Magen. Esse Stunden nach dem Crash. Dich. Zur Strafe. Grace. Während ich als Geisterfahrer (noch) tief in dir stecke. Fett. Neurotisch. Lebensmüde. Schwitze. Spritze. Mich bejahend. - Mich! Den bitter- lustig ... Treibe ich dich vor mir her. Verkorkstes Dasein. Bist mir was schuldig. Lebenstraum. Wassermühle. Apfelbaum. Auf. Des Müllers Lust. Der Flaum. Und. Da werde ich gerne auch mal kindisch. ’Hundert Jahre’. Einsamkeit. Same ich dir Samen ein. Rektal. Durchs Bein. So. Oder. Grade wie ich will. Muss es sein. Kann. Und es bleibt dabei. Ja-  gut. Man kann es anders auch benennen. Für dich ist es allerdings überhaupt kein Grund mit Gebrüll mir wegzurennen. Denn leichtfüßig - wie der Tod - bin ich. Macher. Mache dein. Dass du du bist. Leben. Wachs. In meinen Händen. Gut. Ich bin der Einzige. Mit irrer Wut. Doch DU. Nenne mir den Ort. Mit Grace. Oder geh. Du Huhn. Trägst keinen Arsch in deiner Hose. Zum Trompete spielen. Erste Geige. Nein. So nicht. Mein Freund. Auch wenn du abgestürzt. Vom Wochenende. Dicker Kopf. Soweit es geht. Gehirn. Erschütterung. Schockraum. Not- OP. Der Druckentlastung wegen. Offen. Auf Intensivstation. Die Tage satt im Horrortrip. Weil. Du. Ignoriert und lästig. Dauerkoma. Störst den Pflegeplan. Wie das schwere Herz. Ein Implantat. Aus Erz. Leidend. Fängt die Tagen hüpfend an. Zaghaft. Kommt dann wieder. Stark. Weil das Leben nach dir schreit: Cannonball. Man glaubt es kaum. Pflaumenbaum. Aus der Traum. Forscher züchten Minimägen. Nachtigallen. Widerhallen. Spaßgevögel. Hörst du mich. Ich. Als blaue Seite. Still.

Wenn ich fliegen könnte wäre ich längst anderswo. Läge längst tot mit Grace am Wegesrand. Weg. Ende. Wie die liederliche Zeit mit ihr. Grace. Die ich meine große Liebe nenne.
„Das Geld sollte doch wohl reichen?“
„Fürs erste schon!“
„Falls nicht, müssen wir eben noch mal ran!“
„Wie viele sind es denn?“
„Du wirst schon sehen.“
Zwei Tage später hatten wir den Wohnwagen, ein wirklich luxuriöses Teil - und fuhren der Sonne entgegen.
„Wann und wo liefert Max die Waffen?“
„Ich rufe ihn heute Punkt 5 an!“
„Und dann?“
„Weiß ich den Treffpunkt.“
„Was liefert er?“
„Zwei Pistolen. Einen Revolver. Eine Pumpgun. Alle aus dem Fundus der NSU!“
„Der Mann ist Polizist?“
„Dicht daneben: Staatsanwalt.“ Dabei lacht sie. Und ich stehe voll auf dem Schlauch
„Alle Achtung, du kennst Leute.“
„Max - heißt mein Vater.“
Auch hier ist Ich ein anderer. Versuche ich die Dramatik nach Schmerz zu verstehen. Die Rachegelüste von Grace. Komme mir armselig vor. Warum auch immer. Klar, es gibt gute Gedanken, und es gibt schädliche Gedanken. Leider weiß ich nicht, welche ich denke. Auf jeden Fall fehlen in meiner Patientenakte Seiten. Weißt du, wo die geblieben sein könnten? Frage ich mein Ich. Doch nichts.

„Hast du was gesagt?“ Fragt Grace. Die den Chrysler fährt, Musik hört, im Takt mit dem Kopf wackelt und Zigarillo raucht.
„Nein. – Nichts!“ Während ich fliege. An Brudermord mit Trauerflor denke. An unsere Gespräche im Frühjahr über den Geruch von Wasser, den der Bäume, der Wiesen und Hügel. Das Bäche, Seen, Bäume, Wiesen und Hügel sprechen können. Der Himmel. Die Sonne. Die Wolken. Die ganze Welt. Das Glück einen Namen hat: Grace! Die sich gerade eine Träne aus dem Gesicht wischt, ehe die über ihre Wange laufen kann wie die Nacht über den Tag. Ach, ich weiß, ich werde mit ihr atmen, falls ihr der Sauerstoff versiegt. Ihr von meinem Blut geben, sollte sie keins mehr haben. Von meinem Schlaf. Sollte sie nicht schlafen können. Von meinem Leben. Und ich werde für sie diese crazy Scheißer töten. Also glaube es. Denn Leben und Tod ist Farbe an sich. Ist die Stimme im Kopf. Oder lass es einfach, schlafe; es wäre vielleicht besser so.

Ein endloser Fluss ist menschlich Leid. Ein tiefes Meer der Tod. Ein dunkles Blau. Am Grün vorbei. Das Rot. So werde ich für Grace zum Helden; halte eine Winchester 1300 Pumpgun mit Repetiergriff aus Buchenholz im Arm.
„Wir sind bald da“, sagt Grace.
„Ich bin bereit!“ Zeige ich Zuversicht, Kraft, - hoffe ich.
Der Vorwurf lautet auf sexuellen Missbrauch, Förderung der Prostitution, Drogenhandel und Förderung sexueller Handlungen von Minderjährigen in 117 Fällen. Einer der Fälle ist Grace.  Sagt sie.
„Es ist Zeit für Sühne“, sage ich dem Typen.
„Du kannst mich am Arsch lecken!“
„Wenn du dich hinkniest.“
„Machs dir selber!“
„Unmöglich, Mann.“ Es regnet Blitz und Feuer. Dann ist sein Akku leer. Der Kontakt weg. Klafft die Orange - weit geöffnet. Krümmt sich der Typ in letzten Zuckungen; bleibt ihm das Comeback versagt. Ich schließe den Imbiss ab und gehe. Behalte den Schlüssel für den Laden. Warum, weiß ich nicht. Nur: Mit der Zeit wird es mir zur Marotte. Wie die Vergangenheit, die in der Gegenwart keine Zukunft findet. „War der Typ Türke?“
„Kurde! – Nein, keins von beiden - ist ein politischer Witz.“
„Du lachst aber gar nicht.“
„Manchmal ist das eben so.“
„Und wie viele werden es noch?“
„Reichlich. - Doch jetzt fahren wir erst mal ans Meer!“
Ich liebe Grace. Und wie! Nicht nur. Aber in Grace begründet der Schmerz sein Urheberrecht. Ich kann es sehen, spüren, wenn wir intim sind.

Raus aus dem Phlegma. Ran ans Eingemachte. Hieß es in der Therapie. Da war sie noch (so) naiv. Dabei ist Schmerz eine Erkrankung. Ein selbstständiges Ding. Und nicht nur ein Symptom. Trotzdem hatte sie gehofft danach aus dem Gröbsten raus zu sein. Irrtum. Leider. Zudem sie die Drogen weiter brauchte. Lebenswichtig wurden die ihr. Um nicht in irrer Wut zu verglühen. Sich im Gedächtnis zu verlieren. In Hyperaktivität. Im Schweigen. In gelähmtem Entsetzen. Hirn ohne Seele. Seele ohne Hirn. Im Chaos der Luft, die sie tag- täglich umgab. Von der sie nie genug bekommen konnte. In die sie Blut erbrach. Schmerzen. Schreie. Von außen und innen. Nach Innen und Außen. Die mal dort saßen - und dann wieder da. Die nicht entflohen, wenn sie die mit einem Messer umbrachte. Sondern sich teilten. Zeugten. Auf Wanderschaft gingen. Kopf. Hals. Brust und. Lunge. Das Nervengeflecht um den Magen. Als Echo durch den Bauchraum in alles Gewebe unterhalb und oberhalb der Gürtellinie. So dass ihr Arme und Beine versagten. Deswegen schoss sie am Tag einige Male nach. Brauchte viel Geld dafür. Immer mehr. Machte aus ihrem Hobby einen Beruf: Hure! In besseren Kreisen. Heirat nicht gänzlich ausgeschlossen. Und so weiter. Hauptsache, es würde helfen, Kohle anzuschaffen. Besser als Schmerzen. Schwitzen. Haare ausreißen. Blutig schneiden. Mit den Zähnen zu knirschen. Oder. Krieg im eigenen Körper. Der nicht zu gewinnen war. Niemals. Sie hatte also keine andere Wahl. Es sei, sie würde es weiterhin zulassen zu sehen, wie sie sich auflöste. Erst die Klamotten. Dann sie sich selber. Nackt. Zerstört. Ein verbrauchtes, faulendes Gewebe. Pest und Cholera. Macht und Machmissbrauch am eigenen Körper. Herrenabend - for ever and ever. Das hieße, sich lebenslang die Ängste und Albträume durch die erigierten Schwänze irgendwelcher Geldsäcke auszutreiben. Und das mit angehaltenem Atem. Ohne Luft zu holen. Unter Sauerstoffentzug an deren Dingern zu nuckeln. (Einfach so) zu ersticken über die Zeit. Eine grauenhafte Vorstellung. Crazy. Irre. Dann lieber tot. Tod. Bringen. Stolz entwickeln. Sich erlösen. Der Rache wegen. Go on, Baby. Wenn Schluss, dann richtig. Um zu lieben. Grenzen zu überschreiten. Neues zu erkunden. Tiefe zu erfahren. Deswegen ... Ist doch völlig lächerlich, sagen andere - Unbekannte: von wegen Liebe ist Hass! Dabei ist Hass bei mir auch positiv besetzt, folgt strengen Regeln. Ordnet sich dem Sein unter; oder ist gar die Liebe selbst. Maler und Schreiber zeigen ja auch ungewöhnliche Blickwinkel davon. Machen sich den Hass gefügig. Die lebenden Nackten und Toten. Die Dinge ansonst. Auch Pflanzen und Tiere. Himmel und Sterne. All die Zwischenfarben von Existenz.

„Wenn du daran festhältst, wird es eine Zeit voller Glück!“ Sagt Grace. Die, als sie das sagt, jünger wirkt. Blonder, im guten Sinn. Und so wahnsinnig sexy in flüssiger Süße.
Jahre später wird es ihre Sterbensszene sein. Und genauso unerträglich. Für mich. Weil ich nicht kann, was ich will. Frieden und Leidenschaft. Nicht Herz und Schmerz gepaart mit Krieg, Mord und Totschlag. Doch jetzt bestimmt sie, sagt sie. Grace! Meine Liebe. Und ich kippe den Alltag. Bin nichts weiter als ihre Kulisse. Der Rahmen vom Bild. Ihre ausführende Hand. Die Ratte in der Masse. Um unter Tränen zu lachen, wenn ich im Affenkostüm Liebe atme, - wenn ich schieße und töte. Und sie in die Hände klatscht wie ein kleines Kind an Weihnachten. Ach, es sind diese kurzen Momente. Ich sterbe dafür! Und bete, das die bleiben. Immer sind. Wie Grace. Wir. Eine einzige Party. Doch was wusste ich da schon? Nichts! Doch das nur mal so, - mit einem Gruß aus Deauville. Dem Königreich der Eleganz. Wir werden übrigens morgen früh dort die Bank machen. Die BNP Paribas, - 108, Rue Victor Hugo, Deauville. Und ich bin (darüber) schon mittelmäßig erregt. Also, Freunde Frankreichs - darauf schon mal einen 30jährigen Calvados Roger Groult Age d’Or, - der haut dir ordentlich Funk in den Hintern.

Bei Einbruch der Dunkelheit gibt die schwarze Spalte die Spielregeln vor: Ich gehe alleine rein. Nehme das Sterben mit. Denn am Eingang zur Halle steht ein Wachmann. Bewaffnet, wie ich sehe. So ist alles in Time. Der Blues. Und der Rock’n Roll. Das Unvermeidliche. Wie das Leben nun mal ist; alternativlos der Tod. Doch die Handlung gibt mir das Zeitgefühl zurück, als ich zuschlage, ihm ohne Konsequenz die Waffe wegnehme.
„Auf den Bauch, Boy! – Hände hinter den Kopf!“ Und er auf dem Bauch liegt. Die Hände hinter dem Kopf. Wie auch die fünf anderen Piloten Sekunden später. Die damit mein Schwitzen unter dem Affenkostüm stoppen. Weil es so glatt geht. Zu glatt. Baby blue. - ’Wichtig nehmen all das Sterben...’ frei nach Nietzsche. Und ich nehme. Den Rucksack mit dem Geld aus der Hand des Bankdirektors. Und das ohne Geschrei. Weinen und Flehen. Ohne einen Schuss. Den obligatorischen Kracher in die Decke, dass der Putz rauscht, wie in Mimis Krimis. Die nachts ohne Mann nicht schlafen kann. Wie gut ich sie verstehen kann, als Frau. Ich hätte die Chance auch genutzt. Alles wird gut! Der Kampf um Anerkennung und Glück. Es braucht nur Zeit, - wie man an mir sieht. Dabei lasse ich den Film nicht oft zurückspulen. Von wegen Vater, Mutter, Kinder, Geschwister. Das Haus, den Pool, das Auto, mein erstes Fahrrad. Frau und Nachwuchs. Alles versäumt. Anders gesagt: Das Sterben beginnt mit dem Anfang und dauert, sollte man es nicht selber in die Hand nehmen. Organspender werden. Somit: Verschiebung der Deadline. Well done. Somit kommt man – also ich – zur fatalistischen Grundhaltung. Augen auf und weg- geschaut. Und so kommt es dann auch dass ich einen Querschnittgelähmten zurücklasse, wie ich nächsten Tag in der Presse lese. Weil der Typ ’ehrlicher Wachmann’ für seine paar Kröten dann doch unbedingt den Job machen will. Für dem ihn der Bankdirektor mit Dank Narzissen und eine Bonboniere ans Krankenbett schickt. Um anschließend im Hotel an der Ecke die Sekretärin zu vögeln. Ich dem Wachkomapatienten 50.000 Euro in einem Pizzakarton bringen lasse. Immerhin: Wir beide hätten für die mageren Kohle den Rest des Lebens tot sein können! So blöd der Typ. Abgefuckt sein Chef. Doch auch das ist nur Hintergrundrauschen und verläuft sich mit den Tagen, weil man das Sterben so oder so nicht aufhalten kann. Das Glück schon. Sollte man ihm deswegen einen Vorwurf machen? Oder mir? Ich nicht! Und Grace auch nicht! Zumal der Tod am Ende kommt, wie Musil sagt. Und da sind wir heute noch nicht.
„Mein Million Dollar Baby Boy“, singt Grace happy. Und das ist schon was. Denn ich weiß, wie es ist alleine zu sein. Weit weg von Wärme und Hoffnung. Nur mit dem Krebs zu sprechen, der irgendwann kommt. Oder glaubst du nicht daran. Glaubst alt werden zu können, ohne jemals dem Tod zu begegnen? Echt, Alter, dann bist du ein begnadeter Idiot. Und mit solchen Typen besohle ich mir die Schuhe, - sonst nichts weiter. Yes, this is the real Blues. Have good day, everybody.

Sixty Seconds To What?: Vor dem Wohnwagen liegt das Meer als Wiese vor uns. Fläzen wir in Liegestühlen, rauchen Gras und grinsen den Mond an, obwohl die Sonne scheint. Was wir tun, ist höhere Gewalt. So flach die auch scheint. Grace meint, es habe was mit Arroganz zu tun. „Die von wem?“ Frage ich.
„Immer die der anderen!“ Sagt sie.
„Ich glaube, es ist Schmerz.“
„Wenn ja, dann ist das aber nur deiner“, sagt sie, „ich spüre keine Schmerzen.“
Ab da sage ich zum Thema nichts mehr, denn ich lebe nur für sie. Habe mein eigenes Wollen längst gelöscht. Die kleinen Zettel aus meinem Gedächtnis geräumt, - und verbrannt. Die Briefe, Datumstafeln. Geburtstage, Telefonnummern, Anschriften und so. All das unnötige Zeug. So bin ich nackt, wie am Beginn der Zeit. Gut, am Anfang hat es mich schon verstört, wie ich mich Grace ausgeliefert habe. Dabei bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob sie das eigentlich weiß? Ob es wahr ist. Öffentlich? Oder ob es nur in mir drin passiert als eine Art innere Ohnmacht, die eventuell wieder vergeht. Ein Koma im Wachzustand als geistiger Ruhepol, der die Gewalt, die ich ausübe, für die Psyche erträglich macht. Vielleicht späterhin auch ungeschehen... Quatsch! Das gibt es nicht mal im Film. Im Schlaf, der die Träume löscht. Doch Grace ist Realität. Wie ich. Wie der Wohnwagen, die Waffen und der Haufen Geld. „Mehr Geld brauchen wir im Moment nicht“, sagt Grace, als hätte sie meine Gedanken gelesen. Die darin so sanft und verletzlich scheint. Von der ich aber nicht mal ihr wahres Alter kenne. Und sowieso; küsst sie mich auf den Mund, bis ich den Atem verliere. „Denk nicht so viel nach!“ Flüstert. „Lebe!“ Und sie so romantisch ist, dass mich ein Schauer Wohlbehagen ergreift, der mir in Wellen über den Körper jagt. Diese drei, vier Sekunden – da ich mir in ihre Küsse hinein eigene Gedanken zumute. Und in das Denken und Erzählen schlafen wir miteinander. Sie oben. Ich unten. All die Zeit. Damit ich sehe, wie das Glück an den Bildrändern hinter ihrem langen Haar wallt. Frau. Mann. Liebe. „Du und Ich!“ Sagt sie. „Moon River!“ The whispers in the morning.

„Mag ja sein, dass manche Huren ein glückliches Loch haben, ich hatte keins!“ Höre ich Grace mit Mona am Handy. Da sind wir auf der A 1 und fahren nach Berlin, einen Auftrag abarbeiten.
„Ich träume immer noch meiner verkorksten Jugend nach...“, sagt sie. Und weint, nachdem Mona was Trauriges von sich gesagt hat. Vermute ich.
„Ich habe alle meine Grundsätze über den Haufen geworfen.“
...
„Nein. Es hat sich nicht gelohnt!“
...
Während Grace spricht, fahre ich das Band, die Bahn, die Straße, döse, höre Radio – wo jemand zwischen den Songs über die größte Muschel der Welt referiert. Über Stillleben mit Fisch. Und ich in Grace bin, die Muschel öffne. In ihren rosafarbenen Spalt tauche. Knallrot in Präsenz mein Schwanz. Den ich brutal einführe. Grob zustoße. Um sie zu quälen. Zu irritieren. Demütig zu machen. Doch damit dem Sonnenuntergang ausgeliefert bin. Dem Tod unserer Beziehung; - wenn sie meine Gedanken wüsste, als ich sie sagen höre: „Nein, der ist ganz anders!“ Und mir die Hand aufs Knie legt. Mich streichelt. Zurückzuckt, als sie meine Erektion spürt. Ich vorgebe, pinkeln zu müssen. „Na dann halt doch einfach mal an!“
„Ja. - Mache ich!“ Und ich in den Wald sprinte. Von wegen Violine und Orchester. Als sie plötzlich neben mir steht. Sich entblößt - hinhockt - und den ’kleinen’ Unterschied betrachtet. „Du hast einen schönen Schwanz! - Wäre ich Mann, würde ich auch so einen haben wollen!“ Und ich weiß, sie spielt ein surrealistisches Stück. Durchdringt die Innen- und Außenräume. Übertreibt, um Spaß zu haben. Um ’meine’ Träume zu nähren. Sie Robinson. Ich Freitag. Bindeglied im Elend von Übermut und Traurigkeit. Wie über Freier lästernde Huren am Strich. Nutten. Wir beide. Staatsanwalt, Richter, Verteidiger, Angeklagte, - Urteil. Und wir als Vollstrecker die Moral von der Geschichte. Wie jetzt, im Wald, als sie sich in mich verbeißt. Stöhnt. Schreit. Dann kommt. Und geht. „Mach schon, wir müssen weiter!“ Doch ich mich als novembergrau lieber ins Bett verkriechen möchte, weil Liebe Arbeit macht. Und Arbeit müde. Mich. Der im geschützten Raum der Liebe alte Fehler loslassen möchte - um neue zu machen. Dauer: 2 Stunden - ohne Pause. Bis Berlin. Quakt das Navi. Während ich "I am ready to learn - About the power of love" von Celine Dion höre. "Somewhere I've never been - Sometimes I am frightened." Echt jetzt: Im November war ich schon immer scheiße drauf.

The Fifth Element: Voll drauf, tief drin und:
„Kill Roy“, sagt sie, „ist der nächste.“
„Wer ist der Typ?“
„Ein früherer Nachbar, - und ehemaliger Richter!“
„Pädophil?“
„Genau.“
„Verurteilt?“
„Nur von mir.“
„Das reicht locker. - Soll ich dir seine Eier mitbringen?“
„Lass die Dinger seiner Frau.“
„Die lebt noch bei ihm?“
„Eine gestrige Grüne, - die redet, redet ohne zu handeln.“
„Typisch.“
„Nicht ganz. Sie hat wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Knast gesessen.“
„Und darüber den Richter kennen gelernt?“
„Der damals Beisitzer im Verfahren gegen sie war.“
„Und dann?“
„Im Knast hat sie sich vom Terrorismus losgesagt, ein Buch geschrieben und den Richter geheiratet.“
„Obwohl sie von dessen Neigungen wusste?“
„Gerade deshalb!“
„Ah – verstehe... Sie hat ihn erpresst.“
„Genau!“
„Dann könnte ich sie doch beide... Oder was meinst du?“
„Belasse es bitte beim Richter!“
„Okay!“
Und dann braucht sie wieder die Spritze. Und ich bin sicher, es ist meine Schuld, weil ich wieder davon angefangen habe. Und sie keine Wahl hat. „Ist wie Tiefseefischen“, sagt sie, „wenn man das Netz endlos über Grund zieht geht viel kaputt. Und das summiert sich. Ist eines Tages nicht mehr auszuhalten; ist wie ein Messer im Kopf! Doch das merkt keiner, - weil ich nicht schreie. Weil Bilder nicht schreien können und in der Tiefe der Meere alles ruhig bleibt. Einzig die Oberfläche kann wüten. Und da bin ich jetzt, - dank dir!“
„Schießen wir also nach“, sage ich und versuche ein Lächeln.
„Du bist süß“, lächelt sie unter Tränen zurück. Und ich habe erneut die Zeit ein- und ausgeatmet. Die Vergangenheit. Die Wahrheit und ihr Gegenteil. Die abgestandene alte Luft durch das Öffnen des Fensters gequirlt. Den Raum mit Sauerstoff geflutet. Den Vorgang wiederholt. Ad infinitum. Doch es bleibt der Gestank nach Krieg. Dieses: Im Westen nichts Neues. Wobei ich der Westen bin. Schindlers Liste. ’Apocalypse Now’. Als Flatscreen. Auf dem ich mich sehe. Mich. Den Darsteller des Trivialen, der die Pumpgun durchlädt, - dem schon dabei ein Schauer über die Haut läuft. Das Glück als Windstoß durchs Haar, der wie ein Gruß von Grace durch das offene Fenster weht als ich, der Sieger, über dem Besiegten stehe. Über Richter Kill Roy. Dessen Sterben sekundenlang als Fleck auf meinem Auge bleibt. Und das es später nie mehr so sein wird, weil sich alles zur Routine entwickelt. Leben und Tod als Darstellung von Krieg in den Medien. In Filmen, Serien, Computerspielen, in der Malerei und schließlich auch in der Literatur, wenn du weißt, was ich meine. Nicht nur deshalb lüfte ich den Wohnwagen. Nein. Ich brauche Sauerstoff, ehe sie mich fragt was der Tod mir bedeutet, - wie wir mit warmer Haut auf dem Bett liegen. Ich in ihr. Und sie in mir. Erst noch ernst. Später lachend. Und über uns die Fahne mit Trompetenhall und Trommelwirbel. Immer schneller. Rasend dann. Während die Luft schon wieder stickig wird und wir wie irre zu schwitzen anfangen. Es schäumt der Tag dem Tod die Nacht.

Kein Mensch spielt mit Kindern sein eigenes Spiel. Wir werden es verhindern so lange wir können. Und wir sind viel.
Deine Augen mögen blau sein. Wir machen sie blauer.
Deine Geige spielt auf. Wir werden sie zertreten. Wir liegen auf der Lauer.
Wir schaufeln dir kein Grab. Du bist es nicht wert. Wir schneiden dir was ab. Es tut auch richtig weh.
Dein krauses Haar. Und deine perversen Gedanken. Die schlagen wir in Stein. Wir werden darum tanzen.
Wir trinken das Blut der schwarzen Tage. Töten unsere Feinde. Lieben unsere Freunde. Sie werden es uns danken.
Wir denken an Celan. An die schwarze Milch der Frühe; an den Meister der Nacht.

Was ihr tut, ist nicht meins. Schon überhaupt nicht dort, wo ich lebe. Ob ihr nun Derrida und Foucault lest oder... Nein! ’Der Islam’ ist für mich nicht vielfältig und der besitzt auch keine lange Tradition der Toleranz. ’Der Islam’ ist für mich eine Sekte und als solche eine Tötungsmaschine Andersdenkender.

Mein Kopf sitzt mir auf den Schultern und träumt von einer Welt ohne Sekten und Religionen, befreit von der Diktatur des Kapitals. Keinesfalls will ich Börsenkurse anbeten müssen. Religiöse Traditionen ertragen. Mich ständig ob meiner Toleranz hinterfragen lassen. Leute hassen, die Anspruch darauf erheben die einzige Wahrheit zu besitzen. Nämlich, dass Multikulti für alle hier das richtige wäre. Zwangsheirat, Steinigung, Kopfabschneiden, gelebte Realität ist weil ’der Islam’ zu ’uns’ gehört. Von denen mir erklärt wird, dass die Frauen mit Vollverschleierung die Glücklicheren sind - und meine Frau deswegen eine Schlampe sei. Nein, ’der’ Islam ist statisch, - grausam in Raum und Zeit. ’Der Islam’ ist eine Sekte und benutzt den Namen ’Gott’, um Grausamkeiten gegen Sektenfremde zu begehen. Um denen die eigene Wahrheit abzusprechen, sie zu dominieren und ihnen Gewalt anzutun. Ja. Der von mir gemeinte ’Islam’ ist Fanatismus, ewiger Krieg und seine Ziegen und Kamele grasen weitab meiner Toleranz. Doch das ist deren Problem. Mein Problem sind die abgeschnittenen Köpfe von Menschen, die dachten, im 21sten Jahrhundert zu leben. Sag mir nun bloß nicht, du hast von all dem keine Ahnung. Davon, dass ich anders denke und deshalb Nazi heiße!?
The Way We Walk.

„Es gibt nur eine Sache, die den Dämon tötet, die Liebe, soll Mickey gesagt haben“, sagt Grace. „Und du glaubst das? Oder ist es wegen der Namensgleichheit.“
„Was sind schon Namen. - Was interessieren die?“
„Stimmt. Namen bringen es nicht. Doch die von heute sind schon echt krank. Ich meine, wenn man Kinder nach Autos benennt. Nach Städten. Nach Puffs. Nach Scheiße. Oder?“
„Wenn wir mal eins haben, Mickey, sollten wir es ’Natural Born Killer’ nennen. - Wie findest du das?“
„Jemanden umzubringen? Ich meine, dass tun doch alle Kreaturen Gottes auf irgendeine Art? Ich meine, schau dich doch nur im Wald um; da gibt es Arten, die töten ein paar andere Arten. Menschen jedoch töten alle Arten inklusive den Wald, aber das nennen wir Industrie und nicht Mord.“
„Das hat aber auch Mickey gesagt; gib es zu!“
„Ich weiß nicht. Könnte auch von Mallory sein. - Ich weiß es in echt nicht!“
„Dann spiel doch den Film noch mal von vorne! - Ganz von Anfang!“
„Alles noch mal von vorne? - Kann ich nicht! Tut mir leid.“
„Dann lass uns ins Bett. Ich brauche dich!“
„Es gibt nur eine Sache, die den Dämon tötet, die Liebe.“
„Du bist manchmal echt lustig!“ Grinst sie mich an. Da ist sie schon nackt. Wie ich. Und ich sehe mich an ihr satt. Wie sie sich an mir.

„Ich nenne dich Pussy!“
„Heute darfst du alles...“
„Nach der Sache morgen werden sie über uns berichten!“
„Fernsehen auch?“
„All die miesen Schweine. Glaub mir!“

Für Filme Marke Heimkino empfehle ich euch die 3- Disc- Deluxe Edition mit dem Director´s Cut als Laser- Paradies DVD. So weit ich weiß, ist das die beste Version des Filmes, die man bekommen kann. Auch weil sie super saubere Bild- Tonqualität hat und die ungekürzte Version mit dem SPIO/JK Zeichen ist. Falls sich also jemand den Film kaufen will, rate ich zu dieser Edition. Und die Besetzung ist wirklich spitze, Woody spielt einen geisteskranken Psychopathen. Juliette eine abgefuckte Schlampe.
„Ey, habt ihr Süßen nicht gewusst, dass ihr eure Pimmel nicht überall versenken könnt? Habt ihr bei eurer Toleranzwahl 'Islam' nicht gewusst wie extrem leicht ein eben noch voller Sack in der Hand vom Imam und seinen Leute wird? Wie locker der Kopf auf den Schultern ruht? Wie wenig Steine es braucht, um einen Schädel zu zertrümmern? Ey. Boys. Sagt bloß, ihr wolltet das nicht wissen? – Wirklich nicht? Na gut, dann wisst ihr es eben jetzt!“

Weißt du, die Medien machen die Typen zu Stars, das Publikum zu Kultfiguren. Sie werden Ikonen ihrer Zeit. Als Running Gag: Nur einer überlebt, all die anderen kommen in die Kiste. Ein Ratespiel auf eine Million Gewinn. Also, - wenn du willst.

Kein Tag ist wie der andere, wenn es brennt: „Vergiss nicht, an meinem Fahrrad den Vorderreifen aufzupumpen!“

“Der Isidor
Der Isidor
Der hat ein Ding wie ein Ofenrohr
Wie der Schuss auch kommt
Wie die Flanke fällt
Der Isidor
Der Held
Der hält“

„Du sagtest gestern was von Kindern?“
„Zeig mir erst die Handyfotos.“

“Der Isidor
Der Isidor
Der hat ein Ding wie ein Ofenrohr
Wie der Schuss auch kommt
Wie die Flanke fällt
Der Isidor
Der Held
Der hält“

„Ich brauchte nur draufhalten!“
„Was haben sie gemacht? – Ich meine, - was haben sie in dem Augenblick gemacht?“
„Als ich schoss?“
„Ja.“
„Sie steckten gerade einen Dönerspieß auf.“
„Zu dritt?“
„Nein. Einer hatte den alten. Einer steckte den neuen auf - und einer stand daneben und bohrte in der Nase.“
„Der älteste von denen – wo war der?“
„Der stand daneben. Das war der Nasebohrer. Und das war auch der, dem ich deine Botschaft vorgelesen habe.“
„Hat er was gesagt?“
„Nichts. – Als hätte der mich nicht verstanden.“
„Und die anderen?“
„Haben beide geweint.“
„Und du?“
„Ich nicht. - Oder hätte ich heulen sollen?“
„Quatsch! Außerdem hätte das unter dem Helm sowieso keiner gesehen.“
„War ja auch keiner da...“
„Und jetzt – geht’s dir gut?“
„Das sollte ich dich fragen.“
„Familie, und dann noch solche“, sagt Grace, „kann man sich nicht aussuchen!“
„Wenn man selber nicht leben kann, sollte man wenigstens ein guter Zuschauer sein.“
„Wollen wir uns noch mal den Film reinziehen?“
„Klar doch!“ Handlung: Ein junges Paar befindet sich in einer Spelunke von Bar. Sie tanzt an der Stange. Während er an der Theke einen Whisky trinkt. Als ein Gast ihr einen Geldschein in den Ausschnitt steckt, tritt sie dem Mann gegen den Kopf und tötet ihn damit. In der folgenden Schlägerei erstechen sie und er alle Anwesenden bis auf einen, damit dieser die Geschichte ihrer Tat weitererzählen kann.

“Der Isidor
Der Isidor
Der hat ein Ding wie ein Ofenrohr
Wie der Schuss auch kommt
Wie die Flanke fällt
Der Isidor
Der Held
Der hält“

Krass, der Schuss und die Stille danach. „Klar, so einen wollte ich schon immer mal erschießen - die sind nicht so leicht zu treffen, sagte Mickey, - schon vergessen?“
„Trotzdem. - Es ist wie Krieg. Und Krieg ist völlig sinnlos.“
„Wahllos Leute zu ermorden ist sinnlos.“
„Jeder Mensch hat den Dämon in sich. Der Dämon lebt in uns, unser Hass ist seine Nahrung, Totschlag, Vergewaltigung, Mord. Er benutzt unsere Schwächen und Ängste - und es überlebt nur der Hass. Uns allen ist gesagt worden, dass wir verkommene Scheiße sind seid wir angefangen haben zu atmen, und nach einer Weile glaubt man es und wird richtig böse!“
„Du zitierst nur den Kram aus dem Film, das ist doch idiotisch!“
„Erinnerst du dich an die Psyche? An Dr. Munk?“
„Ja.“
„Und an Jimmi?“
„Auch.“
„Fandest du die beiden nicht echt krank?“
„Doch. Aber nicht mehr als uns. Sonst wären wir ja nicht da gewesen.“
„Schon. Aber immerhin sind wir abgehauen.“

Das Leben ist ein Film für Hartgesottene. Ein richtig harter, brutaler und blutiger Film. Und selten in dieser Form gesehen. Die Besetzung ist auch spitze. Die des Psychopathen. Der ist so verrückt und skrupellos, dass man es ihm voll abkauft. Und die andere da, - diese Irre. Grace. Ich glaube niemand kann diese Rolle besser spielen als sie. Als du. Grace. Und die Nebenrollen sind auch voll krass. Und übers Casting kann man sich auch nicht beschweren: sie morden, sie töten, sie schlachten brutal ab. Blut ist ihr Antrieb und Tod ihre Belohnung. Sucht ist es vielleicht, - auch Verlangen nach Glück. Ihr Ausdruck von Liebe, - einer diabolischen Leidenschaft. In ihnen herrschen die Dämonen, - sie sind die Dämonen, sie sind es: Grace und Jimmi. Applaus. Applaus. Applaus. Sanatorium und aus!

„Meinst du, die Presse wird so über uns schreiben?“
„Später mal. Erst müssen sie ja die Typen finden. Und die dann zuordnen. Ich wette, sie tippen auf Nazis!“
„Oder auf die Mafia. - Mein Onkel zockte auf Fußball. Ach, eigentlich auf alles was rennt, schwimmt, geht und steht. – Hat er wirklich nichts mehr gesagt?“
„Nicht einen Ton?“
„Was für ein Idiot!“

Auf extrem satirische und bissige, nein, abgrundtief böse Art und Weise erzählt ’Natural Killers’ die Geschichte eines Pärchens, das sich auf brutale Art und Weise durchs Land metzelt – die dabei von den Medien verfolgt werden wie Popikonen, die gerade die Spitze der Charts erklommen haben.
„Mach mal bitte die Nachrichten an.“
„Du hältst es nicht aus, oder?“

Quotengeil, amoralisch und nur am großen Geld interessiert, macht sich die Presse den Hype des brutalen Geschehens zu Nutze. Wer ist hier also schlimmer?
’Heute Morgen wurden in einem Döner- Imbiss in ... drei männliche Leichen ...’

“Der Isidor
Der Isidor
Der Held
Der hält“

„Siehst du!“
„Welcome home.“

’- there's a shadow just behind me,
shrouding every step i take - ’

„Was du tust, frisst du auch – irgendwie.“
„Die Realität sieht sicher besser aus als die Fotos“, sagt Grace. Und deutet auf das Handy mit den Bildern der drei. Toten. Ich sage nichts, denn ich liebe sie. Zudem wir die gleichen Antidepressiva nehmen. Immer schon. Die wir uns pünktlich um 17 Uhr gegenseitig in den Mund schieben. So schweißt uns die Zeit in die Pillen. Tritt der eben erlebte Tag in den Hintergrund. Freuen wir uns auf morgen.

„Einen Hund zu haben wäre nicht schlecht!“
„Kein Kind?“
„Ein Hund lebt nicht so lange. - Sollten sie uns mal kriegen.“
„Du meinst, das Leben ist dann vorbei?“
„Du nicht?“
„Ich werde darüber nachdenken.“ Über die Leere. Das Nichts. Die Tage mit Vorwürfen an die Nacht. Die ich mit gutem Grund im Schweigen vor mir gewarnt habe. Ich habe es sicher nicht laut gesagt. Sicher nicht. Ich habe es ’nur’ angedacht. Heimlich: Selbstmord! Weil ich meinen eigenen Geruch hasse. Auch jetzt noch. Nach 3 Jahren Therapie. Denn in Therapie war ich schon längst tot. Ich konnte die einander zudrängenden Seelen nicht ab. Die aus dem Kasten kommen. Und die in den Kasten gehen. Wenn die Luft explodiert. Und sie mich verlässt. Dabei vögeln wir echt gut miteinander. Doch vielleicht ist es das nicht. Und wir sind verdammt - handeln und zusehen gleichzeitig. Lieben und Verlassen. Das Wort und die Tat. Um dann alt und einsam (in sich) zu sein. Der laute Schrei in einem stillen Gebet. Mann! - Wenn ich das mal könnte.
„Soll ich dir mal was sagen, ja? Die miesesten Schweine werden uralt, Grace.“
„Ich weiß“, sagt sie, „wie mein Vater - von dem ich schon als Kind sexuell belästigt worden bin. - Der wird der nächste sein!“
„Bist du sicher?“
„Hundert pro!“
Während ich am Laptop die Aktien von ’Bullen starken’ Ölschlämmen vergleiche. „Okay. Ich mach’s!“ Gibt es auf der Erde schon wieder die Pest. Den schwarzen Tod. Auf Madagaskar. 40 Opfer in 2 Tagen schon. Und es wird. Denn die Pest wird durch Flöhe auf Nagetieren verbreitet. Heißt: Pharmaaktien kaufen. Somit also bullige Aussichten für Bullen. Wer hätte das heute morgen gedacht. Dazu noch Ebola in Afrika. Auch damit rosige Aussichten am Markt. Also lacht man an der Börse, - müsste dabei aber weinen oder kotzen, weil es nicht zum Lachen ist.
„Ich hätte ihm gleich Rot zeigen müssen, sagte mir Jahre später meine Mutter - als ich ihr vorwarf davon gewusst zu haben. - Doch wie sollte ich den Alten stoppen? Ich war acht!“
„Und?“
„Ich überlege noch.“
„Sie ist deine Mutter.“
„Was du nicht sagst.“
Ans Bein gepisst.

„Auf meinen Vater hätte ich verzichten können“, sagt Grace.
„Weil Hunde unrein sind?“
„Wenn es das mal wäre!“ Wo doch hinter dem Sichtbaren das Schweigen beginnt. Das Unnahbare. Stille. Eine Zeit an die man sich kaum erinnern kann oder will. So wie es mal war. Die Geräusche damals. Die Gerüche. Wie Fliegen am Fänger. Zappelt die Wachheit der Bilder. Dann seine Schritte vor der Tür. Vater. Die tastenden Hände. Fordernd. Sein dunkles Gesicht - mit dem gewaltigen Bart. Festhalten von Armen - das spreizen der Beine. Die Schmerzen. Diese unsagbaren Schmerzen. Bis heute. Und Mutter. In der Nähe der Tür. Ängstlich. Und doch. Ein U- Bahn- Zug. Er. Rein und raus. Der Ausschlag eines Uhrenpendels. Die Hoden. Und er ohne ein Wort. Schwitzend. Von wegen späterhin Aspirin. Die sich auf dem Nachtisch stapeln. Wie seine Geschenke. CDs. Kopfhörer. Bücher. Strandblaue Fotos. Schäumende Wellen. Die zyklische Dünung, - sein heiseres Stöhnen. Mutter mit Kopftuch, als multikulturelle Mischung. Wenn er einströmt. Abströmt. Mir seine Befehle als Wunsch übermittelt. Strandgut. Liegengelassen. Die Lippen blutig gebissen. Dressiert wie ein Hund. Gehorsam. Lautlos. Die Augen Brombeeren. Glatt und schwarz das Haar. Hände, die späterhin Pflastersteine werfen. Die Autoreifen seines Mercedes zerstechen. Und die Wut längst nicht mehr im Zaum halten. Wie alt bist du, Vater. Ist es nicht Zeit? In zehn Minuten, sagte Vater. Über Jahre hin. Und du? Ich? Ein Herz wie ein Vogelflügel. Bis heute. Wo er keine Rolle mehr spielt. Eine vergehende Rauchwolke ist. Mit zusammengekniffenen Augen. Die Zigarettenschachtel in der Hand. Wie lange noch?

„Ich bin kein Dämon, ich bin nicht dein Vater. Beruhig dich, Grace. - Alles klar?"
Sorry!“ Sagt Grace. „Ich   habe wohl   Mist geträumt.“
„Schon gut!“ Die 3 Arten Querschnittlähmung.

Novalis ’Der Mensch ist Bild’ hat der Surrealismus sich zu eigen gemacht. Und dieses Bild verkörpert sich nun im Menschen. Aber auch das Umgekehrte ist wahr. Denn selten genug kann man den Gegenstand an sich sehen, wie der ist. Oft ist er geprägt von der Hand, die ihn hält, ihn ausquetscht, ihn vergewaltigt. Der Gegenstand Mensch, - eigentlich ein König, verändert auf einmal seine Form und verwandelt sich in etwas anderes. Das Auge, das ihn betrachtet, macht ihn weich wie Wachs; die Hand, die ihn berührt, formt ihn wie Ton. Füllt den Körper. Der Gegenstand beginnt eine umfassende Verwandlung hin zur Wirklichkeit. Formt aus. Wird hart. Wird zu Stahl. Zum Verbrecher.

1.Akt
- „Der Islam ist nicht das, was du denkst was er ist.“
„Sagt wer?“
„Sagt die Frau mit dem Kopftuch, die eine voll verschleierte Frau fragt, warum sie sich voll verschleiert.“
„Du und deine Mutter?“
„Genau!“
„Sie hat mich geboren, um mich rumzustoßen. Und wenn ich nicht tat was sie wollte verprügelte sie mich, bis ich am Boden lag.“
„Bleib deshalb lieber in Deckung, - wenn ich dir was raten darf!“
„Mein Vater hatte nur den Mund voller perverser Lügen. Und ich wollte nur eins, ihm was auf die Fresse geben.“
„Drum bete, warte und halte deine Augen geschlossen, - wenn ich dir was raten darf!“
„Ich warte schon ewig auf den einen Tag, der nicht kommt. Bisher. Wenn man aufsteht und die Sonne scheint, man Wärme spürt.“
„Nein. Die Sonne wird uns so niemals scheinen. Bleib also heute lieber im Bett, - wenn ich dir was raten darf!“
„Nein. Es ist jetzt an der Zeit meine Feinde fertig zu machen. Für mich ist es vorbei, sich zu verstecken. Im Innersten zu verrecken!“
„Deine Zeit ist reif. Du bist im Kommen. Doch warte noch einen Tag, - wenn ich dir was raten darf!“
„Scheiße! Ich kann nicht mehr. Die Erinnerung quält mich zu sehr. Ich muss dem ein Ende machen.“
„Ich weiß, du kannst es nicht ändern, - willst sie büßen lassen, was sie dir angetan. Doch warte noch, bis der Tag kommt der die Farbe der Nacht in unser Grau lässt; - wenn ich dir was raten darf.“
„Liebe ist auch nur ein Schimpfwort. Schlimmer als Mutter, Vater und Religion. Ich nehme es nicht mehr in den Mund; ich will weg davon. Raus aus dem Gefängnis, dass ihr mir alle seid.“
„Ich weiß, du kannst nicht mehr. Dein Akku ist leer; ich will dir helfen und dem ein Ende bereiten. Ich schwöre dir, dann wird uns wieder die Sonne scheinen!“ –
Ende 1. Akt

Der Mensch wächst über sich hinaus, wenn er die Vernunft beiseite lässt. Sein ständiges Imaginieren. Das über sich Hinausgehen um sich zu projizieren, sich im Spiel vor dem Spiegel ständig zu überschreiten. Neu zu erschaffen.
Selbst Rimbaud ist dann ein anderer.

Wenn man schießt, fällt ein Schuss.
Wenn man trifft, fällt einer um.
Wenn man Glück hat, hat man sein Ziel erreicht. Ist es einer weniger, der einem auf den Sack geht. Und dafür bedarf es keiner Zustimmung. Keiner Unterschrift. Es reicht das Wollen. Und das Machen. Und ich mache. Für Grace. Die ich liebe. Doch damit ist lange noch nicht aller Tage Abend. Denn je freier wir werden, desto größer ist die Sehnsucht nach Schmerz.
„Grace? - Schläfst du schon?“
„Nein, ich habe auf dich gewartet!“ Blade Runner incld. Shakespeares Sonnet 20. Bringt die Stunde des Siegers. In Englisch, Japanisch, Deutsch, Ungarisch und Spanisch, wie du willst. Der Sieger, übrigens, bin ich. Wenn du es bei yours today suchst, kommt es genau vor dem Tipp ’Wie ich Laminat richtig verlege’.

Wir lassen die Fahrräder stehen. Gehen zu Fuß. Sind hinter ihm. Grace starrt ihm auf den Rücken. Aus fünfzig Metern. Oder mehr. Als wolle sie ihn durch ihre Blicke töten. Ich bin immer noch ein wenig down vom Gras. Einem merkwürdigen Zeug aus selbst gesammelten Kräutern. Grace schwört darauf. Ich nicht.

Grace hat ihren Vater Jahre nicht gesehen. Und sieht ihn auch jetzt nur von hinten. Denkt daran, wie er sie früher hochgehoben hat. An die Brust gedrückt und... Er, ein Mann mit Kraft. Nach Rasierwasser duftend. Sandelholz. Limone. Glatt und weich seine Hände. Wie er mit weißen Zähnen lacht. Mit glänzend schwarzen Haaren. Olivfarben sein Teint. Ein Schrank von Kerl. Der nunmehr keine dreißig Meter vor uns läuft. Leicht hinkt.
„Wieso hinkt er?“
„Keine Ahnung!“ Kaum fünf Minuten später lege ich den Kasten auf eine Tonne für Altpapier, löse den Verschluss und klappte den Deckel hoch. Das Metall glänzt im Schein der Laterne. Perlmutt der Schaft. Rosa Samt im Kasten. Ich lege auf und habe ihn im Visier. Er dreht sich. Presst seine rechte Hand an den Hals. Hält sich die andere vor die Augen. Zuckt. Als er fällt, liegt, stirbt – und Grace „Danke schön!“ sagt. Mehr nicht.
Ich halte sie an der Hand, - alles andere bleibt zweitrangig.  

Man hat immer die Wahl. Eine Wahl. Machen. Oder nicht. Unterlassen. Lassen. Blade Runner. Als Gag. Dazu die Filmmusik von Vangelis. Mit Spezialeffekten aus dem PC, - nach der Vorlage von Burroughs. Herausragend behandelt der auch eine Reihe wiederkehrender Themen. Nämlich, die beständige Paranoia der Charaktere, die verachtende Machtausübung höherer Autoritäten, die Ersetzung der Wirklichkeit durch Fälschungen und Imitate, die sich selbst verstärkende Zunahme von Abfall und Müll. So sagt Philip Strick über Dicks und Strobo.

Ich höre es, wenn ich mit Grace, wir beide im Trenchcoat der Jahrhundertwende, unterm Regenschirm durch die Straßen von Berlin eiern. Du weißt schon. November. Stadtmoloch. Und wir satt vom Dauerregen, - in diesen Scheißbezirk. Dem eine Million Meter zu hoch gewerteten Prenzlauer Berg. Das so zum Kotzen dekadent, düster, schmutzig und übervölkert ist. Wo auf Tiere geschissen und auf Pflanzen gepisst wird. Wo stetig Currywurst mit Schampus gekotzt... Wenn man genau hinsieht. Und das gleich in mehreren Sprachen. Multikulti in Reinkultur. Prösterchen auf Cityspeak. Der allgegenwärtigen Werbung ausgesetzt wie Hipp es sei, hier zu logieren. Jugendstil. Zwischen all denen, die es on the Topp geschafft haben. Wo alte Gebäude nicht abgerissen, sondern mit neuer Technik versehen oder in diamantene Neubauten integriert werden. Künstliche Menschen erschaffen, für ein besseres Leben auf fernen Planeten. Gerührt, geschüttelt. Durch Gefühle mit Ambitionen. Das alles liegt offen. Man muss es nur sehen wollen. Nein. Ich nicht! Ich hasse sie, wie meine längst verloren gegangenen Passworte, und all den anderen unwichtigen Nippes. Glaube es mir. Wie die Entkleidung der Elster:
*A road. A tree. Evening.
Fatimir enters, tense and pacing - then halts all of a sudden.
FAT: (in a squeak) So, naturalis -
Halts. Resumes in normal tone.
FAT: (muses) A butterfly flaps, alters a hurricane's path... but shall this hurricane then affect the insect?
NON: What's this?
= Lucky's monologue from "Waiting for Godot"

Als Andenken wollte Grace den Ring. Echt mal, so viel Sentimentalität hätte ich ihr überhaupt nicht zugetraut. Spaß beiseite. Mir traut man ja auch keinen Mord zu. Und schon mal gar nicht Morde in Serie. Atze, der alte Räuber, kennt mich noch aus der Schule, - Atze sagte mal, er würde mir nicht mal einen sauberen Totschlag zutrauen ’So wie du immer gleich ausrastest!’ Womit er unbedingt recht hat, - wozu soll ich es also beschönigen. Der Ring aber, den Grace haben wollte und den sie dann auch bekam, machte richtig Arbeit. Echt. Es ist nämlich kein Vergnügen einem Toten den Ring vom Finger zu ziehen. Schlimmer stelle ich mir nur tote Goldzähne ziehen vor. Oder Ohren abschneiden. Weil ich nämlich den Ring nicht vom Finger von Grace Vater bekam. Und den Finger dann dem Alten mit meinem Taschenmesser... Den Rest an Sauerei kann man sich ja wohl gut vorstellen. Abends habe ich dann den sauber geputzten Ring Grace beim Abendessen (wir saßen bei Toni, unseren Lieblingsitaliener) aus einem Samttuch gewickelt. Ihr Schrei war Spitze, - höchstes cis C, schrill wie aus der Flötenschule, darauf wäre auch die Callas neidisch. Doch dann ihre Tränen.
„Ist gar nicht sein Ring!“
„Sondern?“
„Der von Sabi!“
„Wer ist Sabi?“
„Sein Zwillingsbruder.“
„Hat der dich nicht auch?“
„Doch, schon...“
Scheiße. Der verkehrte Mann. Der falsche Ring.
„Dann müssen wir eben morgen noch mal -, oder was meinst du?“

* Silence.
NON: Well? Shall we go?
FAT: Yes, let's go.
They do not move.
= Lucky's monologue from "Waiting for Godot"

Nach dem Regen Mord und Totschlag. Echt Irre, dass in mir nichts dabei passiert. Ich erschieße Menschen - und fühle nichts dabei. Dem Typen eben schnitt ich einen Finger ab: NICHTS! Keine Regung. Kein Zittern. Woran liegt das? Ist es die Liebe zu Grace, - eine Art Hörigkeit, - den Drogen geschuldet, - oder meine Krankheit? Doch eigentlich mache ich mir auch darüber keinen Kopf. Ich bin gezwungen so handeln, weil Grace es will. Und ich tue es, - weil Grace es will. Punkt! Ich meine, wir vögeln deswegen nicht besser. Nicht anders. Nicht schlechter. Es ändert auch überhaupt nichts in meinen Leben. Außer, das Grace um einiges zufriedener wirkt. Ausgeglichener erscheint. Jedenfalls ruhiger als mit den Medikamenten, die Dr. Munk ihr einst unterjubelte. Und das ist doch schon mal was. Fast wie eine andere Therapieart. Oder? Und ich ihr Therapeut. Gröl. Na ja, so schlimm ist es auch wieder nicht. Munk meinte neulich übrigens noch zu mir, dass sich das Gewächs in meinem Schädel nur sehr langsam vergrößern würde. Das kann sich aber jeder Zeit ändern, sollten Sie ihre Medikamente nicht regelmäßig einnehmen! Na bitte: Genau solche Aussagen braucht man doch zum Glück, oder? Übrigens: Welche Medikamente überhaupt, Dr. Munk? Wenn du suchst, höre ich ihn antworten – wenn du richtig suchst, wirst du die finden. Mal in echt jetzt, Mista Munk: Ich glaube, ich habe die schon; oder sind fünf Tote nichts? Wenn die Hütte brennt, tut es gut die Katze zu retten. "The sun shone, having no alternative, on the nothing new." Murphy/Beckett

Ab und an falle ich stocksteif, - ohne Grund, um. The End, Baby. Muss an den Medikamenten liegen. Gepaart mit dem außerirdischen Wunsch, ihr das Messer in die Hand zu stechen. Wenn wir bei Tisch sitzen, sie ihren Kaffee schlürft. Das Brot ’höllisch’ laut zwischen ihren Zähnen knackt. Oder Kekse. KEKSE! Sogar Gurken. Wenn sie mit den Zähnen knirscht. Schmatzt. Mit dem Besteck klappert. Mit Gläsern. Tassen. Tellern. Dabei brauche ich Ruhe. Nur einen Moment. Diesen einen - Moment: RUHE! Und meine absolute RUHE heißt göttliche Stille! Hast du das kapiert? Denn dann spreche ich mit den Toten. Also ich, - der lebende - Dings. Compri? Ihr Völker der Welt. Du Leben auf diesem Scheißplaneten. Mein Dasein. In Handschellen gelegt und abgeführt. Weggesperrt. Nur Gott als Nachbar in dieser ’scheiß’ Isolierzelle 1000 Meter unter der Erde. Doch Gott war es auch egal dass es bitter kalt war und nichts zu fressen gab. Der Alte lag sowieso in den letzten Zügen. In seinen letzten Wochen. Fett der Bauch. Schwanger mit Jesus. Wie er immer betonte. Der Spinner. Während ich sagte, ich sei Einstein. Was nun er wieder nicht glauben wollte. Nicht Marx, Engels oder Papst- Mao. Dir nicht, sagte er. Immerhin sei ihm das Sein zu Bewusstsein gekommen. Ey! Schlechtes Deutsch, Alter. Sage ich. Damit fällt deine Abiturnote um 0,8 Punkte. Aber satt. Von wegen Gott in der mittleren Schicht eines Schöpfungsaktes. Nichts da. Kein Mensch gibt dir eine Chance. Von wegen illegal. Was? Die Weltformel?: PAH! Nicht mal die Presse hat Interesse an deiner Verwirrung. An deinem Zusammenbruch. An all deinen melancholischen Depression - und schlimmer: Angst und Schrecken, - entsetzliche Angst, ganz schlimmer Schrecken, nicht nur das – auch ich nun noch... Schreib das auf! Sage ich. Das Leben. Befehle ich. Dem Leben. Vom durchstrahlten Azur. Sage ich. Dem Sohn Gottes. Dem hellsichtigen Irren: “Wenn das Gehirn seine Bestimmung erreicht hat, fließen Zuckermolekül und verlassen die Hirnrinde, um schlechte Einflüsse zu bekämpfen.“ (frei nach Vesper) Siehe da, - das Gesunde liegt so nahe. Ja -, das wird der Hammer überhaupt. Nur getoppt vom Selbstmord des Verfassers direkt auf der Buchmesse. Gott. Tot. Fini! Und damit ist Ruhe auf dem Planeten. Was? Nein. Ich habe keine Botschaft. Ab und an eine Psychose, sagt Dr. Munk, - mein Satan. Bin aber medikamentös gut eingestellt. Kein Scheiß. „Klar – und Dreck scheuert den Magen!“ Lacht Grace dagegen an. „Du Psychopath!“ Als auf dem Löffel erste Blasen rotzen. Eiter und Blut wie irre durch die Kanüle sausen. Fahrstuhl um Fahrstuhl in den Orbit. Take me higher deep! „Ey! - Das hatten wir doch schon mal.“
Das Leblose in uns ist das Lebende aus uns (Beckett):

„Du musst lieb zu dir sein“, sagt Grace. Da sitzen wir auf dem Bett und streicheln uns.
„Bin ich doch!“
„Nicht immer, oder?“
„Meistens aber -, denn wenn ich dich liebe und mich, liebe ich doch alle!?“ Da liegen wir auf dem Bett und. Ich weiß schon, dass das Leben ein Akt ist. Wenige glückliche Tage und schon geht es dem Ende zu. Manche Zeit vertut man in der Tonne. Dann ist Trübsinn Programm. Austauschbare Einsamkeit. Oder, wie Beckett sagt "Ratten zu töten bedeutet nichts anderes, als sie vor dem Tod zu bewahren." Also töte ich Ratten. Zum Zeitvertreib. Und weil Grace es will. Wobei wir beide wissen, wohin das führt, nämlich zur Eskalation mit ihrer Familie. Dem Clan. „Der unüberschaubar wie das Meer ist“, sagt sie. Und dann warten wir und lassen die Schuld der anderen auf uns wirken. Streicheln uns die vernarbten Rücken. Küssen uns die Münder rot. Zwei weinende Clowns in hellen Anstaltshemden bis hin zum Knöchel. Verschmolzen und doch austauschbar. Jedes für sich.
„Hast du gelesen, was sie schreiben?“
„Nein.“
„Ob die Täter Rechtsradikale sind.“
„Wie die NSU?“
„Der Name kommt bestimmt noch.“
„Bestimmt!“
„Nur eine Zeitung vermutet eine Familiengeschichte. Schreibt was über Machtabgabe an die Söhne des Paten.“
„Und – wollen wir ihnen zuarbeiten?“
„Lass uns morgen noch mal darüber reden.“
(Ich hoffte, wenn es denn Hoffnung gäbe.)

Eine Todesnachricht zu überbringen kann man nicht üben. Jemanden zu erschießen schon. Geübt habe ich es genug. Beweis: Ich bekomme keinen Durchfall und kein Fieber mehr. Nicht davon. Weder davor, noch danach. Einzig grelles Licht schmerzt. Doch das ist nun mal so.
„Eine Folge der Medikamente“, sagt Dr. Munk, wenn er mir in die Augen leuchtet. Ins Hirn. Das wie ein stummer Apparat in mir arbeitet. Zu dem ich, nicht nur deswegen, keinen Bezug mehr habe. Dabei standen wir uns einst sehr nahe. Munk, der mit gerecktem Kopf, spitzem Mund in die Luft „deinetwegen habe ich schlaflose Nächte“ sagt. Und weint. „Ich nicht!“ Sage. „Du musst trotzdem wiederkommen!“
„Und wenn nicht?“
„Dann stirbst du.“ Während ich die rasante Reduzierung der weißen Lösung in der Spritze verfolge. Wie seine Hand den Kolben und der dann das Zeugs aus dem Zylinder drängt. Mir schlecht wird, in diesem vorweggenommenen Tod.
„Nächstes Mal machen wir ein MRT.“
„Okay.“ Antworte ich gegen das Neonlicht. Schließe die Augen. Stelle meine Ohren auf dicht. Damit es seine Stimme vertreibt. Den Stand der Dinge.

„Willst du dich nicht doch operieren lassen?“
„Wie oft denn noch?“ Raumschiff Seele. Schädelknochen. Hirnstamm. Hirndruck. Tumor. Pflaumengroß. All die zig Landkarten von meinem Schädel. Narbengewebe. Sauerstoff. Blutdruck. Puls. Regentropfen. Röntgenbilder. Die Stille der Dunkelheit. Fast körperlich. - Alles in allem eine sehr ungünstige Konstellation. Auch weil ich mehr Haare verliere als normal. Und das bei meiner Eitelkeit.
„Mich stört es nicht“, sagt Grace. Grinst. Und ich hoffe, sie noch mehr lieben zu können.
(Ich hoffte, wenn es denn Hoffnung gäbe.)

Ergebnisbesoffen kommt die Nacht: „Wenn einer kotzt, frisst es der andere auf, habe ich gelesen, damit nichts umkommt. - Ist das so?“ Frage ich Grace.
„Es ist wie mit dem Fahrrad fahren,“ sagt sie, „wenn man es einmal kann, verlernt man es so schnell nicht wieder.“
„Manche Regeln sind nur mit Gewalt durchzusetzen, findest du nicht?“
„Es gibt dazu keine Antwort!“
Trotzdem sucht sie den nächsten aus. Einen entfernten Cousin. Knochig. Hoch gewachsen. Schwachbrüstig. Jedenfalls auf dem Foto. Mit langem Zauselbart und Glatze. Dunkler Anzug. Gesicht und Hände blass wie eben geweißte Raufaser.
„Soweit entfernt verwandt kann er ja nicht sein“, sage ich, „wenn er dir so nahe kommen konnte, um dich...“
„Er hat nicht mich“, sagt sie, „sondern meine Schwester. Da war die acht!“
„Das ist Grund genug!“ Sage ich. Und sie lächelt erleichtert.
„Du bist ein Schatz!“
„Ich bin Soldat. - Wir befinden uns im Krieg.“
„Du hast Recht. Wir sind Soldaten!“
Danach habe ich in mondloser Stille eine Stunde im Stehen am Fenster geschlafen. Bin die enge Spirale abwärts, bis ich den Grund erreichte... Freud. Dann eine kleine Pause. Ein Augenzwinkern von Zeit - für den Killer, Mörder. Tucholsky: Soldaten sind Mörder. Aber nicht kollektiv. Nein, nicht kollektiv. Persönlich schon. So wie ich. Und Einstein ist als nächster dran. Die Gegendarstellung. Ausbalanciert, wie auf dem Hochseil der Artist. - Artisten sind Idioten. Selbstmörder unter bestimmten Umständen. Schlucken eimerweise Sedativa. Deren Waschzettel auf Englisch und Deutsch. Wegen dem Geist der Zeit. Der Geräusche im Kopf. Dieser Horde blasser Gedanken. In den Schatten von Angst vor dem Tod.

„Du musst nicht!“ Sagt Grace, als sie mich zittern sieht.
„Ich weiß!“ Sage ich. „Ich will aber!“
„Erinnerungen sind immer Scheiße!“ Meint sie.
„Beckett sagt, sie laufen, aber sie legen keinen Weg zurück.“ Sage ich.
„Sagt Beckett?“
„Ja. In Godot!“
„Also - gehen wir!?“
„Wenn ich es wüsste, würde ich es sagen.“
„Dann sag schon!“
(...)

Directors Cut: Tagebuch Amok   Eintrag 1. -   wo liegt das kaff   Winnenden

Ob ich stimmen höre - fragt man mich.
Warum stimmen - ich bin auch so vorbereitet.
Obwohl - manche gehen mir mächtig auf den sack.
Und es ist nicht die tonhöhe - sondern was sie sagen und wie.
Ich bin ein warnsignal - sagt zum beispiel eine.
So - so.
Die gesellschaft - sagt die nächste.
Ich dein umstand.
Meiner?
Suizid - ich - drängelt eine sich vor. Und die hat ein paar titten - direkt zum schwach werden.
Hallo du ich komme aus der columbine high school in littleton.
Ey, voll krass - amok persönlich.
Ja du bist gut unterrichtet.
Ey ich habe das buch über dich gelesen - sage ich dem.
Und - bin ich ein gutes beispiel?
Klar!
Hier - ich bin deine waffe sagt die beretta - ich lag bei deinem vater unter dem kopfkissen.
Du hast wohl mit dem alten gevögelt was - frage ich, als ich sie in der hand halte.
Früher mal jetzt nicht mehr - sagt die - ich gehöre ab nun zu dir.
Ein gutes gefühl - sage ich - wenn man sich auf jemanden verlassen kann.
Auf mich kannst du - sagt beretta - nimm nur genügend munition mit.
Für die zig pauker was - sage ich - doch woher weißt du das.
...ich habe dich nachts weinen gehört.
Ey das ist voll peinlich - sage ich - wärst du ein typ würde ich dich in diesem augenblick shooten.
Ich weiß - sagt beretta - doch ohne mich bist du nichts.
Ich habe noch das m16 - vergiss das nicht.
Viel zu unhandlich - du willst doch so dicht wie möglich an die ran.
Stimmt - sage ich - ihre augen sehen wenn die brechen.
Na siehst du - ich doch auch.
Mich kannst du aber gegen die bullen brauchen - meldet sich das m16.
Du meinst wenn die schweine gegen die penne vorrücken?
Genau - ich treffe auf jede entfernung wenn ich will - zwischen die augen.
Du hast recht.  
Nimm mich bitte auch mit - sagen die halbhohen schnürschuhe.
Okay - sage ich - und die tarnhose am besten auch, was?
Aber klar - sagt die jacke - nimm den kompletten anzug - du wirst unsere menge an taschen brauchen. Und mich - meldet sich das nachtsichtgerät - mein infrarot wenn’s dunkel wird - also schraub mich schon mal drauf.
Du solltest auch an mich denken - gibt der rucksack laut - ich bin vielseitig verwendbar.
Aber nimm dir vor allem zeit - meldet sich die zeit - alles will geplant sein.
Ich bin ein meister im planen, beruhige ich.

*
Nach neun Jahren Klapse laufe ich wieder durch den Kiez.
Früher wohnte ich hier. Berlin-Neukölln. Doch Heimatgefühl ist nicht, dazu ist zu viel passiert..., und ich bin auch nur da, um ein paar Kleinigkeiten zu erledigen - wie zum Beispiel Machmut, - doch das später, denn vor allem will ich Mutter und Vater auf dem Friedhof besuchen. ...
Blumen?
Blumen habe ich nicht, nur Erinnerungen. Außerdem, was sollen Tote mit Blumen?

Tagebuch Amok   Eintrag 2. - wie alles begann: Morgen wird vom gericht über ihren weiteren aufenthalt entschieden.
... ich möchte aber hier bleiben.
Ihre großeltern haben aber einen antrag gestellt.
... ich möchte aber hier bleiben.
Weswegen - lieben sie ihre großeltern nicht?
Nicht so wie mich.
Können sie das erklären.
Nein.
Und wie ist das verhältnis zu ihrem vater.
Ich habe keins.
Und zu ihrer mutter.
Ich habe keine.
Und wie war es als ihre mutter noch lebte?
Sie lebte nie - vater hat es nicht zugelassen.
Können sie mir darüber mehr sagen.
Es gibt nichts darüber zu sagen.
Nicht mal über ihre mutter.
Doch - an ihrem grab steht eine eiche.
Welche bedeutung hat dieser baum für sie.
Keine - vater hat den gepflanzt - fragen sie den.
Ihr vater hat sie auch zum schützenverein mitgenommen.
Hat er.
Und?
Es roch dort schlecht.
Und das schießen.
War okay.
Haben sie gerne geschossen.
Nur am pc.
Killerspiele?
Auf moorhühner.
Nie auf andere...
Auf die nur im traum.
Können sie sich an einen traum erinnern.
Wenn ich will.
Und wann haben sie zuletzt was in dieser richtung geträumt.
Eben.
Eben?
Eben.
Aber wir sitzen doch real hier.
Was ist real?

*
Auch klar, ich hätte mit der U-Bahn direkt bis vor den Gottesacker fahren können. Wollte ich aber nicht. Wollte zu Fuß. Frei lebende Kanakster sehen. Fuhr deswegen bis Hermannplatz, dann raus. Ab da die Motherfucker runter bis Ecke Leinestraße. Und dann, Mann, auf der Meile, - da kommt Luft in die Lunge, dass einem der Sack bläht wie im Hurrikan. Dazu Knoblauchgestank. Zwiebelodem. Döner pur. Darauf die knalligen Fürze von den zu Dutzenden vor den baufälligen Häusern hockenden Migranten, - wie man die Nation Soziempfänger politisch korrekt nennt. Und Schmeißfliegen.

‘He, alles im Lack, Alter?' Einige von denen lassen die Dominosteine fallen, als ich frage, lüpfen ihre Hintern und drücken sich so mächtig einen ab, dass ihnen vor Anstrengung die Glubschen aus dem Kopf zu platzen scheinen. Purer Basedow. Diese Sackratten! Andererseits: Sie mögen mich - denke ich, und wollen es mir auf ihre primitive Art zeigen ... Und ob du es glaubst oder nicht, alle paar Meter immer noch die dämliche Anmache: ‘He, Alta -, Ascheloche, alte Scheiße, du, gib Handy -, du, - gib Kohle -, gib die Jacke, Alta -, bück dich, du, damit ich dich ficken kann, du scheiß Tunte. Und das alles in Kanaksprak, als wenn über vierzig Jahre Multi Kulti kalte Kacke sind.

Tagebuch Amok Eintrag 3. – zielübungen:
Input basic.
Führt zu einer irren hitze im schädel.
Ich renne deshalb im Winkel auf 90° in die parameter.
Gleich der gestank von verschmorter haut in der luft.
Regele also die konsole auf 70 runter.
Sample die ränder ins bickfeld.
Zoome die statusanzeige.
Lasse den high player sauertstoff raunzen.
Schiebe die vorhandenen hundert lebenspunkte voll rein.
Blende alle umwelteinflüsse aus.
Nagele den hangover auf drive
Zocke die medial-kits ab.
Gebe ein call of duty.
Regeneriere den upper - tille den cut-browser - kille blacky über shooter.
Schiebe den in die rechte und baller die lebenden blechbüchsen ab.
Das fünfte mal heute schon - ey.
Und immer voll interaktiv aufs fadenkreuz das blut.
Du blödian - nimm die waffe höher - höre ich vater schimpfen - du gammelst einen nach dem anderen ins holz!
Scheiß schützenverein - ich möchte frei sein - denke ich - frei...
Feuer weiter einen nach dem anderen in die gedärme dieser idiotischen
schießstand hütte.
My life before.
Der ausstoß reißt mir fast den arm weg.
Output kreativ meldet das system.
Hör sofort damit auf - wütet vater.
Sofort!
Over and out rattert basic.

*  
Ey,   - wie ich das alles hasse... immer wieder... und um die Loser zu kuschen, zeige ich meine Kanone - aus Anstaltsseife gemacht. Gute Handarbeit, das Teil. Echt! Was, glaubst du nicht? Ey, was meinst du, was man aus Seife, Zahnpasta und Schuhcreme alles so machen kann, wenn man Zeit hat.
Also zeige ich den Rotzern den Ballerer und empfehle: verpiss dich, Ziegenfick, und quatsch mir keine Klinke an die Titte, sonst blase ich dir die Birne weg und du schimmelst schneller als du denken kannst neben deinen Artgenossen.

’Echt, ich sag’s dir, es liegt nicht nur an der Kanone, - es ist der Geruch von Verwesung und Tod an mir. Dieser obergeile Klapsengestank!' Und es ist tatsächlich so, dass diese Kretins es riechen können. Ehrlich -, das hängt denen in den Genen, so wie die Eselsmist und Kamelscheiße nie aus den Haaren bekommen, - da können die waschen wen wann und wie die wollen... Und echt, gerade die hier in Neukölln sind in der Evolution noch gar nicht angekommen - und das mit oder ohne
Wesenstest vom Tierschutzverein - von wegen Integration, Ozialisierung, - assimilierter Dünnpfiff ist das alles hier. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.
Und dann - voll die Scheiße -, denn auf dem St. Thomas Friedhof habe ich eine Stunde oder so zu tun um überhaupt das Grab meiner Eltern zu finden. Zwei- dreimal falle ich auf die Fresse, stolpere über umgeworfene Grabkreuze und abgestürzte Engel die in den letzten Zügen liegen, fasse, beim umhereiern im Schrott, in frische Graffitis irdischer Spraykünstler. Muss durch die Säure in dieser Farbpisse unendlich husten - und versaue mir prompt die Hose mit Farbe, die rasend schnell von der kotzigen Farblake zerfressen wird, wie ich sehen kann. Schließlich trete ich noch voll in einen Haufen Kacke. Es reicht schon wieder!
Mit Glück find ich wenig später in einem Zelt aus Aldiplaste und Zweigen einen Friedhofsarbeiter, der ne Tüte raucht und offensichtlich menschliche Knochen sortiert, - der so was wie deutsch spricht. Dieser Typ, ein Affe - etwa in meinem Alter, so eins sechzig groß, mit einem ansehnlichen Morbus Scheuermann, einer mächtigen Nase im Gesicht, drunter ein buschiger Bart, spielt, als ich ihn anspreche, doppelte Buchführung durch die Hosentasche -, ich höre förmlich seine Betoneier klickern, obwohl bis Osten noch weit hin ist. Doch immerhin kann er mich mit Gesten und seinem simplen Gestammel auf den rechten Weg bringen. Und das kann nicht jeder von sich sagen.
...ich denke also freundlich über ihn -, denke: - Alter, da hast du aber Glück gehabt - damals - bist davon gekommen. Und ich hoffe, du lobst dafür fünf sechs Mal am Tag Allah und reißt deinen verwarzten Arsch in den Himmel, wie es sich gehört, dafür nämlich, dass du überhaupt so alt werden durftest, wie du jetzt aussiehst...
Und wirklich, gutmütig, wie ich bin, lasse ich ihn mit dem Zorrozett auf der Stirn überleben - obwohl die Situation günstig wie selten und ich schließlich deshalb nach Neukölln -, und mein Messer mich auch belatschern will weiter zu machen und ihm zumindest die Klöten.
’Ach, glaube mir - was mich echt stört, auch bei dem hier, dass all diese Idioten auf meine Handschuhe gaffen, statt in meine Fresse, wenn es schon sein muss. Sind Handschuhe an warmen Tagen was Besonderes?'

Tagebuch Amok Eintrag 4. - time later:
Wir haben beweise in ihrem notebook gefunden.
Echt?
Sie spielen doome.
Ist ein ego shooter.
Und wenn sie verlieren denken sie dann an suizid?
Nicht immer.
Erklären sie es uns.
Nein.
Warum nicht?
Ich habe meine elementarstimme verloren.
Du da - höre ich die synapsen rasen - sag ihnen nur nichts über deinen plan - über die art deiner bewaffnung - und kein wort über uns deine stimmen - die von gott gesandten.
Okay.
Und nichts über mich - sagt das butterfly-messer - schärft mir der schlagring ein - nichts über mich - befiehlt mir die angst vor bestrafung durch all diese dinge.
Sag ja nichts über deine welt - brodelt tief in mir das leben - sonst werde ich mich dir auf der stelle entziehen.
Mach es bitte bitte nicht - sage ich - mir ist schon beim gedanken an die folgen ganz übel.
Wo?
Im magen.
Geduld - das gibt sich wieder.
Wie denn.
Lüge ihnen einfach was vor - zum beispiel dass du die schule liebts deine lehrer achtest deine mitschüler magst jedes gebot befolgst – die menschenrechte - und sonntags absolut gerne in die kirche gehst.
Und was noch?
Erzähle ihnen von der brutalisierung der gesellschaft - und was du in der schule darüber gelernt hast - um ein guter mensch zu werden.
Und dass du unter allen umständen gut sein willst, das hören sie so gerne. Lüge ihnen immer und bei jeder gelegenheit was vor - und wenn es mal kritisch wird gib ihnen dein ehrenwort - das brauchen die - es ist ihre politik ihre art von leben liebe und ehrlichkeit.
Das soll ich...
Ja - tu das!
Und sage nie dass deine lehrer dich prügeln priester dich bedrängen deine familie dich verachtet - denn die werden dir nicht glauben das deine schlechten schulnoten darin ihren ursprung haben.
Wirklich?
Und das du nachdem du beim rauchen auf dem klo erwischt wurdest einem von ihnen zu willen sei musstest - das sag unter keinen umständen.
Nichts von rektal?
Nein - sag es nie.
Niemandem?
Nein - und auch nichts von deinem sonstigen beschissenen status - dem in der gruppe auf dem schulhof oder von gewalterfahrung durch deine mitschüler. Vom abziehen deiner markenklamotten dem handy und, das du jerry immer abschreiben lassen musst, weil der dich sonst ...
Was sonst.
Stell dich nicht blöd - dass weißt du doch selber.
Ich?
Ja du.
Oder warum hast du neulich am bahnhof von dem jugo die handgranate gekauft?
Ja - habe ich - aber doch nur um mich zu schützen.
Und hilft es?
Ja - es macht stark - und fette träume.
Na siehst du!

*
Als ob die rotzigen Blicke der Motherfucker nicht genug sind -, grinsen manche von denen auch noch über meine Sprache, - so wie der Typ auf dem U-Bahnhof in Tegel, als ich ihn höflich und nur mal so zum Test frage, wie ich mit der Bahn nach Neukölln kommen kann.
‘Du nix deutsch, Alta?', lästert der Nigger, und steckt sich eine an, obwohl hier Rauchen verboten ist.
‘Pass auf, du Plumssack, dass ich dir nicht deine lange Nille abschneide!' Doch dann lasse ich das, weil ich den Zug kommen höre -, vergrößere ihm stattdessen in bester Pulpfictionmanier mit zwei raschen Schnitten meines Butterfly beide Nasenlöcher.
‘Steht dir besser als zuvor, das Teil', sage ich, als er sich die blutende Gurke hält und vor Schmerzen schreit, ‘und besser Luft bekommst du jetzt auch.' Doch der hört nicht, kreischt wie irre, weint, rotzt Blut... Ey, Mann -, das ist ja echt ein Tier!
‘Du, hör mal - Fotze, lass das Jaulen -, dein schleimiger Schwanz ist ja noch dran...', berate ich die Memme durch die offene Wagontür, - bis zum Glück für ihn mein Zug abfährt, denn sonst wäre ich noch mal raus um ihm mein persönliches Zorrozett über die Stirn zu zwiebeln.
Klar, Alter, - und er wäre ja längst nicht der einzige Kanake, der somit verschönt im Großraum Berlin damit rumeiert; frag mal den Friedhofsluden und seine tausend beschissenen Brüder.


Tagebuch Amok Eintrag 5. - führers geburtstag:
Ihr denkt echt, ich habe es geplant.
Ja!
Nein - überhaupt nicht.
Ihr habt...
Es begann mit diesem zeug zwischen meiner mutter und meinem vater. Das die sich beim sex mit der kamera filmten. Dazu fünf filme mit dem schleimer von onkel mit drauf. Mutter oben vater unten onkel von hinten. Vater von hinten mutter oben...
Wird mir ganz schlecht bei. Und - son scheiß kann man noch so gut verstecken. Ich finde. Schließlich habe ich nächtelang gehört was lief. Oder denkt ihr ich bin taub blöd impotent.
Nachher eure entschuldigungen und geldgeschenke. Nee - sorry und goodbye ey. Aber wenn ihr nur einmal die richtigen antworten auf meine fragen gehabt hättet... Das wär’s gewesen.
Und warum nun ausgerechnet ich schuld sein soll - weil mutter sich umgebracht hat. Echt - ihr hätte diese scheiß filme eben nicht rum liegen lassen sollen. Dann wären die auch nicht ins world- web gekommen. Wie bomben - sagst du - vater - haben die eingeschlagen. Klar – bei mir auch. Aber ich habe nichts geplant - wie ihr. Und dieser scheiß typ von onkel ist mir auch egal. Wären es nicht die bremsen an seiner karre gewesen.
Es wäre mir was anderes eingefallen. Eventuell hätte ich ein flugzeug abstürzen lassen. Direkt über der innenstadt – aufs haus wo der wohnt. Fakt ist – er hat den löffel an einer pappel abgegeben. Und ich habe mir von der geklauten kohle ein paar klamotten gekauft. Finde ich mehr als gerecht. Auf den langen schwarzen mantel bin ich besonders stolz. Kann man gut ne schrotflinte drunter verstecken.
Bin zum friedhof mit dem teil – mutter ein paar blumen bringen. Ich - natural born killer – habe ich mutter gesagt.
Du warst das mit dem onkel - tat sie überrascht. Da hatte ich gerade in paar tauben aus der tanne gegenüber geschossen.
Hat dir vater nichts davon gesagt? Kein wort!
Nichts von meiner liste?
Nein! – ich kenne keine liste.
Ok – ok, ist auch besser so...
Nun sag schon! Nein - ich übe jetzt noch ein bisschen für übermorgen. Was ist denn nun schon wieder übermorgen - junge?
20ter april - hitlers geburtstag.

*
‘Man lästert nicht über das Unglück und das Aussehen anderer', höre ich Mutter, ‘eventuell haben diese Leute durch dich Schwester oder Bruder verloren.'
‘Und wenn ich seine Eltern gleich mit abgeschwitzt hätte, Mutter, Tote können nicht sprechen', sag ich - und weiß schon in dem Moment, dass es unlogisch ist.
‘...ja, warum bist du denn überhaupt hier?', schreien mich darauf auch gleich die sechsundfünfzig Pisser aus ihren Kisten heraus an.
‘Warum wohl, ihr Vollidioten', brüll ich zurück, ‘genau deshalb, weil ich euch unter die Erde gebracht habe... und das ist gut so, sag ich, wie einst der ehemaligen Bürgermeister, dieses schwule Arschloch, der schließlich an allem Mitschuld hat.'

Tagebuch Amok Eintrag 6. - für Laja:
Laja geht ne klasse vor mir.
Mein blonder sonnenschein, nennt der geschichtslehrer sie...
Hab ich gehört.
Das war sie für mich bis zu dem tag als ich sie auf dem klo fand auch.
Weinend saß sie da - blutend an armen und beinen.
Warum tust du das.
Nur so - ihre antwort.
Während ich das dritte tempo verbrauchte.
Lass doch.
Nein – und gib mir mal die klinge.
Was willst du damit?
Ins klo...
Nicht dass du dich schneidest.
Ich nicht - und du?
Ich weiß nicht.
Was weißt du nicht?
Es ist wegen dem geschichtslehrer.
Was macht der.
Fotos von mir.
Und was sonst.
... mit Paul zusammen.
Das ist doch der große junge aus der 12ten.
Ja.
Warum der?
Er ist da.
Und die bilder.
Stehen in face– book.
Und ... da ist alles zu sehen?
Unsere köpfe nicht.
Sonst?
Alles.
Hast du noch ne klinge?
Lass uns lieber ne kippe wegdrücken.
Unterarme?
Ja – ne voll fette idee.
Und heute abend holen wir uns den pauker.
Geht nicht – der ist mein alter ...
Ey - ich glaub - ich spinne!

*
Aber hallo, - kannst du dich noch erinnern, was die Fotze anlässlich der Wiedereröffnung der Schule nach der Asbestsanierung sagte?
’Diese Schule war in der Weimarer Zeit vermutlich das bedeutendste Zentrum sozialdemokratischer Schulreform. Hier sollte das Kind als eigenständige Persönlichkeit im Mittelpunkt der Erziehung stehen...’
Wochen später hörte sich das dann so an.
’Die Polizei- Einsätze hier in der Schule können keine Dauerlösung sein. Es besteht Diskussionsbedarf.’
...echt, ich muss heute noch abkotzen.
‘Ach, Junge', höre ich Mutter, ‘hast du denn seit 2006 nichts gelernt?'
‘Was? Wo denn? Da, wo ich bin?'
(...)
‘ ...weißt du, was die mit einem in der Psychiatrie machen? Die hauen dich mit Drogen voll, bis dir der Sack platzt. Und nicht nur das, - die Birne quatschen sie dir dermaßen voll, dass du nicht mehr weißt, wer du bist. Und das ist deren Scheißtrick: Ohr abkauen bis zum geht nicht mehr... Und auch deshalb stehe ich jetzt so angefickt hier, echt, Alte, - mein Leben hat sich so was von ausgeschissen!'
‘Sei doch nicht gleich wieder so aufgebracht -, an uns denkst du wohl gar nicht, Junge, was? Uns hast du damals nämlich gleich mit umgebracht...'
‘Erzähl nicht son Quatsch', sag ich, - ‘du hast dich fast so gut wie freiwillig vor die U- Bahn geworfen, und Papa hat sich mit Lust und Laune tot gesoffen. Und das alles wegen dieser verlausten Kanakenbrut... Glaube mir, hätten die Penner von
Psychoheinis mich nicht weggesperrt, wäre das nie passiert!'

Tagebuch Amok Eintrag 7. - opa im krieg:
Weil krieg immer ist.
Sagt großvater.
Der liegt in einem vollgepissten bett in einem vollgepissten zimmer
Jedenfalls riecht es so.
Genau wie dieses städtische altenheim aussieht.
Kotz...
Und so sieht er auch aus.
Immer wenn ich ihn besuche.
Einmal die woche – was?
Nee – nur alle 14 tage.
Liegt er in seiner eigenen scheiße.
Sagt er.
Weil die hier keine zeit haben, die scheiße wegzumachen - sagt er.
Ihn andererseits - die hier - auch nicht aufs klo bringen - oder zumindest den schieber ...
Tobt er – und wenn er tobt wackelt sein körper wie im fieber.
Wie bei seinem bettnachbarn Erich - und so laut das die gebisse im wasserglas klappern. Und ihre lippen flusig werden.
Dahinter kommen dann grün gelb blasen raus - und es riecht nach phosphor.
Bring mir die luger mit, junge – befiehlt er.
Das alte ding?
Ja.
Was willst du denn damit?
... die idioten hier alle machen.
Nächstes mal – opa – sag ich dann immer.
Doch ich bringe die auch nächstes mal nicht mit.
Denn ich weiß ja jetzt schon, dass er keinen trifft – egal wohin er zielt.
Das muss ich dann schon selber machen – wie damals auf dem schützenfest als er den bären haben wollte. Der jetzt auf seinem kopfkissen liegt und dem ein ohr fehlt - und der ganz grau um die schnauze ist.
Grau, wie opa überall ist.
So ist es wenn man stirbt – junge.
Warte noch ein bisschen damit opa - tröste ich - es wird alles wieder gut.
Nichts wird im krieg gut - brüllt er - siehst du doch am bären! Niemand kümmert sich um sein abgeschossenes ohr – keiner kümmert sich um irgendetwas hier – und das war schon so als es noch einen kaiser gab – mit nem bart, mit nem langen bart, singt er.
Kaum gebrüllt und gesungen, kommen zwei pfleger und stellen ihn ruhig indem sie ihm eine spritze in den hintern verpassen - wie sie sagen.
Wobei opa ganz laut einen fahren lässt und schweinische sachen wie arschlöcher und so weiter sagt.
Dann fesseln sie seine arme ans bett – obwohl der furz eindeutig hinten raus kam.
Wissen wir - sagen die - junge - als ich deswegen nachfrage.
Und ich muss gehen - weil opa schlafen soll.
Sagen die.
Doch wer kann schon den krieg verschlafen.
Ich nicht.
Also werde ich wiederkommen - wenn es soweit ist - und für meinen opa kämpfen - und die pfleger fragen, was sie mit opa gemacht haben.
Denn vor einem monat ist er gestorben - und eine alte frau sagte an seinem grab es sei eine schande, wie sie opa im heim behandelt hätten...
Doch nicht mehr lange - opa - dann wird - wie im krieg - wieder richtig gestorben. Das verspreche ich.
Dann rummst sand auf die holzkiste - und ich werfe opa den bären nach.
Den wollte sowieso niemand haben; muss am fehlenden ohr liegen.

*
‘Sie', sagte der Anstaltspsycho zu mir, obwohl ich erst vierzehn war. Sie -, Sie haben einen IQ von 125, sagte der, Sie hätten wissen müssen was sie taten, und was darauf folgt.
‘So?'
Andererseits sagte der vor Gericht, dass ich eine Art von Autist bin, Asperger Syndrom - und nur in meinem Jetzt lebe, - mit Mutter.
‘Kennst du den Tassentalk', fragte ich den.
‘Nein, wer oder was ist das?'
‘Du kannst mich immer zwei mal mehr am Arsch lecken..., wörtlich.'
‘Finden Sie das witzig?'
‘Nein -, aber es trifft.'
... ich sag’s ja, alles komplette Idioten hier ...
‘Ey, sag mal, Mutter, weißt du eigentlich wie oft wir beide dieses Gespräch schon geführt haben? Nein? Okay, dann kläre ich dich auf, denn deswegen bin ich ja hier, - es ist nämlich heute ein runder Tag, ein Geburtstag, so- zu- sagen... Und, glaube es oder nicht: 2999 mal haben wir !genau! dieses! Gespräch! geführt!'
’Gut, du hast recht, nicht so innig, schließlich trennten uns 31,5 Kilometer -, ja, ich habe es mit dem Zollstock auf dem Stadtplan nachgemessen. Und ich habe mindestens jede 2. Nacht die Entfernung zwischen uns nachgemessen; - ich hatte nämlich nichts anderes zu tun. Und wenn du denkst, die Entfernung ist mit den Jahren größer geworden, Irrtum, nein -, nichts da, die blieb gleich, - jede 2. Nacht, ...ist 31,5 Kilometer, seit dem du mich verlassen hast ... So, und heute nun ist es unser 3.000 Gespräch über Schuld und Sühne und so weiter!’
‘Woher ich die Zahl 3.000 weiß? Nichts einfacher als das. Ich habe jedes Mal nach unserem Gespräch einen Punkt auf meine Tapete gemalt, - einen kleinen kreisförmigen Punkt mit Buntstiften. Ja, Buntstifte waren das Einzige was ich haben durfte; ich war vierzehn, du erinnerst dich? 14! Und hatte !14 verfickte, bunte BUNTSTIFTE! Und nichts weiter! Und mit jedem Punkt, den ich auf die Tapete malte, wurde das Gebäude kompletter. In allen Details. Du kannst dir denken welches.

Tagebuch Amok Eintrag 8. - ein scharfes schwert:
Frau brunner ist die richtige - sagte vater.
Weltgewand offen nett und heiter - sie wird dir helfen, dass du versetzt wirst.
Es liegt nicht nur an den schularbeiten und so weiter – war frau brunner sicher.
Du musst deine konflikte lösen wollen.
Also gab sie mir gefühle statt nachhilfe – nannte ihre methode pädagogischen eros.
Und ich genoss.
War mir über das was später massaker genannt wurde zu dieser zeit überhaupt nicht klar.
Denn frau brunner hatte nur ansätze in mir geschaffen – eine ahnung von individueller freiheit – straßen gebaut.
Vor allem wenn wir zusammen gras rauchten.
Eine leidenschaft die sie sich aus ihrer internatszeit bewahrt hatte – als sie noch ein mann war.
... ob ich mal nachsehen wolle ...
Hat das denn nicht wehgetan – wollte ich wissen – als wir uns küssten.
Schon – sagte sie – aber im falschen körper zu sein hat mir wesentlich mehr weh getan.
Und sonst so?
Ich kann alles machen was ich will – sagte sie – nur lehrerin in einer schule kann ich nicht sein.
Aber du siehst doch aus wie eine richtige frau.
Willst du mal probieren ob alles an seinem platz ist?
So hat mir das lebensmittel zuneigung geholfen ein für ... akzeptables zeugnis zu erwirtschaften - und meinen traum ...
enden lassen.
Als in der zeitung über frau brunner stand.
Ein foto zu sehen war, wie sie auf dem dach eines hauses stand. Immerhin zwölf stockwerke – sagte mein vater.
Ich weiß vater – oft waren es aber auch wesentlich mehr.

*
Einer meiner Therapeuten war der Meinung, ich wäre ein Künstler. Nur, der Idiot weiß bis heute nichts von unseren Gesprächen - und dass die Buntstiftskizze die Schule zeigt, in der 56 arabische Säuger starben. Türken auch. Klar...
Dieser Typ wusste auch nichts davon, dass ich, als ich elf war, von Yussuf auf dem Schulklo über Wochen in den Arsch gefickt wurde -, wusste der nicht... , so wie ihr es nicht wissen wolltet. War ja auch klaro: Yussuf, als Machmuts Sohn. Und Machmut als Boss und Pate von Neukölln! Da hat man mächtig Schiss in der Hose, was?'
’Mach uns keinen Ärger, Junge', hast du deswegen zu mir gesagt, als ich weinend nach hause kam, 'wir nehmen das Geld von Machmut, und machen uns einen schönen Urlaub in der Türkei.'
’IN DIE TÜRKEI?! - Ins Land der Eselficker fahren - mit fünftausend Mäusen Schweigegeld?! - Nein! NIE!'
Gut, Yussuf hat letztlich mit seinem Leben gelöhnt. Aber das bringt ihn mir auch nicht hoch. So, und jetzt bin ich hier, wo er seit langem ist, - und werde mit einem hohen Strahl auf sein Grab pissen.
... ja, von oben herab pisse ich alle tief in die Hölle -, weißt du. Aber klar, mach ich das -, denn darauf habe ich mich Jahre gefreut. Zuerst pisse ich über ihn, dann über Aische -; ja, über die auch, - hat sich schon lange ausgeliebt, - dann über Petrak, den verblödeten Russen, den Handlanger fürs Grobe, den Kinderschlitzer, dann über die Bande der Kurden, Araber, Libanesen, Neger - auf die drei vier Gelben, all die anderen Wichser. Ich weiß, es lässt sich mit Pisse nichts endgültig tilgen. Nicht mit Blut und Leben. Mit Rache im Herzen. Ich weiß es seit heute morgen.
‘Woher?'
’Ach Mutter, ich weiß es eben. Ich wusste es schon, als ich damals von der Tanke den Sprit schleppte.'

Tagebuch Amok Eintrag 9. - ich kill die bagage:
Meine akne pickel wären wie hügel und krater auf dem mond. Lachte mich Manuela aus. Die stand in der pause mit ihren fett blöden schwestern immer nahe der turnhalle wo sie eine nach der anderen rauchend, giggelnd den blonden Andy aus der 12ten anhimmelten. Doch den brauchte ich nicht mehr einzutragen – der stand schon länger auf meiner liste! Genau wie Manuela und sippe. Diese ganze bagage von dauer- demütigungen im gut- aussehen wollen. Ihr kotzig freches gut- riechen - und mit teuren marken- klamotten posieren. Mit handys aus gold rumfuchteln - an platin- notebooks und bunten iphons schrauben - und all dem anderen zeug das keiner in echt braucht.
Alles dinge, die ich nicht... Weil ich die nicht haben wollte – redete ich mir vergeblich ein. Denn ich sehnte mich (eigentlich) um meiner selbstwillen gemocht zu werden - geliebt. Damals lebte mutter noch. Doch auch die sagte - so wird das nichts junge. Wasch dich unten herum - geh zum frisör - schneid dir die fingernägel - und rasieren könntest du dich auch mal – obwohl ja da wegen deiner eiterpickel noch nicht viel zu sehen ist. Also machte ich. Doch nicht mal als bei mir dieses ominöse magenbluten festgestellt wurde nahm sie mich in den arm - so wie ich es gerne gehabt hätte. Danach habe ich den akt mit dem rattengift gelassen – auch weil mir die haare davon ausgingen. Schrieb dafür gedicht auf gedicht an Monika - einer faden blonden - von der Klaus sagte die hätte noch nie einen weggesteckt und würde deshalb prima zu mir passen.
Gut - sagte ich - Klaus - der fall ist notiert.
Fragte der - sag mal was schreibst du da eigentlich wirklich in dein heft?
Zum beispiel jetzt deinen blöden namen - und ansonsten den von den anderen wichsern hier - damit ich niemanden vergesse.
Wieso vergessen?
Weil ich den laden hier bald abfackeln werde!
Ey - du bist ja ein richtiger witzbold heute - lachte der sich scheckig.
Bin ich das?
Ja - und halt mal n moment still - fummelte der mit seinem kotz- handy vor meiner fresse rum - ich werd n bescheuertes foto von dir machen und ins face- netz stellen.
Du bist ja gut drauf - sagte ich – das wird echt früchte tragen wenn du mein bild ins netz stellst und am nächsten tag tot bis - du.
Ey - du bist ja komplett verrückt - quakte der - du blödes loser- schwein - und glotzte in so ner art hundeblick.
Wart nur ab - legte ich nach - wenn es soweit ist wirst du vor angst auf knien vor mir liegen und um gnade winseln.
Du spinner, - hälst dich wohl für was ganz besonderes - was?
Nicht immer - sagte ich - aber für dich und die anderen bettnässer hier reicht es locker.

*
Wie viel Kanister ich noch brauchen würde, schnappte der Tankwart nach Luft, er müsse den Plastikscheiß sonst nachbestellen.
Es muss reichen..., sagte ich dem.
Wofür?
Für einen Grillabend, mit meinen ausländischen Freunden, strahlte ich ihn an, wie ich noch weiß, und weil er es vor Gericht aussagte - und es in den Akten steht, - die ich schon hunderttausend mal gelesen habe.
Mach keinen Scheiß, Junge, das kann ins Auge gehen, sagte der Tanki.
Ich pass schon auf, sagte ich, - da hatte ich 12 Kanister.

Tagebuch Amok Eintrag 10. - what u si is what u gätt:
So, so – sagte ich – du bist also migrant - kartoffelkanone?
Ich bin in deutschland geboren – grinst er.
Ach - ja.
Mein vater ist aber vietnamese.
So sieht er auch aus.
Stimmt!
Zu der zeit standen wir beide nebeneinander auf einem podest - um als beste jugendliche schützen geehrt zu werden.
Ich erster - er zweiter.
Im liegenden und knienden Anschlag ist die Zuhilfenahme eines Gewehrriemens gestattet - im knienden Anschlag darf außerdem eine Kniendrolle unter den Spann des Fußes gelegt werden.
Glückwunsch – sagte er – und ich dachte schon er wolle mich küssen - so nahe waren wir uns.
KK.
Sagte ich
Und was bedeutet kk?
Gustav kunze.
Ja?
...ey - ich glaube ich hab dich schon mal gesehen.
Ich dich auch - sagte er - als du dich auf dem schulhof mit dem glatzköpfigen jungen geprügelt hast.
Kevin - sagte ich - das nazi- mega- arschloch.
Aber sonst bist du doch eigentlich nett.
Nicht immer – sagte ich – und im sagen fiel mir diese unglaubliche leere in mir auf – eine art schwarzes loch - in das ich alles an wut zorn und enttäuschung reingeschüttet hatte - das nun aber fast voll war - das aber in der sekunde hier mit ihm einen abfluss fand - und meine bösen gedanken und taten sanft verstrudeln half.
Ich heiße kim – sagte er – und sah mir direkt in die augen als wolle er mich trösten – oder so.
Und für augenblicke war meine innere auster geknackt.
Die demütigen - verachtungen - meine arroganz und distanz - die durch die hoffnung mit kim ganz normal tv zu gucken cola trinken süßigkeiten naschen und gemeinsam zu lachen gewichen sind.
Ich müsste nicht länger am pc krieg führen üben - töten leichen zerteilen – hätte das problem los das etwas passieren würde was ich nicht wolle.
Ja - mit ihm als freund hätte ich mir die täglichen hinrichtungen sparen können.
Wollen wir freunde sein – fragte er - als würde er was ahnen.
Bf?
Beste freunde?
Ja!
Cu – sagte er beim weggehen/und als er sich umdrehte sah ich ihn breit grinsen.
Du bist ein schlitzohr – rief ich ihm hinterher.
Schlitzauge – brüllte er zurück.
Ich musste lachen – seit wochen mal wieder.

*
Im Heizungsraum der Schule brummelte gemütlich ein Ölbrenner. Ein ganz neues Teil, an einem herrlichen Ort. Ich fühlte mich da immer wohl. Und es konnte mich keiner überraschen, - hatte ich mir doch einen Schlüssel besorgt.
... echt, der Hausmeister war ein Idiot. Für mein geheucheltes Interesse an moderner Technik und einer Flasche Korn hatte der mir den Brennerraum gezeigt, - und danach seinen Schlüsselbund vermisst.
Ich lasse mir heimlich neue machen, sagte der, als die Pulle alle war, und wir die Suche nach den Schlüsseln ergebnislos einstellten. Der Brenner läuft sowieso wie von alleine, da gucke ich nur alle vier Wochen nach dem Rechten.
Ja, die Computer gesteuerte Technik ist ein Wunderwerk, sagte ich.
War ja auch teuer genug - und alles für dieses Kanakenpack, war er entrüstet, - du bist ja fast der einzige Deutsche hier.
‘Wir sind drei, sagte ich.
Drei von 286.
Ist eben ne kleine Schule, sagte ich - und es wird sich alles richten, sagte ich.
Dein Wort in Gottes Ohr, war er zuversichtlich; - so wie du auch, Mutter, - du sagtest das auch immer: Gottes Ohr! Doch der ist taub. Blind. Und tot.
Ich meine eher, wir sollten auf seinen Hintern hören, denn eines Tages wird er uns zuscheißen, so wie damals in Thailand mit dem Tsunami, - oder wie ich es tat, als sein verlängerter Arm gegen die Moslembande, - die immer noch gegen unsere Kirchentüren pisst, unsere Frauen Schlampen nennt - und Gott mit Terror tötet.
‘Versündige dich nicht', tut Mutter bestürzt.
‘Keine Angst, Mutter, ich bete täglich drei Ave Maria, - bin frei von Sünde!'
‘Gut so, Junge!'
‘Okay, und jetzt gehen wir Machmut suchen, der hat nämlich seine siebenjährige Haftstrafe wegen Drogenhandel schon nach fünf Jahren wegen guter Führung gefinisht und macht munter weiter. Ich glaube, am leichtesten finden wir die Ratte auf dem Sozialamt, denn da besorgt ihm seine Großfamilie das Spritgeld für seinen Kanaksterjeep, - und der Arsch kommt immer noch persönlich, um seine versiffte Truppe abzukassieren. Also los, Mutter, mach schon, - pack deine Lumpen zusammen!'

Wer frei ist: „Das geschah vor zehn Jahren?“ Fragt Grace.
„Nein, das ist gut 15 Jahre her. –   Allerdings sind   zehn Jahre davon   Dr. Munks Therapieversuchen geschuldet.“
„Und was ist im ganzen daraus geworden?“
„Das, was du siehst, wenn ich vor dir stehe“, muss ich lachen, „... den Rest weißt du ja selber.“
„Leider nicht alles, - hast du denn weiter Tagebuch geschrieben?“
„Ja, habe ich. Allerdings hat Munk die Teile unter Verschluss. Er meint, es wäre zu radikal und würde meiner heutigen Persönlichkeit widersprechen.“
„Und, - widerspricht es?“
„Natürlich! - Sonst hätte er mich ja nicht entlassen!“
„Stimmt!“ Lacht sie mit all ihren süßen Grübchen. „Und dazu mit neuem Namen.“
„Zappa wäre nichts für einen Neuanfang, meinte Munk gleich bei meiner Einweisung. Deshalb habe ich mich schon damals in Jimmi umbenannt.“
„Jimmi Zappa ist auch nicht schlecht...“ Amüsiert sich Grace, worauf ich sie ins Koma küsse.

Kaum wach, will sie mit mir die Tagebücher bei Munk holen.
„Lass mal“, sage ich, „die laufen nicht weg. Die nehmen wir bei der nächsten Medikamentenausgabe mit.“
„Okay, dann bereiten wir uns auf das Kommende vor...“
„Das da wäre?“
„Zwei lungenkranke Typen aus der Linie meiner Mutter.“
„Gleich zwei. - Wie viele seit ihr eigentlich?“
„In der Zeitung stand neulich was von 650 Stück!“
„Und die willst du alle über den Jordan bringen?“
„Wir werden sehen, wie weit wir kommen, - oder?“
„Stimmt!“
Okay. Die nächsten sind also dann Pink Puffer und Blue Bloater.“
„Komische Namen.“
„Die Typen heißen nach ihrer Erkrankung. Bei dem rosa Schnaufer handelt es sich um eine hagere Socke mit feuchtem Husten, der laufend aus einer Art Spraydose Liter von Sauerstoff inhaliert. - Der blaue Aufgedunsene ist ein schmieriger, fetter alter Sack, der in einem Fort blutigen Schleim in die Gegend rotzt. Beide erkennst du am Lungenpfeifen!“
„An was?“
„Die rasseln wie Trecker bei Vollmond.“
„Ein schönes Bild“, muss ich grinsen.
„Außerdem bin ich ja bei dir und zeige sie dir!“
„Wann soll’s?“
„Morgen früh, - wenn sie aus der Moschee kommen.“
„Das Gebet ist besser als der   Schlaf.“
„Eilt zur Seligkeit mit Heil und Erfolg!“
„Du sagst es!“
„Wir nehmen das Motorrad.“
„Ist okay.“

Depressive Verstimmung: „Die Mörder schweigen, schreiben sie; und vermuten Rassisten!“
„Lass sie schreiben.“ Wirkt Grace gleichmütig.
„Bist du sicher?“
„So sicher, wie man sein kann.“
„Und wenn wir ihnen die Wahrheit sagen?“
„Dann ist das unserer Wahrheit, aber lange nicht ihre.“
Da saßen wir beim zweiten Bier und ich wusste heute werden es wesentlich mehr sein als... Viel mehr. Und es wird doch ein Scheiß Gefühl zurück bleiben. Ein- scheiß- an- Gefühl!
„Werd mir nur nicht moralisch“, sagt Grace, - lacht mich an, „oder liebst du mich nicht mehr?“
„Doch. Immer!“ Lege ich mir die Hand aufs Herz. „Immer und immer!“
„Siehst du. Wir müssen nur dran bleiben, damit etwas Neues entsteht.“
„Du wirst Recht haben.“ Sage ich – um sie nicht zu enttäuschen. Auch, um mich von Gedanken über Versagen und Untergang abzulenken. Dem absoluten Ende von Zeit und Raum.
„Dehnt die Welt sich nun aus, oder nicht?“
„Es gibt eine Parallelwelt. Ein gespiegeltes Jetzt, habe ich gelesen“, sagt Grace.
„Dann kann man ja Zeitreisen machen...“
„Wenn das möglich wäre, würde ich jetzt hier nicht mit dir sitzen.“
„Sondern?“
„Wäre im Ursprung. Und wüsste etwas, was du nicht weißt.“
„Lass uns eine Zeitmaschine bauen!“ Bat ich Grace. Da hatten wir das fünfte Bier.

Verborgene Ursprünge: Ich will nicht ’alles’ wissen. Mir muss nichts erklärt werden... Doch einiges mehr über Grace wüsste ich schon (gerne). Also:
’Warum fragst du sie nicht, frage ich mich. Bist du zu feige?
Feige ist wohl nicht das richtige Wort; ich will sie nicht erschrecken. Ich will nicht, dass sie mich verlässt.
Aber wissen willst du?
Ja, wissen will ich.
Also?
Ich werde mich an ihr reiben, bis die Vergangenheit neu erscheint.
Du meinst, Grace wäre eine Art Rubbellos?
Nicht ganz, aber so ähnlich.
Du bist ein Idiot!
Und wenn ja, - was soll ich jetzt machen? Man kann nichts in den Urzustand zurücktauschen. Etwas ungeschehen machen. Es gibt auch keine Sauberkeit im Wünschen. Es läuft im Hintergrund auch keine ’gute’ Matrix mit, - kein Weiß in Weiß. Die Vergangenheit ist wie die Zukunft: bestenfalls düster und dreckig. Deshalb lass es doch, wie es ist, - sagt er. Compri?’

„Bei einem Schuss in den Mund explodiert der Kopf...“
„Wie kommst du darauf?“
„Ich lese über die NSU.“
„Wieso?“
„Weil die beiden Typen in einem Wohnwagen erschossen wurden!“
„Ich denke, es war Selbstmord?“
„Sagt man so.“
„Und?“
„Da soll es einen Dritten gegeben haben.“
„Mann oder Frau?“
„Was weiß ich. - Das Gehirn bastelt sich sowieso seine eigene Realität, sagt man. Nur so kann es sein, dass Angaben immer wieder unterschiedlich ausfallen.“
„Spielst du jetzt auf mich an?“
„Niemals, - Grace...“ - Auch wenn falsche Beschuldigungen umso lieber für wahr gehalten werden (also von mir in dem Fall), je präziser sie den Erwartungen der Belogenen entsprechen: Ich nenne es Liebe.
„Weil du mich liebst?“
„Ja. - Weil ich dich liebe!“
„Dann lass uns über die Zukunft reden.“
„Über morgen?“
„Genau!“
„Ich bin immer froh, wenn was passiert.“
„Ja, warten ist schlimm. Dann lieber machen. Egal, was dabei rauskommt.“
„Es könnte schlimmer kommen.“
„Womit?“
„Mit der Zeit. Wenn man älter wird und sich Vorwürfe macht, nicht getan zu haben was nötig war.“
„Ja. Das ist schrecklich; - damit könnte ich nicht leben.“
„Ich auch nicht.“
„Um so schöner, dass wir uns gefunden haben.“
„Und die Liebe.“
„Ja. Die auch!“

Zu deuten gibt es nichts: „Weihnachten ist mehr als ich tun kann!“
„Bist du konvertiert?“
„Nein. Es gab keinen Grund.“
„Was sie dir angetan haben ist kein Grund?“
„Das hat mit dem Islam nichts zu tun.“
„Bist du sicher?“
„100%. - Und so sicher, dass ich dich, wenn du Ungläubig wärst, nicht lieben würde!“
„Ich praktiziere aber nicht.“
„Ich auch nicht.“

Die Form ist der Inhalt, und der Inhalt ist die Form, schreibt Joyce. Und ich kritzele es in mein Tagebuch. Staunend über Form und Inhalt meines Lebens. Über den ersten Schuss. Lange ist’s her. Und doch sind erst ein paar Monate vergangen. Als ob sich die Zeit auflösen würde. Mein Dasein. Mir das Dunkel jetzt schon seinen Preis abfordert: die Liebe. Das Glück mit Grace. Überall ginge ich mit ihr hin, wenn ich könnte. Auch zum Teufel. Ja. Auch dort wäre ich gerne mit ihr, wenn sie wollte. Doch es wird dauern. Weil sie mir auf meine Fragen (dahingehend) hartnäckig entgegen schweigt. Und es so nichts zu deuten gibt. Verstehst du?
„Das, was wir tun müssen, ist die Tat selbst“. Sagt sie.
„Ja. Schon -, doch wie oft noch?“
„Bis alles erloschen ist und wir sterben.“
„Bist du sicher, das zu wollen?“
„Nie war ich mir sicherer.“
Sie ist besessen, denke ich. Und überlege, ob ich es Munk sagen soll.
„Wenn du es Munk sagst“, sagt Grace, „ist es vorbei. Dann ist alles vorbei!“
„Auch das mit uns?“
„Ja. Alles“. Sagt sie.
Und ab genau da, wird sie mir fremd. Ist sie mir fremd. Sterbe und verstumme ich. Verweigere ich mich. Und sehne mich nach einem anderen Leben. Hörst du?

„Angeblich hat Pink Puffer überlebt!“
„Sagt wer?“
„Kam eben im TV.“
„Und was noch?“
„ ... saß hinter dem Mann eine Frau auf dem Motorrad.“
„Das ist doch eine Falle der Bullen! Die wollen uns aus der Reserve locken!“
„Du meinst, von wegen zum Krankenhaus fahren und nachlegen, - um den Zeugen zu beseitigen.“
„Genau so.“
„Verarschen lassen wir uns aber nicht!“
„Hand drauf.“
„Salute.“

’Wladimir:
Morgen hängen wir uns auf. - Es sei denn, dass Godot käme.
Estragon:
Und wenn er kommt?
Wladimir:
Sind wir gerettet.’

„Warten ist trostlos.“ Sagt Grace.
„Ich bin doch bei dir!“
„Eben.“
„Dann lass uns die Sache jetzt und hier abbrechen und in den Süden fahren.“
„Ein Hund wäre schön.“
„Auch das, - also?“
„Weihnachten ist überall Scheiße!“ Weint sie.
Ich kann Frauen einfach nicht weinen sehen. Und Grace schon überhaupt nicht.
„Okay. Dann machen wir es morgen!“
„Versprochen?“
„Großes Indianerehrenwort!“
„Sei nicht kindisch.“

I'm sorry, but I'm walking away. Nach dem Hit im Krankenhaus (Pink Puffer - u know what's up?) ist Ruhe. Fährt der gute- alte- Tod die Ernte ein. Klingelt die ’liebe’ Seele zum Pausentee. Muss unser Rauch ein träger Nebel sein. Fahren wir nach Süden. Ist es die mich irritierende Blässe im Gesicht von Grace. Ihr illusionsloser Blick, der mich traurig macht. Weil ich ihr nicht helfen kann, - Vergessenheit herzustellen. Stimmt. Ich bin einfach zu naiv dazu (sagte mir letztens auch Munk). Es ist wie Schwimmübungen auf dem Trockenen. (Man) Macht sich (nur) lächerlich. Lachte er. Mag die Absicht noch so edel sein: And The Winner Is... Und alles ohne Sound- Effekt. Super – super- super – geil. Nein. Es ist nur das Allernötigste. Und das tragen wir in uns. IN UNS! - Surprise! So wie das weite Meer vor uns liegt. Südfrankreich. Und doch bleibt der Gleichmut von Grace a la ’Jeder stirbt für sich allein’ als traurige Position. Auch mir gegenüber. Gerade mir gegenüber! Wie sie eine große Geschichte klein macht. Eine kleine aber nicht groß. Fast wie Suizid im Stehen, auf einem Bein. Fette Beute (also) für Munk. Der mir einmal sagte: ’Sie dürfen sich niemals ernsthaft verlieben. - Wenn sie es doch tun, werden Sie ihre Identität aufgeben und sterben’. Ich hätte ihn dazu gerne was gefragt, - über die andere Welt und so. Über mein atemloses Leben – und so. Und das genau jetzt. Doch Munk ist weit weg. Wie immer, - wenn man ihn mal braucht. Wie alle -, wenn man die mal... Und überhaupt: Es liegt viel Scheiße im Glashaus!

Am seidenen ... ist ihr Schrei kaum zu hören. Nur ich, ich kenne ihn, - als sei der meiner: „Wäre es mein Vater oder mein kleiner Bruder, hätte ich genauso gehandelt.“ Um dem mit einem Schnitt von links nach rechts, oder wie du willst, den Kopf abzuschneiden. „Und? - Wirst du das für mich tun?“
„Alles für dich“, sage ich. Obwohl ich im Kopfabschneiden völlig unbewandert bin; wenn man das so sagen kann.
„Sag es so!“ Sagt Grace. Mehr als Befehl.
„Okay.“ Sage ich. Schon um ihren erneuten Schrei zu vermeiden. Der mittlerweile richtig laut geworden ist. Drängend. Dynamisch - fordernd.
„Okay. Okay!“ Sage ich so laut ich kann „ich mach’s ja, verdammt!“ Obwohl ich mich vor Köpfen ohne Körper fürchte. Schon die in der Zeitung. Bah. Du weißt schon, die von den Museln mit irrem Sendungsbewusstsein, - die laufend im Fernsehen mutieren. Die Einschüchterungen mittels Mordandrohungen an Politiker, Autoren, Fernsehkomiker, Publizisten, Waffenhändler – und an ganz normal Irre wie mich, richten. An all die Ungläubigen! Ja. So wie ich auch einer bin. Der nun aus Liebe einen Kopf abschneiden soll. Den in eine Tasche stecken, um ihn mit nach Hause zu tragen. Ey. Bin ich Jäger? Fischer? Schlachter? Satan persönlich? Ich glaube schon. Was? Doch sollte ich es nicht sein, so will ich es werden, - damit Grace wieder happy ist. Lächelt. Lacht. Frohsinn verbreitet. Du weißt schon, - die vielen Pillen knicken einem die Beine weg. Das Leben. Machen das lustige Dings dröge. Und, machen schlapp da und dort. Mittelmäßig im Denken und Handeln. Müde. Depressiv. Im selbst Schuld sein.
„Wir können doch darüber reden!“ Doch die Sache verwirrt sich in unseren Köpfen, - mit den Worten, den Taten, den Waffen, dem Tenor. Mit Trompete und Fanfaren. Trommelwirbeln. Helau. Alaaf. Und, dass ich bin was ich bin. Als follow- up. Um für Grace reinen Tisch zu machen. Kopf hin oder her. Bei Gott. - Doch von wessen Kopf redet sie eigentlich?
„Lass uns mal machen“, sagt sie. „Natürlich machen wir. - Einen Versuch ist es allemal wert!“
„Ich habe extra ein Jagdmesser besorgt. Ein Muela Lancero 21-S. Perfekt für Köpfe.”
„Donnerwetter, was für ein schönes Teil!“
„Aus Molybdän- Vanadium mit Rockwell- Härte!“ Ist sie begeistert
„Du scheinst Ahnung zu haben?“
„Habe ich von meinen Brüdern.“
„Also ist es diesmal der große Bruder?“
„Gut gesehen, gut gesagt.“
„Wir alle werden verrückt geboren. Manche bleiben es, lässt Beckett in Godot sagen!“
„Die Sonne schien, da sie keine Wahl hatte, auf nichts Neues, lässt er Murphy sagen.“
„Ich weiß. Es ist der erste Satz im Roman.“
„Okay, dann lass uns gehen, bevor mir kalt wird.“
„Nehmen wir den BMW?“
„Die Kanakenschaukel?“
„Die fällt, wo wir hinmüssen, am wenigsten auf.“
„Weißt du noch wen du riefst, als du noch klein warst und Angst hattest, in der Nacht?“
„Ich rief niemanden. - Wenn ich schrie, stellten sie mich weit weg um ihre Ruhe zu haben!“
„Auch deine Mutter.“
„Auch die!“
„Okay. Dann lass uns los.“
‘The harder we fight, the deeper we fall’.
„Ab jetzt sind wir frei wie der Wind.”
„Wie ich dich liebe...“
„Weil ich deine einzige Hoffnung bin, - stimmt es?“

Mord? Warum nicht: Und wieder mischt sich Munk ein; auch wenn es hundert Jahre her scheint: „Ausgerechnet Grace...“, sagt er. „Sie werden doch mit ihr nie schlafen können. - Mann -, Jimmi!“
„Sind Sie sicher?“
„So sicher, wie Musel ihre Kinder beschneiden!“
„Und Grace ist?“
„Nicht nur das. Ihre neue Freundin ist buchstäblich durch die Hölle gegangen.“
„Wegen des Vaters?“
„Die ganze Familie hat sie benutzt, - schlimmer als man ein Tier...“, sagt er. Und weint. Und mal ehrlich, Munk habe ich noch nie, ich schwöre es, noch niemals weinen sehen!
„Oder haben Sie mit ihr schlafen können?“
„Mein Kopf konnte.“
„Ihr Kopf kann alles, Jimmi. Deswegen sind Sie ja hier!“
„Ich weiß“, sage ich, „es ist ein Rückfall, was?“
„Nun, ich werde Sie streng beobachten... Aber ich bin guter Dinge, Jimmi, - es wird!“

„Mir gefällt der Laden nicht“, sagt Grace. „Und dann noch dieser komische Munk. - Arzt soll der sein?“ Inzwischen weiß ich über den Geschmack von Grace Bescheid. Party machen. Schicke Kleider, eine elegante Wohnung, gutes Essen. Koks satt. Und immer ein schnelles Auto vor der Tür. Wäre da nicht dieser Hass auf ihre Leute. Dagegen bin ich echt ein Romantiker. Dabei habe ich darüber keinen Schimmer. Es ist eher ein Verhaltensmuster, dem Asperger geschuldet. Weißt schon. ’Ja’, nickt Munk. ’Ich weiß!’ Und in dem Augenblick ist er mal kein Arschloch; - das ist witzig, oder? Weil dessen Sicht auf Sex und Frauen verheerend ist, soweit ich weiß. Munk mag nämlich Männer... Androgyne Typen – die auch. Und das auf einer Skala von 1 bis 10. Ich bin seine 12. Bin Munks Jugend. Schönheit. Muskelumfang. Penislänge. Sage fast immer die richtigen Dinge - und liebe Frauen. Und er ist in meinem Kopf. Ein sonniger Tag am Strand. Wenn ich gut drauf bin. Den unerfreulichen Rest lasse ich mal weg. Zudem habe ich ja jetzt Grace. Die gerade Edith Piafs La Vie En Rose hört. “Des yeux qui font baisser les miens -
Un rire qui se perd sur sa bouche -
Voilà le portrait sans retouche -“

Und damit bin ich wieder am Ausgangspunkt. Erinnere mich, warum Depressionen schrecklich sind. Dieser unerträgliche Zustand, nach dem Menschen im Mensch zu  suchen, um ihn zu vergessen. Dieses Gefühl, das nie abklingen wird. Nein. Dann lieber körperliche Schmerzen. Eine höllisch brennende Wunde. Wie nach einem Schuss. Denn da ist kein Gefühl dabei. Da ist einzig das. Dazu ein wenig Verzweifelung, wenn man merkt, dass man daran womöglich sterben wird.

Bild im Kopf. Wenn es im Schädel rauscht. Bis das Bild neu erscheint. Sich aus Rissen und Fetzen Ideen formen. Die sich zu Tönen bilden. Wenn die Variation darüber Sprache wird. Wörter. Die von der Zunge in die Hand wandern. Sätze. Und. Wenn man dann in der Narrativität sitzt, wie in einem bequemen Sessel. Bitte schön. Die Seele im Echoraum geparkt. Im Versuch des Begreifens. Mit Mohn im Kopf. Weißer Schnee schmilzt, blutig zerfließt. Wenn es zur Raserei kommt. Weißt du. „Selbst Schuld!“ Sagt Munk. „Hätten Sie mal ihre Tabletten pünktlich genommen!“ Und Recht hat er. Ich habe nicht. Und pünktlich schon überhaupt nie. Auch deswegen ist alles schriller, lauter. Avant Pop an Weihnachten. An dem ich, als Erbe der Zeit, 28 Jahre lang geträumt habe im Himmel zu sein. Als Gänsebraten. Schweinshaxe. We Will Rock You. Elvis. Mein Protest. Oder so ähnlich. Dazu einen Gruß in die Ewigkeit, denn der Dings, Jürgens, ist gestorben. So besonders seine Angst davor war. Seine Gier nach Leben. Musik. Frauen. Als würde man Free Jazz hören. Und schon wieder fangen meine Tränen an zu trippeln. Vergangenheit. Mann! Wer hätte das gedacht. Egal. Es gibt schließlich auch reichlich Gartenzwerge in deutschen Vorgärten.
„Es gibt also keinen Grund dafür, dass sich etwas ändert?“
„Doch.“
„Und was?“
„Hast du mir jemals in die Augen gesehen?“
„Nein.“
„Eines Tages werde ich sie dir zeigen.“
„Wann?“
„Wie spät ist es?“
„Wieso?“
„Ist es spät?“
„Ja.
„Und. Hast du sie überprüft?“
„Sie sind ganz weiß geworden.“
„Und sonst?“
„Es wird gleich regnen.“
„Ist mir egal. - Wir sitzen trocken.“
„Hast du es nicht echt satt?“
„Was?“
„Das es laufend regnet.“
„Du nicht?“
„Das ganze Leben dieselben Fragen, dieselben Antworten.“
„Mach mich nur fertig. Ey.“
„Du magst mich nicht mehr.“
„Doch.“
„Und was noch?“
„Ich liebe dich.“
„Habe ich dich zuviel leiden lassen?“
„Liebe heißt leiden.“
„Sagt wer?“
„Munk.“
„Ausgerechnet. Dann lieber sterben.“
„Ich habe es gehört. Doch mir liegt nichts daran.“
„Dann eben nicht.“
„Samuel Beckett ist vor 25 Jahren gestorben.“
„Und Curd Jürgens gestern.“
„Der Udo mit C?“
„Das kann man doch nicht vergleichen!“
„Alle atmen, verlieren ihre Zähne, ihre Haare, ihre Leben.“
„Wenn du meinst.“
„Ich werde immer an dich denken.“

I’m all over it. Was ist das für (ein) schräges Licht. Wenn man auf dem Bauch liegt. Und der Mond im Westen. Als Sichel. Steht. Ey. Was ist das, wenn man auf dem Rücken liegt und einem Blut in die Augen läuft. Und. Wieso hat Grace eine Waffe in der Hand (und) ist rot -; Rot? Erinnert mich an das Überleben im Leben. Klingelt das Telfon wie irre. Schlägt das Labyrinth einen Bogen. Beginnt der Strand zu schwanken. Fallen reihenweise Bäume über die Klippen. Bin ich im Kopf Jazz und Blues. Tanzt mein Körper Rock’n Roll. Kann ich nicht sprechen. Ist der Hals trocken. Wüstensand. Eigentlich komplett zu. Alles. Wächst zusammen, was sich nicht gehört. Verengen die blauen Schlitze am Himmel den Himmel. Meine Augen. Die dunklen Wolken der Nacht am Tag. Bin ich im Gegenteil. Vögeln die Pflanzen die Vögel. Die Vögel den Rest. Alle. Und die Märchen ihre Lieder. Küsst die Zumutung die Endlichkeit. Gibt die Zeit ihre Stimme den Stummen. Höre ich meine Frage nicht. Frage ich mich, - warum Grace geschossen hat. Und wenn ja, auf wen? Wo ich doch hier liege. „Nur so!“ Antwortet sie. „Aus langer Weile!“ Und ich wundere mich darüber überhaupt nicht mehr. Will die Wirklichkeit zurück erobern. Die Bescheidenheit von Grace. So, wie ich die einst im Mai kennen lernte. Mai. Weißt du? „Nein. Für Bescheidenheit ist keine Zeit mehr!“ Bügelt sie mich ab. Und ich staune nur noch. Halte alles für ein Missverständnis. Ey, was ist aus uns geworden? Don’t Stop The Musik, Baby.

„Bist du neugierig?”
„Sicher.“
„Du hast ihn lange nicht gesehen?“
„Ja. Es ist Jahre her.“
„Und?“
„Du wirst es doch tun. Oder?“
Liebe ist ein (scheiß)Spiel!
„Ja. Ich mach’s.“
„Genial!“
Liebe ist. Und ich mitten drin.

„Früher hast du beim Küssen immer die Augen geschlossen.“
„Jetzt nicht mehr?“
„Nicht ganz. Deine Lieder flattern wie Schmetterlinge an der Blüte.“
„Das hast du aber schön gesagt.“
„Kannst du jetzt bitte das Verbandszeug holen?“
„Wozu?“
Ich bin stärker als ich manchmal denke. Denke ich.
„Da musst du drüber stehen.“ Sagt sie.
„Warum?“
„Es ist nur Kirschsaft.“
„Echt?“
„Ja.“
„Und der Schuss?“
„Ein Versehen.“
„Wie kann das denn passieren?“
„Es passiert eben.“
„Mann - Mann - Mann...“
„Lass gut sein.“
Ich weiß. Wer liebt, verliert.
„Arschkarte!“ Sagt Grace. „Es wird aber wieder.“
„Hatten wir alles schon mal“, sage ich, „ganz am Anfang.“
„Dann weißt du es ja.“
„Das Liebe blind macht?“
„Genau.“

Click HERE to see my push up fail. In den letzten Wochen habe ich 9 Leben ausgeknipst. Es hat mir echt nichts bedeutet. Ihr Flehen. Vor dem Schuss in den Kopf. Das Blut, und wenn sie liegen die verdrehten Körper der Typen. Ich habe mir den Mund abgeputzt, bin aufs Rad und weg. Weil ein paar Meter weiter Grace auf mich gewartet hat. Es geschah ja alles nach ihrem Wunsch. Mir ein Befehl. Nein -, sie hat mich darum gebeten. Echt. Ich habe meine Gründe, sagte sie. Und teilweise kenne ich die ja... Es stimmt auch, ich habe mich gerne von ihr bitten lassen. Aus Liebe. Doch das ist für mich nicht der einzige Grund. Ich bin von Natur aus böse. ’Böse, Irre, ein Verbrecher bist du’, sagte schon mein Vater. Und der musste es wissen. Von wegen der Gene. Die dumme Nuss. Außerdem hat Grace sonst niemanden dafür. Nicht mal Munk. Der uns gegen jede Art Gewalttätigkeiten Pillen in den Mund schiebt. Zäpfchen in den Hintern steckt. Oder? Auch mal eine Spritze in die Arschbacken. Mal ein halbes Dutzend davon pro Tag. Auch das. Als Nachschlag oft genug die Zwangsjacke. Und die Weichzelle dazu. Das Teil aus Gummi ohne Fenster; du weißt schon. Munk, - Mann, Alter! Wo du doch ab und an selber mal mit dem Knüppel dazwischen schlägst; - wenn ER vergessen hat seine Pillen zu nehmen. Egal jetzt. Denn in den nächsten Wochen werde ich weiter Menschen töten. Aber erst nach Weihnachten. Grace will es so. Zudem wünscht sie sich einen Hund. Möglichst klein. Winzig. Was für die Jackentasche! Ich finde Hunde auch okay, - will den Hund aber nicht zum Waisen machen. Kaum geboren und dann ex und hopp! Ich meine, wenn die Bullen kommen und uns abknallen, was dann mit dem Tier? Oder, wenn die Familie von Grace uns steinigt. Der ganze Clan. Frisst der Köter dann unsere Reste? - Meine Güte. Das sind fast 600 Mann. Eine kleine Armee im Großen. Und die hassen Hunde, weil die unrein sind. Diese Dings. Musel. Totschläger. Ehrenmörder. Geldeintreiber. Zuhälter. Menschenhändler. Vergewaltiger. Schutzgelderpresser. Fluchthelfer. Kurz: Mafiosi. Und. Ach, ich weiß nicht was noch alles.
„Was würdest du machen, wenn die Polizei unseren Wohnwagen umstellt?“
„Wenn es mehr als 2 Polizisten sind, meine Familie zu Hilfe rufen“, lacht Grace.
„Den Clan? – Echt?“
„Was würdest du machen wenn die dann unseren Wohnwagen umstellen?“
„Die Polizei rufen!?“

„Muslime feiern kein Weihnachten, oder?“
„Nicht so richtig.“
„Also kommt nicht die Polizei, sondern der Clan!“
„Wahnsinn, oder?“
„Der Mensch in der Natur des Wolfes. Dogs eating Dogs.“
„Ist er?“
„Meinst du nicht?“
„Aber ja doch.“
„Hold on, hold on, hold on. Love. Love. Love.”
„Ey, geil!”

’Let's get started, the faint and brokenhearted
hold it up! I've got something I cannot hide.’
Sterben mit Verstehen: Die knappen Befehle. Die Facetten von Gewalt. Die sind mir noch in Auge und Ohr. Habe Erfahrung. Und war dem Tod oft nahe. Dem Sterben. Mit Tabletten. Erschießen. Ersticken. Erhängen? Einem schnellen Ende ohne Schmerzen jedenfalls. Der Traum eines jeden. Weißt du. „Ja, ich weiß!“ Um eine ansehnliche Leiche zu sein, die niemanden erschreckt. Nicht das Gesicht einer Depression. Ein irres Ich. Kein zynischer Blick im Vorwurf. Sondern sterben mit Verstehen. Weißt du? „Ja, ich weiß!“

„Hängen ist scheiße. - Hängen ist absolute Scheiße. Lass dir das gesagt sein.“
„Der Tod, - der Tod ist das Problem.“
„Beim Hängen scheißt du ein, - und die Zunge hängt raus.“
„Von wegen.“
„Echt. Zig Mal probiert.“
„Hängen?“
„Tabletten sind besser. Läuft glatt ab. Und man sieht gut aus.“
„Hängen bringt kein schnelles Ende, was?“
„Überhaupt nicht. Ich bin schon besser gestorben.“
„Außerdem haben wir ja Knarren.“
„Klar -, die Knarren.“
„Einer schießt dem anderen in den Kopf.“
„Gleichzeitig?“
„Klar. So wie die vom NSU.“
„In den Kopf gibt keine schöne Leiche.“
„Das Kaliber muss stimmen. - Nicht, dass der halbe Kopf wegfliegt.“
„Dann kann man den Wohnwagen danach wegwerfen, was?“
„Kannste glauben.“
„Echt. Schließlich hat man ja auch Gefühle, oder?“
„Bewusstsein, oder?“
„Klar. Hat man.“
„Nicht so wie die von dem NSU.“
„Mit einer Pumpgun.“
„Nein. So nicht. - Und dann haben die ja auch noch den Wohnwagen angezündet.“
„Als sie tot waren, schreibt die Presse.“
„Quatsch. Das sind Verschwörungstheoretiker.“
„Alle?“
„Der Rest ist vom Verfassungsschutz.“
„Ist ja fast wie bei uns.“
„Dann hast du ja doch die Zeitung gelesen!“
„Nur wegen der Perspektive.“
„Gibt es eine?“
„Jeder hat eine. Die hängt einem an wie die Persönlichkeit.“
„Die hat aber nicht jeder.“
„Aber eine Existenz.“
„Eine Existenz hat jedes Schinkenbrötchen.“
„Von der Herrschaft über das Leben will doch keiner was wissen.“
„Aber saufen und ficken.“
„Du bist heute richtig romantisch.“
„Ich bin Nihilist. Ein Mann eben.“
„Und ich finde jeden Arsch, der sagt, dass er Nihilist sei, tragisch - irgendwie.“
„Das ist unser erster Streit überhaupt, Grace.“
„Und. Macht dich das traurig?“
„Es hat was von Krieg. Vom sterben wollen -, vom sterben sollen. Findest du nicht?“
„Es ist Nähe und Wärme, Vertrautheit. Finde ich. Die Frage nach dem Intimen im Menschen. Oder?“
„Weil ich eine Killermaschine bin?“
„Jedenfalls hast du Humor.“
„Humor ist wichtig, oder?“
„Extrem wichtig!“
Ich habe Krieg erfahren. Afghanistan. Damals. Als Stücke feurigen Stahls vom Himmel fielen. Granaten, die das Leben in eine Trümmerwüste verwandelten. Ein Alptraum, sage ich dir. Wie der Irre, der einer Frau eine Machete zwischen die Beine rammte.
„Du hast das getan?“
„Ja.“
„Warum?“
„Siehst du doch, Mann!“ Sagte der.
„Sehe ich nicht. Ich sehe, du hast einen Rombus gezeichnet. Also?“
„Ist die Fotze der Alten!“
„Das zerbombte Teil?“
„So sieht die nun mal aus.“
„Woher weißt du das?“
„Was fragst du so eine Scheiße, - ich habe sie schließlich gefickt, Alter!“
„War’s schön?“
„Supergeil...“
„Der Tod ist auch schön.“
„Der Tod ist tot.“
„Weil du sie danach erwürgt hast!“
„Sie wollte es.“
„Quatsch. Sie war krank.“
„Sie wollte einen Orgasmus. Und den bekommt sie nur, wenn ich ihr die Luft abdrehe. Hat sie gesagt.“
„Sarah? Niemals...“
„Was weißt du schon von Gefühlen, Alter!“
„Kenne ich alles. Und ich weiß auch was über Depressionen.“
„Denkst du aber auch nur!“
„Und über Postraumtische Belastungsstörungen...“
„Bist du deswegen in Therapie?“

Behind Darkness: Campen im Winter ist nicht ohne, aber machbar. Zumindest dann, wenn man nahe einer Stadt kampiert und alles kaufen kann, was das Herz begehrt. Geld dazu haben wir ja reichlich. Und wenn nicht, ich weiß, wo es was gibt. Und mit Grace an der Seite, stehle ich sogar Löwen jeder Größe. Serengeti stirbt nicht, wie du weißt. Affen im Urwald schon.

Die im Wagen 100 Meter neben uns, sind schon 15 Winter hier. Im Sommer auch. Ein Ehepaar, wie sich herausstellt. Hartz 4. Aus Kreuzberg. Wir helfen ihnen mit Lebensmitteln und Gasflaschen aus. „Bist wie Robin Hood!“ Lacht Grace, wenn ich Flaschen und Einkauf anschleppe. Später mal werden die Beiden der Polizei sagen, wie nett wir waren. Doch das bringt es auch nicht mehr. Immerhin haben sie auf einer weiß- grauen Tagesdecke drei braune Teddybären auf dem Bett sitzen. Grace erinnert das an irgendwas. Sie lächelt beim Anblick der Bären. Ich frage aber nicht. Und das Ehepaar faselt was von Orientierung und Sicherheit, - von wegen der Bären. Als ob die frei laufen würden. Ich denke an Robinson Crusoe und überlege, wer von den beiden Rentnern Freitag ist. Karl, der nur ein Bein hat. Oder Susi Super mit ihrem Pseudokrupp. Deren nächtliche Bellanfälle Wölfe in die Flucht schlagen. Gäbe es welche. Jedenfalls dachte ich beim ersten Anfall von Susi, die Polizei wäre da und würde uns per Megaphon zur Aufgabe bewegen wollen. „Wenn die Bullen kommen, - sollen wir uns dann erschießen?“ Frage ich Grace. „Wir haben Waffen satt und sollten Selbstmord begehen, - etwa wie die vom NSU. Das ist doch unglaublich, oder?“
Karl und Susi Super bleiben auf dem Platz so lange es geht, erzählen sie.

Vom NSU ist nur Zschäpe übrig. Und ihre Verteidiger streiten sich seit Wochen mit dem Richter um die Herkunft der Tatwaffe. Dazu kommen noch Aussagen von Zeugen, die alles wissen und nichts. Und also auch alles sagen und nichts. Während bei uns im Wagen die Luft dicker wird. Grace laufend unsere Fingerabdrücke abputzt, als stünde die heilige Inquisition vor der Tür.

„Wir müssen vor dem Frühjahr von hier weg sein“, sagt sie, „diese stinkige Enge halte ich nicht länger aus!“
„Wohin soll’s denn gehen?“
„Wärme“, sagt sie, „ich brauche viel Wärme!“
„Okay, dann machen wir noch wie besprochen den einen Hit, - und dann ab nach Portugal.“
„Aber nicht mit dem Wohnwagen.“
„Wie du willst. Fliegen müssen wir dann aber von Hannover, oder Hamburg.“
„Weil die mich suchen?“
„Der Präsident ist dein Vater - und wir bringen seine Leute um; schon vergessen?“
„Leider nicht!“
„Also, - was?“
„Ab Hamburg!“ Die Zeitungen schreiben, Deutschland sei selber Schuld dass es Clanchefs wie den “Präsidenten“ dauerhaft dulden muss.
„Mach die Kiste aus“, sagt Grace, „das Gejammer der Leute geht mir auf den Keks!“
„Da schlägt dein Vater in dir durch, was?“ Grinse ich. Dann geht komplett das Licht aus. - Du ahnst es schon, was? Dass ich nämlich weinen kann, wenn es drauf ankommt. Und, wenn ich Musik höre, wo Wasser rauscht, muss ich unter Garantie pissen. Hier ist die Mucke. Und ich muss. Ich kann. Also.

Stehe auf und nimm das Kindlein, – oder: Rise like a Phoenix: „Wenn wir ein Kind hätten...“, sage ich.
„Wir werden keins haben!“ Sagt Grace. Und dabei hebt sie die Stimme. Und ich weiß.
„Wenn aber.“
„Ich würde es erschießen!“
„Unser...“
„Und komm mir jetzt nicht von der Frucht der Liebe -, von der heiligen Familie, - und so Scheiß!“
„Aber...“
„Wenn du nicht augenblicklich den Mund hältst, bin ich weg!“
„Meine Güte, Grace, reg dich bitte nicht so auf!“
„Ich will mich aber aufregen, weil du mich aufregst. Halt also einfach dein blödes Maul!“
Und ich denke eben noch ganz lieb an sie, als wir am Restaurant ’Seute Deern’ in Tegel vorbeifahren, Richtung Flughafen. Und ich mir meiner Liebe zu ihr bewusst werde - die wie ein Keulenschlag. Und unbemerkt von Grace Tränen verdrücke. Ey, ich bin irre, oder? Zudem veranstaltet das Restaurant ein Krimi- Dinner mit dem Motto ’Auf Mörderjagd beim 4 Gänge Menü’. Was ich sehr passend finde. Grace aber nicht. Weil sie, als ich wieder mit Kind und Familie und so anfange, die Ceska vom Rücksitz greift und einen durchs Autodach abfeuert, als wäre schon Sylvester. „Ey – bist du komplett irre?“ Und ich wieder denke, was Liebe aus einem macht. Und sie mich wohl nicht liebt. Jedenfalls nicht so, wie ich sie. Weil sie kein Kind von mir haben will - und mich erschießt, wenn ich ihr eins mache.
„Wir sollten ein neues Auto suchen!“
„Wegen der paar Meter?“
„Am Airport wimmelt es von Polizei!“
„Okay. Was soll es denn sein?“
„Eine S- Klasse.“
„Zu groß.“
„Dann nimm eben einen Golf. - Meine Güte!“
„In schwarz?“
„Wenn du so weiter machst, sind wir da!“
„Was nun?“
„Weißt du was, du Idiot, - mir ist Portugal vergangen. Kehr einfach um; ich habe nämlich echt die Schnauze voll!“
„Eine neue Karre brauchen wir trotzdem.“
„Dann mach schon hinne, Mann!“
„Dann legst du aber die Kanone weg.“

„Weißt du eigentlich, dass die NSU- Leute eine solche Ceska benutzten?“
„Benutzt haben sollen!“ Belehrt mich Grace. „Oder glaubst du an Märchen?“
„Stimmt! Benutzt haben sollen!“ Nehme ich den Ball auf. Steige aus und nehme das widerspenstige Kindlein mit.
Es ist ein schwarzer Golf. Steht Nähe Kurt Schumacher Platz, Berlin- Reinickendorf. Keine tausend Meter weit von der Anstalt weg. Munk wohnt dort. Und der Golf ist seine Karre.
Ey, einen guten Rutsch, Bruder, und Gesundheit, Bruder, wünsche ich. Oder soll ich etwa nicht? Kann er meine Gedanken lesen? Und, warum hängt mir seit meiner letzen Pillenaufnahme in der Klapse ein hauchdünnes Kabel aus dem rechten Ohr, - und aus dem linken nicht? Mann, wenn das Grace wüsste.
„Sag mal, dieses Kabel da an deinem Ohr, - was soll der Scheiß eigentlich?“
„ ...wo du es sagst...“ Liebe ich sie mehr und mehr: Rise like a Phoenix!

Banality – oder: Kill the Cat again: Manchmal denke ich, was ich zuletzt sehen werde, wenn ich sterbe. Dann habe ich das brombeerrote Handtuch vor dem Gesicht. Immer! Also werde ich das brombeerrote Handtuch sehen, wenn sie mich erschießen.
Manchmal denke ich, was ich zuletzt hören werde, wenn ich sterbe. Dann höre ich die Dusche rauschen. Also wird es die Dusche sein, die.
Manchmal denke ich, wenn ich so denke, dass ich auf dem Campingplatz sterbe. Und dann frage ich mich, ob es Sommer oder Winter sein wird. Nord oder Süd. Oder irgendwas dazwischen.
Und manchmal sehe ich im Denken meine Mörder. Ich kann die aber nicht zuordnen, - muss am Dampf der Dusche liegen. Und deswegen bleibt die Frage, ob es Leute von Grace sind, die Bullerei oder etwa Munk und Gefolge.
Als ich Grace danach frage, wird die sauer. „Ey!“ Sagt die. „Du musst einfach das Alter deiner Eltern addieren. Wenn du davon den Schnitt nimmst, hast du dein Lebensalter. Also mach dir mal keinen Kopf!“
Manchmal denke ich daran, was meine Eltern gesehen haben bevor sie starben. Dann habe ich das brombeerrote Handtuch vor Augen. Immer! Den Geruch nach Juchten, von meiner Mutter. Also werden sie das brombeerrote Handtuch gesehen haben und den Geruch nach Juchten eingeatmet, bevor ich sie erschoss. Doch das kann ich Grace nicht sagen. Grace hält mich dann eventuell für ein echtes Monster, - auch weil ich ihre Eltern erschießen werde. Und deshalb denke ich, Grace sieht in mir einzig einen Mörder - und nicht mehr. Von wegen Liebe. Wohl kaum. Dabei liebe ich sie Tag für Tag wie irre. Auch weil sie bald Waise ist, - wie ich. Ja, deswegen liebe ich sie ’auch’ wie mich. Genau das ist mir eben unter der Dusche klar geworden. Und wie wir sterben werden. Dass ich erst sie erschießen werde, - dann mich. Wie ich sie mit Juchten besprühe. Dann mich. Mit dem brombeerroten Handtuch über dem Kopf. Mit diesem sanften Sturm. Es wird toll, wetten?

Prost Neujahr, Realismus – oder: Wenn das Glas halb leer ist, bin ich auch erst halb voll: Von manchen Leuten bekomme ich Pickel, da waren die noch gar nicht geboren; es wäre besser dabei geblieben. Doch Grace lässt sich davon nicht abhalten. Sie will mit ein paar Leuten vom Campingplatz Silvester feiern. „Mal ganz normal sein“, will Grace mich auf die Party einstimmen. „An nichts weiter denken müssen.“
„Schon daran scheitert es“, sage ich, „wenn ich nicht an morgen denke, bekomme ich ganz kleine Eier!“
„Du musst loslassen wollen!“ Und dabei betont sie das ’wollen’, als würde im Tegeler Hafen das Schiff (von Brecht) mit fünfzig Kanonen an Bord vor Anker liegen.
“Meine Herren, heute sehen Sie mich Gläser abwaschen
Und ich mache das Bett für jeden.
Und Sie geben mir einen Penny und ich bedanke mich schnell
Und Sie sehen meine Lumpen und dies lumpige Hotel
Und Sie wissen nicht, mit wem Sie reden.
Und Sie wissen nicht, mit wem Sie reden.“ Nölt Jenny.

Nein. Sie weiß nicht, mit wem sie redet. Aber auch ich weiß nicht, mit wem ich rede. Während ich andererseits schon den Mast beflagge. Ein Bild von Freiheit an die Wand spraye. Die Faust balle. Eine Taube knutsche. Doch auch die weiß nichts, - weiß nicht, wer sie zerdrückt. Und warum alle um mich herum stumm bleiben. Denn es ist einzig die Sehnsucht nach Entwicklung, die den Ton angibt und mir die Kraft auf ein Neues. Doch darüber ahne ich lediglich. Weiß nichts. Nicht wirklich, jedenfalls. Auch nicht mit Munks Pillen.
„Bei ihnen sucht sich die zusammenhanglose Realität noch ihren Raum!“ Kontert der. „Und deswegen sind sie hier.“
„Nein. Die Entwicklung ist eine Sehnsucht nach dem Vergangenen.“ Behaupte ich. Während Grace immer noch stumm bleibt. Gerade als ich sie nötig brauche. Und das ändert sich erst, als eine Rakete in den Himmel fährt. Die dann direkt neben dem fahl- gelben Mond platzt. Boing. Zack. Boing. In Blau glüht. In Rot Sterne sprüht. In Grün. Rosa. Mit Feuerschweif. Und ohne. Das O! - Oh! Und bei mir ein absolutes ’Ah’ ankommt, als ich das erste Bier öffne. Ey. - Prost 2015: Ich mag dich schon jetzt nicht!

Tatort extreme Blickrichtung Nord- Nord Ost: Stillgestanden!
„Wo ihr jetzt mit eurem Camper steht, stand mal der vom NSU“, sagt feixend Karl.
„Und?“
„Ach, - die waren eigentlich ganz nett!“ Flötet Susi Super.
„Nett sind wir doch auch.“
„Aber klar“, lächelt Karl, „ihr ähnelt denen sogar.“
„Die waren aber drei!“
„Ab und an vier!“ Sagt er. Und kneift dabei verschwörerisch das linke Auge zu. - I like it.
„Und wer war der vierte?“
„Der sah irgendwie amtlich aus...“
„Amtlich?“
„Ja – so – langweilig. Irgendwie fremd eben...“
Und damit fehlt dem Gigantischen das Werk. Der Schöpfung die Unendlichkeit. Das Copyright dem Jetzt. Es bleibt einzig das schwarze Loch, - wie in jeder Zeugenaussage.
„Mach mal Klartext: Was ist für dich fremd?“
„Leute vom Amt. So wie Bullen in Zivil.“
„Wurdest du denn danach dazu befragt?“
„Bei uns waren irgendwann zwei Polizisten, die haben uns gesagt wir sollen nichts sagen, egal wer uns fragt. – Hat aber bis jetzt keiner gefragt.“
Und ich nun wieder im Akt der Revolte. Die im wir ’unter uns’ eigene Geburt zum hundertsten Male erlebend. - Mein Gott, wenn Munk davon wüsste, der würde mir stante pede den Tagesausgang canceln. Und es wäre ihm egal, wenn ich deswegen vor die Hunde ginge. Und Grace erst. Die mir wütend einen Spiegel entgegenschleudert, - spielt die Wucht des Schicksals, die sich als Waffe gegen die Welt eine eigene Identität schöpft.
„Mann, - nun lass endlich diese Scheiß Pillen rüberwachsen!“ Fängt Grace an zu toben. Während sich mir die Sprache verweigert, - weil ein Hauch von Schimmelsporen auf meiner Stimmritze liegt. Und ich huste und: „Wasser, Wasser“, rufe. Brülle... Wasser! Ey! Wasser! - Ganz gegen meine Gewohnheit. Ey. Als ob die schöne Welt dadurch weniger schön wäre. Wasser! - Ein Grundrecht! Mann! Ohne das niemand überleben kann. - Nicht weiter schlimm, sagst du? – Na, ich weiß ja nicht! – Und ich weiß auch nicht, was überhaupt verhandelt wird. Bin ich es etwa? Oder du?! Oder doch ich!? Und wer ist überhaupt alles vorgeladen? Augenzeugen? Ohrenzeugen, - wie die beiden Bahnarbeiter? „Zwei Schüsse sind gefallen“, sagen die, unabhängig voneinander. „Zwei Schüsse. Nicht mehr!“
Der Rest ist Tatzeit. Kurz vor 14 Uhr. - Ein andere Zeuge will aber einen Russen gesehen haben. Um Eins. „Waren Sie das?“ Fragt man mich. „Ich? – Ey. Bin ich Russe - um Eins? - Im Luftbild sieht man es doch ganz deutlich. Vorne verläuft die Bahnanlage, daneben der Radweg!“
„Genau so. Und von da aus haben die Radfahrer SIE gesehen, genau am Tatort!“
„Und, soll ja mal vorkommen, dass auf einem Radwanderweg Radler unterwegs sind, oder?“
„Und wo waren sie nun?“
„Um wie viel Uhr?“
„14 Uhr!“
„Um 14 Uhr gibt Munk die zweite Ration Pillen aus. Und immer pünktlich! – Also, alles klar?“
„Wir werden es überprüfen...“
Der Richter meint, ein Zeuge, der sein eigenes Phantombild nicht erkennt ist ein schlechter Zeuge. Aber mehr Zeugen zum Tatzeitpunkt 14 Uhr gibt es gar nicht. Fakt ist zudem, gemordet wurde nicht per aufgesetzten Kopfschuss, nicht mal per Nahschuss, denn es gab keinerlei Schmauch am Auto, nicht an den Türen bzw. an den Holmen, und keinen im Auto. Es liegt also eine andere Schussdistanz vor. Weißt du? Und darum gibt es auch keine Blutspritzer auf meiner Jogginghose.  
Es wird immer irrer, finde ich, - mit diesen blutverschmierten Männern, die auf Pappdrachen reiten. Nichts desto trotz versteift man sich auf den Schwindel.
Dazu einige der erfolgreichsten NSU überhaupt:
1951: Wilhelm Herz (2 Zylinder, 500   cm³, Kompressor) Stromlinienverkleidung, 290 km/h
1954: Baum I (49   cm³, 3,4 PS =   ~   2,5 kW), Stromlinienverkleidung, 127 km/h, 1955 sogar 151 km/h
1954: Baum II (98   cm³, 7,2 PS =   ~   5,25 kW), Stromlinienverkleidung, 178 km/h
1955: Baum II (125   cm³, 18 PS =   ~   13 kW), Stromlinienverkleidung, 218 km/h
1956: Baum II Verbrauchsrekord 1,13 l/100 km bei 100 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Die Motorradproduktion endete mit dem Abebben der Motorradwelle 1963, die Herstellung von Fahrrädern Mitte der 1960er Jahre. NSU-Motorräder wurden noch einige Jahre lang in Jugoslawien produziert und als NSU- Pretis vertrieben. Quelle Wikipedia.

Das mit den Fußfesseln finde ich nicht richtig. Ansonsten gefällt mir die Botschaft, - dass der deutsche Staat nicht erpressbar ist. Ey. Du. Scheiß drauf - was ich will! Scheiß auf Vertrauen! Immerhin habe ich auch ohne dich Stalingrad überlebt.
Hals und Bein und weg: „Die haben den Boden abgesucht und jede Kippe mitgenommen!“
„Wer?“
„Die Typen in Grau!“

Mit der App ’1 Second everyday’ kann man in der Zeit reisen. Ich mache mit. Und nehme es mit der Verdummung in meinem Leben auf. Jede Sekunde eine fette Lücke. Jede Sekunde du und ich. Jede Sekunde voll nichts. Während rund um mich herum der Krieg tobt. Die alte Schlacht mit neuen Flaschen. Doch was soll’s, Grace macht ja auch mit, - nimmt beim Essen Backups auf. Will abnehmen. Echt, ey. Frauen können oft so ergreifend schlicht sein. Dabei ist Grace heute gar nicht blond. „Das sind meine Tricks gegen die Tristesse hier!“ Blafft sie, als ich lache. „Oder meinst du etwa es macht mir Spaß, auf dem versifften Campingplatz rumzuhocken?“
„Du wolltest ja nicht nach Portugal.“
„Hör mir damit auf. Als ob das meine Schuld gewesen wäre.“
„Okay. Ich mach dir einen Vorschlag, - ich hole uns einen Wagen und dann ab an die See. Na?“
„Scheiße, Jimmi! - Lass uns lieber Sudoku spielen!“
„Und wer gewinnt - macht was?“
„Der bestimmt den nächsten - und wann!“
„Na prima!“

Ey. Hätte ich einen Freund, ich würde ihn jetzt um Rat fragen. So fresse ich Blockschokolade wie blöde. Kämpfe damit meine ’unerfüllte’ Sexualität nieder. Das große Glück auf schmalem Weg. Doch damit bin und war ich längst nicht alleine („Vor mir kocht es in meinem Apparat, und es brodeln die Gasblasen!“ Schrieb Freud einst). Während bei mir 19 Zentimeter Down- Hill rasen. In einen dunklen Schacht. Dann mit 1.200 Metern pro Minute im Highspeed- Himmelfahrt- Lift auf den Mond sausen. Echt. Ey. 297 Personen bei facebook haben mich dafür gelikt. Andere ziehen sich an der Einsamkeit von Primzahlen hoch. Dazu der saure Geruch von Kotze aus Currywurst, den ja fast jeder kennt. Mann, - das ist doch irre, oder?
„Die Zivilisation ist längst verkommen“, sagt Grace, „nicht erst mit facebook. Wo die Leute in Trainingsklamotten vor dem PC sitzen und sich beim ’like’ Klicken einen nach dem anderen runterholen.“ Weißt du was? Ich sage dazu nichts. Kein Wort kommt; so aggressiv, wie sie vor mir steht. Nackt, die Arme vor den Titten. Im Kreuz, als würde ich da dran hängen. Gekreuzigt. Tot. Mit schlaffem Pimmel. Glaub mir, so was macht nur eine Frau, die voll in Brasst ist. - Nein, darauf habe ich heute keinen Bock. Eigentlich nie. Genau deswegen setze ich beim Galopp in Neuss Fünfhundert Sieg auf Great Magic, - die keine 2 Minuten später verreist sind.
„Wenn du so weiter zockst, ist die nächste Bank nicht weit!“
„Okay, - dann morgen?“
„Wenn du willst...“ Und dann wieder der Blick in den Spiegel. Die Ahnung der Möglichkeit von Glück im kühlen Abendwind. Oder sonst irgendwann irgendwo. Kurz danach die Furcht im Nacken, vor den fremden Leuten mit ihren Hunden. Ach -, wenn es damit doch endlich mal vorbei wäre. Dieses ständig saure Aufstoßen nach dem Halbpfund Pillen schlucken. Als wenn man mich in Teile zerlegt. Und die eine Hälfte wegschleppt. Die andere nicht.

kill mich bitte übermorgen:
was schon ist wächst noch
- und das mit uns ist etwas eigenes
aus der vertrauten vergangenheit
mit vertrauen in die zukunft -
- denn unsere liebe ist etwas besonderes
so wie du für mich etwas besonderes bist
heute und morgen und immer so weiter -
weit über dich und mich hinaus
:kill mich bitte übermorgen

(was wird - und was nicht) Moments Of A Down: Es gibt ihn. Den Platz. Den Ort. Den Luftraum um die Seele. Und es ist mir ein guter Ort. Ein besonderer Ort. Eine Gegend, die zu mir passt. So unsichtbar. Wo der Geist von Händen geformt ist. Mit dem Mund. Von den Lippen zu einem Ballon modelliert. In einer ruhigen Zone. In einer Stille, die still ist. In dieser einzigartigen Konzentration. Und weit, - bevor der Schuss fällt. Der trifft. Und der Mensch fällt. Nach hinten. Oder nach vorne. Seitlich. Egal. Er muss nur - fallen. Ob im Haus. Auf der Straße. Im Wald. Stehend. Oder sitzend. Ob im Garten liegend. Im Auto hockend. Im Zug. Egal. Wenn der Klang nur perfekt ist. So wie die Fehlzündung der Indian Chief Classic perfekt ist. - Was? Lieber eine Indian Four, Baujahr 1942, sagst du? Okay. So soll es sein. Und sicher weißt du es, es ist eine gute Wahl, weil: “Die Indian Four 1936–1937 wurde auch als das „schlechteste (von Indian) je gebaute Motorrad“ bezeichnet. 1938 wurde die Fehlentwicklung durch einen neu konstruierten Motor mit paarweise angeordneten Zylindern ersetzt, der nun der Four zu einem guten Ruf als komfortables, leistungsstarkes und langstreckenfähiges Motorrad verhalf.“

Klar und feucht ist der Morgen. Später grau, - so wie erhofft. Siehst du, manchmal ist der Gedanke schon Wunsch. Und mir bleibt die Frage, ob Frage und Wunsch zusammenhängen. Oder nicht? Wenn es überhaupt nicht richtig hell werden will. Überall braune Blätter von Birken, Eichen, Buchen liegen. Hundegebell ist. Stimmengewirr. Und irgendwo ein Licht brennt.
Ich kannte einen Mann, schreibt Voltaire in einem Brief: Ich kannte einen Mann, der fest überzeugt war, dass das Summen einer Biene nach ihrem Tod nicht fortdaure.
Und - es so ist, wie das Tier ist, das Tier im Menschen. Wie ein winziger Augenblick bei Sonnenuntergang. Der dennoch suggeriert, er könnte ewig dauern. Vielleicht liegt es auch am vergilbten Foto in meiner Hand, wo von Dutzenden schwarzhaariger Köpfe einer im Kreis mit grünem Filzstift markiert ist. Eine rote 11 daneben. Und wie ich sehe, zeigen seine Augen Höllenfeuer. Ich warte und schieße erst, als eine Frau nach ihrem Hund ruft. Der Schuss, - der Ruf der Frau verhallt. Doch ich bleibe reglos. Stehe still und dunkel, als würde Wasser auf Frost warten, damit der die Oberfläche vom See glasig formt und Leute Schilder an umliegende Bäume pinnen: Achtung, Lebensgefahr! - Betreten der Eisfläche verboten! Ansonsten. Stille. Nicht mal die fliehende Seele ruft. Einzig ich suche nach dem Wind von anderswo. Wie Genesis: ’Dass das im Vergeblichen das Unfassbar zu fassen meint: Es sei der sterbliche und der verklärte Leib’. Obwohl die Startbahn vom Airport Berlin- Tegel auch diesmal (wieder) keine vier Kilometer weit weg ist. Es ist echt nichts zu hören! Und ich denke an den Instinkt von Hunden. An ihr schnüffeln und tapsen, wenn sie durchs Laub laufen. Und ich jetzt gerne einen bei mir hätte, um nicht so alleine zu sein.

“7.03.2014 - Ein ehemaliger Pilot der CIA und der zivilen Luftfahrt hat in einer beeidigten Aussage erklärt, dass keine Flugzeuge in die Zwillingstürme geflogen sein könnten, da es physikalisch unmöglich gewesen wäre.“
Auch das macht das Leben nicht gerade leichter, (oder) was meinst du?
“Der Pilot ist Mitglied der Organisation Pilotsfor911truthorg, die konsequent gezeigt hat, dass es für Düsenflugzeuge unmöglich war, die Zwillingstürme so getroffen zu haben, wie es die 9/11-Kommission behauptet hat.“

Kopf ab, Vollpfosten: Wenn dich die Musel hinrichten geschieht medial nichts. Absolut ---- Nothing! Mehr wird um einen Baum geweint. Um den Tod der Grasmücke. Oder wenn sie bei überfallartiger Winterglätte im Dezember ihre Autos zu Schrott fahren; weil die Idioten wie irre rasen. Nur wenn sie dich hinrichten: NICHTS! Es geschieht ABSOLUT null, - nur, dass du elendig krepierst! - Wenn du kniest. Dein Hals von Haaren und Stoff freigeräumt ist. Dein Kopf nach vorne gedrückt wird. Um dann final vom Schwert getroffen zu werden, während du gerade den Augenrotz hochziehst, um ein letztes Mal fett auszuspucken. Sonst geschieht gar nichts. Außer, das einige der Penner lachen, während dein Kopf fällt, - und den Sand küsst. Dein Blut die Oase wässert. Drei, vier oder auch fünf der Typen in die Luft schießen. Freude? Warum auch immer...
„Ich würde dabei Elvis hören wollen“, sage ich Grace.
„Und was?“
„Nights in white Satin!?“
„Echt? Das ist aber von The Moody Blues!”
„Stimmt. Doch die Aussage bleibt gleich.“
„Du meinst I love u?“
„What more can I do?”
„Houellbecq sagt in seinem neuen Roman, dass der Islam die dümmste Religion aller Zeiten ist!“
„Wäre Houellbecq eine Frau“, sagt Grace, „würde er den Islam für die gefährlichste Sekte der Welt halten!“
„Gefährlicher als Moon und Scientology?“
„Weit mehr als Church of Satan und Charles Manson zusammen. Schon die Beschneidung der Mädchen ist ein Akt des Teufels. Die Steinigungen. Der Missbrauch von Kindern. Die Enthauptungen und Amputationen von Gliedmaßen. Das sind keine Menschen. Das sind ALLES Irre!“
Ich werde Bomben werfen. Ich erinnere mich. Ja. Ich kann das. Es traf die Schule. Meine Schule, - damals. Es war ein Mords- Ding, - damals. Und ging Wochen, ach Monate durch die Presse. Ein Staatsakt. Fast wie bei der RAF. Und in Mogadischu. Indessen ich dicht gemacht in der Psychiatrie lag. Bei Doktor Munk, dem abartigen... Der in Therapie immer mehr ein Teil von mir wurde. Klar. Ich hatte ja auch Zeit. Viel Zeit. Wie er.
Neulich wurde ich sogar in seiner Lunge festgestellt. Später erwies sich der Schatten als Brandruß. Es war am Ende des NSU. Trotzdem der Sachverständige bei der Obduktion keinerlei Rauchpartikel in den Atemwegen und Lungen der beiden Toten festgestellt hatte. Doch auch dazu blieb Munk stumm. „Wir erhöhen die Dosis!“ Befahl er Grace. Die ihm seinerzeit assistierte. - Ey. Munk und Grace. Etwas Blöderes kann man sich in einem Tierpark kaum vorstellen?! Ich jedenfalls nicht! Und wenn man richtig nachdenkt, bleibt so oder so nicht viel übrig von all den Mythen der Zeit. Und ob ich (überhaupt) der Bombenleger war; - oder doch eher der Verfassungsschutz in Frage käme? Es ist so: Manchmal gehen den Lügen einfach die richtigen Themen aus. - Mal ehrlich, könnte ich tauchen, würde ich der Wahrheit auf den Grund gehen. Doch so.
“Auf den Geist muss man schauen, denn was nützt ein schöner Körper, wenn in ihm nicht eine schöne Seele wohnt“, sagte Euripides.

Vom Generator: ’Willst du das Meer sehen musst du vor die Tür gehen.
Aber wie weit muss ich gehen um deswegen nicht als Idiot zu gelten?
Das ist egal, - wer gehen kann, dem ist nichts idiotisch genug.’
„Heißt dein Vater wirklich Max?“
„Max ist sein Generator. Aus den Anfängen des Krieges. Als das Wort noch Gesetz war.“
„Sein Wort?“
„Das vom Propheten.“
„Und wie heißt Max richtig?“
„Mohammed, als Rufname. Und dann noch 7 weitere...“
„Spannend.“

Max Mohammed hat Macht. Max Mohammed kann alles. Max Mohammed weiß mehr. Max Mohammed fordert Respekt. Max von Mohammed. Und umgekehrt. Wer er auch ist. Der Baba vom Clan. Vater und Vieh. Heger und Schlächter. Ein Macher und Killer. Max Mohammed. Der sich die Hände blutig küssen lässt. Und die Füße schwarz waschen. Den Hintern braun lecken. Den blauen Max- Mohammed- Schwanz prall und steif. Von seinen Töchtern gelutscht und deren... Von den Schwiegertöchtern. Und deren... Der Baba. Max Mohammed. Der den kleinen Jungs seinen Aal in den After steckt. Den ganz jungen ... Wenn sie noch absolut eng sind. Jungfräulich eng. Wenn er die sich intim zuführen lässt. Um ihn einzuführen. In diesen da. Den da. Und von dem da. Und jenem. Die ihm einen Gefallen schulden. Ihre Leben. Das ihrer Familien. Geld, Haus, Auto, Grund. Weil ihm, Max Mohammed,  alles gehört. Man darf, muss und kann nicht alles was dazugehört aufzählen. Ein Fingerschnippen reicht. Ein Augenzucken. Ohrenwackeln. Ein trockener Furz - von ihm. Max Mohammed. „Ja? - Baba? Was ist?“
„Mach dich krumm, Junge!“ Und der macht. Und macht. Und - wenn er nicht gestorben ist, - was dann? Dann? Was macht er dann?

„Wann wollen wir es machen?“ Frage ich Grace.
„Gib mir noch ein wenig Zeit!“ Zeit. Vor der Tat. Und nach der. In der ich sie liebe. Liebe, wie eine Idee. Einen Irrtum. Einen auf meine Verantwortung. Und auch auf deine Verantwortung. So wie ich es dir sage, mache ich es. Einzig aus Liebe!

„Sie sind Mohammed?“
„Wie kommst du denn hier rein, mein Junge?“
- Flash
’wenn ich sterbe
zieh mir die stiefel an
ich kann nicht ohne’
- Welcome back answer

ES HERRSCHT KRIEG, - IDIOT: Ich leiste Sterbehilfe. Und nicht ungern. Zudem -, wer durch meine Hand stirbt das Leben lieben lernt. Das Leben. Lieben.   Echt -, und wenn es soweit ist, frage ich, wohin er die Kugel haben will. Ob er die Welt schnell oder langsam verlassen will. Ob er den Leidensweg vom Löwentor bis zur Grabeskirche bevorzugt, um wie Jesus unterm Kreuz mit schmerzverzerrtem Gesicht die Via Dolorosa runterzutaumeln. Oder, ob ich ihm das Teil mitten im Schädel versenken soll? Plopp. Und aus!? - Du. Und mein Hirn zeichnet die Sekunden vor einem Kopfschuss auf. Echt. Ich kann nichts dazu tun. Ich höre das Plopp weit vorher. Und Gott kann auch nichts tun. Genau wie der Typ neben dem kaputten Auto, der im Dreck liegt. Den Arsch auf Grundeis. Ich weiß es. Und nichts ist jetzt mit ihm und Allahu Akbar. Denn Gott ist nicht groß, in einem solchen Moment. Und die Jungfrauen weit weg. Wenn du weißt? Während eine der Karren brennt. Die rote. Die blaue lediglich qualmt. Aus deren offener Seitentür ein Mann fällt. Doch das hilft ihm auch nicht, - wetten? Weil ich schnell wie der Wind nachlade. Schneller, als Gott seine Gebete erhört. Während das Feuer am Fahrabahnrand am pechschwarzen Rauch erstickt. Ich ahnte es. Klar. Zuschauer wissen immer alles besser. Denk mal nur an die Millionen Fußballbundestrainer. Na? Da musst du lachen, was? - Nein, Kollege, auch ich lass mir nicht dreinreden. Ich handele live. Jetzt. Und ungefiltert. Übe eine Tat aus, die man später in keiner Zeitung findet. Aus Angst. Eher liest man über den neu auferstandenen NSU. Glaubst du nicht? Fragst dich, wer tötet denn hier wen, - was? Und wer stirbt weswegen. Wo doch alle im Kampf um Leben und Tod stehen. Oder etwa nicht? Währenddessen der Film weiterläuft. Rasend. Wie das Dasein. Man weiß aber sicher: ES IST KRIEG! Und sterben gehört dazu. Bei Youtube. Liveleak.com. Von Handys aufgenommen. Diesen blöden Tabletts. All diese krassen Bilder, Alter. Die Schüler auf den Pausenhöfen amüsieren. Kopf ab und weg! Weißt schon. Fickende Terroristen zu Tausenden. Die man gleich wieder vergisst. Weil die IMMER in Notwehr sind. Milde Strafen bekommen. Wenn überhaupt. Um ihre Religion weiterhin zu schützen. Diese Kopf- ab- Sekte. Vor den Kapitalisten. Amazzing. Wenn deren Opfer kniehoch in der eigenen Scheiße stehen. Angst um ihre Schädel im Gesicht haben. Klar? Doch es ändert nichts. Plopp. Kopf ab. Den Guten wie den Bösen. Wo ist der Unterschied? Es gibt keinen! Plopp. Der Rest ist Propaganda. Sagt der Vati zur Mutti. Während er ihr seine Ressourcen in die Möse fiedelt. Plopp! Nahaufnahme. Wie leer er sich danach fühlt. Traurig. Das alte Tier. - Fünf Vorschläge für sein nahes Ende existieren bereits. Er ist lediglich zu faul die umzusetzen, - reinen Tisch machen. Plopp.
:Übrigens:? Paranoid? Grace kommt ja auch da her. Familienclan und so. Weißt ja. Und ich mache die Clan- Typen platt. Step by Step. Weil Grace es so will.
’Ein flächendeckendes Problem’ nennt die Presse die Clans.
Grace nennt die Tiere. Kinderschänder - und schlimmer. Hat mir ihre Narben gezeigt. Auch die ganz unten. Dass sie fast jede Nacht deswegen weint. Und trinkt. Und ab da habe ich auch angefangen zu trinken. So richtig. Wegen der Liebe zu ihr. Und auch mit Kiffen. Und. - Träume irres Zeug. Vom Teufel und so. Von riesigen Scheißhaufen, in denen ich bis zum Hals stecke. Morgens riecht es dann komisch. Muffig. Und nach Kotze. Dann muss ich stundenlang lüften. Oder. Sprühe Dior. Dolce Vita. Wegen Grace. Die kann Gestank absolut nicht ab. Obwohl: Dolce Vita? Ich sage aber lieber nichts. Der Staat - was immer das ist - lässt in der Zeitung Werbung für die Clans drucken; - hier, lies mal: ’Der Rechtsstaat muss aufpassen, dass seine Grenzen nicht erreicht werden.’ Ey. Was soll das denn sein? Weißt du das? Ich meine, wie kann der Staat Beschneidung, Steinigung, Kinderheirat und Blutrache regeln. Und wie Körperverletzung, Bedrohungen, Diebstahl, Betrug, Raub und Rauschgiftkriminalität. Eigentlich bekommt der Staat überhaupt nichts geregelt - erreicht. Nicht mal mich.
Wir haben die Scharia. Sagen die vom Clan. Wir brauchen euern Staat nicht. Was kommt, regeln wir selbst. Bleibt also weg mit den Bullen aus unserem Viertel Leute, sonst ficken wird eure Mütter, - den Staat. Finde ich auch. Ein Staat der nichts kann, weil er nicht will, sollte zu Hause bleiben. Bei Mutti, - ey. Sonst machen die ernst. Und bei Mutti zuerst. Ich sah die neulich im Fernsehen. Weißt schon, die Alte, die immer ihre Finger zur Möse faltet. Wie ein gespielter Witz. Scheiß Frisur. Scheiß Jacke. Scheiß Möse. Scheiß Typ, - die. Echt: wer die fickt, gehört in die Klapse. Für immer. Ist besser so. - Mama, - better I’m coming home!

I Hate Myself For Loving You: Im Knast sitzen wir uns gegenüber. Du auf Besuch. Ich Knacki. - Hast mir Obst mitgebracht. Sagst: Kannst dir ja einen ’Aufgesetzten’ von machen. Und sonst. Schokolade! Braun. Mehr lassen die Bullen nicht durch. Echt? Nicht anfassen! Blökt einer prompt. Sonst! Sonst? Ist die Sprechstunde beendet. Bist du blöd, oder was? Machs nicht, sagt Grace. War gar nicht einfach den Sprecher zu bekommen... Musste mächtig den Staatsanwalt poussieren. Und. War der Typ nett? Klein und dick. Roch nach Schweiß. So dicht warst du an dem dran? Oval Office!

Wie im Flug: „Hör auf, - es geht nicht mehr!” Sagt Grace. Und weint. „Es geht nicht mehr?“
„Es tut so weh!“ So weit sind wir nun schon, denke ich. So blöd weit. Nicht mal mehr hinten rein geht es.
Tage später sitzen wir deswegen bei einem Freund von Munk, und der erzählt uns was von Samenbindung - und wie wichtig Samen (Der Same) für eine Beziehung sei. Ach was, LEBENSWICHTIG sei das! Begeistert der sich, und schielt mir dabei auf den Schritt. Das es aber dafür keine Tabletten geben würde.
Ja. Prima... Und nun? - Was nun? – Was tun? – Bezahlen und raus? - Oder will mir der Typ gleich hier und jetzt ein Kind abtrinken? Soll ich ihm eine reinhauen? Oder was...
„Komm! - Gehen wir!“ Sagt Grace; und wirft dem Kretin für die zehn Minuten 500 hin. „Stimmt so!“ Locker, oder?

Die Legende vom Delir: Vor Jahren habe ich mich nach einer durchsoffenen Nacht selbst hypnotisiert, - so kam mir Doktor Munk unter, Leiter der Klapse ’Heim unter Tannen’. Und aus der Nummer - ’Doktor Munk und ICH - im Heim unter Tannen’ - bin ich bis heute nicht raus. Aus den letalen Rhythmusstörungen. - Es muss an den Medikamenten liegen. An den Litern Haldol I.V. An dem Meer billigen Oralfusels an der Anstaltsmauer, den die Freigänger für kleines Geld dort rüberwachsen lassen. Fazit: ’Mir und mich verwechsele ich nicht, das kommt bei mich nicht vor, - ich habe einen kleinen Mann im Ohr, der schreibt mich alles vor’. ... doch die blutigen Tränen darüber haben sie mir längst abgeschminkt. Das schrille Falsett. Meinem Zynismus hat es nicht geschadet. Dem Denken an Paris. Jetzt! Wo das Massaker noch im Rauch steht. Wo die Figur Bild ist. Und das Bild Munk. Die Figur ich. Die Zeit in Bewegung. Im Spiel der Legenden. In der ich mich mit einem AK 47 sehe. Ey, hast du mich ’eventuell’ NUN verstanden, Bruder? Was? - Hast du, - oder nicht? Dieses ’Leck mich im Arsch’ Bild. Mein Schuss um Schuss. Einzelfeuer - auf die Bilder im Bild. Und immer voll auf die 12, bis die Meinungsfreiheit endlich im Blut liegt und alle darüber im Chor lachen - die vorher ’sträflich’ geschwiegen haben. Mich würde nicht wundern, wenn die nun sogar ihre Leben danach benennen würden: CHARLIE – NOW! Wo alle tot sind. FREIHEIT, WUNDERBAR! Du gehst. Ich komme.

Wenn du jemanden zum Sterben brauchst such bei dir: „Ich kann auch Hamlet, Grace“, sage ich. „Und ich Kotelett“, lacht sie.
Da hatten wir unter Munks Führung gerade den x-ten Drogen- und- Alkoholentzug hinter uns, - diesen echt irren Tanz der Derwische im Geruch des Elends. Grace im Stoff. Ich im Alk. Dazu beide im fetten Pattex- Verdünner- Kurzschluss. Und nun unsere Wiedergeburt, wenn man so will.
„Das mit uns wieder zu rechnen ist“, sage ich Munk. „Sollten die Erinnerungslücken es gestatten!“
„Schwein gehabt. Knapp an der Querschnittlähmung vorbei!“ Lästert der. Und nimmt uns Sputum, Blut, Urin und Kot ab. Das er in eine Kaffeebohnenmahlmaschine schüttet.
„Glückwunsch!“ Posaunt er wenig später, „alle Werte sind top.“
„Wenn Sie meinen!“
„Ich meine nicht, ich weiß!“ Und schon steht die Wildnis wieder vor mir auf -, und mir fällt weiterhin ein, dass ich mir dringend den Hintern rasieren muss. „Dafür ist mein Wagen Schrott!“ Mault Munk. „Ey. Die Karre war weit über hundert!“
„Das denken Sie.“
„Ich denke nicht, ich weiß es!“
„Wir werden ja sehen“, droht Munk. Während ich meine, die letzte weiße Hoffnung überhaupt zu sein.
„Was meinst du, Alligator?“ Frage ich Grace.
„Fick ihn doch endlich!“ Sagt die. „Damit Ruhe ist!“
Was meint sie damit: Ruhe? - Leise Triebwerke? Softe Stangenlutscher? Heimliches Goldfieber? Ruhige Fliegerbomben? Tonlose Trauerfeiern? Anonyme Fahrerfluchten? Dass ungesagtes Vertrauen gut ist? Stille Kontrolle? Stumme Indianer besser nie sterben? Wenn aber, dann Montag früh? Oder spricht sie durch ihre Augen mit Gott? Mit seinen toten Narben? Ja? Wenn du willst, - dann grüß die doch einfach mal von mir!
Allah ist groß, - aber klar doch: Die erste Aktion seit Wochen. Grace hat den Typen ausgesucht. Mit Foto und so; der ist ihr Cousin 2ten Grades. „Said! - Eine Ratte“, sagt sie, „der hat auch meine Zwillingsschwester auf dem Gewissen.
„Wusste gar nicht, dass du eine hast!“
„Und? - Schlimm?“
„Ne!“
„Dann los!“ Macht sie mich an, als ob 100 Meter hoch Neuschnee liegen würde und wir mit dem Rodel da wären.
Skinny Love: ’Und ich sagte dir, du sollst geduldig sein
Und ich sagte dir, du sollst in Ordnung sein
Und ich sagte dir, du sollst ausgewogen sein
Und ich sagte dir, du sollst gütig sein’
Dabei handelt es sich bei Grace IMMER um die Erlösung von jahrelangem Leiden; und es geht nicht um mehr. Oder blicke ich irgendwas nicht?
„Allah ist groß!“ Schreit der Typ. „Siehst du, Schweinebacke“, lache ich ihm in die Zauselbartfresse, „deswegen geht es hier und jetzt um den Vollzug von Rache! - Scharia, schon mal gehört, Baby?“ Und bei dem hier - in der Tat - um Vergewaltigung und Körperverletzung; doch was hat Allah damit zu schaffen. Oder ist Cousin Said Allahs kleiner Bruder, und er geht den um Hilfe an. Echt -, ich weiß viel zu wenig über Musel und deren grausame Beweggründe. „Hör zu Jimmi -, bei dem hier geht es auch um Totschlag!“ Kommt Grace Hinweis genau rechtzeitig durchs Handy, - denn da habe ich den Typen schon auf dem Boden der Garage in der Budapester Straße und lasse ihn am Lauf meiner Waffe nuckeln. „Allah ist groß!“
„Keine Angst, Junge, das Paradies ist nahe und die Jungfrauen warten bestimmt schon.“
„Allah - Hilfe!“ Nuschelt er nach dem ersten Schuss, wenige Millimeter an seinem rechten Ohr vorbei.
„Hörst du noch was?“ Brülle ich in sein linkes...
„Bitte!“ Antwortet er.
„Wir sind das Dreamteam!“ Brülle ich. „Und Grace kommt gleich!“
„Der kennt mich nicht unter ’Grace’“, sagt Grace.
„Wie denn?“
„Sheena! - Sag ihm SHEENA!“
„Sage ich!“ - Sage ihm: „Ey Said, Sheena kommt gleich!“
„Sheena ist tot“, stöhnt der.
„Erst du“, sage ich. „Engel fliegen später!“
So ein Idiot, der Typ. Als wäre mein Krieg eine Slapstickeinlage.
Skinny Love:
’Und am Ende all deiner Zeilen
Wer wird dich lieben?
Wer wird kämpfen?
Wer wird weit zurückbleiben?’

Wenn die Zähne größer sind als das Hirn: Terror und Angst. Die Seele der Brutalität, drei Meter hoch in Bronze gegossen. Hält eine Panzerfaust. Trägt Stahlhelm und ein Gewehr. Als Schutz vor ... Bombardierung? Dazu die endlosen Verhöre - und die jahrelange Haft. Kaputt das Land. Wie zwei Körper, die zerbrochen übereinander liegen. „Sag mir ob die tot sind? Warum die gefesselte Arme haben, ein Tuch um den Kopf. Und weshalb ihre Beine so merkwürdig krumm sind. Warum ihr zerstörter Körper ein Sinnbild für Gewalt und Demütigung ist. Ein Kabinett des Grauens, Trauer und Schmerz. Warum?“
„Meine Geschwister!“ Sagt Grace.
„Ihr Mädchen seht euch zum verwechseln ähnlich.“
„Stimmt. Nur das Leid macht uns aus. Die Folter. - Wir leben nur, weil sie keine Frauen töten, - wenn es nicht unbedingt sein muss!“
„Und deine Brüder?“
„Die werden nicht mehr viel zu sagen haben.“
„Attentäter?“
„Ja. - Einige!“
Nur mal so: Die neue Darstellung kann genauso falsch sein wie die zu Anfang.
„Du weißt, wie Nutten eine Falle schieben?“ Fragt Grace.
„Keine Spur!“
„Okay, dann erkläre ich es dir auch nicht; das kannst du viel besser bei Google nachlesen!“
„Und wenn ich es dann weiß?“
„Dann weißt du, wie wir zwei miteinander geschlafen haben und schlafen werden.“
„Du machst alles kaputt!“
„Was natürlich gewachsen ist, geht nicht einfach so kaputt. Es sei denn, du willst es. – Also -, willst du?“
„Natürlich nicht... Ich liebe dich doch!“
„Und unten herum?“
„Machen wir es wie bisher. Oder?“
„Ja, - machen wir so. Und nun gib mir einen Kuss!“
Okay -, manche Dinge muss Mensch nur richtig wollen, dann klärt sich einiges wie von selber. Alles aber nicht. Doch darum geht es (eigentlich): IMMER UM ALLES!

Mit frischem Stoff im Körper läuft die Sache rund: Das Leben kann einfach sein. Man teilt es 'in Schwarz oder Weiß', in 'Gut oder Böse'. In Reiche ohne Arme, wie Grace Vater es tut. Der einst nur eins wollte: Reich sein! Der schäbige Rest ('Schwarz oder Weiß. Gut oder Böse') erledigt sich von selbst.
„Tötet sie!“
„Wir sind das Volk!“
Kann man ein Volk per Fingerschnippen töten? Das Volk, genannt Deutschland. Und deiner Mutters Schoß, - noch fruchtbar. Dazu das steife (alte) Vaterland. Mit 81 Millionen Einwohnern. Davon 6 Millionen Muslime. Von denen einige im Chor ’Tötet sie!’ rufen. Wöchentlich - im Freitagsgebet - bei dir ums Eck;   geh hin, lass dich überraschen.
(„Tötet sie!“)
Tötet sie, - nun auch ich. Jimmi Asperger, der Friedliche. Dazu die Frage. Kann man Millionen Muslime die Tötet sie rufen mit Rufen töten?
Mal ehrlich, ich habe schon mit der Mischpoche von Grace genug zu tun. Dabei bin ich nicht mal Jude, was es vom Verständnis her leichter machen würde. Weil die Sippschaft von Grace aus Palästinensern besteht. Zirka 600 Stück von 9 Millionen weltweit. Und die sind zu 98% Musel. Kommen aus Jordanien. Meinen Araber zu sein. Als Staat im Staat. - Meinetwegen.
(„Tötet sie!“
„Wir sind das Volk!“
„Tötet sie!“) Der älteste Bruder kam als erster. Und war gekommen um zu bleiben. Um Kinder zu zeugen. Einen Clan zu bilden. Da war an Grace längst nicht zu denken, die kam als eine der letzten. Denn erst mussten die anderen Brüder ins Land geholt werden. Sieben an der Zahl. Ey, sieben auf einen Streich. Voll im Fett, oder? Und die dann satt im Testosteron und jeder mit drei Frauen im Schlepp. Die wiederum Brüder hatten. Frauen. Die Kinder zeugten wie Hühner Eier in einer Legebatterie. „Hast du die mal vögeln sehen?“
„Klar. Kaninchen sind nichts dagegen. Rauf, rein, raus!“ Sagt der Papst.
(„...“)
(„Wir sind das Volk!“)
(Tötet ihn!“)
Du wirst dich wundern. Von wegen als Aushilfsfahrer bei der Tafel arbeiten. - Ferrari, Alter! Geld. Gold. Frauen. Statt bettelarmer Muslim. „Alles beim Glücksspiel gewonnen“, strahlt er mit 20 (Grace Vater).
„Auf dem Kiez?“
„Klar! Auf dem Kiez! - Wo sonst?“ Jung müsste man sein ... und Glück haben, was? Märchenhafter Aufstieg durchs Glücksspiel auch für die Brüder. Die kauften Stripteaselokale, Absteigen, Bars und Restaurants. Mit der Zeit wurde der Clan im Kaufverhalten seriöser, solider. Erwarben Grundstücke, Ruinen und so fort. Jetzt bauen sie Häuser darauf. Betreiben Hotels. Esslokale. Boutiquen.   Wäschereien; die wohl, um das Monopoly- Geld zu waschen, amüsiert sich die Szene. Doch nicht zu laut, denn inzwischen wird ihr Name längst mit Angst und Respekt genannt. Auch weil sie sehr gute Beziehungen zur Politik haben. Und die cleversten Anwälte bei ihnen unter Vertrag stehen.
(„Tötet sie!“)
„Diese kleinen Ziegenficker haben alle kein Herz, kein Hirn und keine Eier“, sagt er (Grace Vater), „die mache ich einfach so weg“ – und schnippt mit den Fingern.
„Schnipp -, weißt du!?“

Dossier aus dem Chefsessel - oder: Mit Hitlerbärtchen wäre das nicht passiert: Es geschah in der Nacht mit den Massen von Schnee. Du weißt es -, wenn die Menschen aus Angst die Häuser verlassen, weil der Schnee aufs Dach drückt und die morschen Teile der Konstruktion drohen zu versagen. Drohen! - Alter! - Wie man es mit unliebsamen Leuten macht. Tenor: Wenn du nicht, dann werde ich dich! Und kurz darauf heißt es dann, Michael Jackson sei gestorben. So was kann man mit anderen Namen beliebig fortsetzen. - Murphy, zum Beispiel, den habe ich schon ein Dutzend mal sterben lassen. Der Typ hatte aber auch ekelhafte Schweißfüße, - in seiner Nähe beschlug mir das Display vom Handy. Und irre Mauken, die so was tun, kann ich auf den Tod nicht ab. Es ist echt total ungeil! Davor rangiert bei mir allerdings Kindesmissbrauch. Gewalt an Frauen. An Kranken. Hilflosen. Da werde ich zum Tier. Bei Murphy war es das Ende des Solitärs. Der hat nämlich die Nachbarstochter ... du ahnst es sicher schon. Und ich wiederum habe ihn. Munk musste damals dazwischen gehen. Wer weiß, was sonst noch alles passiert wäre. Ich? Ich weiß es nicht. Nicht mal mehr den Tag. Denn Munk, der Idiot hat mich damals fesseln und tagelang in den Keller spritzen lassen. „Ist zu ihrem Besten!“
Besten? Woher der das wohl wissen will, - was? „Fürs innere Weltgefüge!“ Tut er auf dicke Hose. „Warte mal ab“, sage ich, „bis die Riemen ab sind!“
„Und dann?“
„Dann mache ich dich alle!“

„Lass das nicht Munk hören!“ Sagt Munk. Und ich verfluche das elende Zeug, das er mir spritzt. Die fiktive Welt. Das Schachspiel mit Gott um meine Person. „Du bist ein widerliches Tier!“ Brülle ich, bis mir die Arme abfallen. Doch Murphy bleibt stumm, der hat längst den Eintritt in das Nichts der schönen, neuen Huxley- Welt vollzogen, behauptet jedenfalls Beckett. Und der muss es ja immerhin wissen. Schließlich ist er der Erfinder von all dem Scheiß! Kein Nichts ist nirgendwo und so. Sagt der. Und so. Ja. Auch das ist von ihm. Lautmalerei. Und direkt daneben kratzt er dann Gliedmaße ’von weiß ich wem’ ins Holz vom Tisch. Rechts die Adjektive. Und links dann. Da werde erst mal schlau draus, wer will. Ich? Ich weiß es auf jeden Fall nicht. „Komm“, sagt er, „nimm einen Zug zur Beruhigung.“
„Besser ich nehme zwei, denn wer kann schon auf einem Bein?“
„Figur, Objekt und Stimme!“ Behauptet er. „Zurück und weiter. Bitte alle anzeigen.“ Entgegne ich. Während auf Becketts Papier in Form zwei Kolonnen entstehen, damit sich der Leser im Kopf ein Bild formen kann. „Verstehst du?“
„Nein!“ Zum Glück kommt Munk in dem Moment und schließt mich mit den Worten ’dass die Telefonzelle jetzt frei sei’ vom Balken. Ich weiß echt nicht, was mit uns sonst noch alles passiert wäre in der Nacht mit dem Neuschnee in Massen. Gut. Später wird es allen wieder einmal völlig egal sein; es sollte nur nicht zu Gewohnheit werden.

Alles hat seinen Preis – oder: Art. 5 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: „Festgehaltene Personen dürfen weder seelisch noch körperlich misshandelt werden.“
Ich bin amtsbekannt. Als Autist. Immer schon. Und somit auch immer einer der Hauptverdächtigen. Punkt.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Folglich kann man mich nicht mal mit Schlägen, Schlafentzug, Waterboarding, Hängeschaukel oder Todesdrohungen und so. Mich kann man eben nicht! Fini.

„Die Misshandlung von Gefangenen ist verboten.“
Wenn ich was Strafbares mache, dann von innen heraus. Haft hin, Haft her. Es geschieht immer alles für Grace! Was ich also tue, passiert aus Liebe. Lautet meine Ansage. Also: Stopp! - Freunde der Exekutive. „Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.“
„Glauben Sie mir“, sage ich denen, „keine Grausamkeit ist mir fremd. Doch hören sie auf, mir als vermeintlicher Gutmensch ein Ohr abzukauen, - ich habe mich damit schon lange genug selbst verarscht!“ Ich mag freundliche Eulen am Abend - im hellen Licht, wenn der Mond fett gelb rauskommt. Herrlich auch, wenn ich durch die Gitterstäbe sehen kann wie die Ratten am Müll herumtollen. Die spielen wie kleine Seelöwen auf der Flucht, - das ist schön.
„Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen stellt kein unmittelbar anwendbares Recht dar.“
Doch erst wenn ich mit der Uzi dazwischen halte sieht man, dass die wie Menschen tanzen können. Wie einst an der Clark Street in der Garage, als Al Capone den Valentinstag hochleben ließ. Echt. Vollkommen selbstvergessen werde ich dann. Und jede Tat ist mir eine kleine Welteroberung. Sogar das in der Nase bohren dabei. Doch auch das hilft oft nicht. Meine Gedanken stecken in einer Sackgasse fest. Und ich bekomme die nicht raus. Lediglich Blut. Aus den Augen. Wenn ich weine. Das mir übers Gesicht bis in den Kragen läuft. „Das Folterverbot ist absoluter Natur, von welchem auch in Notfällen nicht abgewichen werden darf, vgl. Art. 15 Abs. 2 EMRK, Art. 4 Abs. 2 IPbpR.“ Albert Weinschenk zum Beispiel, galt als einer der wichtigsten Vertrauten von Moran. Dem Killer. Angeblich hatte auch sein gesamtes Auftreten Ähnlichkeit mit dem von Moran, weshalb die sich für ihn entschieden haben sollen. Und genau so könnte es mir mit Munk gehen. Wir zwei. Wie ein Ei im anderen. Einfach grauenhaft. 1967 wurde die Werkstatt an der Clark Street abgerissen. Stein für Stein. Wand für Wand wurde die verkauft und Stein für Stein, Wand für Wand zu Georg Patis, Morans rechter Hand transportiert, der die in der Herrentoilette (einer Klappe erster Güte) seiner Bar wieder aufbauen ließ. Jahre später, nachdem er die Bar in die Pleite gewirtschaftet hatte und die geschlossen wurde, hat er die Steine dann Wand für Wand als Souvenirs verkauft.
„Aufgrund der Verwendung von Polizei-Uniformen entstand das Gerücht, korrupte Polizisten hätten den Mord ausgeführt.“
Ach, vielleicht wird Deutschland doch noch zur Heimat von Grace? „Hörst du, - Grace?!“ Doch nichts. Aber das ist immer so, und deswegen bin ich auch nicht enttäuscht. Später, irgendwann, erzählt sie mir sicher von den nicht sagbaren Zwischenräumen ihrer und meiner Kultur. Doch da bin ich gedanklich schon in South Carolina auf der Hunderennbahn, um monetär den Rahm eines Tages abzuschöpfen. Warum auch nicht.

Vom Ticken der Uhr – oder: Eilantrag ans Leben. Grace macht mir Kummer, - es wird ernst, - es geht Richtung Abgrund - um ihr Leben. Gut, mein Leben habe ich schon vor Jahren beendet. Es gab zwar einigen Auseinandersetzungen mit Munk deswegen, der in Bezug auf Sterben eine richtige Pfeife ist. Und mich in seiner Angst (um sich) gleich in den Keller sperren ließ. Mir dort dreizehn Sorten Tabletten, Spritzen, Eisbaden und Elektroschocks verpasste. Das volle Programm also, wie immer. Und schon bekam mein Koma das vorletzte Wort. Worauf ich die ’schönen’ Haldol pfundweise wieder auskotzte, aber letztlich doch obsiegte, weil ich ihm in einem Geheimpapier einige Jahre (Munks) Leben in die Hand versprach, - aber dann. Das erinnert mich übrigens an den Hitler- Stalin- Pakt 1939. Auch zwei Idioten, die die Welt ins Verderben bekriegten. Was Munk aber nicht höre will - und was mir egal ist, - weil es um Grace geht. Ihren Tumor im Schädel. Der sich mit der Zeit faustgroß ausbilden wird. Höhnt Semmelweiß, der Kindermörder. Ur- Enkel vom alten, der sich einst mit Frischluft im Krankenzimmer einen abbrach. Der hier aber von absolut Nichts eine Ahnung hat und seine Zwangskastration für ein Puppenspiel hält. Der meine Hand an seinem Hals genießt, um mit dem letzen Atemzug kräftig in die Wäsche zu spritzen. Hallelujah, Baby! Doch auch mit mir wird es schlimmer. Es gibt Momente, da kann ich die Kaugeräusche anderer Menschen nicht ertragen. Ihr Atmen. Ihren Körpergeruch, - der sich mit 560 Dezibel in mein Hirn frisst. Dann noch diese unerklärlichen Schallorgien in Pascal, deretwegen ich mit dem Kopf gegen die Wand laufe. Doch es hört nicht auf. Es endet nie. Noch in Bewusstlosigkeit sprengen Düsenflugzeuge mir mit ihrem unsäglichen Druckpegel die Hirnrinde ab. „Über 1.000 PA“, lacht Munk, wenn er mir einen Port legt; den Tropf auf maximal stellt und dem Piloten ein Zeichen gibt die Leistungswellen extrem zu beschleunigen. 
“Eine Reduktion des Schallleistungspegels der Schallquelle um 6 dB führt zu einer Reduktion des Schalldruckpegels und des Schallintensitätspegels am Ort des Empfängers von ebenfalls 6 dB, auch wenn die Schallleistung selbst auf den Faktor 0,25 – der Schalldruck aber auf den Faktor 0,5 und die Schallintensität auf den Faktor 0,25 abgefallen ist. Der Referenzwen“
Als ich das Munk vortrage, hält der mir seinerseits einen Vortrag über die Bekämpfung der organisierten Kriminalität (OK) und darüber, dass ihn der Vater von Grace mit dem Ankauf untauglicher russischer Huren um einen Großteil seines Vermögens gebracht habe. Und rät mir handgreiflich zur Vorsicht. „Dessen Freunde kommen aus der Politik!“ Als ob ich das nicht wüsste. Daran ändert auch der Eilantrag ans Leben und mein blaues Auge nichts. – Nein. Bestimmt nicht!

Zeitzahn:
Im faltenfreien Mittelpunkt zwischen den Spiegeln
Hin zu den Seiten der Wand wo mich der Schlag traf
Um festzustellen wie der Atem verläuft
Der sich wegen der Gastfreundschaft unter Gleichgesinnten mit meinem Bild multiplizierte bis mir schwindelig wurde
Um wenig später festzustellen dass ich noch lebe
Genau wie der Freeloader aus der zweiten Etage
Der von immer der gleichen warmen Mahlzeit umsorgt
Die mir Willi als Trophäe seiner Opferbereitschaft und Gipfel der Sinnlichkeit jeden Morgen mit heißem Atem in den Hintern steckte
Das war in Schöneberg
Im Monat Mai
Vor den Augen der Fassaden und Ehrentafeln zum Gedächtnis großer Persönlichkeiten die gekommen waren um die versiffte Stadt schnellstmöglich wieder zu verlassen
Auch David Bowie war kurzzeitig mein Nachbar
Doch der war bekanntlich überall und wohnte keine zwei Wochen später anderswo
Mit ihm Walter
Der Orgasmusforscher
Meine erste männliche Frau von späterhin vielen
Der mir den Hahn unserer Vertraulichkeiten in Marmor graviert hinterließ um damit meine Todeserfahrung Entzug ins Unendliche zu multiplizieren
Inzwischen bessere ich die Farben meiner Erinnerungen aus
Schreibe mit dem Kopf zwischen dem Geländer der Nächte im nachhinein Tagebuch
Und bin so stolz bergab über diese gehabte Seelenverwandtschaft mit dem Tod unter den Linden
Nenne es Telegraph Road
Wenn du weißt was ich meine

Doktor Munk und der ’liberale’ Neonazi: Munk will unser Stück, (UNSER) wie er sagt, auf dem Max- Ophüls- Festival einer ’großen’ Öffentlichkeit vorstellen.
„Vorher müssen wir aber noch kräftig üben!“
„Wir üben doch täglich, - oder nicht?“
„Und den Pfarrer fragen.“
„Wieso den Pfarrer?“
„Immerhin ist der Gemeinschaftraum ein Gotteshaus und euer Stück handelt bekanntlich vom Islam!“
„Irrtum, Doktor Munk. Das Stück handelt von VERBRECHERN!“
„Wieso, - ist Grace denn nicht Muslima?“
„Schon, - aber...“
„Na also. - Zudem ist nicht vergessen, dass DU die Kirche in Brand gesteckt hast!“
„Aber Doktor Munk ... das war ein Unfall. Keine Absicht!“
„Ach was, Jimmi, lügen Sie nicht! Sie haben die damalige Sache mit ihrer Schule nachgespielt - und literweise Benzin in Kanistern in die Kirche geschleppt!“
„Ich wollte einzig die Wahrheit nachstellen, Herr Doktor Munk.“
„Was ist schon die WAHRHEIT, Jimmi ... WAS? – Wo hatten Sie übrigens damals das ganze Geld für den Sprit her?“
„Gefunden.“
„Gefunden? Sind Sie irre? Halten Sie mich für dämlich?“
„Nein, Doktor Munk – natürlich nicht, - aber Sie haben mir doch selber verboten, darüber zu reden!“
„Ich? – Wie käme ich dazu.“
„Wegen des Islams. Und ihrer Ansichten darüber.“
„Nun ist aber genug, Jimmi, - ich habe überhaupt keine Ansichten: Ich diene dem Staat!“
„Sorry Doktor. Das habe ich komplett vergessen.“

Der Kopf ist erst ab, wenn er ab ist: Munk meint, aus einem Gefühl heraus wie er später zugibt, es könne lustig werden. Und meint weiter, beim Film muss man durchs Aussehen bestehen und sucht sich deshalb dazu folgende Klamotten aus: Hemd von Carl Groß. - „Oder doch lieber das Jeanshemd von Guesse? Jimmi?“ Lieber? „Nehmen Sie es eine Nummer kleiner – also das von Closest, Doktor!“ Und das wurde es dann auch. Dazu Rose im Knopfloch, Zuckerwatte am Bart, heiße Küsse in die Menge. Der Idiot. Siebenmal wechselt er die Kladderage, bis wir loskommen. Dazu dann doch in einem Hemd von Joop. Nachtigallblau, das Teil. Auch die Krawatte ... voll schwul im Bild, wie der Typ. „Und sie bekommen auch eins, Jimmi!“
„Bin ich Zwilling? - Eineiig?“
„So was trägt man in der B- Boying- Szene.“
„Mir Banane, - ich bin und werde kein Breakdancer.“
„Dazu sollten Sie einen Body von Wolfortd tragen. Eventuell eine Adidaschda Hose in ...?“
Mal echt, so ziellos habe ich den Typen noch nie gesehen. Alles Denken im Arsch. Vielleicht liegt es daran, dass er seit Neuestem an den Volkshochschule einen Choreografiekurs belegt? Und von daher dann auch die Idee mit der Hose von Céliner mit dem ausgestopften Penissack für mich. Den dazu passenden Pullover von Alludia. „Wie für Clärchens Ballhaus geschaffen“, juchzt er auf der Fahrt zum Drehort. Und will mir by the way einen Vintage- Mantel von Mäxchen Martal aufschwatzen. Eine Strickjacke von Adama Tomaszewska, dazu einen Schal von Streinessja, einen ebensolchen Pullover. „Was sagen Sie dazu?“
„Super- super- super- geil! Wie Soulmate live in concert.“
Worauf er mich küsst und mir in den Schritt fasst und „Yes, - I Wanna Have Your Babys!” singt. Doch zum Glück gibt es keinerlei Beweise dafür. Wie auch dafür, ob er überhaupt schwanger werden könnte. (?)

Am längeren Hebel: Eigentlich mag ich diese schwulen Jungs mit 6Pack und Knackhintern. Die können einem mit ihren Pussyriot Arschbacken einen blasen, als wäre in NY der Blizzard ’Juno’ zugange. Zudem warnt New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio ’wortwörtlich’ schon wieder vor der Ruhe vor dem Sturm - und hat den nice Guys ’allgemeine’ Bettruhe im Besonderen verordnet. Lass ihn mal machen, denke ich. Während in der Weidenrutenauspeitsch- Sauna zwei Typen begehrlich auf meinen Penis starren. Der rechts von mir zeigt eine beschnittene Minirübe. Der links trägt zottelige Vorhaut auf einem beachtlichen Stamm. 
”You had your hands all over me, there was no doubt where it was gonna lead, at least for me,
You said baby let's go to your room, I got some dirty things I wanna do
But then you changed you tune”
- Songtext Nice Guys Finish Last -

„Du weißt schon”, spreche ich den Spast mit der kupierten Rute an, „dass ein männlicher Pimmel erigiert eine durchschnittliche Länge von 12,9 bis 15 Zentimeter hat?“
„Schon“, behauptet der.
„Bei dir, Bruder, kann ich noch nicht mal Ansatzweise eine Ähnlichkeit zur Menschenpopulation feststellen. Haben dir die Väter der Weisheit neben der Vorhaut auch Teile vom Pimmel resektiert?“
„Was gemacht ...?“ Fragt der im holperigen Deutsch. Und genau ab da weiß ich es -, er ist mein Mann! Fragt sich nur, ob ich ihn gleich in der Umkleidekabine oder doch erst auf dem Weg zum Ausgang wegmache?
„Mach es in der Umkleide, - wenn der Drecksack noch nackt ist. Und Fotos. - Am besten 4-5 Stück!“ - SMS ins Hörgerät von Grace. „Gebongt. – Ich liebe dich! Ach – warte mal: Soll ich dir den Pimmel mitbringen?“ Mündliche SMS- Anfrage ins Handy Re. „Besser nicht. - Lass ihn den Tauben.“ Gedacht. Gesagt. Getan.
Wikipedia: ’Zur Vergrößerung des menschlichen Penis werden diverse Methoden genannt, von Medikamenten, Massagetechniken bis hin zu chirurgischen Eingriffen, von denen die meisten jedoch keine nachgewiesene medizinische Wirksamkeit haben. Einzig die chirurgischen Eingriffe sind erwiesenermaßen wirksam, können aber die Erwartungen trotzdem nicht immer erfüllen.’

“I guess nice guys finish last or sometimes not all
Oh Oh Oh Oh Oh Oh Ohhhh
Sometimes not all”
- Songtext Nice Guys Finish Last -

Zigmal wurde in den letzten Jahren der Chefposten in der Dienststelle zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität neu besetzt. Und jeder der Chefs nahm sich vor, das Rätsel um den Reichtum der Familie von Grace zu lösen; es konnte denen jedoch nie etwas Illegales nachgewiesen werden. Geschäftsleute eben. - Die nun durch meine Hand langsam weniger wurden. Und das lässt die nervös werden, wie Grace bei einem Telefonat mit ihrer Zwillingsschwester in der Schweiz erfährt. Die sie zudem fragt, ob sie damit etwas zu tun habe? „Natürlich nicht! Wie kommst du darauf? - Ich bin zufrieden, nichts mit denen zu tun zu haben!“
„Das ist schön Grace, dann habe ich eine Sorge weniger...“
„Wieso? Welchen anderen Sorgen hast du denn?“
„Die Familie will mich zurück!“ Weint die.
„Musst nicht weinen -, ich lasse mir was einfallen. - Versprochen!“ Übrigens: Die ästhetische Breite eines Penis beträgt die der Resonanzweite des inneren Skrupels. Ein Arschloch hat eine durchschnittliche Dehnweite OS = B: 78 / mD: 100 / T: 64 / mD: 88, von Freiheit vor Hemmungen über Tabus. Hier anderweitige Toleranzen einzufordern kommt genauso bescheuert daher wie das Abspreizen des kleinen Fingers beim Onanieren.

Ich bin voll süßer Wut, denn bei mir gibt es ’immer’ das ganze Schwein. Nicht Glück in kleinen Stücken. Lieber kurze Tage als lange. Besser die kürzeste – Nacht - als keine. Als lebend im Tod. „Es muss aber alles aufgegessen werden“, macht Munk auf beschissen gute Laune wie einst am Baggersee. Und ich weiß es wieder. Ihn zu mögen, heißt nicht was es sein könnte; dass ich trotzdem bleibe, ist die Angst vor dem ersten Schritt. Das morgen. Morgen. Munk weiß das wohl. Trägt es im Herzen. Sollte er denn eins haben. Okay, - möchte ich ihm sagen, ohne Grace wäre eh längst Schluss. Und hoffe, das ist deutlich. Also kann Liebe auch ein Hindernis sein... dennoch; denn wenn ich mir das Fenstergitter wegdenke, atme ich Jurassic Park in Blue- Ray. Fixiere tonnenschwere Dinos hin und zurück. All die zu Tode geflashbackten Raptoren in sexy Dharma- Anzügen, wie Munk in 1 zu 1 Logik sagt. Und ich staune. Grabe an meinen Schätzen hinter der Scheuerleiste. Wühle im Plastiksäckchen vom Toilettentraps. Fingere in ausgehöhlten Stuhlbeinen. Und. Finde. Meth. Und davon weit mehr als nur eine satte Prise. Und mich stört Munk wenig mit seinem was auch immer. „Lassen Sie ja die Finger weg, von dem Teufelszeug!“ Mal ehrlich, dafür dass Munk lediglich in meinem Kopf existiert nimmt er sich reichlich was raus, oder!? Dafür habe ich aber mit dem ersten Hit Grace wieder gefunden. - Grace, - du über mir, - ich unter dir! Du. Ich. Du. Wir sind hier. Drehen uns im ewigen Zauberreigen. Durch diese Tage voller süßer Wut - in jenen Nächten. Augen zu und durch.

Replay Dark Eyes: I’ll see you in my dreams.
Ich rede mit ihm. Frage ihn, dies und das. Doch leider. Die mich enttäuschenden Antworten fallen spuckefeucht und senkrecht auf mich herab. Platschen auf den Boden, als würden faulige Kokosnüsse geerntet. Echt. Mir tun allein schon vom zuhören die Augen weh. Auch deshalb lasse ich die Fragezeichen weg und behaupte nur noch. Befehle ihm, sich hinzuknien und halte ihm, als er kniet, die Pistole hinters linke Ohr. Ich bin Rechtshänder, deswegen links. Dazu kein weiteres Wort mehr. Weil der Schuss hinters Ohr die beste Antwort ist. Und mein Wunsch. Sollte es bei mir soweit sein. Eins noch: Mai oder Juni täte mir am besten passen. After you’ve gone.
Lyrics: Yes my baby left me, never said a word. Was it something I done, something that she heard? My baby left me, my baby left me. My baby even left me, ne...

Out of the Black: Der Wille verliert seine Flügel. Die Tage werden dichter. Duften wie überreife Kürbisse. Nein. Wie faulende Erdbeeren ganz unten. Sagt sie. Während der Garten hinter den Gitterstäben in graue Depression versinkt. Und uns die Tagesdosis an Medikamenten erhöht wird. Damit es in uns wenigstens bunter wird. Mehr Sonne. Und Blau. Ist.
„Ach. Das ist im Herbst doch immer so!“ Tröstet Munk im untauglichen Versuch. Tut, als ob ich das nicht selber wüsste. Wie sein Unken: ’Ein Ende sei nicht abzusehen.’ Wozu er am Telefon zu Gott weiß wem dann auch noch was von ’würdigen Verhältnissen’ sagt. Und ich hoffe, er meint nicht uns damit. Oder dieses schreckliche Dreckloch hier. - Andere Sitten, höre ich Munk (betörend) lachen. Die alte Schwuchtel. Und wie er vom Ende des Anstiegs faselt. Womit ich nichts anfangen kann. Und lieber weitere Depressiva schlucke. Wegen der Rückenschmerzen. Ja. Auch die noch. Eine Übersprungshandlung. Den erschwerten Bedingungen geschuldet. Die Zahlen darüber stammen übrigens aus dem Depressionsatlas der Anstalt, - der von Munk gegründet wurde. In dem ich verreise, wie ’normale’ Irre zum Ballermann. Weil das Angebot Nachfrage schafft Fuselwein durch Binsen aus Eimern zu saufen. Von einer Volkskrankheit, spricht Munk dazu. Dass Frauen fast doppelt so stark betroffen seien. Von wegen Selbstbestimmung, lacht er. Der Schäker. Und genau daran erkenne ich ihn wieder. Einen Proll von Callcenter- Mitarbeiter. Der die meisten Fehltage. Die blödesten Sprüche. In dessen delirierender Fresse sich die Fragen, wo die Grenze zwischen krank und gesund zu ziehen seien, nicht abzeichnen. Sein ewig albernes Gesülze von ... das sich nie abschließend beantworten lässt. Vom dem, was er meint... Gut. So weit nun zu dieser Begegnung des Grauens. Und insoweit zu uns. Heute. Morgen noch. Wer weiß schon. Denn noch sind wir hier. Zur richtigen Zeit. Am richtigen Ort. In der Tiefe der brodelnden See. Um da zu bleiben. Denn wir sind jung. Sind stark. Und lassen uns nicht. Nicht mal von niemandem!

All in out u: Mühsam unter Drogen. Bin ich fett geworden. Schlaflos. Das Fett macht mich träge. Die Schlaflosigkeit. Die Drogen benommen. Zwischen Hirn und Leib klaffen breite Lücken. Versagen die Uhrzeiten. Reihen sich unruhige Nullen zu fehlenden Gedanken. Nicht mal im Spalt zwischen Sein und Nichtsein rührt sich Leben. Alles still und kalt. Winzig und halblind, wie meine Augen. Die. Wie Schießscharten. Besonders im Regen. Halte ich die zugekniffen bis ins Hirn. Ein muschelförmiges Sieb. Das. Das nicht mehr ist, als ein Raum mit 5 oder 6 Zimmern. Darin jeweils ein Bett. Ein Stuhl. Ein Schrank. Ein Blechnapf auf dem Tisch. Mit Blutsuppe darin. Unbenutzt. Ein Stück Brot daneben. Liegt. Wie der Verrat am Sein. Schweigend. Aber mit schmaler Verbindung ins Treppenhaus. Zur Schankwirtschaft. Als breite, quer gerichtete Streifen auf dem Boden. Stöhnen. Schreie. Während mein blutiger Sabber ins Fallrohr läuft. Mehr ist da nicht. Nur so. Als wäre das alte Leben ins Nichts gegossen. Traditionspflege, sagt Munk dazu. Wenn er die Verbindung besucht. Der alte Herr. Zu der seit Jahren auch ich mit muss. „Schließlich haben Sie denen einiges zu verdanken!“ Wenn es im Pauksaal Schmisse regnet. Stickig und heiß ist. Testosteronschwanger müffelt. Unter harten Befehlen Blutstropfen spritzen. Rostiges Rot. Nun. Wo eben noch die Luft hellblau. Eiter und Fäulnis ausdünstend. Jod und Kampfer. Und das alles auf eine verschmierte Art und Weise. Während Munk in einem genialischen Akt in einen leblosen Torso am Boden Sauerstoff pumpt. Sein Trommeln in der Nacht. Schweigsam. Nur ein Schmatzen von Mund zu Mund. Als küssten sich alte Hüpfgummi weit ab von moderner Ästhetik. Hier die kurze Robustheit. Ort der langen Atem. Unsterblichkeit. In die kein Schuss fällt. Sondern Käsekuchen mit Bohnenkaffee. Hinterher. Und später dann Biersaufen bis zum Umfallen. Ich weiß es genau. Ich bin Munk. Munk ist Ich. Wir sind die Artisten unter den Autisten. Etikettenschwindel wirft man übrigens auch Aldi vor, habe ich gelesen. In deren Seife ’1000 und eine Nacht’ keine Moschee drin ist. Aber auch von ’1000 und eine Nacht’ keinerlei Spur. Ich habe deswegen die ganze Nacht geweint. Von Davidoff ohne Filter.

Belle Rêve – IF U GO AWAY: Tennessee. Sein Kowalski war mein erster... Die Theatergruppe der Schule gab mir die Chance. Ich war Stanley. Grace gab Blanche. Beiden war ich Körper. Seele. Und. Geist. Um nur drei Mysterien zu besingen; - es wurden weit mehr. Die ich in eine Art (unmenschlich) ’menschliche’ Konturen kleidete. Ich. Der von Munk gesteuerte... Munk. Mein Klon. Der Blanche Züge von Grace gab. Und Kowalski welche von ihm. Der doch immer ich war. Und ich bin. Aber wer versteht das schon? Nicht mal der Rektor der Schule. Als ich auf dem Klo des Realismus wegen Mitch vergewaltigte. Weil: Als Schauspieler lernt man von der tatsächlichen Handlung. Hat selbst Mitch gesagt. Und wollte noch mal. Dem Leben Salz in die Wunde streuen. Doch nicht mit mir. Denn das mit Mitch war kein Spaß. Außerdem war ich da - in mir - schon längst bei Stella. Die ich einige Male durchzog und dann frei laufen ließ. Stella. Kaum noch mehr als ein Wort. Wenn du weißt, wie Schuldscheiße drücken kann. Doch davon später.

Nachdem ich wegen Mitch von der Schule geflogen war, lebte ich von der Substanz. Von Schwänzen im Mund. Um zur inneren Stabilität zu gelangen. Dabei entdeckte ich Grace - als mein Pendant. Die in ihrer Realität lebte. Und das bis heute. Ob mit Blanche oder ohne. Ob mit Stella. Oder. Die ihr vorgaukelt, die jüngere zu sein. Die hübschere. Die begehrenswerte Lehrerin. Die mit Kowalski vögelte. Um danach zu heulen. Und von Notzucht zu reden. Mindestens 13 Mal. Um aus dem Schuldienst entlassen zu werden. Stella. Die eine Affäre mit einem Schüler zugab. Zudem konnte sie nicht mit Geld umgehen. Sogar Kowalski bezahlte sie - für Sex. Doch auch der konnte ihren finanziellen Anstieg nicht aufhalten; nutzte aber ihren animalischen Drang und stellte sie mit dem Hintern an die Wand. Ja. Da verdiente sie nicht schlecht. Wäre nicht Stanley. Der selber auf der Suche nach Freundlichkeit und Schutz (war), wie er ihr sagte. Gesucht und gefunden. Stanley. Sozusagen. Um dann doch mit Blanche zu vögeln. Und Kowalski zum Feind zu haben. Ein echtes Drama - ab der fünften Szene. Wo ich endlich alles zeigen konnte. ALLES! - Vor allem als Doppelbild Grace ’in Blanche’ war und bin ich perfekt. Als die sich an Stanley rächt. Ich. Ein Meisterstück. Oscarreif. Wäre da nicht Kowalski. Der Blanche zärtlich Motte nennt. Und ihr den Eindruck des Zerbrechlichen und Flüchtigen vermittelt. Ihr. Die selbst Schutz braucht. Sucht. Die deswegen trinkt. Säuft. Nur Kowalski kann es besser. Doch es wird. Es wird. - Bestimmt!

Curleys Frau: Auf den Flügeln eines Schmetterlings sitze ich. Beobachte, wie du deine Klamotten packst. Jedes Augenzucken sehe ich. Wie deine Mundwinkel sich heben. Wie du hektisch im Raum hin und her rennst. Und ich freue mich. Weil meine Arbeit getan ist. Mister Tod aufgerufen. Der dein Taxi fährt. Und ich weiß auch wohin. Du aber nicht. Und ich bereue nichts. Weil du gehst. Und nicht ich. Weil ich schon längst auf und davon bin. Du hast es nur nicht bemerkt. Und ich weiß auch warum. Wie Motten die Nacht. Wolken das Licht. Dass der Mond längst nicht für alle gleich scheint. Stell dich nicht dumm. Frag mich bitte nicht warum. Es ist einfach so. Weil ich es will. Und du deine Chance verpasst. Die eine, bei mir zu bleiben. Meine Liebe zu leben. Und nicht vor die Hunde zu gehen. Wie du es nun tust. Doch jetzt ist es gut. Denn die Zeit ist rum. Der Koffer bereit. Das Taxi hupt. Deine Absätze klackern. Die Tür. Mit Quietschen und Krachen. Ein elender Schrei. Während ich sitze und schaue. Als die Feuerwehr kommt. Die Polizei. Wie die Leute weiter gehen. Als wäre nichts gewesen. Zwei Träger dich in ein Auto heben. Dessen Klappe sich schließt. Unhörbar. Dein Leben. Die letzten Sekunden. Ne me quitte pas. Doch ich kann es nicht besser. Und weine erst, wenn die Sonne wieder scheint. Abseits vom Leben. Du weißt schon wo. Wirst du in meinem Herzen sein. All die Zeit. Die Tage, die mir noch bleiben. Um auf den Flügeln eines Schmetterlings zu sitzen. Liebe zu geben. Weil ich bleibe. Wenn es gut geht - läuft keine wie die.

Mit jedem Fehler weiter bergab, - doch ich bereue nichts: Sie sieht mich nicht. Blind, wie sie ist. Aber ich kann sie durch die Scheibe. Sehen. Und. Das sie ihr die Haare raspelkurz geschnitten... mir einen Bart wachsen lassen habe und ihrem Tumor den Namen Lennie gaben. Als wäre der eine Maus im Garten auf einem Stückchen Land, mit Haus, Kühen, Schweinen, Hühnern und Kaninchen. Ja. Das ist mein Wunsch, höre ich sie sagen. Da saßen wir am Ufer vom See. Ein Lagerfeuer loderte. Hell. Als an Schlaf nicht zu denken war. In der Hitze der Nacht. Wir zwei. Um uns den gemeinsamen Traum zu erzählen. Von Wölfen und Schafen. Um Curleys Frau am Kaninchen zu streicheln. Und später zu fürchten, etwas Falsches geträumt zu haben. Vom Flittchen, das Filmstar werden wollte und dafür das äußerte (...) tat. Als nur Kontakte zu suchen. Sondern Geld zu horten, für die weite Reise zum Ruhm. Of Mice and Men. All die Früchte des Zorns. Auf der Suche nach Amerika. Wegen der Wunder von Ölsardinen in der Wüste. Der Sehnsucht nach ’Huren, Hurensöhnen, Kupplern, Stromern und Spielern, mit einem Wort: Menschen! Man könnte mit gleichem Recht auch sagen, es seien Heilige, Engel, Gläubige, Märtyrer – es kommt nur auf den Standpunkt an.’ Wie sie in seinem Namen rezitiert. Und ich weiß, sie ist und bleibt eine Radikale. Egal, ob als Frau oder Mann. Ob der Mond nun aufgeht - oder unter. Oder an der Pforte zur Hölle steht und schläft. Oder eben nicht. Ja. Glaube mir, schreibt er, die Wüste hat schon andere Wunder hervorgebracht - als du eines bist, ergänze ich. Und küsse Grace auf den Mund. Es war Donnerstag, - ganze fünf Tag nach dem sie ihr den Schädel eröffneten, um darin nach Narrensteinen zu suchen. NARRENSTEINEN! Verstehst du - du - Autist?!
“Der einsame Mann und seine sonnengegerbte Frau, die sich an einem unfruchtbaren, unwirtlichen Ort in den Schatten drücken, könnten zusammen mit ihren Waffenbrüdern – dem Kojoten, dem Jackrabbit, dem Leguan, der Klapperschlange sowie einem Heer von armierten Insekten   –, all diese trainierten und erprobten Fragmente des Lebens könnten sehr wohl die letzte Hoffnung des Lebens gegen das Nichtleben sein.“
John Steinbeck - ’Die Reise mit Charley.’ -
Dabei ist das Leben Blut und Kot. Ein Gieren und Schlachten. Ist die gefallene Schöpfung. Und ohne Drogen nicht auszuhalten. Es wäre schon ein Kunststück, unbeschadet davon zu kommen. Denn ihre Toten sind keine toten Soldaten. Ihre Morde sind keine normalen Morde. Das Recht ist nicht Recht. Und ein Krieg ist Geschäft. Aber das wissen doch alle längst.

Stimme eins: Dein abgemagerter körper. Kälte, gestank, unwohlsein. Meine sorge um dich ließ mich nicht mehr los. Was aus dir geworden.
Stimme zwei: Es war zeit für einsamkeit, den wechsel von unten nach oben.
Dunkelheit ohne antwort. Fühlte mich geborgen, lag da wie tot.
Tod.
Stimme null: Rauch aus der pistole. Grau. Smoke. Gehe die straßen lang. Gestank. Und ich kann dir nichts geben als das. Leben. Wie der vater die ... vergewaltigte. Kranke lust entdeckt. Kindern gewalt antun. Voll auf medikamente. Um auszuruhen. Am ende der sackgasse liegen. Bin nicht geschaffen für so tage, solch leben. So nächte. Bis ich sterbe. Gern mehr davon. Ich verspreche es.

Das Dasein hasst mich zum Glück: Blut gerinnt in meiner Kehle.
Ich schlafe aufrecht.
Mit Propofol.
Der stummen Königin.
Es braucht nur einige Milligramm.
Für kurze Zeit sind die ein Teil von mir
Um bunte Träume mir zu schenken.
Mein krankes Leben heilen helfen.
Um meinen Irrsinn zu befrieden.
Sagt man.
Weil es die anderen stört.
Doch mich nicht.
Von dem ich nie genug bekomme.
Um da zu sein. 
Zu gleiten.
Von einer anderen Welt zu träumen.
Weit weg von hier und frei von allen Schmerzen.
Unter dem Sand in einem Palmenwald zu liegen.
Mit gelben Schmetterlingen.
Die in meinen Adern stecken um zu sonnen.
Glück mir einzuspeisen.
Wie gewonnen.
Tipps für Anfänger zu geben.
Leben.

Flucht Nummer 3 bis 5: Um von A nach B zu gelangen (um dauerhaft und zuverlässig zu fliehen) muss man nicht mal mit den Augen zucken. Und auch nicht einen Millimeter. Bewegen. Man sollte nur eine gewisse Ordnung im Denken an den Tag legen. Laut Munk. Auf den Rest sei gepfiffen. Meint Munk. Der jedwedes Blödsein als Fortschritt ansieht. Wie er mir neulich sagte - und dabei tiefgründig lächelte. Tiefgründig. Ein Begriff unter vielen, den ich hasse wie die Pest. Und der nie den Weg in mein Tagebuch findet. Finden wird. Den ich mit anderen Schleimworten in müheseliger Arbeit (so kann man echt sagen) von Tausenden Briefen und Postkarten strich. Eine Arbeit für Idioten, die Jahre meiner Zeit beanspruchte. Und immer noch! Der letzte Eintrag über Grace ist zum Beispiel der, wie sie mir mit federsanften Fingern die Haare zum Zopf flicht. Seit dem sitzt sie leblos 6feet under auf der Couchlehne zwischen all meinen anderen Glücksbringern. Den längst abgeliebten Bären und speichelvollen Affen. Doch die wirken in mir immer noch volle Dröhnung. Wie auch Munk. Meint. „Würde es Ihnen sonst so gut gehen?“ Zudem heult er dazu noch, dass man einem Genie viel verzeihen kann. Und würde. Ich grübele seit dem, wen er damit meint? Sicherlich sich! So überzeugt und selbstbewusst er (seit Grace (erst mal) aus dem Weg ist) zwischen all den Affen und Bären rüberkommt. Der Idiot! Egal. So oder so. Ich traue ihm nicht. Auch wenn er sich wiederholt mit (einer Spritze) Propofol bei mir einschleimt - und ich die damit einhergehenden bunten Träume längst lieben lernte. Klar. Der Gefahr, die davon ausgeht, bin ich mir bewusst. Ich muss dazu lediglich an Jackson und seinen Affen Bubbles denken. Ein makaberer Thriller, Alter! Das! Atemstillstand! Echt fett! Merkt man nicht mal. Und besser als jedes Koks- und Sauf- Delirium. And so it is. War is over.
‘And so this is Christmas I hope you have fun. The near and the dear ones. The old and the young. A very merry Christmas And a happy New Year Let's hope it's   ...’ John Lennon.

Das Schweigen und die Schuld und der Rest: Wer drei Leben hat, hat alle Zeit der Welt. Ich nicht. Leider; denn mit nur einem Leben hat man die Arschkarte. - Warum eigentlich?
Munk hat uns Tonnen von Gold versprochen, wenn wir Dora finden. Oder Teile davon. „Bei Dora handelt es sich um eine Kanone von der lediglich 2 Stück gebaut worden sind.“ - Und von der eine auf dem Gelände der Psychiatrie versteckt sein soll! - „Und wir suchen die unbekannte Dritte“, unterbricht Munk meine Gedanken. „Eine richtige Kanone?“ Stelle ich mich blöd. „Ja!“ Sagt Munk. „Bei Dora handelt es sich um die legendäre 80cm Kanone der Deutschen Wehrmacht. Das so genannte Eisenbahngeschütz!“
„Respekt!“
„Nicht wahr?“ Ist Munk stolz. „Und die soll hier bei uns im Garten liegen?“
„Zumindest Teile davon. – Hinten im Garten bei den Gräbern,  oder unter den Birken auf der anderen Seite der Straße.“
„Würde ja vom Alter her passen.“
„Was?“
„Alles! – Auch die Eisenbahnschienen Richtung KZ Bergen-Belsen“
„Wenn Sie so denken, Jimmi, spielen Sie mit ihrem Tagesausgang. Schon, weil falsch ist, was Sie behaupten. Die Trasse führt direktemang ins KZ Brandenburg!“
„Sagen Sie das nicht, Herr Doktor.“
„Warum?“
„Es wäre zu ihrem Schaden.“
„Okay. Jimmi. Machen Sie ran. - Sie sind hier der Einzige, der das Teil finden kann.“
„Sie träumen von den 32 Metern Rohrlänge, - was, Doktor?“
„Quatsch! – Also: Sie nehmen sich jetzt drei Mann aus Haus 1, rüsten die mit Spaten und Hacken aus, nehmen den Metalldetektor und fangen an. - Das ist ein Befehl!“
„Zu Befehl! – Bei the wä: Gehört zu meinem Tagesausgang auch die Nacht?“ Ich habe mich übrigens vor Wochen schon mal an meiner Spucke verschluckt und war hinterher drei Tage tot.

Ich brauche nicht viele Hände. Nur eine, die meine hält: Jahrelang war ich als Alkohol- Test- Käufer unterwegs. Und darüber schreibe ich. Denn. Über Grenzen und Räume hinweg habe ich meinen Nagel eingeschlagen. Tief in den Tag. Flach in die Zeit - meiner Träume. In fast jede Kneipe. In fünfzig Prozent der Bars dieser grauslichen Stadt. In Mösen, die mich nicht abblitzen ließen. Denke nun aber nicht, es war pures Vergnügen. Boy. Nein. Es war harte Arbeit. Wie einst untertage, wo die Hauer mit Staublunge mit nicht mal 40 verreckten. So geht es mir nun am Geschlecht. Das schon schwarz, - ein Kuhfuß am Horn. An dem der Abdecker säbelt. Trage ich meine Schuhe in der Hand. Den Sack auf dem Rücken. Voll mit Wolken. Sonne. Schmerzen. Glitzernden Sternen. Von denen ich regnen lassen will, bevor der Krieg beginnt. Die letzte Freiheit. In Rückenlage. Du. Obenauf ich. Mit Stellungswechsel. A tergo. Wenn wir in Formation fliegen. Dont give up. Moorsoldat.

Nonsenstipps für Anfängerautisten: - Unter den autisten ist die taube könig – Unter den tauben bleibt der autist stumm - Unter den jimmis ist der könig autist - Unter den tauben autisten bleibt der könig stumm - Unter den königen der autisten ist der blinde taub - Unter den dummen ist blindend könig - Unter den tagen ist stummer taub - Unter den linden sind - Unter den lügen versteckt wahrheit - Unter den huren ist die stumme eineiig - Unter den straßen puffs so weit der blinde sehen kann - Unter den augen rappen die rippen tripper - Unter den trippern heiter eiter - Unter den führungen des führes - Unter den stummen stirbt der könig still - Unter den pellwormern würmern würmer - Unter den achseln wachsen pilzen haare - Unter den eicheln wachsen haaren pilze - Unter den letzten fünf von sechs - Unter den ersten autisten ist das letzte die taube - Unter den achseln der tauben bleibt der autist stumm - Unter den blinden pellwormern ist der autist einer von vielen - Unter den tauben führt selbst der führer stumm - Unter den königen der autisten isst auch der blinde schnittchen - Unter den stummen blinden ist selbst der könig eicheln - Unter den straßen ewiger frühling - Unter den idioten stirbt die hoffnung nie - Unter den blöden bin ich schon seit jahren zuhause - Unter den möhrchen liegen donnerstags schnitzel - Unter den himmeln der psychiatrie von berlin ich - Unter den autisten 7 raben -

Antworten: Männer! Soldaten! Ein Specht ist kein Löwe! - Doch von den Autisten in der Anstalt sagt mir ab und an einer der anderen Autisten ich sei kein Autist, weil ich ’so’ anders bin. Und dann schreibst du auch noch so blöde darüber! Hetzt der. Ey (ihr), ich bin darüber froh und glücklich und lasse uns sein wie er ist. Andererseits gibt es Tage, da schreibe ich nur Scheiße. Dann gibt es Scheißtage, da schreibe ich auch. But effa, schlittere ich am Rande der Belastungsgrenze rum. Wie ich auch andere Typen stöhnen höre. In einer Grenze, allerdings, die bei denen vom Eierschaukeln auf hohem Niveau mit Kindererziehung und Müsli braten bestimmt wird. Bei mir dagegen handelt es sich um das stink/normale Leben eines Aspergerautisten. Und dabei denke ich an dich. An deinen Tod. Letztes Jahr. Und mein Glück, nicht davon gewusst zu haben. Dein Sterben nicht geahnt zu wissen. Weil ich sonst mit dir gestorben wäre. Oder einen Tag später. Oder eine Woche. Ein Jahr. Rund um die Uhr. Sein oder nicht. Oder so. Hätte, hätte -, hätte ich ein Ofenrohr. Dazu noch der Gutschein der Friedhofsverwaltung von eben auf winterharte Bepflanzung deiner Kiste mit Yuccapalmen. Und nun du? 

Immerhin: Diesen Winter noch. Dann habe ich es hinter mir. Während Grace an der Maschine röchelt, - die ihren Saft vom Boden leckt und in den Kreislauf zurückführt. Graues Blut. In ein graues Gesicht. In einen von einem Teppichmesser gezeichneten Körper. Auf dem ich den Namen ihres Vaters lese. Das Wort Hass über ihrer Scham. Das sorgfältig vernäht ist. Verklebt. Hass! Der nie vergessen sein wird. Nicht ein Stich vom Chirurgen kann den ungeschehen machen. Auch keiner ihrer wütenden Schnitte. Das würgende Stöhnen, als ich über das Kästchen mit ihren Haaren darin streichele. Über ihren Kopf. Auf dem wächst, was wächst. In dem ist, was ist. In den ihr Herz pumpt. Erst schwach noch. Dann kräftiger. Aus dem Winter ein Frühling. Über den Sommer in den Herbst. Im Kreislauf. Womöglich. Es gibt keinen zweiten Ausgang, sagt Munk. Und ich denke an weit weg. An die Häuser hinter den Häusern. An Straßen hinter den Straßen. An das Grün. Und an den Wald hinter dem See. An das Meer. In den der Fluss mündet. Wo ich nächsten Urlaub sitzen werde.

Bist du sicher?
Ich weiß nicht...
Aber du bekommst doch Urlaub, was?
Kann sein.
Nimmst mich mit?
Die Maschine auch?
Davon bin ich doch dann längst weg. - Wozu ich nicke. Hoffe.
Na dann! Verreisen! Lacht sie. – Lachen. Wobei ihr Mund nur ein Strich ist. Die einst vollen Lippen ein Kringel im Rauch.
An den Fluss? Lacht sie. - Während ich ihr ein Herz auf die Stirn zeichne.
Ist es rot?
Ja!
Und schön gleichmäßig in der Proportion?
Klar doch.
Echt? - Kannst doch sonst nur so krumme Dinger...
Wenn es drauf ankommt, kann ich gut. Grinse ich durch die Stäbe an ihrem Bett. Kühle meine Stirn am Eisen. Während sie einschläft. Im Schlaf ihr Kopf hin und her ruckelt.
War es das? Fragt Munk.
Ich komme nachher noch mal.
Sehen sie sich Grace noch mal genau an!
Wieso?
Weil das Leben Veränderung ist.
Sie sind und bleiben ein Idiot, Munk! - Atme ich meine Empörung durch den Stoff. Ziehe mir die Bettdecke näher ran und. Träume von Bier und Currywurst und hinterher einer Kippe. Und dass es schneien sollte. So richtig. Wie früher. Um – erst die Hände hinter dem Kopf dann die Arme seitlich am Körper - einen Adler in den Schnee zu kratzen. Endlich mal wieder. Eine Sekunde Intimität -, in der ich mir die blutig geweinten Hände am Hemd trockne.

51,5 Schwule. Farben. Grau: Wie jeder ’gute’ Sado- Maso- Serien- Täter, bekomme ich Fanpost satt. Okay. Die ist zwar in letzter Zeit schmaler geworden, reicht aber für ein kleines Ein- Aus- Kommen. Jetzt aber -, seit dem Pornoschmöker 50 Farben in Grau ist die Nachfrage rasant gewachsen, und ich bin gezwungen die Jimmi- Double ’für alle Fälle’ zu aktivieren. - Schätze mal an die 20 Stück Anfragen am Tag zu erhalten. Zähle die aber nicht. Mindestens 10 davon gipfeln in der eindeutigen Anfrage auf eine Samenspende - 1:1 - und zwar jetzt und sofort. Geld spielt keine Rolle! Weswegen mir der geldgeile Munk schon vor Jahren eine Zelle nahe der Pforte mit eigenem Zugang von der Straße her eingerichtet hat. In knapper Uniform führt mich Grace den speziellen Kunden in Ketten und Beißschutz vor, nagelt mich an die Wand - und hält mir die Nudel beim Einführen und so weiter. Hinterher haben die Hausarbeiter Stunden zu tun, die Damen/Herren wieder zu beleben und die Zellenfliesen zu trocknen. Da nun bei 10 Stück pro Tag 2 – 3 in der Regel übrig bleiben, kommen regelmäßig meine Doubles zum Zug. Die natürlich (anonym) mit Jimmi- Kapuze und zumindest ähnlichen Maßen unten rum... Sollten die Double schlapp machen – was leider auch passiert -  werden die Damen, nun ihrerseits mit Kapuze versehen, an die Wand getackert und der Anstaltsesel auf sie angesetzt. Dessen Namen verrate ich aber nicht. - Munk hat übrigens auch eine halbtote Leiche im Keller. Popow. Einen Russen. Einen ehemaligen Artisten vom russischen Staatszirkus, der für einen Schwarzmeer- Oligarchen der in Schoko macht, auf Eis liegt.
Popow lebte Jahre unentdeckt im Keller vom Airport TXL. Ernährte sich ausschließlich von Hunden, die er vom Gepäckband fischte. Deren Transportboxen er für kleines Geld über eBay verhökerte. Barzahlung und Abholung Bedingung. Ey, er hätte Millionär werden können - wäre ihm der Missgriff mit dem jungen Löwen nicht passiert.

„Ein Auge und die Leber!“ Sagt Munk. „Wieso nur ein Auge?“
„Der hat ein braunes und will ein blaues dazu...“
„Und die Leber?“
„Essen! - Aber gut durch muss die sein...“
„Und wann?“
„Der macht in Schokolade und kann erst nach Ostern!“
„Bringt er ein paar Hasen mit?“
„Wenn Sie wollen, Jimmi, arrangiere ich das für Sie.“
„Wäre schön. Mir fehlt nämlich Grace sehr!“
„Das kann ich verstehen.“ Irgendwann muss man stehen bleiben. Sich umdrehen. Luft holen. Zuschlagen. Sonst machen sie einen platt.

Adagio For Strings: ’Jede Minute, die ich in diesem Raum verbringe, macht mich kraftloser. Jede einzelne dieser Scheißminuten!’
„Egal. Du wirst es so oder so nicht schaffen“, meint Walter.
„Ich muss und will!“ Entgegne ich. Und so nimmt das Ding zwischen ihm und mir seinen Lauf. Die quälend langen Stunden im Geruch von Krieg und Tod. - Tod. Den ich als Strafe tarne. Wegen dem Mord an ihm. Dem man in Redux- Form ansehen kann, - falls jemand die App geladen hat. Wie auch die wilde Tangonummer mit der Black Lady von Walter, Tage zuvor. Seinem letzten Wunsch, - bevor er sterben wird und muss. Und ich warne dazu nochmals eindringlich: Nicht ansehen, das Teil! Verstanden? Weil Walters Leben und Sterben eine einzige, große Lüge ist. Und je mehr man davon sehen wird, je mehr wird man ihn hassen. Sogar seine Freunde werden das tun, bin ich sicher. Deshalb zerhacke ich sein Andenken in zwei Teile. Und hoffe damit auf Ruhe. Habe allerdings nicht mit den Folgen des Opiums gerechnet. Und das Walter so ein zäher Hund ist. Der nicht sterben kann, obwohl er will. Wie ich in seinen Augen lese. ’Einen Mann an so einem Ort wegen Mordes zu belangen, ist wie eine Verwarnung wegen überhöhter Geschwindigkeit beim Autorennen.’ Heißt es im Originaltext. Doch das hilft mir auch nicht weiter. Und trifft auch nicht meine Bestimmung. Den Befehl. Sinnlos oder nicht. Wie das ganze Leben. Wie das Todesurteil für einen schon gestorbenen. Unterschrieben von Doktor Munk, - was für ein Wahnsinn. Der in einem Indianerkostüm zur Beerdigung erscheint. Mit zwei Playmates im Arm. Miss Juli und Miss May. Vom Playboy. Körpergroß. Die wegen Treibstoffmangels bei uns notlanden mussten, lacht Munk. Und meint mit UNS mich. Irre. Oder?
„Von wegen!“ Sage ich. „Sie wollen nur sehen, ob alles gut geht.“
„Da bin ich ganz sicher, Jimmi. Für einen 24stündigen Tagesausgang tun Sie doch alles.“
„Fast alles, Doktor!“
„Sage ich doch!“

’Es war eine Lüge. Und je mehr ich davon sah, desto mehr hasste ich Lügen.’ Steht dazu im Buch der Bücher.
Und genau das gräbt sich als eine Art Zeitreise tief in mein Denken und trifft zwischen Magen und Milz auf meine längst tief untergepflügten Erkenntnisse. Und dort wieder auf das, was früher mal war. Früher - Mann! Da jagte ich mit Bogen und Speer nach dem Grauen des Tages. Das mit ’der’ Angst, übrigens, ist eine ganz andere Sache. Denn die geht nicht vorbei. Nicht mal, wenn man tot ist. Jedenfalls nicht so richtig. Und irgendwann wird es jeder von euch merken. Predigt Munk die Apokalypse. Und da merke ich, es ist schon wieder Sonntag, und ich friere mir in der ungeheizten Anstaltskirche die Eier ab. Und das, weil Munk zu geizig ist die Heizung anzudrehen. „Denken Sie einfach es wäre Sommer, meine Herren!“ Sprüht er vor guter Laune. Und ich bin mir sicher, er hat Popow an den Schoko- Russen verkauft. Und deshalb ist mir kalt. Merke ich das Kribbeln, Herzrasen, kalten Schweiß - und eine rasant aufsteigende Panik. Und die kommt nicht aus dem Nichts. Die hat einen Namen. MUNK! Von dem ich nur eins weiß: ICH MUSS IHN LOSWERDEN! Je früher, desto besser. Wie die Apocalypse Now: ’Das Grauen und der moralische Terror sind deine Freunde. Falls es nicht so ist, sind sie deine gefürchteten Feinde.’ Munk sollte das wissen. Bitte.

- Lilac Wine – :
Es ist längst überfällig, dass ich mich wieder mal unbeliebt mache. Dazu eine chinesische Weisheit:
Willst du einen Tag glücklich sein - betrinke dich.
Willst du drei Tage glücklich sein – heirate.
Willst du alle Tage glücklich sein - werde Gärtner.
Leider bin ich zum Bock geboren; zeichne Hakenkreuze, wenn ich betrunken bin. Und ahme ’stimmlich’ den Führer nach (manchmal sogar mit Arm heben, Hacken knallen und so). Doch das ist längst nicht alles. Denn ich spraye riesige Pimmel an die Außenwände von katholischen Mädchenschulen; es gibt davon zwei Stück hier im Umkreis. Eine sogar in einem Kloster. Und ab und an sitze ich nackt zwischen allen Stühlen im neuen Cafe am See und onaniere ins Bier. Auch im Winter. Wobei sich mir die Frage nach Religion im übertragenen Sinn eigentlich überhaupt nicht stellt. Und, dass ich den Islam als Sekte bezeichne und ablehne. Ja. Ich habe Angst vor Typen, die Köpfe abschneiden. Das weiß auch Grace. Deren Tschador ich vorgestern im Hausflur vor der Tür, wo ihr Vater wohnt, verbrannt habe. Doch denke nicht, ich mache das immer und es bringt mir Spaß. Nein, es bedarf schon besondere Tage dazu, mir diese Wildheit zu erlauben. Klingt kompliziert? Ist es auch! Sagt Munk. Und der muss es wissen! Kannte er doch meine Mutter wie ich. Die mich dreimal die Woche zum Wannenbad vornahm.

„Beim zusammen baden sparen wir sehr viel Geld, Junge. Dafür können wir uns was anderes leisten!“ Kam ihre Verlockung vor dem ’untenherum’ Waschen mit Schwamm und weicher Bürste. Um mich dann mit schnellen, harten Griffen abzufrottieren - das die Flocken Meter weit flog, - die sie versuchte mit dem Mund zu fangen.
„Aber nichts davon deinen Freuden sagen, versprochen?“ Flehte sie.
„Nein Mutter, das bleibt unser Geheimnis!“
Wie später ihre Grube, die sie mir auftat, wenn sie ohne festen Freund war. Und das war oft so. Je älter sie wurde, je williger musste ich in ihr sein. Je mehr versuchte ich dagegen anzuträumen. Betrunken, oder nicht. Voller Drogen, oder... Die nüchterne Wahrheit ist allerdings, ich bin gar nicht meiner Mutter Sohn. Munk ist ihr Sohn. Ich habe mir die Geschichte um Mutter und Munk nur zu eigen gemacht. Warum, weiß ich nicht. Aber hinterher ist man ja sowieso immer schlauer als gar nicht. Munk - der schwieg dazu. Besser so, sagten die von der Kripo, Kindesmissbrauch ist ein absolut hässliches Wort. But The Sun Also Risess. And Risess.   Nur mal so: Die Frau in der Wanne hieß in Echtzeit übrigens Jane. Und ich Tarzan. It’s A Man’s World.

Mista Wichtig:
Therapiestunde, Mittwoch um 5. Wir sind mitten in der Beschneidungsdebatte als Lee (1 Meter 59, 130 kg, Hausfrau, 25 Jahre alt, Tourette- Syndrom, Lieblingstic ’Du-Blöde-Sau-Du!’ - um gleichzeitig mit dem rechten Arm durch die Luft zu schlagen), ein hart gekochtes Ei pellt. Dabei war ich in der Sekunde mit meinem Aufsatz über schwule Priester dran. Als ob ein gekochtes Ei - in kleinem Kreis essen - nicht genug stinken würde, sagte ich Lee 30 Minute vorher. Da erzählte sie mir unter hochziehen BEIDER Augenbrauen von ihrem Huhn. Unterm Bett. Mensch – Lee! - Ruckartiges Kopfbewegen. Mensch - Jimmi ’Dublödesaudu!’ - „Body, heißt der schwule Priester“, sage ich. „Und ist dem Frauendrama Elle entsprungen.“ Während Lee das dritte gekochte Ei frisst. Eins hart wie das andere. Kaum im Zimmer Re, stopft sie sich ein Huhn rein. Ein Ganzes. Ich weiß es. Ich kann Lee durch ein Loch in der Wand beobachten. Lee, die ein interessanter Fall ist; - hat auf einer Bahnhofstoilette die Leiche ihres Neugeborenen abgelegt.
„War ein Mädchen. DAMIT DIE NICHT SO WIRD WIE ICH BIN! ’Dublödesaudu!’“ Ja. Prima. Oder auch nicht. „Ey. Schon gut, Lee! - Schon gut.“ - Es war übrigens Lees 4tes Mädchen. Die aber laut Munk weit weg von einer Zwangshandlung ist. „Ja - schon gut, Munk. Schon gut. - Sitz!“ Der dazu mit der Zunge schnalzt. Hüstelt. Schmatzt. Grunzt. Schnieft. „Schon gut, Munk. Schon...“ Munk! Dessen zeigen von obszönen Gesten und sich selbst beißen trotz Dopamin- Rezeptor- Blocker bedrohliche Ausmaße angenommen hat. Inklusive Schulterzucken! Saugeilem grimassieren. Zwangsgedanken. Inkl. wiederholen von gerade selbst gesprochenen Worten. Tic- Tac- Toe: Ich find dich 3 Mal Scheiße. Ey! Das verlangt nach einem starken Magen. Und wegen der vernarbten Oberschenkel ist zudem Seele gefragt. ’Because it brings me back you.’ Weil: Lees Mutter ist vor einigen Jahren gestorben. Ein Schrei in sich, ihr Verlust. Angst und Wut. Während im Kühlschrank eine Zeit lang einzig Wodka steht. Auch eine Form von Essstörung. Und das wäre es fast gewesen. Saufen, um das Ich zum Ausdruck zu bringen. You never walk alone. Hier käme sonst das Happy- End, als Grenze von Leben und Tod. Und ich könnte über den Missbrauch von Kindern durch katholische Priester fertig referieren. Doch so. ‘Looking out the door I see the rain fall upon the funeral mourners Parading in a wake of sad relations as their shoes fill up with water.’ Kommt Jeff Buckley. Dagegen gibt’s nichts. Echt nicht!

Maximal aufs Maul: Lese gerade, dass wer bei der Playa de Dingsda ins Meer pisst 100 Euro Strafe zahlt. Mein Tipp: Lasst euch nicht erwischen! Bei mir ist dazu tote Hose. Scheint alles dunkel und weitgehend farblos, - neblig sowieso, und ich möchte nur fliehen. Nichts wie weg aus diesem Horrorfilm. Denn über meine Müdigkeit zieht sich ein immer dichter werdender Nebel und toppt meine lochschwarze Stimmung. Stimmt schon, nicht an allen Tagen bin ich so kaputt wie jetzt. Heute jedoch sage ich das Scheißwort ’todmüde’ dazu - und das könnte es dann auch gewesen sein. Mit dem Kopf nach hinten abkippen - und aus - vorbei. Die zum Aus zugehörige Maus spare ich mir für ein andermal auf. Gleich dem: böser Junge, goldiges Herz. Das zudem der große Wendepunkt in der Geschichte mit Grace ist. Mit über Grace. Mit unter Grace. Mit in Grace. Was weiß ich Grace. Deren schnell fortschreitende Krankheit einen relativ großen Platz in mir einnimmt und mich schwer depressiv macht. Oder anders: Grace frisst Plot, - somit sich selber. Und mich gleich dazu. Weil sie nicht mehr agiert, sondern nur noch reagiert. So gerät sie immer mehr in meine Verantwortung. Hör mal -, als ob ich in echt wüsste, was Frau Grace wirklich will; ich weiß ja nicht mal über mich Bescheid. Über Musik für stumme Gehörlose. Und weniger geht schon mal gar nicht.

Gestern tauchte ich zur Entspannung mit Harro, dem Hund vom Pförtner im Anstaltspool nach Golfbällen. Wir verdienen uns mit dem Verkauf der Bälle an Munk und Golf- Konsorten ein gutes Zubrot. Heute früh jagte ich mit dem Tier im heimischen Teich fetten Karpfen hinterher, - die den Anstaltsinsassen quasi vor die Nase gelegt und dann wieder weggezogen werden. Die Sauerei, Franz, der Koch des Gourmettempels ’No Club’ eine Straße weiter, setzt die bei sich auf die Tageskarte. Der Hund nennt den Club deswegen DAS absolute Drecksnest am Ende der Welt! Weil der Koch nichts für die Karpfen zahlt. Einzig Munk löhnt uns für die Viecher ein paar Euro. Den Rest frisst er solo am Mittagstisch vom Club ab. Nach 22 Uhr tanzen dort sexy Girls im Schummerlicht und in einem wallenden Hauch von Nichts an der Stange; die krüppelige Stange von Munk ist nicht dabei. Der würde als Irrenhauswärter auch den guten Ruf der Institution gefährden, krähte mit Voice- Over- Stimme der Koch. Der nachts die Puffmutter gibt - und in seinem früheren Leben Priester war - und Kinder sexuell missbrauchte. Das wiederum erzählte mir das Herrchen vom Hund. Und damit war Ende der Heimlichtuerei. Und so schließt sich der Kreis hin zum Selbstmord vom Koch mit einem Schuss in den Hinterkopf. Wie? - Warum? - Na du stellst Fragen, - hast du wegen dem Irrsinn in der Welt keine Zeit Zeitung zu lesen?

Sequel - oder: Wie man den HARNSTEIN einer Katze: Die Hölle ist da. Ihre Teufel. Sein oder nicht -, umspült von kitschigem Wellenschaum. Blauem Meer. Weil: Grace ist todkrank, behauptet Doktor Metzker. Ihre Herzklappen sind verschlissen. Deswegen! - Und deshalb muss ein Spenderherz her. Aber schnell! - Grace bekommt das Herz von ihrem Bruder, beschließe ich in einem Moment absoluter Weitsicht. „Wieso“, lacht Munk mit Irrsinnsblick als ich ihm das sage, „der lebt doch noch. Und Lebendspende geht ja nicht!“ Meine Antwort dazu, bevor die Szene kippt. „Live Fast - Die Young - oder:  Der Typ lebt, solange ich es will. Capito?“ Er nun wieder. „Ach so...“ Dazu ich. „Doktor Metzker diagnostizierte bei Grace einen Kokain- Abusus, mit Herzklappenschädigung durch jahrelang extrem erhöhten Blutdruck.“ Kommt seine Frage. „Ist Metzker nicht der Psychopath von der Drei?“ Ich. „Treffer. Und wenn Sie wollen, können Sie ihm assistieren.“ Er. „Wobei?“ Ey. Hol schon mal den Schlitten raus, denke ich. „Bei der Transplantation. – Worüber reden wir denn hier die ganze Zeit?“ Er. „Sie wollen die hier in der Anstalt...?“ Klar. „Aber ja doch. Unten, im Keller. Wo Sie die Spenderentnahmen vornehmen.“ Was er mit:„Schon. Meine Spender sind aber alle tot und...“ Beantwortet. Ich. „Stopp! - Was Sie auch sagen, Munk, die Sache ist längst durch!“ Und er. „Gut. Ich beuge mich der Gewalt.“ Bitte? „Sie müssen sich nicht beugen, - Sie müssen vorher ein wenig Klavier spielen, damit ihre Finger geschmeidig sind!“ Fragt er. „Und wann?“ Nun, ich. „Erst mal muss ich dem Spender mit Doktor Metzkers Hilfe das Organ entnehmen.“ Kommt er mir. „Und wo ist das Organ?“ Blöd. „Es läuft gerade Nähe Hermannplatz in Berlin- Neukölln Richtung Karstadt verfolgt von einer Drohne.“ Lache ich. „Und nun?“ Gute Frage. „Schnappen wir es uns... Kaputt ist kaputt und braucht Hilfe.“ Dazu kommt. „Können Sie mir bei der Gelegenheit nicht auch gleich die Leber und die beiden Nieren des edlen Spenders mitbringen?“ Mann. - Munk! „Geht nicht, Doktor Munk, so gerne ich auch wollte. Der Typ ist H- Konsument -, da bleibt das Herz zwar wie neu, dafür sind Leber und Nieren Sondermüll.“ Mit dem Blick in die verlorene Zeit. „So was von Schade aber auch!“ Versinkt Munk in vergeistigte Einsamkeit. „Sie haben den Deal beim nächsten. Versprochen!“ Tröste ich Munk spätestens jetzt über das Chaos der Welt, - das ihm eine Dauerlebenskrise verschafft. Soweit der Versuch, vorab meine Tat und ihre (Scheiß- ) Folgen zu schildern.

Über Panzer: In der Stadt ist jeder Tag Sonntag. In der Stadt ist jeden Tag Sonntag. Und somit ein Magnum Opus von Handlungssträngen. Neukölln, zum Beispiel, ist für mich ein besonderer Ort. Und. Gestern so. Heute eine Art Dark Tourism. Denn hier werde ich innig geliebt. Weit mehr aber abgrundtief gehasst. Yes, Sir. Hier spielte mein Leben einst Rumble in the Jungle. All den Kanaken geschuldet. Den Bimbos, - in Fight and be free Segmenten. Und dazu immer ich. Ich. Der weiße Nigger - und Psycho- Killer. Der einst seine Schule in die Luft sprengte. Schon Jahre her, Alter.

Der Bruder von Grace heißt in wörtlicher Übersetzung übrigens Sonntag. Und er sollte unter den namenlosen Tagen leicht zu finden sein. Da! Ich rieche schon seine Angst. Höre den Schlag seines Herzens. Bin hinter ihm. 2 Schritte noch. - Soweit der Versuch. Über Frauen die Männer erlösen. Um sie ins Chaos der Welt zu treiben. In der es um das Herz - von Grace - geht. Ein richtiges Herz, statt einer Maschine an zig Schläuchen im Brustkorb. Denke ich. Während der Schuss auf Sonntag längst verhallt ist. Doktor Metzker Brother Sonntag das Herz entnommen und „Sehen Sie mal hier!“ zu mir sagt. „Leber und Nieren. Durch und durch Schrott. Damit hätten wir Munk keinen Gefallen getan!“ Und ich glücklich bin den Einhand- Testssieger für Herztransplantation an meiner Seite zu wissen. Diesen hoch gelobten Fachmann kosmologischer Sinnsuche. ’Es hat begonnen.’ (... und ...) ’Es wird enden.’ Sagt er. Ein paar Minuten vor Schluss. Das Gefäß schon in der Hand. In das da alles rein muss. Und drüber dann Eis. Viel Eis. Von dem unterwegs was abfällt. Schmilzt. Und darum geht es doch. Was am Ende übrig bleibt. Denn das Ende ist sicher. Wie die Einsamkeit. Und eine traurige Abschiedsszene. Irgendwann. Sollte einem am Ende der Reise kein Anfang in die Quere kommen. Wo eine neue Liebe ist. Ist ein neues Leben. Mit Ideen, Bildern, Sinneseindrücken, Stimmen und Attraktionen. Und der ewigen Sucht Sinn zu suchen. Gut statt böse. Oben sein. Statt unten. Hocherotisch. Und kein Langweiler am Synthesizer.

WERBUNG für ’Zur Hölle’ (Anthologie) - und MICH -, weil ich immer so schreibe. - Zitat: „Ihr werdet mich hassen“ von ist in meinen Augen die verstörendste und härteste Geschichte der Anthologie. In fragmentarischen Abschnitten springen wir durch das Leben und den Verstand eines (angeblich?) schizophrenen Kinderschänders. Die Story erinnerte mich in ihrer Schonungs-, und Kompromisslosigkeit an „American Psycho“. Und wie schon Bret Easton Ellis lässt der Autor Platz für Spekulationen bezüglich des Geisteszustands seines Protagonisten. Schwer verdaulich, aber deswegen nicht minder gut.

Vergessen ist niemand: In der Ecke vom Friedhof (wo es totenstill ist) toben die Kaninchen. Rammeln, graben Löcher und Fressen die Köpfe der Blumen schrottreif. Ich bin geblendet von Form und Licht und habe ihnen deshalb zum Geburtstag zwei Füchse und eine weiße Schlange geschenkt. Die werden es mir danken. Keine Frage.

Toy Soldiers: Gegen Mitternacht spiele ich mit den Soldaten des Tages ’Kill Me Please’. Werfe einen Ball an die Wand. Treffe rostige Steine. Graue Gitterstäbe. Höre Scheiben splittern. Explodierende Handgranaten. Einzig die Eule fliegt lautlos. Eine Maus im Fang. Ich werfe den Ball an die Wand bis die bricht. Ich kann nicht anders als Soldat im Stein sein. Als Gitter. Scheibe. Krähe. Eine Maus im Fang. Schließe meine Augen und träume zu leben. Weit weg. Irgendwo.

Death Dream mit Goethe: Bei einigen bleibe ich bis zum Schluss. Halte ihre Hände. Streiche ihnen über die Stirn. Sage belangloses Zeug. Von wegen Leben nach dem Tod. Vergebung der Schuld und so Zeugs. Um ihnen Höllenqualen zu nehmen, - die sie eventuell gar nicht haben. Bei anderen wieder ist es ihr erster richtiger Film überhaupt. Das selbst gelebte Leben im Rückblick. Wenn sie sich in die ewigen Jagdgründe ihrer (Scheiß-) Vergangenheit zurückziehen. Mal durchatmen, herunterkommen, Anlauf nehmen für den nächsten Exzess in einem anderen Dasein. Ein fetter Ausnahmezustand also. Und vollkommen sinnlos. Bei manchen habe ich überhaupt kein Problem abzudrücken. Es ist Notwehr. Ein nackter Mann auf dem Balkon, der vor Schulkindern onaniert. Eine alt gewordene Blondine auf einer Parkbank nahe einem Kinderspielplatz, die sich von einem Hund bespringen lässt. Daneben ein Junkie, der sich aktuell eine Spritze setzt. Auch deshalb ist jeder einzelne meiner Schüsse ein Kipppunkt. Ein Akt der Befreiung, um obszöne Situationen zu finishen. Die Gesellschaft rein zu halten vor jeglicher Art Gesindel.

Hast du die Welle gesehen, schrieb Goethe.
Wie eine Wolke im leisen Wind, schreibt Hesse im Morgenlandfahrer.
Pfauengrün, sagte einer, sei sie.
Es ist reiner Wahnsinn, was man oft hört.
Einzig ich mag sie alle, - gleich wie sie sind.
Dass die mir ruhig zu Füßen liegen, mein Kind.
Blass und silbern, wie der Tag in den Abend verrinnt.

Der Morgenlandfahrer: ’American Sniper’ ist für den Oscar nominiert. Schon klar, - die kennen mich nicht. Dabei könnten sie. Wenn sie wollten. Ich schrieb nämlich schon vor Jahren in ’Ich – Autist’ über meine Zeit als Söldner. Dass mich die Araber hassen. Und die Dings da. Die Amis nun scheinbar auch. Zumindest Hollywood. Out of Control. Denn auf 160 kill- out im Jahr bringe ich es locker. Wäre (my freaky live und) ich sonst hier? Mal ehrlich: ich hätte das Teil gerne als Ballade verfilmt, doch wer traut sich das schon. Die pinkeln sich doch alle in die Hose, wenn es gegen Kopfab- Musel geht. Grace lacht dazu, singt ’Save me from myself’. Was mir aber doch zu getragen vorkommt. Schon wegen des nahen Todes: ’I just lost everyone i cared about this month. This song really helped me get th



„Brauchst du noch was?“
„Mein altes Leben. Weiter nichts!“
„Kein Problem. Ich hole es dir!“

Bildmontage ’Paranoid’: Immer mehr geht mir sein Krepieren (krepieren) auf den Sack. Sein Husten (husten). Stoßweise Luftholen (holen). Das knarrende Geräusch der Atemmaschine. Der blubbernde Sauerstoff. Sein Hilferuf: ich bekomme keine Luft! Und das nur, weil ich an seinem Bett rauche. Der Idiot. Der von Intrige und Verrat spricht, - wenn sein gelber Atem durch den Raum wabert. Seine Stimme, fast weiblich schon, als Außenperspektive daherkommt. Als ob das Gestammel (jetzt schon) aus einer anderen Welt kommen würde. „Sprich in ganzen Sätzen“, rate ich ihm deshalb, „sonst versteht dich keine Sau! - Sei entspannt. Und artikuliere sauber.“
„Du Penner“, sagt er, „sterbe ich oder du?“
„Wie du willst“, sage ich. „Du bist und bleibst eben ein kritikresistenter Idiot, - der keine Lehre annehmen will!“
Ey. Und ich bin mir ganz sicher, auf eine anderen Ebene zu sein als der da; so sicher war ich selten. - Oder?

„Wieso eigentlich Idiot?“
„Wegen deiner laufenden Sinnzersetzung... Das war früher schon dein Manko. Sprachflusen absondern. Aneinanderreihen unsinniger Worte. Prahlen in schwachsinnigen, narrativen Akten. - Beziehst dich dabei auf Pynchon, - ich weiß. Es bleibt trotzdem einzig blödsinnige Altersscheiße!“
„Und du, - du bist und bleibst ein schwerfälliger Bürokrat. Ein stumpfsinniger Polizist. Nur eine Ahnung ohne Hoffnung. Nicht mehr als eine Grundstimmung. Du bist weniger wert als ein Faschobulle, der an einem Joint zieht. Du dumme Sau!“

Eröffnungsphase 3.1 aus ’Das narrative Interview’ von Prof. Dr. Günter Mey and Friends: Am Anfang steht die autobiografisch orientierte Erzählaufforderung an die Befragten, die gesamte Lebensgeschichte bzw. die empirisch interessierenden Lebensphasen zu erzählen. Zur Illustration sei auf Harry Hermanns verwiesen, der folgendes Beispiel anführt: „Ich möchte Sie bitten, mir zu erzählen, wie sich die Geschichte Ihres Lebens zugetragen hat. Am besten beginnen Sie mit der Geburt, mit dem kleinen Kind, das Sie einmal waren, und erzählen dann all das, was sich so nach und nach zugetragen hat, bis zum heutigen Tag. Sie können sich dabei ruhig Zeit nehmen, auch für Einzelheiten, denn für mich ist alles interessant, was Ihnen wichtig ist“

Ich sehe ihn mit Laptop schwarz weiß im Bett liegen und sich an schwer zu spielenden Metren einen abbrechen. Wie er sich dazu den Scheiß aus Wikipedia zusammenklaubt. Um zwei Sätze (um 2 echt beschissene Sätze) auf Spielfilmlänge aufzublasen.
Erster Akt: Psychoterror am Zuschauer (nach der Jazzkomposition ’bernsteinfarbener Realismus’ von Hanky Lie Me). Figuren:  Munk - als sadistischer Orchesterleiter. Ich, als sein demütiger Adam. Und dunkel ist es. Wie ein delirantes Syndrom, das mehr zum Ausbruch als zum Aufbruch drängt.
Munk = Ersatzvater.
Ich = gescheiterter Schriftsteller.
Er. Alt. Schlafanzughemd. Polierte Spiegelglatze. Bart. Fettbauch.
Ich. Jung. Jeans. T-Shirt. Definierter Body. Hart hervortretender Bizeps. Sehe, wie sich seine Hand als Stopp-Signal zur Faust ballt. - Ey, wie wütend der ist... und warum: Weil wir eben nicht Lehrer/Schüler sind. Von wegen Grenzlinie und Genuss - überschreiten. Lust an Unterwerfung. Denkste. Kontrollfanatiker! Er, - der zwischen totaler Kontrolle und totalem Selbstverlust irrt. Ich: der ich nicht mal mit den Beinen gewippt habe. Von wegen Takt und Gegenteil. Mehr Banane im Schlafrock. Und das geht mir so was von auf den Sack. - Ey!
Therapie: Ruhe bewahren. Beruhigende, erklärende Gespräche mit Patient und Angehörigen führen. Dem Patienten Orientierung geben. Gute Beleuchtung, gut sichtbare Uhr, strukturierter regelmäßiger Tagesablauf´.

Koma: Lass uns einen Überschlag wagen. Prostete Hirni bei 2,8 Promille dem Auto. Und das Auto wagte - bei 3,2 Promille.
Na bitte, sagte das Hirni- Auto, ging doch perfekt. Nur Hirni- Hirn hörte es nicht mehr - sagen. Nichts sagen. Fragen sagen. Bitte? Nichts. Sagen. Tod. Nein sagen. Als wäre das Pferd längst vom Flur. Wie das Auto. So. Tot. Das dumme Ding. And so (did) I. Lebe ab nun im Saustall meiner Erinnerung(en). Nicht mehr, als aus der steifen rechten Hand heraus. Die mir Mutter (oft) hält. Wie die verkackte, verkrüppelte linke... Die beide in heißer Welle. Zur Mitte des - des Körpers. Hin. Fließen. Dem Torso. Der immer noch meiner. Ist. Der immer wieder in (verheerenden) Explosionen. Aufs neue. Zerstört. Als sei ewiger Krieg. Mit Schläuchen. Dicken. Dünnen. Blau. Rot. Weiß. Braun. Durch den Mund. Hals. In den Magen - hinein. Einwärts. Auswärts. Sauer. Die Kehle hoch. Dabei gibt es für nur einen Euro eine 6fache Überspannungssteckdose. Prima: „Herzlich Willkommen, sage ich der. Du hast den Bogen raus, Ede.“
„Samantha“, sagt die. „Sichern Sie sich bitte ihren Vorteil jetzt!“ Und ich scrolle vertikal. Wie befohlen. Für Tipps und Aufklärung. Alles machbar. Easy. Echt. Und (Doppelpunkt – und Frage): „Wollen Sie ihren Unfall noch mal sehen? Den entscheidenden Moment?“
„Was kann man als Hirntod schon sehen? - Was?“
„Man weiß nie...“ sagt sie. Samantha. Mein Assistenzsystem.
„15 Kundenrezensionen und 3.6 Sterne in 2 Stunden, ist das etwa nichts?“
„Schon. Doch. - Ja!“ Ich.
„Also?“
„Komma“, sagt mein Koma. „Komma!“
„Erkennen Sie die Melodie?“
(...)
„Nie wieder letzter sein?“
„Wir sollten Ihre Sehstärke anpassen!“

Wo das Auge hinkommt, will auch die Hand hin:
1. So Sachen - wie ich eine bin - liegt man auf dem Rücken aus.
2. Wer sich darauf einlässt, sollte sich auf Zumutungen gefasst machen. Auf Gitterstäbe. Schmerzen. Albträume. Wegen meiner elenden Liebe zu dir. Und zum Glück. Das ich Leben nenne. In einer Nacht die niemals endet. Und immer wieder höre ich mein Dasein sei weit nach außen gerückt. Komma. Koma. Fragt man mich, was ich tags im Bett zu suchen hätte. Warum es so ist. Wie es ist. Koma. Komma. Weshalb es Tränen regnet. Warum ich verurteilt wurde. Verknackt. Verlacht bin. Und werde. Ach, was freue ich mich ab und an die Sonne zu sehen.
3. Leider komme ich nicht einen Millimeter von der Kette los, um nach meinen Feinden zu suchen. ’Der Vater betrinkt sich und zeigt sein Geschlecht in den Spielhöllen an der Flussmündung.’ - Pierre Guyotat -
4. Und dann erzählt er mir im letzten Wort, wie das Blut in die Flüsse kriecht. Vom scharlachroten Schrei, während anderswo die Masern wüten. Dem wogenden Gras, in dem sich die Mörder verstecken, - die vom Himmel zu Binsen geschnürt. Und was die rosa Kugeln an schwarzer Erde verspritzen würden. Ja. Ich weiß, das alles ermüdet dich. Das ganze Leben. Doch billiger kommst du mir nicht davon.

’Der Krieg räumt, gleich einer Höllenmaschine, vollständig mit den soziologischen Wirklichkeiten auf’, schreibt Bourdieu.
„Legen Sie sofort die Akte wieder hin!“ Schnauzt Munk.
„Das ist doch aber meine!“
„Ich verbiete Ihnen zudem, an dem Roman weiter zu schreiben! Gehen Sie zum Malkurs und powern sich mal ordentlich aus!“
„Ist das ein Befehl?“
„Raus! --- Und lassen Sie sich vorerst hier nicht mehr sehen!“
„Ich gelte also als geheilt entlassen?“
„Raus!“

(Learn to Dance with) - Über das Vorhandensein sexueller Wünsche: „Wären wir uns früher passiert, hätten wir mehr Zeit füreinander gehabt.“
„Wie die Bienen für Blumen?“
„Ja... völlig ohne Zwang und in der Freiheit frei zu entscheiden.“
„Du redest, als wären wir 20 Jahre verheiratet!“
„So schlimm?“
„Schlimmer!“
„Du solltest zuhören, was die Stimmen von dir wollen.“
„Verdrängen bringt nix! Ich gehe deshalb 1-2 Mal pro Monat in eine Klinik. Dort futtere ich dann etwas weniger Medis als ich sollte. Gut, es labert zwar etwas wirr im Kopf, ist aber besser als die Null- Bock auf Nix- Nummer.“
„Echt mal, mit 6mg Risperdal arbeitet mein ICH zu 50% solide und die Alles- Vorbei- Stimmen verarschen mich dann auch kaum.“
„Ich versuche drüber zu lachen, aber meist zerfrisst es mich gewaltig. Ist so, als wenn ich einen Terroranschlag im Hirn habe!“
„Die Storys beinhalten Daten...“
„Meinst du nicht umgekehrt?“
„Es ist so: seit ich es für dich tue, kann ich vergessen, was ich für mich getan habe.“
„Hast du nicht ein mulmiges Gefühl dabei?“
„Mal ehrlich, ich weiß gar nicht was mulmig ist.“
(...)
„Im ganzen Universum gibt es weiteres Leben. Ich weiß mit Bestimmtheit, dass wir Menschen nicht alleine im All sind“, meint Munk. Mag sein, er hat Recht. Ich werde ihm trotzdem nicht applaudieren. Und überhaupt. Mich erinnert sein Skoliose- Rücken an die liegende Acht in der Kinesiologie. Man kann sie in die Luft malen oder auf ein Stück Papier. Hier steht sie gebückt vor mir. Munk. Den Arsch vorgestreckt. Paarungsbereit. Während er die magische Acht mit beiden Händen gleichzeitig malt. ’Wichtig dabei ist, dass nur die Augen dem Zeichnen folgen, während der Kopf gerade nach vorne gerichtet bleibt und sich nur ganz leicht mitbewegt. Dann das Gleiche mit der rechten Hand. Beginnend wieder am Mittelpunkt, jetzt aber nach rechts oben - im Uhrzeigersinn usw.’ erklärt er. Immerhin! Weil nämlich sein Jackett dabei trotzdem gut sitzt. Sein Hemd keine Falte am Hals beim freien Heben und Denken zeigt. Nicht mal beim gleichzeitigen Aktivieren beider Gehirnhälften. Kein Zeichen, dass ein Ausweg gefunden wurde. Nichts von Verlegenheit. Nur das herrische Zucken seiner ramponierten Nase, als er mir befiehlt, mit Grace Schluss zu machen. „Und zwar sofort!“ Als kenne er meinen Charakter nicht. Schade, dass seine Stimme vom Band kommt. Sonst hätte ich ihn längst abgesetzt. So wie er sich in letzter Zeit in den Schritt greift und ’Liebe ist für alle da’ singt. Ach Munk, das Gottchen hier, - das ist und bleibt ein Spätzünder.

im falschen Film: wenn du für immer bist so wie es ist
bin ich längst über alle berge
- weg und versackt
der frühlings- traum schon ausgeträumt
zerstört was nicht erledigt war
- gelogen und betrogen
das schritt für schritt durchs paradies mit dir
- auch längst kaputt 
ein kurzer stunden- tag in tiefer nacht
- doch tot
nein tot bin ich noch lange nicht
auch wenn mein herz es anders sagt

Sniper: Munk hat sich von mir entfernt. Daraufhin angesprochen, erzählt er mir was von unheilbarer Krankheit. Dass ihm die Hände zittern. Dabei hat er Grace eben noch in frischer Manier ein Herz transplantiert. Von der OP am Hirn nicht zu reden. Über seine hoch komplizierten Organentnahmen in der kalten Küche rund um die Uhr. - Wenn er die nicht mehr hat, wovon will er leben?
„Wir können auf Hanfanbau umstellen, - Jimmi?“
„Lassen Sie uns auf Absinth mit maximalen Thujongehalt umsteigen, - ehe Sie mir noch mit Crystal Meth kommen.“
„Immerhin bin ich Chemiker!“
„Und nehmen sich ’Breaking Bad’ als Vorbild?“
„Stimmt! Ich habe keine Folge versäumt.“

Meine Nüchternheit versaut mir den Rausch.
- Wer frei sich fühlt, der lebt auch frei. -
Was trinken Sie? Rauchen Sie? - Was nehmen Sie an Drogen?
(...)
Täglich bin ich gezwungen zu denken, es sei 1. April.
- Woran erkennt man eigentlich ein gutes Leben? -
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„Absinth?“
„Ja, die grüne Fee. Ein trendy Gesöff. Es verspricht Gewinn wie selten. Ist legitim. Und ... wir können damit an die Börse!“
„Nicht schlecht.“
„Und direkt am Eingang der Anstalt, in der alten Leichenhalle, eröffnen wir ein Verkostungshaus für die Szene. - Gesund und Co, oder so.“
„Eine Art Imbiss?“
„Als Musentempel.“
„Wir könnten den Laden als Hommage an Breaking Bad ’Emmy’ nennen.“
„Klingt nach Drama, Baby!“
„Wie der Anfang vom Ende!?“

’Sitting around, smoking marijuana, eating Cheetos and masturbating do not constitute plans’, sagt Heisenberg.
Weil 2 - 3 Mal am Tag das Telefon höllisch laut klingelt. Ein uraltes Teil in Schwarz mit knatternder Wählscheibe, monströs gebogener Gabel und wuchtigem Hörer. Über das ich einzig mit Mutter sprechen kann. Die mir Ratschläge gibt. Die erzählt, wie es im Jenseits sei. Von glasklaren Bächen und saftigen Wiesen schwärmt, als wäre sie ein Rindvieh. Oder ich. Doch das ist knapp die halbe Wahrheit. Und so bleiben zumindest 12,5 Gründe weiterhin auf ihre akustisch nervenden Anrufe zu warten.
’We tried to poison you. We tried to poison you because you’re an insane, degenerate piece of filth, and you deserve to die’,
sagt Heisenberg

- Haben Sie eine Frage an T. C. Boyle?
An wen?
An T. C. Boyle!
Boyle? - Nein. Habe ich nicht!
An Sybille Berg - eventuell?
Nein. Auch nicht!
Sonst?
An Raddatz hätte ich, doch der ist ja nun nicht mehr.
Ja. Schade! -

„Ich habe gesehen wie er ihr brutal ins Gesicht fasste, ans Kinn, sie mit dem Daumen links und den vier Fingern rechts griff und es zusammendrückte bis ihr die Lippen platzten und sie Blut lachte.“
„Das Schwein!“
„Ist wie im schlechten Film, oder?“
„Real wie ein weißes Schloss das in den Bergen steht.“
„Und die Liebe deinen Namen ruft?“
„Vier Zähne hat sie bei der Aktion verloren!“ Jetzt liegt sie auf dem alten Holzboot (eine von der Großmutter ererbte Kutteryacht aus Teak mit feurig im Licht blitzenden Planken) unter dem Großmast (mit Kiep und Segel) nackt in der Sonne (auf dem Bauch) und er ist über ihr und hat ihn bei ihr drin. Was? Ja, er rammelt sie rektal, Baby, wenn du es genau wissen willst. Ja? - Sorry: „Ich habe leider heute kein Foto für dich. Ich sehe aber nach, wenn ich wieder zu hause bin. Versprochen!“
„Echt?“
„Wenn ich es dir doch sage!“
- Da ich aus rechtlichen Gründen nicht befugt bin auf dieser Seite Songtexte vom Lied zu veröffentlichen, müsst ihr auf diese Seite zurückgreifen: www Punkt Songtext Heisenberg. -

„Ey du, ich vergesse mich gleich: man kann eine Frau nicht f - wie ein Frettchen, versteht du?“
„Warum - zum Teufel - sollte ich sie nicht f - wie Frettchen f -? Es nimmt doch so oder so seinen Lauf. Denn immerhin besagt die Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation, dass zwei komplementäre Eigenschaften eines Teilchens nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmbar sind.“
„Lass stecken, ich meine sowieso den Heisenberg aus Breaking Bad.”
- ‘Skyler, I have lived under the threat of death for a year now, and because of that, I've made choices. I alone should suffer the consequences of those choices, no one else. And those consequences... they're coming. No more prolonging the inevitable.’ -
HALT! - Und Achtung: Infolge einer mit Strafe bewehrten Beschwerde, die mir hinsichtlich des Datenschutzgesetzes eingegangen ist, habe ich einige Ergebnisse (sehr persönliche Erlebnisse) aus dieser Seite entfernt. Wenn Sie aber mögen, können Sie die Beschwerde die dieser Entfernung zugrunde liegt unter ( -wird demnächst nachgetragen- ) lesen. Punkt! Aus! Fini! Fertig! - So what! - Was für eine Scheiße aber auch (foad). Tagebuch ENDE!

Sie packen ihn an den Eiern und er sagt JA, ich war es.
Und es täte ihm leid: aber nur, um sich die Strafe zu ersparen. Dieser Kretin.
Doch wer ist der unbekannte Gerettete? Und wie ist er dem Desaster entkommen? Ist die deutsche Handelskammerpräsidentin Helene Ferkel und der Verteidigungsminister Max Olland aus Frankreich an der Lüge vom Absturz beteiligt? Und wieso ist der Unbekannte im Haus von Minister Olaf Schnäufle untergebracht? Wird der Unbekannte dort eventuell gefangen gehalten? Handelt es sich dabei um den Griechen, mit dem Oleg Puntin vorgestern den Flugschreiber manipu...
- Ende der Aufzeichnung –

„Die Sprachbox ist angeblich gefunden worden."
„Vermeiden Sie BITTE dringend das Wort angeblich!"
„Und der Chip der Black...?"
„Unterlassen Sie Spekulationen!"
„Dann sagen SIE mir, was ich schreiben soll", empört sich Meyer von Monoplosiv.
„Hören Sie Meyer, Sie machen ihren Job, - ich den Meinen. Haben Sie verstanden? Und wenn Ihre Nerven blank liegen -, meine tun das auch. Sollte es Sie trösten!"
Es war Leben an Bord. Aber nur bedingt. Das es so war, kann man der ruhigen Atmung des Copiloten entnehmen, die zuletzt auf den Tonaufnahmen zu hören ist. Was das allerdings zu bedeuten hat, lässt sich kaum sagen. Heute nicht, - vielleicht nie. Spekuliert die Presse - in Vielfalt. Die Presse. Die zu Hunderten um das Haus der Eltern des Piloten versammelt ist. Geier, die auf einem Kadaver hocken. Die über alles berichten. Jeden Furz kommentieren - und mit 75 Euro belohnen; wäre es einer der Ihren. Wenigstens EINE Sensation muss stündlich her, sonst säuft und raucht man sich in dem Kaff noch in die Grube. Oder etwa nicht?. Und was Fickbares ist auch nicht da, sagt Müller. Oder weißt du schon was? Nada. Nichts! Tönt Meyer. Ey, ich mag dich, du alte Rübensau. – Achtung -, hast du das Fenster gesehen... Ich glaube, die Gardine hat sich bewegt. Halt drauf! Brüllt Müller den Fotografen an. Halte voll DRAUF!
„Kann man aus einer Passiermaschine mit dem Fallschirm abspringen?"
„Theoretisch, oder...?"
„Man sagt, Piloten tragen ihre Fallschirme in den schwarzen Koffern mit sich!" Und du, verteidige dein Recht zu denken. Denken und sich zu irren ist besser, als nicht zu denken. [Hypatia zugeschrieben]

Suizid je nach Wetterlage: Red hat einen Charakterkopf und rollt das R bei Adair. Heißt aber eigentlich Walther. Mit H, wie hühh, oder hihh, wie Heinrich. Und ist ein Mann vom Typ WICHTIG, trotz lediglich 159 Zentimetern Länge – mit weißem Haar und scharfer Nase. Man sagt er sei – wenn es brennt - der Boss! Klar doch, wer weiß das nicht, der hat sogar schon mal die Fußballweltmeisterschaft von Dubai nach Grönland verschoben. Und die Formel Eins. Vettel und so. Hat Ferrari von Rot auf Blau gespritzt. Und den Hoeness Uli in den Knast gebracht, als der nicht spurte. Von wegen: NICHTS geht mehr in Deutschland. Ab in die Pampa damit. Zu denen, die Geld haben! - Aber – aber, sagt Meyer, es brennt doch hier nichts, Adair! Aber bald, meint Müller. Bald! Und dann rollen Köpfe. - Meine Güte, das sind Typen hier. Machthungrig bis zum Mord. Und einzig Kohle im Kopf, stöhnt Meyer - nach dem dritten Flachmann. Da stöhnt der immer. Will sagen: DANN STÖHNT DER MEYER ÜBER JEDEN SCHEIß! Ein Flugzeugabsturz ist aber kein Scheiß, beschwert sich Müller über Meyer bei Meyer. Denk mal an die Hinterbliebenen. Ich tu nichts anderes, Müller. Lästert Meyer. Hab sogar schon Blumen. Und ein Stofftier. Sicher in Form einer dummen Sau, das passt zu dir, macht Müller Meyer an. Und hofft, ihm nach dem abendlichen Redaktionsbriefing aufs Maul hauen zu können. Geht aber nur, wenn der besoffen genug ist, - sagt Meyers Erfahrungswert! „Der Pilot wollte den Bus ins AKW Tricastin fliegen."
„Nein, nach Marcuole."
„Quatsch, nach Fessenheim! Das AKW dort ist uralt und hat Sicherheitsmängel en Masse! Neulich haben die IS- Musel es schon mit Drohnen versucht!"
„Gesichert?"
„Aber ja. Die wollten den Kühlturm sprengen, - war doch erst letzten November. Tenor: französische Atomkraftwerke sind verwundbar durch Angriffe mit Drohnen."
„Und warum ist der Airbus gestern nicht hin?"
„Weil es zu weit weg ist!" Mischt sich Meyer erneut ein.
„Was? Ein paar Flugminuten nur; - was heißt das schon."
„Sie hätten ihn vorher abgeschossen."
„Haben sie doch auch so. Oder liest du keine Zeitung?"
„Jedenfalls nicht die, für die du schreibst!"
„Steht ja auch nirgends; - sagt aber mein Kontaktmann von der CIA." Grinst Müller.
„Du nun wieder, du kleiner Scheißer. Immer alles aus erstbester Hand!"

Irrsinn, oder: Ich, die Blackbox im Streufeld der Trümmer. „Eigentlich bin ich krankgeschrieben", zitiert Müller den Duden: *Unterleib; (Anatomie) - Hypogastrium (Medizin) - Abdomen mittelhoch, sündigem Leibe/lebendigen Leibes verbrennen diese Krankheit steckte mir schon lange im Leib (ich fühlte mich schon krank, bevor es zum eigentlichen Ausbruch kam) du bist so stark erkältet– bleib mir vom Leib! (komm nicht zu nah an mich heran!) Wendungen*, „das solltest du aber bitte vertraulich..."
„Warum ich? Also, – wenn du ein psychisches Problem hast, nur raus damit!"
„Okay, okay: Ich gebe es zu, ich bin nur wegen der Iraner da."
„Mann, ich kenne die Story zur Genüge!"
„Und?"
„Die Behauptung ’Atombombenbau Iran’ mit einhergehender Vernichtung Israels ist einzig eine Nebelkerze!"
„Wie kommst du darauf?"
„Sagte mir eben der Boss der Alu-Hut-Träger."
„Und der wäre?"
„Huxley himself, wer sonst."
„Du Spinner!"
„In echt. Ich habe auch so ein Teil -, um nicht laufend die Gedanken meiner Mitmenschen lesen zu müssen. Gerade hier und jetzt ist das eine mittelgroße Katastrophe!" Diese zerteilten Körper, wie behauptet wird. Nur schnipselgroß. Kaum eine DNA ist überhaupt nachzuweisen; von anderem nicht zu reden. Obwohl bebrillte Menschen in weißen Kitteln und mit angespannten Fressen schon vor Ort beginnen in 1000 Reagenzgläsern gleichzeitig zu stochern, anstatt im Nirwana nach dem quäkenden Flugschreiber zu suchen. Der ist nämlich weg. Verschwunden. Nicht mehr da. - Michel Houellbecq hat ihn, hört man sagen. Der? - Der hat doch neuerdings Kontakt zu den höchsten Köpfen der Muselmänner in Paris; der schrieb doch, von diesen Typen bezahlt dieses abstrakte Buch, warte mal... ’Unterwerfung’ - richtig!

’Unterwerfung’, stimmt! Über die Einsamkeit vom Schwanz in der Pluderhose geht es darin, schreibt ein begeisterter Leser. Und, dass die Verschleierung der Frauen in der Öffentlichkeit zum Ende der allgemeinen Durchsexualisierung des Alltags führt. Eigentlich schlimm, irgendwie - oder? Für uns Männer, meine ich. Oder? - Bisschen simpel. Findest du nicht? - Ich finde es ärgerlich, langweilig und überflüssig. - Hast du es denn gelesen? Ich werde mich hüten. Lesen! Hör mal! - Mal echt jetzt: Ich mache mir eher um die psychische Verfassung des Piloten Sorgen; wenn da überhaupt einer drin saß. Und wenn doch: dass es Suizid war. Wenn -, dass es ein erweiterter Suizid war. - Keine Angst, dann bekommst du von mir die Notrufnummer der... Ach -, hier ist sie schon: ’Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie unter der Rufnummer 08001110xxx und 08001110xxx. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist anonym, kostenlos und wird weder auf der Telefonrechnung noch dem Einzelverbindungsnachweis erfasst. Weitere Beratungsangebote sind auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention zu finden. Hilfe für Angehörige Suizidgefährdeter bietet auch der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker unter der Rufnummer 01805950 xxx und der Festnetznummer 02287100xxx sowie der Emailadresse psychatrie.de’.
„Für welche Zeitung schreibst du eigentlich, Kollege."
„Für die Tages- Zeit."
„Schau an, für die Tages- Zeit. Dann bist du ja Fachmann für Suizid, Homizid - gar für Amoktaten?"

Der unmenschliche Faktor. „Hier... frisch von einem Data- Blower der NSA aus dem Ticker!"
„Und was?"
„Dass man Leuten nicht in den Kopf sehen kann." Sagt der.
„Eigentlich nicht neu, oder?"
„Genau wie die News, dass man heutzutage Flugzeuge fernsteuern kann. Genau wie Autos, - U- Bahnzüge in Singapur, dort wird es ja schon öffentlich gemacht."
„Stimmt. Die schnellsten Züge der Welt fährt bald ein Robot!"
„Den China Railways CRH3 auch?"
„Was weiß denn ich!"

Bis jetzt weiß niemand, warum der Pilot schon kurz nach dem Start angeblich pinkeln musste. - Schwache Blase? Nierenprobleme? Krebs? Bier wegtragen? Oder mit der Stewardess vögeln!? Weißt du es? Ich? Nein. - Ich habe nur volle Gewissheit über die Depressionen des Co- Piloten. Immerhin kaut mir die deutsche Weltpresse damit schon seit Tagen das Ohr wund. Doch kein Wort über die Black Box... Die Box gibt es nicht. Wie man hört, war keine eingebaut. Wenn aber doch, war es eine aus Zuckerguss die sich bei Feuchtigkeit auflöst.
Oder im Sturzflug! War aber kein Sturzflug... Gemächliches Sinken mit Kurs auf das AKW Fessenheim. Dazu war er zu früh zu tief. Der wollte unter dem Radar durch. So gut fliegt keiner eine solche Strecke im Tiefflug. Wer weiß es... Ist ja auch egal, so oder so hätten sie ihn vorher abgeschossen. Haben sie ja nun auch. Es war aber nicht der drin, den sie vermutet haben. „Nicht der depressive Co- Pilot?"
„Den Co- Piloten fand man erschossen am Strand von Barcelona."
„Ist die Meldung gesichert?"
„So gut wie du willst!"
„Kennst du den Strand?"
„Leider nicht."
„Lass uns mal hin, wenn das hier vorbei ist."
„Das ist hier ist nie vorbei!"
„Hast recht; es geht ja mit der Diskussion um die Fernsteuerung der Maschine erst richtig los."
„Und wenn das dann die Angehörigen wissen..."
„Man hätte es als eine Art Straßentheater beim erweiterten Selbstmord belassen sollen... Doch NEIN, wieder mal siegt die deutsche Starrköpfigkeit."
„50.000 Dollar Entschädigung sind aber auch zu wenig -, sei es ein noch so schlampig inszeniertes Bühnenstück."

Mit Depressionen an der Welt. Früher als ich erinnern konnte, wollte ich ein Pferd werden, erzählte mir Mutter. Und malte mir davon Bilder aus. Als ich selber denken konnte, wollte ich Pilot werden -, erinnere ich mich. Und ich wurde Pilot. Mit Gummizug, an einem selber gebastelten Spielflugzeug. Mein Gott, was war meine Mutter stolz. Schon dafür liebe ich sie heiß und innig. Und Vater erst. Obwohl Vater mit meiner Depression zu tun haben soll, diagnostizierte mir Doktor Munk. Der nun seit Jahren mein Psychiater ist - und von Missbrauch redet. Doch auf Vater lasse ich nichts kommen, da nehme ich lieber die Tabletten. Auch wenn sich mein Bedarf mit der Zeit langsam steigerte. Was macht das schon, wenn man dabei unauffällig bleibt. Gut, Hansa habe ich bei meiner Einstellung von einer längst abgeklungenen ’schweren’ Episode erzählt; ich sagte tatsächlich schwer – und wunderte mich später darüber. „Ach was, da ist nichts dabei, für das Sie sich schämen müssten, junger Mann. Wenigstens Sie arbeiten am Problem." Und das habe ich bis zum Schluss, - wie man nun allerorts bis zum Abwinken sehen, hören und lesen kann.
Und du? Depressionen? Kennst du das? Mal ehrlich, wenn man die Diagnose bekommt fällt man hinten runter. Glaube mir. Da war ich 16 Jahre alt. Und fertig mit der Welt. Erst Tabletten glätteten die Zeit. Und Mutter, die mir riet unbedingt Abitur zu machen.
„Du willst doch noch Pilot werden?"
„Aber ja doch. Unbedingt!"
Da kam ich gerade mit gepuderter Nase vom Klo. Karla wischte mir hilfreich das verräterische Weiß ab. Tupfte mir das Blut aus den Augen. Kraulte mein Geschlecht. Meine Wut, wenn mir was misslang. Aber ja doch, auch das.
„Als Klassenbester sollte das kein Problem darstellen", gratulierte der Schulleiter.
„Ich bin stolz auf Sie", als ich ihm von meinem Ausbildungsvertrag bei Hansa erzählte. „Zudem Sie ja im Fliegen bei Weitem kein Anfänger mehr sind... bei Ihrer Erfahrung: Alle Achtung!" Schleimte der Personenfalter; der er als Pauker nun mal ist und bleibt. Was ich vor allem lernte: Sag nur das, was sie dir beweisen können. Und ich sagte nur das. Und so lange es dauerte. Doch da wusste ich es ja noch nicht (besser), - dass es kurz sein würde mit der Dauer. Halleluja, war ich bis dahin ein begnadeter Idiot.

Dunkle Energie. Vielleicht war der Verlust von Urvertrauen in meinen Vater der Grund dafür, dass sich mein Wertesystem verschob. Eine Art Absturz - schon vor dem ersten Flug bei Hansa. Den niemand bemerkte. Den ich mir als Stauchung von Raumzeit erkläre, ohne einen Beweis liefern zu können. Jedenfalls nicht für Doktor Munk.

Sie sprechen mit mir englisch. Untereinander aber arabisch. Einer sieht aus wie James Bond. Der andere wie Orson Welles im Kaftan. Und ich frage mich, was das wohl für ein Scheiß Plan sein muss, bei dem man damit rechnet, dass es einer der Piloten keine Stunde ohne Toilettenbesuch aushält? Sie müssen also den Chef kennen. Wen immer. Think Twice!

„Leiten Sie den Sinkflug ein!" Befiehlt Orson Welles.
„Was haben Sie vor?" Doch da ist auch schon die Kabinentür verriegelt.
„Wir sollten auf den Piloten warten!" Sage ich.
„Sie machen, was wir sagen. - Den Piloten brauchen wir dafür nicht! Also pronto: Ziel eingeben und Sinkflug auf 30 Meter einstellen!"
Es wird kein Unfall sein.
Es wird kein Selbstmord sein.
Es ist ein Attentat auf das AKW Fessenheim!
Es soll aber nicht so aussehen. Deswegen sind Spuren gelegt, ist mein privater PC längst manipuliert. Wird so getan, als hätte ich Depressionen. Kommt Doktor Munk als mein behandelnder Arzt dazu ins Fernsehen, - der durch sein Schweigen - Sie müssen verstehen, die ärztliche Schweigepflicht – wesentlich mehr kaputt macht, als es bringt; also ist der auch gekauft, - ihr Schweine! Ist nach deren Aussagen angeblich mit meiner Freundin Schluss; auch deshalb sagt sie, meine geliebte Susanne, den verhängnisvollen Satz: ’Die Welt wird meinen Namen sagen!’ Und meint mich und meinen Namen damit. Als hätte ich das gesagt, als wäre ich größenwahnsinnig...
„Echt. - Das hat er gesagt. Das ist O- Ton?" Fragt der Reporter nach. „Genau so hat er es gesagt", sagt sie.
„Und das vor ihrer Trennung?" Fragt er. „Ja! Vor der Trennung. - Oder denken sie, ich will mich rächen?"
Gestern Nacht noch, schreiben andere dazu: es gibt überhaupt nichts, was über den Absturz glaubhaft ist. Warum fallen Satelliten aus, Radarsystemen, die praktischerweise gerade nicht funktionieren? - Und es handelt sich dabei um nicht weniger als bis zu 15 voneinander unabhängiger Systeme...
Letztlich taucht dann wieder der ’menschliche Faktor’ auf. Dabei sehe ich deutlich drei Mirage- Jäger. Zwei seitlich. Einen voraus. - Gibt es noch mehr? Braucht es mehr, wenn Flugzeuge verschwinden, - die von nicht existierenden Raketen abgeschossen werden. Sind ihre Lügen darüber Tragödien. Oder die Tragödien bewusste Lügen? Bühnenstücke, die vor einem ungläubigen Publikum aufgeführt werden? Strafen, die wir verdient haben? - ’Wir zerstören sie und lassen sie dafür leiden, dass sie sich weigern, unsere Sklaven zu sein! Wir werden sie aussaugen, klein hacken und sie Stück für Stück verkaufen, bis nichts mehr übrig ist!’
Die Aussage der französischen Flugsicherung, die den Abschuss der Maschine beobachtet haben muss, ist genauso unglaubhaft. - Das im Cockpit Stille herrscht, kein Wort zu hören sei, nur dubioses Atmen, als die Maschine sinkt; bis die Aufnahme endet und die Maschine in den französischen Alpen abstürzt – mit 150 Menschen an Bord. - Dass ich am Tag des Unglücks krankgeschrieben war und schon deshalb nicht an Bord sein kann. Doch glaubt mir das jemand? Dass ich lebe - und von der Regierung gefangen gehalten werde? Von meinem Lebenshunger -, hast du’s? Im Moment wohl kaum...

Over + Out. Findet man auf der Blackbox. Handelt von meiner Suche nach Sinn und Liebe. Wie die Suche nach Wahrheit. Und nach einer Überschrift für mein Leben. Für die Tage voller Qual. Für die Nächte ohne. Weil ich die unzureichend exzerpiert habe, kommt der Vorwurf. Habe ich? Egal. - Ich wurde trotzdem Pilot. Das belegen auch die Analysen der Staatsanwaltschaft von Marseille. Die nach (meinen) Motiven suchen. Nein! Nicht bei mir, möchte ich rufen, sucht bei den Terroristen des IS! Bitte! Doch nichts. Eher suchen die noch Wochen in meiner Wohnung nach einem Abschiedsbrief. Entdecken dabei, immerhin, dass ich am Tag des Unglücks krankgeschrieben war. Und vermuten, ich habe ’eigentlich’ nicht damit rechnen können, dass mein Kollege mich alleine lassen würde. Und doch... Ich hätte darauf gewartet, sagt ein anderer. Auf eine (die richtige!) Situation. Habe ich gewartet? - Vorsätzliche Abstürze sind extrem selten. Schreibt jemand. Immerhin brachte 2013 ein Pilot der Mozambique Airlines in Namibia eine Maschine nach einem Untersuchungsbericht bewusst zum Absturz. Doch auch hier: wer will das mit Sicherheit wissen? - Und dann Malaysia, wo die Maschine Tausende Kilometer in eine falsche Richtung flog, ehe sie vom Radar verschwand. Depressiv sind diese Maschinen eher selten, - womöglich liegt eine narzisstische Persönlichkeitsstörung vor. Deswegen forderte ich Doktor Munk schon vor Jahren auf, die Robot in einer besonders gesicherten Abteilung unterzubringen. Doch nichts. Heute bauen die Häuser am Band. Atomkraftwerke. Und fliegen Flugzeuge in Hochhäuser. Treiben es in Raketen im Orbit.
’Zwingend gibt es im Vorfeld eines erweiterten Suizids eine enge, einzigartige Beziehung zum späteren Opfer’, sagt die Psychiaterin Heide K. Und was tut Munk? Der erklärt das mit Rache, Kränkung und Verlustangst. - Nein, ich bleibe dabei, die beiden Männer im Cockpit sind Attentäter und wollen ’mit der Tat eine große öffentliche Wirkung erzielen und möglichst viele Menschen schockieren!’ Und das sehen auch die 3 Miragepiloten mit ihren verspiegelten Sonnenbrillen so. Ich nicke ihnen zu. Einem nach dem anderen. Hätten die sonst Sekunden später den roten Knopf gedrückt? - Finden sie nicht auch: ’das war Spitze?’ Mal echt, so scheiß- krass ist nur das ungelebte Dasein im Leichtsinn der Jugend. Mein chronisches Jucken in der linken Kniekehle. Munk faselt was von Pilz. Oder Pilsen. Ich verstehe ihn in letzter Zeit immer schlechter.
’Ich werde dir meine Sünden beichten und du kannst dein Messer schärfen’ - Hozier

Sonntags habe ich Krebs im Mars. Und der Autopilot lässt die Triebwerke aufheulen und gibt auf dem Display in Rot 5 Minuten bis zum touchdown an. Auf dem Bildschirm erscheint dazu das AKW Fessenheim. Mister Bond und Orson Welles gehen auf die Knie, waschen sich rituell und beten ratierlich - wie im Phoenix- Property- Management - Alluah- Akbar. Übrigens: der Märtyrer- Friedhof in Teheran ist so groß wie eine ganze Großstadt. Nichts da, mit House- Music und Cocktails aus Meeresfrüchten. - Der Mirage- Pilot rechts von mir nickt erneut und deutet nach oben, klappt sein Visier über die Prada- Sonnen- Brille und zählt mit den Fingern der linken Hand 5 Sekunden runter, als wäre ich ein angeschlagener Boxer. Wie ich fast nebenbei höre, arbeitet sich an der Kabinentür der Pilot ab: „Mach endlich die verdammte Tür auf, du dumme Sau!" Mit einer Axt, wird man später behaupten. Doch das stimmt nicht, die Axt halte ich in den Händen und zertrümmere damit die seitliche Cockpitscheibe. - Als ich springe, bleibt mit der Sauerstoffmaske mehr als nur ein Teil von mir in der Kabine. Es handelt sich dabei um Materie, die mir die Evolution auf den Weg gab. Was mir Gott gab, fliegt hüllenlos durch die Luft. Gekoppelt mit dem das Wissen, wie der Heilige Geist entsteht. Mein Bewusstsein. Die Essenz, - die auf der Suche nach Beute noch eine Weile um die Maschine kreisen wird.
Ich sehe GRÜN, als die Rakete der Mirage die Maschine mittig trifft. GRÜN -, Gott gewollt, in 15 Milliarden Nervenzellen. Neuronen. Die werden mir durch die Aktivierung der assoziativen Kortexarealen fett in die Hirnrinde gepresst, - direkt in das eben noch schwarze Loch. Die Information dazu erklärt hier allerdings überhaupt nichts, behauptet Doktor Munk - und doch alles, setzt er nach, - als ich stumm bleibe. Und will mir, während das Publikum im Bus auf einen Schlag stirbt, das Modell der ’globalen Arbeitsfläche’ erklären.
Sein (mich irreführendes) Fazit dazu: Bewusstsein entsteht im Umgang mit der Welt, vor allem im sozialen Umgang mit anderen. (Doch dazu muss es ein materielles Substrat geben, - allein das reicht zur Erklärung aber nicht aus). So sind die, die einzig im Gehirn suchen im Irrtum. Ey, du hast ein hübsches hohes Ross im Stall, singt Hozier in ’Take Me To Church.’
Genau das mit dem Ross sage ich Munk, der direkt neben mir durch die Luft wirbelt. Doch der begreift mal wieder überhaupt nichts, - tut so, als hätte ich ihm den letzten Tanz gestohlen. Was für ein irrer Gedanke. Und genau in dem kurbelt sich wild mit den Armen rudernd Heisenberg heran. Breaking Bad -, muss ich Munk beistehen. - Hast du schon ’Flakka’ probiert, Söhnchen? Brüllt der ins Blau. Das Zeug ist schärfer als Crystal. Man kann es rauchen, durch die Nase ziehen, spritzen oder schlucken, - ein total geiler Stoff! Worauf wartest du also, Mann?
- Be the first to start a conversation –
Ey, Heisenberg, - please stay... Achtung, Leute, brülle ich zu dem fliegenden Schrotthaufen rüber: Dieser Text bezieht sich auf eine bald vergriffene oder schon nicht mehr verfügbare Ausgabe dieses Titels! „Scheiß drauf!" Grölt Munk und rollt im Looping das R. - Mal ehrlich, ich habe Munk noch nie so ordinär erlebt. Man sollte ihm die Approbation... dem Wichser.

Von Engeln und dem kleinen Tod. „Hast du was von deinem Informanten gehört?" Will Müller wissen.
„Nichts Neues! - Die Franzosen bleiben beim Selbstmord vom Co- Piloten. Die Deutschen wollen Außerirdische verantwortlich machen um die Air- Hansa zu schützen!"
„Und weiter?
„Einen Außerirdischen hat der BND erbeutet und hält den im Keller der Reichskanzlei gefangen."
„Und Ferkel?"
„Macht Raute und betet..."
„Sicherlich, weil Ströbler im Inkreis sitzt, - was?"
„Ja! – Ströbler will das nicht mittragen. Immerhin ist der Bürgermeister von Neu- Klein- Ankara zurückgetreten und eröffnet ihm Löcher."
„Und da will er reinstoßen?"
„Ist immerhin sein Wahlkreis."
„Stimmt. Wäre er nicht..."
„Was dann?"
„Wäre längst Erdorgan dort Chef!"
„Oder die grauen Wölfe."
„Das ist doch Erdorgan, Mann!"
Über mir laufen 1 Paar flache Prada- Schuhe neben 3 Paar Gucci mit hohen Hacken, quietscht ein Rollstuhl. Aus goldenen Wasserhähnen perlt russischer Champagner. Mopsen sich Kaviar- Eier aus Persien. Ein spätes Geschenk vom Schah, weiß Munk, wegen dem Atom- Fortschritt im Iran.
Schon gut, Munk, ich bin ja nicht blöd.
Woraufhin der meckernd lacht.
Trainieren Sie schon für einen Scharia- Staat im Land? Frage ich. Meine Güte, sind Sie heute politisch.
Neues aus Büttenwarder wäre Ihnen lieber, was?

was wir zerstören werden:
das haus hinter dem spiegel ist nicht meins
der stuhl
auf dem ich sitze
das fliegende bett
die gekrümmten füße
mit den zehen spitzen nach vorne
ich strecke sie in die zeit damit die bei mir bleiben
gebe dir mein wort darauf
rastloses tier

’It kills me that so many idiots will use this as efforts to fix a real problem’
Wer über Marseille fliegt - und will - sieht öliges, schlierendes, blitzendes... dazu Klopapier in Masse, Scheiße, rostige Skelette und alte Messing- Zähne in der Sonne. Dieses Schwipp- Schwapp von Prostitution an Meersfrüchten. Gehacktem Knoblauch. Riesigen Ständen voller Gemüse. Glubschender Austern, die nicht nur vom Geruch her an Mösen erinnern. All das ludert vor miefigen Häusern, - an dreckigen Plätzen, in heruntergekommenen Straßen vor sich hin. Ein unmenschliches Elend an einem Ort, der nach Heroin ruft – wo Tausende von Typen ’unglaublich laut’ nach Meth schreien. Unter deren Einfluss die Menschen mit langen Messern aufeinander einstechen. Auf Melonenstücke; Kronkorken vom Bierflaschen abhebeln, sollten ihre wackligen Zähne versagen. Von wegen Palmen. Geharkter Strand. Blaues Meer. Saubere Liegestühle. Nichts davon. Hingeschissene Puffs, - hat es. Stinkige Absteigen mit 100jährigen Straßenhuren davor, mit durchlöcherten Präservativen in Reihe. Homos mit Tangastring zwischen vermoosten Hinterbacken. All diese klapperigen Titten auf Geldsuche. Für 5 Euro blasen mit gestreckter Zunge ohne zu küssen - mitten auf der Straße. Im Abfall. Den klebrigen Plastikmüll vom Meeres- Wind an den nackten Arsch gepappt. Einfach so. „Und Transen?" Fragt Müller. „Was du willst!" Lacht Meyer. „Ich lade dich ein!"
„Wie kommst zu dem vielen Geld?"
„Wieso viel? – Es sind 15.000 für das erste Maulhalten!"
Das Geld ist für ’die’ Fragen. ’Die’ Antworten - nach ’den’ Ursachen. Und ob das ’Unglück’ zu verhindern gewesen wäre. Doch dafür müsste ’man’ das Motiv der Täter kennen, - falls die denn eines haben sollten, wenn sie die Maschine vorsätzlich zum Absturz gebracht haben. - Doch im Cockpit herrschte Stille, kein Wort sei zu hören gewesen, keine Explosion, nur Atmen, als die Maschine sank; bis die Aufnahme endete. „Glaubst du das?"
„Ich doch nicht! - Ich weiß es besser!"
(...)
„Es geht ja noch weiter: Ich könnte sagen, wer es war, wie es funktioniert hat, welche Frequenzen, welches AKW ausgewählt wurde und wie- wer- wann das Autopilotsystem gepatched hat."
„Könntest du?"
„Kann ich!"
„Aber nun nicht mehr, - nun haben sie dich ja gekauft!"
„Und ich kaufe dich!"
„Dann stimmt ja der Ausdruck: Schweinepresse!"
„Stimmt!"
„Hast du Beweise?"
„Eine Kopie vom ORIGINAL- Voice- Recorder!"
„Hast du die gestohlen?"
„Nein, - besorgt!"

Der Abschuss eines Passagierflugzeugs nach der Abwägung ’Leben gegen Leben’ sei ein Verstoß gegen Artikel 1 Grundgesetz (die Würde des Menschen ist unantastbar), lautete die Begründung des BGH. – Doch was kümmert das den Minister Olaf Schnäufle. Der wendet seinen Rollstuhl und sagt kein Wort. Doch: Es handele sich (wenn es denn sein muss!) um einen ’Quasi- Verteidigungsfall’ zur Abwehr von Terroranschlägen, ruft er über die Schulter. - Bei ihm bleibe also das Prinzip der Verhältnismäßigkeit gewahrt, wenn zur Vermeidung einer noch größeren Katastrophe wie einem Terroranschlag per Flugzeug der Abschuss einer entführten Passagiermaschine gesetzlich erlaubt wird. Demnach sei der Tod von unschuldigen Passagieren in einem solchen Fall folglich zu akzeptieren. „Und?" - fragt Müller Meyer, „ist es das?"
„Ich habe die Schnauze voll. Lass uns Party machen!" Kommt dagegen dessen ’launige’ Antwort.
„Bis sie dir eines Tages den Kopf abschneiden..."
„Und dir auch!"
„Warum mir?"
„Du bist meine Lebensversicherung, Müller!"
Dazu leider kein Wort von meinem Daseinshunger.

’Bei unmittelbarer Gefahr soll der Verteidigungsminister den Befehl zum Einsatz der Luftwaffe im Alleingang geben. Nach einer SPIEGEL- ONLINE- Information aus 2014, strebt die Koalition dazu eine baldige Änderung von Artikel 35 des Grundgesetzes an. Angesichts der großen schwarz-roten Mehrheit dürfte es dabei keine Schwierigkeiten geben. Der Vorstoß des Bundesinnenministeriums befinde sich derzeit in der Vorabstimmung zwischen den Ressorts, heißt es in Regierungskreisen.’

Eine Geburt ist nichts für Anfänger. Falsch geholt, sind nur die Primzahlen schön. Der Schlaf von Kaninchen. Blumen. Der Rest ist Wut und Hass. Verachtung. Verarsche. Verursacht durch die laufenden Kränkungen der Krankheit Leben. - Mir sagten sie Wahn und Welthass nach; da hatte ich mich längst hinter mir. Und auch die wichtigsten Zeugen sind verschwunden - oder tot. - Hast du dazu mal in meinen Kopf nachgesehen? Nein, auch das ist keinerlei Option, höre ich. - Stundenlang wird nach Beweisen gesucht. Nach meinem realen Irrsinn. Seite um Seite. Wurde Hinweis um Hinweis nach meinem singulären Schicksal erforscht, - bis ich es müde wurde. Weil es jeder 2te Idiot für ein paar Drinks an irgendeiner Flughafenbar ganz einfach herausfinden konnte. Nur die Hansa Air nicht. Was kann ich (also) dafür? Für dieses kleine Unwohlsein im vorderen Hinterkopf, sagt Munk, - das habe ich Ihnen schon längst vorausgesagt. Auch von dem Verhältnis zwischen Vertrauen und Kontrolle. Und wie es sein wird, machtlos vor der Tür zu stehen und der Katastrophe, quasi dem Tod, ins Auge zu blicken. Das wird furchtbar sein. Ich weiß, sage ich. Ich kann aber nichts dagegen tun. Und ohne Vertrauen funktioniert nun mal nichts. Ich verliere nicht gerne die Kontrolle, erkläre ich ihr. Nippe an meinem Glas. Sehe in ihre glitzernden Augen. Die mit Kajal ummalt. Mit denen sie kichert. Echt? - Ja! - Sie macht alles mit, denke ich. - Geh mal ein Stück vor mir her und wackele mit dem Hintern, sage ich. Und sie ging und geht und wackelt, wie der schmale Streifen Sonne zwischen den Häusern, - eine Audrey Hepburn Sonnenbrille im dunklen Haar. Die sie erst im Park absetzt, als wir im Gras liegen und ich sie küsse. Um Sekunden später eine Exkursion in die Tiefe meiner Gefühle zu beginnen. Während sie meine sanften Gedanken mit der harten Frage ’also, was ist jetzt?’ kontert.
Was, - was ist jetzt? Was war? Was kann sein? - Das würde ich nicht fragen! Das hat was vom Reporting- System. Vom Controlling. Daten analysieren und einbinden. Als ob ich jetzt noch irgendeinem System genüge tun muss. Müsste ich?!
Natürlich kann man alles, was einem an einem selber auffällt, weitermelden. Auch anonym. Doch wenn ich es nicht erkennen will oder kann, - dass in mir ein Problem vorliegt, melde ich es auch nichts weiter. Anders wäre es bei Sauerstoffmangel, denn den würde jeder erkennen, auch ich. Zum Beispiel. Doch eine Depression ist eben etwas anderes. Bipolar zu sein. Oder eben anders. Nur das.
Wikipedia: Mirage (_ HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sische_Sprache" o "Französische Sprache" _französisch_ für _ HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Fata_Morgana" o "Fata Morgana" _Fata Morgana_, Luftspiegelung) ist der Name verschiedener _ HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rflugzeug" o "Militärflugzeug" _Militärflugzeuge_ des _ HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Frankreich" o "Frankreich" _französischen_ Flugzeugherstellers _ HYPERLINK "http://de.wikipedia.org/wiki/Dassault_Aviation" o "Dassault Aviation" _Dassault Aviation_, die seit 1961 in Dienst gestellt werden.

Es waren DREI Mirage 2000, sagt der Alte. DREI! Und hält 3 knochige Finger seiner linken Hand hoch. - Ich sah sie zwischen Digne und Barcelonnette. Auch das Passierflugzeug. Dann gab es einen Knall. Als ich wieder hinsah, war da nur noch Rauch. Nichts sonst. Sind Sie Franzose? Nein, - Algerier! Ich hasse Franzosen!

Blacksoul. Noch in der Rue de Refuge von Marseille schneiden zwei Bonanza- Rad- Fahrer (um die 10 Jahre alt) Müller die Kamera vom Handgelenk. „Ich hatte eben erst eine geile 12- jährige aufgetan!" Berichtet er Meyer mit rotem Kopf, der kurz zum Geldabheben in einer nahen Bank war. „Keine Kalaschnikow", fragt Meyer amüsiert. „Nein! - Baseballschläger!"
„Altersgemäß", lacht Meyer. „Und nun?"
„Nun machen wir eine Zeitreise nach Genf. Ich erhielt eben die Nachricht, dass im Beau Rivage ein deutscher Politiker in der Hotel- Badewanne ertrunken sein soll."
„Wer hat Sie darüber benachrichtigt? Maus etwa?"
„Sie kennen ihn?"
„Wer nicht!"
„Einmal BND immer BND!"
„Und meine Kamera?"
„Die ist weg und bleibt es auch."
Ich weiß nicht, warum man in den USA ständig Neger erschießt, - das bringt uns HIER nämlich überhaupt nicht weiter, weil dann tagelang die einheimische Presse darüber berichtet.
„Ey, hat denn von euch niemand ernsthaft vor seine ureigensten Probleme zu lösen?!"
13 Phasen zum Überwinden der Sucht frisch aus dem Beipackzettel ’Entzug’:
- erhöhter Herzschlag
- verstopfte Nase
- Magenbeschwerden (Verdauungsstörungen)
- Niedriger Blutdruck, wenn Sie aufstehen, kann das kann zu Schwindel oder Ohnmacht führen
- Erhöhung des Blutzuckerspiegels
- Unscharfes Sehen
- Abnormale Muskelbewegungen, wie Schwierigkeiten beim Ansetzen zu Bewegungen, Zittern
- Unruhe oder schmerzfreie Versteifung der Muskulatur
- Abnormale Träume und Alpträume
- Wutausbrüche
- Menschen erschießen (Neger)
- Flugzeuge abstürzen lassen
- und

Ich schlucke all das Zeug für ein Stück Würde und Normalität. Doch es hilft nicht viel. Weswegen Munk mir mit eindringlichen Worten „Ihre einzige Chance!" einen ’neuen’ 5- Jahresvertrag Irrsinn aufschwatzen will. „Das ist ja fast wie die Todesstrafe, Munk – ich werde darüber schlafen!"
„Schon – aber mit wem?"
„Egal! - Fest steht, dass die Amöben gewinnen werden."
„Warum?"
„Weil die Evolution keine Einbahnstraße ist. Wegen der schnelleren Zellteilung und so."
„Gut", sagt Munk, „ich nehmen dann die Beinscheibe!"
„Lenken Sie bitte nicht ab."
„Okay, - Sie bekommen dazu die Chance, noch in diesem Jahr ’Ionescos Macbett’ in der Anstaltskirche aufzuführen. Na?"
„Entweder ’Richard III’ oder ’Der gute Mensch von Sezuan’!"
„Was Sie immer mit Brecht haben..."
„Nicht Brecht, - wegen der Parabel!"
„Satire, – oder?"
Und was ist mit meinem Ehrenwort?

Uwe und ich haben den Entenschnabel gemein. Unseren Geburtsort, an der Eisenbahnstrecke Berlin- Strahlsund. Der durch die Gemeindegrenze von 1961 bis 1990, sprich Mauer, die besondere Form eines Entenschnabels erhielt. Für andere hieß der Ort Glienicke/Nordbahn bei Berlin. Auch heute wieder.
Uwe starb 1987 im Hotel Beau- Rivage in Genf.
Ich bin so gut wie tot; unter Munk.
Für mich interessiert sich kaum jemand.
Zu Uwes Sterbeort in Genf machen sich zwischen zwei Flugzeugabstürzen, aktuell den Nähe Marseille und anderen globalen Katastrophen, Meyer und Müller auf. Reporter. Die mit allem möglichen ihr Geld verdienen. Die Wahrheit muss es nicht unbedingt sein.

„Uwe lebt!" Behauptet Meyer. „Woher wollen Sie das wissen?"
Hinweis dazu. Meyer siezt Müller und Müller Meyer außer wenn sie sturzbetrunken sind. Und das ist lange her; passierte ihnen letztmalig vorgestern, - Houellu ..., Wahlspruch ’Der Tod ist nicht auszuhalten’ soll mit dabei gewesen sein; der von Meyer direkt aus dem Interview abgefischt wurde...
„Der mit ’Unterwerfung’ diese viele beklatschte Muselschnulze schrieb?" Fragt Müller.
„Ich rauche zuviel!" Sinniert Houellu ... (nichts im Leben lässt sich reparieren, nichts überlebt den Tod).
Sein (Houellu ...) Hund sei vor kurzem gestorben, sagt Meyer, ich bitte Sie also um Pietät, lieber Müller.
’Ils me regardent comme si j’étais en train d’accomplir / des actes riches en enseignement. Tel n’est pas le cas. / Je suis en train de crever. C’est tout.’
„Sagte er das nicht schon?"
„Drei Mal, mindesten."
„Ein Glück, dass ich kein französisch verstehe!"
Woher er also wissen wollte dass Uwe lebt, fragt Müller Meyer.
„Weil er nicht tot ist!"
„Bitte?"
„Jemand hat sein Grab geöffnet... und er war nicht drin!"
„Wieso hat jemand sein Grab geöffnet?"
„Weil es sich um Mord handelt!"
„War sagt das?!
„Steht in der Zeitung."
„Die Zeitung sind doch aber wir."
„Genau so, - also ran an die Arbeit."
„Sehen Sie mal hier", sagt Houellu ..., „ich habe eine Strafanzeige erhalten!"

- STRAFANZEIGE -
1. wegen vorsätzlicher BRANDSTIFTUNG, als er am 01.04. 2015 hinter den Garagen seine Kontoauszüge entzündete, um ein Feuer zu legen.
2. laufenden RUHESTÖRUNGEN, da er in seinem Haus und auf dem anliegenden Parkplatz nachts Fuß- Ball spielt und außerhalb jeglicher Zimmerlautstärke hämmert, klopft, Musik hört und Krach jeglicher Art zu jeglicher Zeit macht.
3. HAUSFRIEDENSBRUCH, wenn er sich zu unregelmäßigen Zeiten, vorwiegend nachts, unerlaubt über die Dächer der umliegenden Häuser Zugang zu seinem Haus sucht, weil er seinen Hausschlüssel vergessen hat o.ä.
4. SACHBESCHÄDIGUNG, da er laufend Autos zerkratzt, die nicht seine sind.
5. ILLEGALE MÜLLENTSORGUNG, da er in Mengen vorwiegend Schnapsflaschen aber auch Hausmüll von und über seine Terrasse seitlich in den Wald entsorgt, oder in die Vorgärten der Nachbarn wirft.
Scheinbar steht er dabei - oder ständig - unter Drogen- und/oder Alkoholeinfluss, ist schwer ansprechbar und kaum zugänglich. Zeitweise benutzt er das Fahrzeug XYZ; - wobei seine Fahrtüchtigkeit in Frage steht.
Eventuell steht H. unter Vormundschaft. Es sollte dann der Vormund benachrichtigt werden, da sein Vater als Hauseigentümer weder über eine Anschrift noch telefonisch erreichbar ist.
„Mein Vater ist längst tot. Was soll also der Scheiß!"

Das denkste im Leben nicht. „Es sind die Herzschmerzen", sagt er, „du machst und tust und merkst die nicht bewusst und eines Tages - ZACK - liegst du da. Tot!"
„Scheiße. - Echt!"
„Andererseits: Wer will schon 100 werden?"
„Auch scheiße. - Echt!"
„Mann, Müller! Können Sie es nicht anders sagen als ’Scheiße/Echt’?"
Wenn alle Leere verschwindet. Alle Zeichen. Alles Licht. Wenn keine Trauer ist. Kein Sein. Nirgends. Dann. - Und das gilt es zu schaffen.
’Suicide to psychiatrists is like snow to Eskimos; we've got 40 words for it’ - Paul Summergrad
Das Bild zeigt ihn mit eingeschlagenem Schädel in der Badewanne. Mit Hemd und Krawatte, Hose, mit Schuhen an. Der Zimmerservice soll ihn gefunden haben.
„Daran stimmt nichts, Müller!"
„Wieso, ich habe das Bild doch selber gesehen."
„Wenn Sie ein Bild von Picasso sehen, glauben sie dann auch was Sie sehen?"
„Ich glaube an Gott..."
„Aber Sie wissen nicht, was sein eingeborener Sohn über lange Jahre seines Lebens getan hat."
„Immerhin geht es um ein Ehrenwort."
„Erst war von Schüssen die Rede, dann von Selbstmord. Von Waffengeschäften und Israel. Heute munkelt man von der Stasi."
„Und Sie erzählen mir nun, er habe in dem abgestürzten Flugzeug gesessen und der in der Badewanne vom Hotel Beau- Rivage sei gar nicht Bartel?"
„Er kann ja nicht gut der im Flugzeug sein, wenn er 1987 der in der Badewanne war."
„Wie Fränzel schon 1897 schreibt: ’An mir selbst mache ich höchst interessante Beobachtungen. Von maßlosem Idealismus, der sich gegen allen Zwang und alle Regeln, gegen seichte, platte Denkungsart der Gegenwart stemmt, sich für Natur und Kunst, für ein höheres, geistiges Naturerleben begeistert.’"
Ich sehe sie vor mir. Sie essen, starren auf den Monitor vor sich, simsen, dösen, zocken auf ihren Smartphones herum oder hören über Kopfhörer Musik. Ihre Gesichter ähneln sich, braun gebrannt oder nicht. Einzig was wahr ist und was nicht, kippt ein wenig Farbe ins Dunkel. Doch nicht mal als der Pilot mit der Axt unter wüstem Gebrüll auf die Kabinentür einschlägt, klart es richtig hell auf, - nicht als es knallt und blitzt. Auch nicht ganz am Ende. Denn es geht irgendwie immer weiter. Zugeben darf man es nur nicht. Gut und Böse bist du – Idiot!

Es geht ums Überleben. Entweder du gewinnst oder du stirbst. Wenn du gewinnst, bestimmst du was die Wahrheit ist – und alle müssen dir glauben. Der Rest ist Schweiß, Blut, Dreck. - Abfall. Sind die Fantasien und Begierden eines einzigen Despoten. Ob Mann oder Frau. Alle anderen sind lediglich Personal. „Und wer hat nun die Maschine abgeschossen?"
„Die in der Ukraine?"
Jetzt sollte ich über hektische Flecken in seinem Gesicht berichten. Über stoßweise Atmen. Aufsteigende Magensäure. Über unkontrolliertes Augenrollen... Heftigen Speichelfluss. Zucken und Rucken hin zum Herzinfarkt. - Müsste ich. Könnte ich. Machen andere... Und langweilen über Seiten ihre Mitreisenden in einen unruhigen Schlaf. Motto: Der Mond geht auf – du allein (abgewandelte Sarah Kirsch).
„Das war ein Fehlschuss. - Man wollte Puntin eliminieren!"
„Also war Puntin in einer ähnlichen Maschine zur gleichen Zeit..."
„Die Rakete hat sein Flugzeug verpasst und stattdessen die fast zeitgleiche Boeing der Malaysian Air getroffen."
„Und wenn es geklappt hätte?"
„Haben Sie mal von Stalins Armee der Doppelgänger gehört?"
„Ja."
„ ...die hat der alle handgeschnitzt..."
„Und Sie?"
„Wir? - Aus einem 3- D Drucker machen wir alles. - Auch einen Oleg Puntin."
„Und warum?"
„Ganz einfach: Die alten Gesten sind immer noch die Besten!"
„Noch eins: Wer ist eigentlich WIR?"
„Sie alle... die selbst ernannten Volksvertreter weltweiter Scheindemokratien. All die Kapitalisten samt ihrer Helfershelfer pur!"
Abermals könnte ich hier so was wie ’Ja, ich spürte, wie der Boden, auf dem ich stand, zu schwanken begann’ schreiben. Könnte ich - und so weiter, um Erwartungen zu erfüllen. Eure Erwartungen. Doch das reicht nicht. Reicht MIR nicht. MIR NICHT! Von wegen: Magensäure. Augenrollen. Speichelfluss. Hin zum Herzinfarkt... Einzig kotzen kann ich. - KOTZEN!

„Wenn Sie in den Spiegel sehen, was sehen Sie da, Doktor Munk?"
„Sie! Immer nur Sie. Und das schon so lange ich lebe!"

... da versagt einem glatt die Sprache...
... da versagt einem die Sprache...
... da versagt Sprache...
... da...

Müller heult. Der Kadaver lebt durch die Würmer weiter. Ordnung. Fleiß. Sauberkeit. Mehr braucht es nicht. Doch ich wusste es immer, wenn ich darüber schreibe, werden sie schreiend davon laufen; weil die Wahrheit (auch in heutiger Zeit) kaum auszuhalten ist. Und richtig, kaum schrieb ich das erste Wort, ging es mit den Beschimpfungen los. Dabei geht es um tägliches Allerlei. Doch nicht mal das können die Leute ertragen. Ich mache es trotzdem, - schreibe weiter. Schreibe das Wort SCHEIßE. Ausrufungszeichen. - Jetzt schon das 20te Mal in Folge. Und stelle es bei Facebook ein. SCHEIßE! Nichts weiter. Und es wird nicht besser, auch wenn ich es nun schon eine volle Stunde lang schreibe. SCHEIßE! Dazu nun Fotos von deinem Gesicht - im Gedenken. Die von deinem zerschundenen Körper. Von deiner Brust im Scan. Die von Bauch, Beine, Po im CT. Dem Büschel deiner Schamhaare. Meiner struppigen Gedanken geschuldet: SCHEIßE! Dazu dein Haarausfall am Kopf, den ich beinahe vergaß. Das ist es... Doch schreibe ich auch noch ganz etwas anders, es braucht nur ein wenig Zeit. SCHEIß- Zeit, die ich aber nicht mehr habe. Nämlich die, um über die Resektion deiner Gebärmutter zu... Unsere Entfernung, Entfremdung von Freude. Woran der SCHEIß- Krebs schuld ist. Schuld war. Für den ich SCHEIß- Nervenstark sein musste. Und sein muss. Genau wie du. DU! Meine starke Frau. Meine übermenschliche Damals- Frau. Als wir beide in der SCHEIß- Scheiße saßen. Von wegen dazu noch Brustkrebs und so. Der dann zum Glück nur ein größerer Knoten war und eine ’winzige’ Narbe hinterließ. Über die ich manche Nacht sanft mit meiner Zunge glitt. Über deine Möse. Und trotzdem: SCHEIßE! Weil wir tagelang Angst hatten. Ach, Wochen. Monate. Du um dein Leben. Ich um dich. Wir um uns und auch um mich. Von wegen SAUFEN und so. SCHEIß- SAUFEN! Doch du bist eine Kämpferin. Warst eine schöne Frau -, nicht nur wegen eines schönen Gesichts. Und so entschlossen. Und ich so SCHEIß- schwach, brauchte den Sprit. Hammerhart. Doch nicht jeder in unserem Umkreis weiß es. Sieht es. Liest das. Hört mir zu. Und das ist auch mehr als gut so. Denn die könnten es für unangebracht halten, wenn ich es ihnen in die Fresse kotze. Pornographisch werde. Vom SCHEIß- Ficken rede. Singe. Gröle. Und immer dieser Durst.

Ich weiß überhaupt nicht, wie du das machst; gemacht hast. Mit der Chemo- SCHEIßE und so. Neue Diagnose. Neue Operation. Wieder Bestrahlung. Nur noch Hülle. Du. Und der Rest der Welt. Dazu meine stummen Geschichten. Täglich neu ins Bier gereiert. Auf meine Narben. Die des Säufers, der kein Mensch ist. Und dann du, - eine Erscheinung, die meiner Sucht den Boden entzog. Deine ruhige Gelassenheit. Deine aufgeklärte Sicherheit. Deine Freundlichkeit zu mir, dem Monstrum. Das wehleidig deine Geschichte erzählt. Auch heute noch. Gut, niemand muss den Ausdruck SCHEIßE lesen; - mir hilft der aber. Und das gerade jetzt, wo du nicht mehr da bist - und ich deine Bilder verbrenne, um loszulassen. Zeit für magische Momente. Verstehst du das?

- ein ’staatsakt’ bedingt den staat. der erweiterte suizid eines piloten bedingt den staatsakt nicht. man könnte also meinen, die maschine der wings sei einem attentat (abschuss, sprengung o.ä.) anheim gefallen, einzig dann bedingt sich ein staatsakt -

Meyers Eifersucht in Momenten von Zeitlosigkeit. Dann, wenn ich liege, ruhe, den Kopf 5 Zentimeter höher als den Körper. Auf einer Stütze. Ohne Polsterung. Um nicht abzurutschen. Aus dem Traum zu fallen. - Wenn ich an das Leben denke. An dich und mich. Wenn ich schlafen will, aber nicht kann. - Rauche und trinke. Weil ich muss. - Wenn ich in mich reinhören möchte. Muss. An innerer Stille aber nichts kommt. Einzig Motorengedröhn. Das ich als von meinem Herzen herrührend einordne. Diese unruhigen Schläge. Das Zappeln. Das ich am Handgelenk taste. Pulse. Die rasch weniger werden. Schwächer. Leiser. Bis mein Blut flockt. Mein Denken (an dich) stockt. Damit das Leben sich endlich zuknöpfen kann. Um die Kälte fern zu halten. Dein Sibirien. Dein Misstrauen und Hass. Wo hingegen ich auf Liebe hoffte. - Wo ich Liebe erhoffte. Dich. Wo ich... Um in dir zu Hause zu sein. Endlich. Rein in die Innenwelt. Voll in die Sexualität. Draußen die Aggression. Lassen. Deine mich quälenden Quälereien. Diese unfruchtbaren Versuche. Weil ich ein anderer bin. Als du denkst. Erhofftest. Falls. Und du an Den da Wünsche hast. – Unausgesprochene..., sagst du. Also SPRICH jetzt! Mach schon! Ehe ich vollends irre werde. Radikal. Böse. Pornographisch, meinetwegen. Brutal. Oder - schade. - Ich: als ein einziges SCHADE- Sein all die Jahre! Nun sag es schon... Mach! Sei bitte - verdammt noch mal - EINMAL kompromisslos! Zeig mir deine Briefe, Notizen, Zeitungsausschnitte und Fotos von früher. Wie, – warum? Ich will sicher gehen. - Ob ich eifersüchtig bin? - Nada!


Als ich mir einst aus Stein eine Panzerfaust bog. - Es gibt Dinge, die müssen wir uns nicht vormachen. Die sind da. Sind innen. Zart. Trotzdem geht es mir dreckig. Will ich liegen, wo die Nacht am tiefsten. Schlafen. Um die letzte Schlacht zu gewinnen. Du weißt schon welche, - wo und wann. Mach also mit. Lauf mit mir. Neben mir. Geh nicht alleine. Hake mich ein. Sonst erwischen dich die Menschenfresserlein. Ja: ich hake mich ein. du hakst dich ein. er/sie/es hakt sich ein. wir haken uns ein. ihr hakt euch ein. sie/Sie haken sich ein. ich würde mich eingehakt haben. du würdest dich eingehakt haben. er/sie/es würde sich eingehakt haben. wir würden uns eingehakt haben. ihr würdet euch eingehakt haben. sie/Sie würden sich eingehakt haben: Doch wo fangen wir an. Was sollen wir tun. Ist es nicht besser mit nichts. Alles laufen zu lassen. So bleiben, wie es ist. Papiertauben falten. Bunte Ballone steigen. Fliegen. In den Himmel sehen. Wo alles Rot. Im Traum. Butterstullen werfen. Und sich aalen, aasen, abäschern, fett einen kleinen abbeißen, abjachtern – weißt schon, was ich meine. – Ach, du, ich liebe dich wie einst im Mai. Freiheit. Weißes Gold. Wut. Tust mir gut. Fast wie Gewitterregen mein Blut. Gewiss. Dass ich zwei Leben bin und was ich mag, ist
Easy Art.

Meine Anarchie paart sich ’laufend’ mit dem Autisten Asperger - und was ich bin, bin ich dadurch. Ich- Mensch- Sein verbindet mich also nicht mit dem Ruhm- und Macht- äsenden Anspruch der Artgenossen. Ich wäre sonst auch zu sehr an das heimische Klo- gebunden. So bleibt und ist mein Eingang der Ausgang: traumlos - und die Erziehung ein Schlachtfeld, - wo du mich schlachtest, wie ich dich. Und das ist gut so, - wo sollten die ganzen Emotionen auch sonst hin? Wo würde der Hass sein Ventil finden, - in Liebe - etwa?
Ja, schon... einige Jahre später wird es das mit erektiv
(Begriffe zu erektiv aus Woxikon.de: Erektion, erregt, Ersatz, Erregtheit, Erachten, ersetzen, erregt sein, ergötzen, ergattern, errichten, ersatzweise, Errichtung, ehrsüchtig, Ersatzmann, ergötzlich, ergötzend, Ersatzmittel, Ersatzstoff, erschüttern, erschüttert, erschaudern, Ersatztruppe, Ersatzpflicht, erschütternd, erachten für, ersatzpflichtig, Erschütterung, Erektionsschwäche, Ersatz schaffen, Ersatzmannschaft) gehauchter Zunge ’Ich liebe dich!’ an die Nachbarstocher sein. Dabei wollte ich fliegen lernen -, nicht bumsen bis die Haut in Fetzen hängt.

„Er ist eben ein Späteinsteiger", höre ich, „wir hielten ihn schon für schwul!" Das ist doch höchst erfischend, oder? Gut, einige ignorieren meine Frage, oder halten es für einen Vertrauensbruch meiner Eltern, sagen Pfui, mit 3 Pf. Doch ich halte an meinen Erinnerungen fest, will Pilot werden – und benötige dazu das Geld meiner Eltern. Und bei der x- Air, übrigens, darf man bis über die Wolken hinaus schwul sein. Ich aber, ich will fliegen, - schon vergessen? Und endete bei Rimbaud, als Wolkenschieber. Rebell wurde ich erst später. Killed My Father. Fly Away.
’Für dich wirst du morgen noch hier sein, aber deine Träume vielleicht nicht’ singt Cat Stevens zum Trost; ich mag den Song von Ronan Keatin gesungen lieber.

Muttis ONE. Noch am Fallschirm hängend sehe ich Wölfe. Ein Dutzend? Und neben mir Doktor Munk. Der, scheint es, bewusstlos (hängend) im Gurt umhertaumelt. Und schon mache ich mir Gedanken, wie und womit ich nach unserer Landung die Wölfe verscheuche, damit die Munk nicht fressen. Immerhin blutet der am Bein stark. Und Wölfe können so etwas auf Meilen hinweg riechen, wie die Spezies ’Weißer Hai’. Mit weichem Ei - bitte. Eine von den Arten, die in den Bergen hier nicht vorkommen. Schwarzbären vielleicht noch, - ich werde später mal dazu nachfragen. Denn nun heißt es sich zu konzentrieren, weil die Erde rasch näher kommt und an einer Säule aus Basalt oder Quarzteer, schätze ich mal, der Boss der Wölfe lehnt und raucht. Ruhe mal! Ich beobachte jede seiner Bewegungen... Denn immerhin -, es könnte echt gefährlich werden wie er durch die Hosentasche hindurch seinen Schwanz bespielt. Um sich dann, es ist kaum zu glauben, mit Olivefarbenem Sperma das Haar zu glätten. Dazu höre ich ohne es zu verstehen, wie Mutti ihm etwas zuruft. Mir egal, ich bleibe cool, - obwohl ich in atemlos machendem Tempo den Brombeerbüschen näher rausche, während Munk immer noch auf leblos macht. Der Munk, der eben noch zu mir rübernuschelte „Du! Ich habe mich verlaufen!" Ey - du! Antworte ich: Eigentlich bin ich pappsatt von solchen News. Dennoch. Man muss seine Ängste ernst nehmen. Besonders, wenn sie die eigenen sind. Dazu sehe ich Mutti lachen, urplötzlich dann husten, als hätte sie einen Anfall, eine Gräte im Hals oder sich an eine der Brombeeren verschluckt, an einem schlechten Witz, von denen sie im Bundestag laufend welche macht. Kaum zu glauben, wie sie plötzlich aus der einstudierten Fingerraute heraus mit den Armen rudert. Hin und her rennt. Sich dann an den Hals greift, - um endlich zu Boden zu stürzen. Und das genau im Augenblick unserer Landung. Als der Rauch vom immer noch brennenden Flieger ihr und uns Deckung gibt. Mutti. Munk und mir. Vor den heulenden Wölfen im Brombeer. „Was für ein Glück, was Munk...", sage ich. Doch der schweigt still. Und ich fange augenblicklich an seinen Namen zu vergessen, wie ich es im Survival Training gelernt habe. Ballast abwerfen! Alter! Nur an das eigene Überleben denken. Wie damals Möllemän. Oder Barscher. Während über mir ein Tomahawk Helicopter RC mit klirrend kaltem Blaulicht und irre grellem Sirenengeheul eine dicke Drohne schleppt, die ich für Mutti halte. Während mir das tierische Heulen der Wölfe Angst einflößt. Eiskalt die Nacht aufzieht. Vor der sogar die Brombeeren schreiend flüchten.
„Sorry", sage ich, „dass ich so spät komme!" Und versuche mich vom Hals ab zu entspannen und zu erklären, warum ich keine Blumen dabei habe, dafür aber einen umschnallbaren Pferdeschwanz am Stück. Ein fettes Unikum von Ding, in Echtleder mit Rosshaaren und silbernen Spikes daran. „Habe ich gefunden!"
„Stell das Teil zu den anderen vergessenen Regenschirmen in den Ständer", befiehlt Mutti, „das Essen ist eben fertig!"
„Willst du gar nicht wissen was auf dem Maidan los war?"
„Nach dem Essen, Junge", sagt sie, „jetzt spielen wir nicht mit Worten und Begriffen!" Von der Liebe in parkenden Straßenkreuzern.

Ich griff in die Luft und rieb mir den Morgen unter die Nase.
Gelbes Benzin, statt Aramis Air. Da saß sie schon mit wippendem Pferdeschwanz im Auto und hatte einen roten Blouson an, - sah umwerfend aus und schwafelte was von einer Benzin- Schwarzpulver- Sprengstoff- Mischung. Nicht dass ich davon high wurde, aber ihre Lippen hatten was, wenn sie ’so’ engagiert sprach. Ihr: „Sag mal, hast du auch an die französische Flugsicherung gedacht?"
„Sicher!" – Von wegen französischer Flugsicherung, die mir später, ohne echtes Eigenwissen (- etwas ähnliches wie -) ’es sei nur noch ein winziger Rest Benzin im Kanister gewesen’, sagte. Und bestätigte, das die Ausgusstülle zum Kanister passen würde. Während die vom BKA was von ’NSU, Benzinprobe, Kraftstoffzusätzen und Kettensäge’ bellten. Doch davon wusste ich vorher überhaupt nichts. Sind eben schlaue Jungs, diese Internetjunkies. So easy- Typen mit Locken am Arsch, bei denen das Leben schön ruhig und geordnet verläuft. Nur bei mir leider im Augenblick nicht. Denn inzwischen war sie nackt (ich hatte schon da ihren Namen vergessen), ihr Mandani- Seiden- Raupen- Schlüpfer und der rote Ille de Re- Blouson zerfetzt - und blinzelte, irgendwie nervös mit ihren Kirschblauen Augen (fast solche Dinger wie ich habe), - lag unter mir und ich auf ihr (lag auf mir und ich unter ihr) und beide hatten wir ihn bis zum Anschlag und dem Verlust der sieben Sinne einer im anderen drin. - Mal ehrlich: unromantischer ging es nicht, weil über Wanne- Eickel genau an dem Tag - auch noch – fett der Vollmond schien, wie ich Tage später in der Zeitung vom Fischhändler in der Müllerhalle las. Frage: Wie kommt ein Berliner Fischfritze an die Todesanzeigen der Rhein- Ruhr- Zeitung? „Schöne Scheiße", sagte auch sie. Während mich vom Parkplatz nebenan das lustlose Summen einer Kombinat- Wasch- Geschirr- Spülmaschine (saumäßig) quälte und ich in Furcht vor mehr ’hoffentlich schleudert sie nicht auch noch’ sagte.
„Bestimmt nicht", sagte sie, „der Schleudergang ist kaputt." „Prima", sagte ich (’sagte ich’ und ’sagte sie’ sind ein – altes, liebevoll eingesetzte Stilmittel von mir um das BKA zu verwirren, das bei mir ’immer’ mitliest), bürstete mir von überall her die Haare durch und ging, damit ich, wenn Doktor Munk seinen nächtlichen Kontrollgang antrat, auf meiner Zelle war. Und ich war. Denn eigentlich bin und war ich ja nie weg. Jedenfalls nicht bis hin... Zu dem Tag eben. Doch das wissen lediglich die Insider (von euch). Also: PSST! - Schnauze halten und dran bleiben, - denn es lohnt sich eventuell mit Inschallah und den Sitten fremder Gebräuche?

Dann stehe ich am Kopf vom Herd. Aus dem unmenschlich Hitze strömt. An der eisernen Spüle. Wo ich mir das rostige Blut von den Händen wasche. All die ekligen Gedanken. An Fisch. Und Fleisch. Der Augen Taten. Tag für Tag. Sehen die. Wie all die maroden Schiffe übers Meer. Fahren. Voll mit schreienden Menschen. Die von dort kommen. Die da hin. Wollen. Ohne schwimmen zu können. Ohne. Alles zu. Um haben zu können. Ihr sehnen - ich bekomme - endlos zu begehren. Um reich zu sein. Dort. Wo sie hingeführt. Zu der Schlachtung. Wo bald darauf das Blut hüfthoch steht. Wie bei den Schweinen die Seeche. Ihre Schreie. Die niemand will. Weil die verboten sind. Unrein. Wie die falsche Hand am (Arsch). Ihrer bis zum Hals verpackten Frauen. Zugenäht. Unbegehrt. Von oben bis unten. Deren Seelen. In Tüten. Daneben. Ihre verweibten Kinder. Von alten Männern. Wieder und wieder mit stinkendem Samen. Gefüllt. Durch die eben erst verheilten Ritzen. Langsam zu Tode gequält. Die schwarze Milch. In der Wüste blondem Haar. Das laufende Dreieck. Die Pracht der unprächtigen. Mit Krummschwert. Und baumelnden Schädeln in den Händen. Körpern im Sand. Blutigen Steinen im treffsicheren Wurf. Da kann man nicht wegsehen. Da bleibt man dabei. Wie sie kopflos. Sinnlos. Einfach so. Für nichts. Sterben. - Allahu Akbar!

Munk erzählte mir neulich in vertrauter Runde er sei zwar alt (Posthumus), aber reich und zufrieden. Ich sagte ich sei nicht alt und glücklich, sondern irre und alleine. Irgendwie degeneriert waren und sind wir wohl beide. Ich ab und an fett depressiv, - heulend soweit das Auge reicht. Munk dagegen bräuchte eigentlich tag- täglich psychotherapeutische Hilfe; ich kann schon förmlich seinen Krebs riechen. Prostata. Endstadium. Stelle das unter anderem daran fest, wie seine Pisse riecht. Sein pfeifend, in die Hose abgehender Stuhl. Also hat er schon Metastasen im Darm. Im Dingsda. Gehe deswegen auch nicht mehr mit ihm zusammen aufs Klo. Das ich wegen der Herausforderung Goldküste nannte. Jetzt aber nicht mehr. So neurotisch und allein. Ja, aussteigen ’wie- auch- immer’ ist meist eine gute Entscheidung. Ich belese mich dazu gerade in Oskar Roehlers ’Herkunft’. Eine Familie, drei Generationen, die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Das ich nicht lache.

Abflug. Aus dem Recorder vernimmt man die Anweisung des Piloten an den Co, hört Schritte, als der die Kabine verlässt. Der Co zieht wie befohlen die Sauerstoffmaske über. Man hört, wie die Kabinentür im Schloss knackt. Wie es zweimal piept. Lock in/out. Der Co tief atmet, - bewusstlos scheint. Man hört ihn eine Weile gleichmäßig atmen. Dann nicht mehr; es rauscht einzig im Recorder. Sekunden später ertönen hohe und tiefe Töne in Reihe. Die Experten sagen, der Autopilot befiehlt die Maschine in den Sinkflug. Fazit: Eine fremde Macht hat die Steuerung des Flugzeugs übernommen.

Keine 20 Meilen vor Marseille dümpelt ’Mona’, eine perlweiße Yacht Marke Jems- Leopard, 26 Meter lang, vier Kabinen, 23 Knoten schnell, in einem glatt gebügelten Meer. Die Eigner von diesem Luxus, Yasar und Youssef liegen auf dem Vorschiff in Teakstühlen in der Sonne. Unter Deck halten sich ihre Frauen und Kinder auf und beten. Durch die halb offene Luke hört man das Gemurmel von insgesamt sieben Personen. Yasar kannte jede einzelne Stimme; wehe jemand betet nicht. Am Heck der Yacht hocken 3 blonde Mädchen um die 14 Jahre alt im Bikini neben einer Boden- Luft- Rakete vom Typ S 300P unter einer Art Segel im Schatten. Die Mädchen, bis vor Stunden noch Jungfrauen, sind Gespielinnen von Yasar und Youssef. Die im Moment nicht an ihnen spielen dürfen, sondern mit um die Beine verschränkten Armen das Maul zu halten haben, wie Yasar ihnen befahl. Der zur Bestätigung seiner ernsthaften Absicht sie umzubringen und an die Fische zu verfüttern, aus dem AK47 eine Salve in die Luft feuerte.
„Yasar", lacht Youssef, „easy Baby, es ist doch nur ein S

ß


„das ist doch Kinderkacke!"
„Du bist doch nur sauer, weil du bei 9/11 nicht dabei warst."
„Wir waren für den Job top ausgebildet!"
„Stimmt, deutsche Schule, da wäre nichts schief gegangen..."
„Geht es jetzt auch nicht, versprochen?"
„Klar!"
„Und was machst du als nächstes?"
„In ein paar Sekunden werden die 3 Mirage neben der Maschine sein. Mal sehen, wie die sich verhalten. - Setz schon mal die Kopfhörer auf."


Wer gut f... will muss auch B sagen. Dabei zeigt sich das Irre am Stück. Der reine Wahnsinn. Die gequälten Seelen (versteckt) in knappen Dialogen. Wie Opfer und Täter gemeinsam im alltäglichen Dreck liegen.
- „Ich habe in den letzten Jahren versucht die Thesen der Philosophen zu verstehen, deren Werke ich habhaft werden konnte. Dann lernte ich Sie kennen und dachte ’Meine Güte was für ein Idiot’. Und es wurde bei weitem schlimmer, als ich Sie auch noch ein zweites Mal treffen musste." -
Auch stellt sich heraus, dass es alle wissen. - Der Luftraum hätte längst gesperrt sein müssen. - Während in der Blöd- Zeitung über den Seitensprung eines Fußballtrainers geschwafelt wird. Schweigt Berlin. - Fliegt meine Depression über den Tod der Tatsachen hinaus. Erreicht eine neue Qualität. Muss ich - ohne es zu wollen - meine Trauer reflektieren. - Stehe wartend im Sicherheitsraum. Schreibe über meine Schmerzen. Über die Nacht in deinem Blut- Herzen. Dass du bei mir bleiben wolltest. Vom Geräusch deines Sterbens bei Null Grad Seele. Über das Spektakel einer coolen Welt im Augenblick von Suizid. Wenn die Nadel in die Vene fährt. Deine sterile Lache mich quält. Sirenen in der Luft verwehen. Und wie die Antithese vom ewigen Leben geht. Dass Liebe alle Wunden eilt. Für kein Geld der Welt ein Tag sich weiter dreht. Nein. Es ist jetzt so weit. Du kommst zu spät. Die kalten Wasser warten. So still schon. Ach, was bin ich froh, dabei zu sein. Fliegen. Schwimmen. Gehen. Fahren. Ewig Morgenrot. - Ein unverantwortlicher Fehler. Das. Steht im letzten Funkspruch. Fordert die lückenlose Aufklärung. Und will die richtigen Schlüsse über mich ziehen.
- „Stimmt! Man sollte stets bemüht sein sich auf Augenhöhe zu begegnen. Mir ist es allerdings bisher nicht gelungen, mich SO tief zu bücken." -
Und wieder der zynische Blick von diesem Scheißer - und mit ihm sein Vorwurf, bezogen auf meine fragmentarische Sprache. Sorry, Idiot, hast eben nichts verstanden von wegen ’you are my’ Rangordnung und so. Respekt, Alter.

Die Stimme ist eins. Der Tonfall. Die Farben der Bilder in deinem Kopf. Der Film. In dem du Ausdruck bist. Individuum. Die Zelle. Das Blog. Der Blog. Im Block. Für was du auch stehst. Schreib es auf. Male. Zeige Bilder. Noten. Mach Musik. Laut und deutlich. Trompete deine Meinung. Heul deine Befindlichkeiten. Sei in dir willkommen. Auch wenn du immer wieder abstürzt. 2 Mal wöchentlich. Mindestens. Und mit erstaunlichen Ergebnissen. Warum also lange den Kopf zerbrechen? Mach einfach! Lebe ohne zu fordern. Multimedial oder so. Kotz dich über deine pseudo- privaten Situationen aus. Erzähl mir was über die guten alten Zeiten. Von den Weibern in der Kommune... Ey, warst du nicht der mit dem Sack bis an die Knie? Ich meine das Presse- Foto. Wo ihr alle nackt an der Wand steht und euren Arsch zeigt. Und du leicht gebückt, als hätte dir gerade jemand die Hintertür zerledert. Bist du das nicht? Doch? Respekt Digga! Hast es ja weit gebracht. Ne. Echt. Alter. Schöner Blog. Top Fotos. Die mit den Kuhtitten in dem schwarzen Kleinwagen gefällt mir am besten. What’s her fucking name? Was – deine Frau? Knallst die 3 Mal die Woche ungebremst von hinten? Super, Alter, - und bei Rot über die Straße auch noch? Yes! Ich liebe so Leute. Einmal Arschloch - immer Arschloch. No Future, Baby. Voll geil. Wollen wir uns mal treffen – und wenn ja, bring deine Alte mit! Was? Ach Digga –, wir bekommen mit der schon was gebacken. Denk an früher. An die geile Moni. Schon lange tot... Ist ja voll schrecklich. Aids? Und du? Na prima, dieses
Glück und die selbstquälerischen Momente.

Dass alles gegen meinen Willen geschieht, ist mir bekannt. Dass es heute geschieht, ist mir bekannt. Das alles morgen wieder geschieht, was heute geschah - das auch. Auch das gestern heute ist. Und das Jetzt Vergangenheit. Das weiß ich, das kann jeder wissen. Auch das die vergangene Zeit Zukunft ist. Das kann sich jeder an den Fingern abzählen. Und das, wenn es bei dem und jenem nicht stimmt, es an den Fingern liegt. Dem ungeachtet halten mich viele Leute für einen Spinner. Ich nicht. Schließlich renne ich mir schon mit Erfolg seit Jahren nach, um etwas zu ändern. Sagt Doktor Munk. Und es beginnt immer wieder von vorn. Alles. Und das ist mir Beweis genug. Und das die Ampel an der Ecke Paul- Stern- Platz immer Rot ist, wenn ich dort über die Straße will. Dabei hat das Teil genauso viel Platz für Grün. Und auch für Gelb. ’Echt mal, Doktor Munk, die neuen Medikamente machen mich völlig irre im Kopf. Ich fordere sie deswegen auf, mir eine Waffe zur Verfügung zu stellen. Auf irgendeine Art muss ich mich schließlich gegen meine Dämonen zur Wehr setzen können. Notieren Sie also bitte meinen Antrag auf Waffenbesitz zu meinen Gunsten’.

Soja gefällt mir außerordentlich gut. Ich lerne sie an der Ecke Paul- Stern bei Rot kennen. Knallrotes Rot. Obwohl hier lediglich zur Mittagszeit und dann kurz danach noch mal - um die Essenskübel wieder abzuholen - Verkehr herrscht.
„Hier ist immer Rot!" Sagt sie.
„Ja", sage ich, „das liegt an den neuen Medikamenten."
„Bist du sicher?"
„Bestimmt!"
„Kann ich nicht beurteilen," sagt sie, „ich bin erst seit einer Woche hier."
„Ach ja, stimmt ja", sage ich, „ich habe dich Monate nicht gesehen."
„Drehtüreffekt", sagt sie, „in ein Ohr rein, durchs andere wieder raus. Dazu immer aufs neue dieses Rot!"
„Und dass ich der Ampel heute nichts dazu sage, scheint die Sache noch zu verschärfen", sage ich, „hast du gesehen wie sie eben über Gelb zu Grün und gleich wieder zu Rot gesprungen ist?"
„Nein", sagt sie, „wie ich dir schon sagte, ich bin noch nicht so lange hier!" Und irgendwie wirkt sie ab da angepisst, - ich weiß auch nicht warum.
„Und sag nicht immer SOJA zu mir: Mein Name lautet SONJA, verstanden?" Ist sie sauer.
„Klar doch, Schwester... Lass uns zur Versöhnung einen Döner essen gehen", grinse ich. Ab dann sage ich aber nichts mehr, weil sie mich mit einem Kunstgriff am Ohr packt, es umdreht und mich damit brutal zu Boden zwingt und mich fragt, ob sie mir voll die Löffel abreißen solle, - oder ob ich ab nun den nötigen Respekt für sie zeigen würde?

Nur noch Gesindel in der Klapse, denke ich. Und dass ich mir die Waffe schnellstes selber besorgen müsse. Meine Güte Digga - was könnte ich damit für Ordnung sorgen. Muss mich hier und jetzt aber devot entschuldigen, einen Bückling machen und Sonjas Aufforderung, „mich vom Platz zu ficken" auch ’sofort’ nachkommen. Scheiße!

Wieder in meiner Hütte schätze ich Sonja in Selbst- Diagnose auf ’Depression und Totgeburt’. Und danke all meinen Helferlein für die Weitsicht. Krame mir zudem die Begegnungen mit Kriegsverbrechern, Vergewaltigern, Mördern und Kinderschändern hervor. Ich, Schutzmann und Krokodil. Und danke Munk für die neu verschriebenen Medikamente. Sonst wäre das Kind wieder voll in den Brunnen gefallen, wie meine Mutter zu sagen pflegte. Doch eine Stunde später ist der Unterschied zu den anderen Medis in mir nicht mehr so groß. Und Respekt? Respekt kann man den Verstorbenen erweisen, bei noch Lebenden gilt sie (eventuell) einer bestimmten Leistung -, Arthur Schopenhauer, ’Aphorismen zur Lebensweisheit’. Auch das wird Sonja noch lernen müssen. Wie die Geschichte von Samson und Delilah. Oder die von Susanna im Bade. Die nach mir die bekanntesten Irren hier sind. All dies alt- klugen- Kind- Kinder, - all diese grüne Fick- Scheiße.

Es hat den bohrenden Blick. – Und. Er. Hatte den schon als Baby. Einen Blick. Der wegen seiner unbarmherzigen Bläue die Leute am Rande seines Kinderwagens zum Schreien brachte. Und. Wo dann ab und an auch mal ein voll blöder Du- Du- Zeige- Finger draufging, sollte sich eine neu- gierige Matrone zu weit vorgewagt haben. - Aber heute. Heute - hat er eine andere Aufgabe als die, - diese feisten Finger von fetten Tanten die nach Brillis- Juchten und Viel- Liebchen- Scheiße stinken, stanken abzubeißen. Eine weit wichtigere. Eine. Ganz besondere. Auch. Deshalb sieht er nach vorne - und hält das Handbuch ’Wie helfe ich Idiot mir selber’ auf den Knien. Schließlich. Schließlich sieht er den längst erwarteten Air- Bus aus den Wolken sinken - und drückt ohne zu zögern ab. In Time. Bumm. Bumm, Boris. Und. Gerade noch rechtzeitig. Denn bis zum AKW sind es (unter Freunden) keine 120 Meilen mehr. Und. Und er trifft. Weil er ein ’gutes’ Auge hat. Und. Und die Technik ihm zudem auch ein ’schlechtes’ Auge verzeihen würde. Und. Der Air- Bus, der sich noch Millisekunden cirka 1 Meile seitlich von ihm befindet, wie berechnet kurz vor den Felsen des Massivs explodiert und in kleinste Teile zersplittert. Faserfertig scheint. Auch die Menschen darin zerfetzt - der Druck der Explosion zur Unkenntlichkeit. Und. Seine Maschine – die wackelt daraufhin wie von selber ’happy day’ mit den Flügeln und - tut zusätzlich einen Bocksprung hoch, - runter, - seitlich. Was? Wohl der Druckwelle der Explosion geschuldet, denkt er. Klappt das Idioten- Handbuch der Selbsthilfe zu, zieht am Steuerknüppel und. Und wendet die Mirage Richtung Marseille - Air- Port. Sekunden später meldet er per Funk Vollzug. Fini! Nur wem? Und. Was er nicht sieht – es hätte ihn auch nicht weiter interessiert, weil es nicht zu seinem Auftrag gehört und somit auch nicht bezahlt wird – ist, das in sagenhaft letzter Sekunde (vor der Explosion, hörst du?) eine Person aus dem Cockpit- Seiten- Fenster (der Maschine) springt. Und. Auch versäumt er zu sehen, wie sich nach kurzem Fall (jener Person) ein rosa Lenkfallschirm öffnet und der Springer, der jetzt eine Art Flieger ist, Kurs auf das AKW Fessenheim nimmt. Und. Die Frage: Wie hält sich ein Streifenhörnchen in der Luft fit?

Mitten im Flug fallen die Turbinen aus. Kann er durch das Luk (auch Luke!) Haarrisse sehen. Die sind so fein (doch er kann die sehen!). Entsorgt er eine defekte Batterie mit einem gewaltigen Fußtritt. Der Not gehorchend. Worauf es zum Stromausfall kommt. Komplett! Zu Softwareproblemen. Und die Toiletten überlaufen. Obwohl da keiner hockt. Hockte. Schiss. Pisste. Seine Hände wusch. Und. Das Flugzeug den Kontakt zum Piloten verliert. Verlor. Und schon die ersten Warnrufe ertönten. Doch wer hat den Fehler entdeckt. Entdeckte den? Was genau ist denn überhaupt kaputt? Was. Oder steckte die Konkurrenz dahinter? Ein so genannter Bug? Der, die, das diese vier Generatoren überhitzen. Was? Die schon im Schutzmodus laufen... Und. Und trotzdem. Jetzt noch. Und. Der Software- Anzeiger rotiert wie irre. Pannen- Flieger. Jaulen sie. Und wieder das Worst- Case- Szenario. Dem das Entertainment- System zum Opfer fällt. Kein Up- Date mehr möglich, rauscht es aus dem Kopfhörer. Beat- Spoty. Dafür wird ohne Not die Beinfreiheit vergrößert. Nicht das erste Problem. 40 Maschinen sind betroffen. Doch von ihm keine Reaktion zum Thema. Ob er nicht eingeloggt ist, was? Weil es ja auch fast täglich passiert, dass ein normales Flugzeug abstürzt. Schon allein dieses Statement gefällt 7.6000 Facebook- Usern. Und es werden jede Sekunde mehr. Dagegen fällt der Faden ’Fick den Staat’ locker auf Platz 3 zurück; klicken sowie nur Bacheloren drauf. Und deren Zeit ist um! Von wegen: Auch das könnte Sie interessieren... No way. Nada. Da bastele ich mir lieber selber meinen Krebs- Tod. All das denkt er, während er im sanften Gleitflug auf das AKW zugondelt. Läuft im Android- High- End- In- Ear- Kopfhörer It’s my Way. Als. Was weiß ich... Diese sexistische Fick- Scheiße. Also. Mann, - mach mich nicht an, Alter! Commons- Category – Notiz.

Ich male einen schwarzen Ring um Agent Orange damit man sehen kann. Rote Stecknadelköpfe markieren die letzten Menschen. Ein Pfeil mit dem Hinweis ’Bitte hier entlang!’ Auf einem Schild. Die Öffnungszeiten der Pathologie. Wozu einer über ’M’ sagt: Die Öffnungszeiten sind im Internet zu finden. Das Telefon nimmt allerdings keiner ab. Entweder sind die Typen vollkommen bekifft, oder spätgeschädigt vom gleichnamigen Herbizid der Bude. Erinnert mich ein wenig an Lou Reed und seinen Bekannten William S. B. (Malediven Lunch GmbH und Co KG.). Call me: 06021/218xxx. Dann folgt eine Begriffserklärung, - die ich nicht verstehe. Nicht verstehen muss. Einzig das Wort SODOM sticht hervor. Heraus. Kommt Steamhammers/SPV-O. Ein Mix aus Meisterstück und zusammen gekauter Seveso- Scheiße. Womit ich nicht den Trash von ’Ausgebombt’ oder das heiß gegossene Metall ’Remember’ meine, Bro. Und das knapp über 40 Jahre später. Ranch Hand, mit Kiefer- Lippen- Gaumen- Spalte. Immer noch Krieg ohne Ende. Dioxin, wo du hinkommst. Angst. Entstellte Menschen. Tiere. Filme davon. Berichte. Bücher darüber, Fotos, Ausstellungen, Proteste. Good- Morning- Vietnam- ÜBERALL! Und was die Menschheit noch so tötet. Du musst die Geschichte der Jahre 1961 – 1971 nur umpflügen. Etwas davor und alles danach -, so u come to Big- Daddy. AND LIVING IN DARKNESS. Fuck u Courtesy of Monsanto, - großflächig. - Ist Den Haag eigentlich noch aktiv? Egal, ich hoffe euch krampft sich auch ohne der Sack. Ich – Autodidakt/The Dark Side Of The Moon.

Das ich vom Staat nichts erwarte ist bekannt, - weil ich von niemandem etwas erwarte; denn in mir drin ist alles tot. Die Hoffnungen. Die Erwartungen. Die Nacht samt Tag. Auch die paar Scheine in meiner Brieftasche waren tot. Ich habe die deswegen neulich weggeworfen. Irgendein Idiot hat es gesehen, die Luschen aufgesammelt und sich gefreut wie blöde. Was für eine irre Welt. Bald muss nämliche jedermann Zinsen bezahlen, wenn er solchen Schrott besitzt. Was? - Natürlich auch auf Bargeld! Dafür stehen doch schon Automaten an jeder Straßenecke; wer da was rein steckt, bekommt noch eine knackige Backpfeife dazu.
„Sehen Sie", sagt Munk, „das ist der Preis für billiges Erdöl!"
„Was soll ich mit Erdöl?" Frage ich den Spast. „Kann ich das Zeug essen – oder Sie etwa?"
„Stellen Sie sich nicht dümmer..." als Sie sind, wollte er wohl sagen. Mir kommt aber schon allein durch die Transparenz seiner Aussage genug Galle hoch! Denn danach kommt (immer) Fahnenschwenken und Gaumensegel kitzeln. Er nennt es SOLIDÄRITÄT mit...! Als ob DAS neu wäre, du Arsch, - würde ich ihm am liebsten ... doch so... virtuelle Realität und aus die Maus. Säumige Mieter wie Munk lutschen bei mir sowie so am Stein. - Doch dann kommt er mir wieder mit ’The War of the Worlds’. Und ich muss zugeben, das sich auch mein Sehnen darin begründet. Andererseits sage ich auch zum Killer- Erdbeben- ’Andreasspalte’ uneingeschränkt JA, - Baby - mach doch endlich! Denn Death Valley ’überall’ ist mein Traum. Wenn Stille die Welt ausmacht. - Erst eine riesige Explosion. Vorausgesagt ist die ja, - all diese Blitze, Feuer und giftigen Wolken. Dann haushohe Wasser überall. Wer kann, flüchtet über den Mond zum Mars. Dann die Erkenntnis, der Schock. Nichts geht mehr. Der schriller werdende Wahn im Angesicht des Todes. Eine Art Massenhysterie. Jeder frisst jeden und dann Gott. Dazu eine letzte riesige Flutwelle, die das Land überrollt. Dann nichts mehr. Feierabend. Na, wie wär’s? Der Arsch ist eine prima Zielscheibe.

Für das Organisatorische hat Doktor Munk die Legende Tom Hagen anwerben können. Es ist zwar zwischen Vito Corleone und dem Jetzt irre viel Zeit vergangen und Hagen wirkt klapprig, trotzdem ist er im Kopf immer noch ein Ass auf drei Beinen, hat Ideen und Gefühle.

„Let’s run, Baby!" Lautet sein Schlachtruf. Und warum auch nicht. - Doch längst nicht alle denken so. Bruno, zum Beispiel, läuft ihm nach, wo er ihn trifft und brüllt „Fick dich ja weg, du blöde Sau!"
„Bingo!" Ruft Hagen, „du wirst der Erste sein!"
„Und du dich ins Knie!" Heult Bruno. - Und wieder darf es gerne ein bisschen mehr sein, als säßen wir beim Schlachter im Ramschverkauf kurz vor Feierabend. Dabei handelt es sich ’nur’ um das verlorene Paradies der Jugend. Einen Augenblick hinter dem Lenkrad des legendären Flügel- Mercedes sitzen - den Hagen fährt, auf den Bruno neidisch ist. Der WIRKLICH nur EINMAL drin sitzen und die Tür auf- und zuklappen möchte. Ein existenzieller Wunsch also. Und ein unbedingtes ’must have’ von Bruno. Der im sonstigen Wollen und Wünschen ein David ist, dem aber heute kein Goliath zu mächtig scheint; denn dieses ’WEHR DICH, WENN ES NICHT ANDERS GEHT’ hat man ihm schon in die Wiege gelegt. Wenn also ein solches NEIN kommt, wie jetzt, können Dinge jenseits jeglicher Vorstellungskraft geschehen; oder ein Traum zerbricht einfach so. - Wie nun der von Bruno. Der ein Teppichmesser nimmt und sich die Ader im Arm mit einem Schnitt vom Handgelenk bis zur Armbeuge öffnet. Und es läuft nicht wenig Blut. Nein - nicht wenig! Man könnte die Menge, die in einem Menschen normalerweise fließt glatt verdoppeln und Wikipedia damit korrigieren. Aber deswegen ist Bruno ja auch hier. Bei uns, - in der Klapse. - Zwei Herzen, zwei Nieren, eine übergroße Leber und Milz - und Blut bis zum Abwinken. Und das alles wächst wie auf Bestellung nach. Ja, es treibt das Brot uns nicht von alleine, googelt Munk. Und darum päppelt er Bruno auch rasch wieder auf, - denn der Empfänger wartet, - ein milliardenschwerer Araber. Eine Niere wird gebraucht! Husch – Husch. Propofol in die Ader. Und schon liegt er auf dem Tisch. Bruno, das ’kastrierte’ Hausschwein mit 30 Zentimeter Rübe zwischen den mageren Beinen, dem im 100- Tage- Takt zusätzlich die Hoden entnommen werden. Stückweise sein Penis. Wer will noch mal, wer hat noch nicht? In Asien steigen die Gebote gerade in schwindelnde Höhen. Oskar Wilde schrieb in etwa: 'Egoismus besteht nicht darin, dass man sein Leben nach seinen Wünschen lebt, sondern darin, dass man von anderen verlangt, dass sie so leben, wie man es wünscht.’ Und genauso soll es mit dem Sein auch sein. Doch es ist nicht so. Kaum einer liebt seinen Körper echt. Hat Achtung. Nimmt Rücksicht. Ist ja auch nicht nötig. Es gibt schließlich für Menschen mit Geld Leute wie Bruno. Und für wenig den 3-D Drucker. Doch das alles ist ja längst keine ’männliche’ Einbahnstraße. Frauen haben es schließlich erfunden, - die schlagen sich mit Botox- Stirnen, -Wangen, -Lippen, -Hals, -Busen, -Bauch, -Beinen und -Po seit Jahren bestens durch.
‘The look, the lips, the tits, the taste
The hair, the eyes, the skin, the waist
You see what I can do on this microphone
So this what I'm gonna do to you at home
Get goin' with the mastercard’ Doch Operateure wie Doktor Munk ficht das nicht an, die stehen einzig für Freiheit und Kunst. Sie fühlen sich als die, die all diese verzweifelten Außenseiter wieder fest in die Gesellschaft kitten. Na dann. Champagner und Narrhallahmarsch auf der 35 Meter Yacht in Cannes, - wenn ich mal bitten darf; Agent Provocateur.

Schon wieder schmieren sie was von ’Brisanz’ in ihren Käseblättern, und dass er den Sinkflug schon auf dem Hinflug heimlich geübt habe. Beweise dazu liefern die Aussagen der Material- Kurven in der Blackbox. - Darüber kann ich echt lachen, denn wer weiß es besser als ich!? Und du doch auch. Dass man nämlich ein Flugzeug vom Boden aus steuern kann wie ein männliches ’Kind’ die Drohne in seiner Hose. Dass das Leben ein Spielplatz ist. Ein Vergnügungspark für kleine und große Robots. Diese vollautomatischen, seelenlosen Maschinen, die sich Sklaven zur Unterhaltung züchten. - Im Augenblick entvölkern Maschinen Afrika. Übervölkern Euroland mit Negern. Ein paar kriegerische Handlungen reichen. Ein paar vergewaltigte Frauen, einige abgeschnittene Köpfe und schlimm aussehende Pickel am Arsch – und die Menschen rennen Richtung Mittelmeer um ihr Leben. Dabei sind das alles Tricks zur Unterhaltung, - dies und das, für den und jenen da. Und locker an jedem mittelmäßigen PC zu gambeln.

Die Zockbereiche sind in grobe Sektoren aufgeteilt. Gut und Böse. Doch sollte es nicht richtig knallen, werden die (zumindest ein Teil davon) fakultativ geschlossen. Es ist aber so, dass die Verweildauer in der Anstalt Deutschland gerade ansteigt. Munk meint, dass es an der günstigen Sozialprognose liegen würde. An steigenden Steuereinnahmen. Am M- Dax. Du weißt schon: BÖRSE! Vielleicht aber auch an dem suchttherapeutischen Schwerpunkt ’Gutmenschentum’ insgesamt. Egal. Munk lässt das offen, - hat aber schon einiges in die Zukunft investiert. Die Rede ist von Kohle satt für bis zu fünf Interimsbauten, - in denen die Aufnahmeabteilung der Klinik und drei Stationen mit mittelbaren Integrationsschwerpunkten untergebracht werden - sollen. Zum Beispiel eine rückführende Sprachschule für schon gut deutsch sprechende Afrikaans. Eine männliche Mutter- Gender- Kind- Vater- Krabbel- Gruppe mit schwulem Einschlag. Eine Reformküche für Crackkocher. Eine für Koks. Eine zum Spritzen auskochen. Dazu – dezentral - ein kostengünstiger Puff lediger jugendlicher Syphillisten und Aidsabhängiger Mütter ab 12. Stimmt schon, sagt Munk, die heutigen Ansprüche verlangen es so und er weist ausdrücklich darauf hin, dass die Aufsichtskommission es solchermaßen begrüßen würde. Punkt. - Doch dann kommt mir der Wunderknabe mit dem Totschlagargument Shakespeare, Heil Hamlet, der ihm zeit seines Lebens Idol sein wird. Mit dem er auf den Schulbühnen ’Sein oder Nichtsein’ und so... und ob ich mir den Stream von 1942 nicht online in seinem Heimkino ansehen wolle. Denn Männerliteratur, stellt er unter Tränen fest, sei eben sein Refugium, sein treuer Begleiter. Da könne er fett weinen. Vor allem, wenn das Ensemble des Mercury Theatre spielen würde. Meine Güte... etwa, weil dort ein Schwarzer die Rolle des Adolf spielt? Ach was, freut er sich über die schöne neue Welt, der White- Nigga ist ein Fall für meine Psychiatrie Marke Hollywood klassisch- modern. Und recht hat er. Ich weiß es. Denn sie kommen inzwischen zu Tausend pro Fuhre, - wer würde sich darüber nicht den Arsch abfreuen. Hinweis, Be Or Not To Be, - oder: Melde den Fehler, oder halte auf ewig dein Maul! Wenn du aber richtig liegst, gewinnst du eine kostenlose Flasche Urlaub zu zweit auf dem Full Movie Tablet. Still kill me, Rassist.

Ich, von einem Nazi- Vater gezeugt, der einen Nazi- Vater hatte, bin (also) ein Nazi! Und? Was soll ich dagegen unternehmen? ---> *NICHTS*! Außer ich schreibe, aus Erfahrung: "Erst wenn dir einer der neu- deutschen Facharbeiter vor Wut in den Schrank gepisst und ins Bett geschissen hat, weil bei dir nichts zu holen ist, wirst auch du für das nächste Mal zumindest dein Gebiss mit der goldenen Zahnplombe auf dem Nachttisch liegen lassen. Schließlich ist ohne Erfolg nichts. Nicht mal ein lapidarer Wohnungseinbruch."

Das Schlechteste im Tier bleibt der Mensch. Doch in diesen Dingen will ich nicht wühlen. Ich habe mit mir genug zu tun. Das mein Großvater ein Nazi war. Das mein Vater Nazi war. Das ich Rassist bin. Ein Anhänger des NSU vielleicht; immerhin fuhr ich einst eine Quickly. Bin eventuell ein Freund von Bea. Von deren Möse. Womöglich. Die mit (18) Handgranaten gefüllt scheint, - woher der Wind weht. Dazu mit deutschem Gruß. (88). Hand an der Mütze. Hacken knallen. Ja. Auch in diesen Sachen bin ich Autodidakt. Spielt sich die alte Geschichte neu vor ausverkauften Rängen wieder. Agiert ein Mensch mit hohem Scheitel. Krauser Stirn. Abgrundtief liegenden Augen. Kleinen Ohren. Sogar sein Oberlippenbart steht erneut über vielen Männer- Mündern. Beispielhaft auch der vorschnellende Arm. Rechts. Halbhoch über Schulter. 88. Alles im Beginn des neu- deutschen Lichts. Gott bewahre mich! Der ich daraufhin Hamsterkäufe bei ALDI tätige, bis Hamster aus sind, weil die dem deutschen Faschismus wohl gesonnen scheinen. Ob klassisch oder modern. Die Flamme lodert schon. Die Fahne hoch. Und unter der, in Realitätsentfremdung, die Gefangenen vom neuen Glauben. Menschen im Prinzip Monopoly- Plastik. Teile vom Puzzeln. Traumschloss Xanadu auf Platte. Doch Munk sage ich dazu nicht welche Einsamkeit mich leitet, - denke ich daran. Wie mich 1.000 Peitschenhiebe quälen. Das Requiem für eine Hure. Sei es meine innerste. Mit der ich das Leben aufarbeite. Um die Hölle im inneren Frieden zu finden. Doch dann der Schlag in mir, als Munk mir gedanklich mit der Bemerkung ins Wort fällt, alles an Plagiaten schon gelesen zu haben. Ja und, sage ich, weshalb sitzen wir hier dann in der ersten Reihe? Keine Ahnung, sagt der und lutscht an der verkehrten Seite seines Schreibstifts - und sieht 2 Minuten später aus wie schwer herzkrank. Blau mit Stich. Und dunklen Schatten unter den Augen. Man sollte ihn krepieren lassen, denke ich. Jedenfalls werde ich ihn nicht mit Kuss reanimieren, sollte er jemals tot umfallen. Soweit kommt es noch, empört der sich, das lassen Sie mal gefälligst. Und ich ärgere mich, die Tatsache vergessen zu haben, dass er gelegentlich Gedanken lesen kann. Ohne wäre er nicht, was er ist. Und ich erst. Illusionswelt in einer Milch trüben Glaskugel. Mann! - Sag jetzt nichts mehr. Nicht, wie Hass entsteht.

5 nach Zwölf lag ich tot im Zwinger. Korrektur - ’liege ich wie tot im Zwinger’! Es hätte auch kurz nach Drei sein können. Mir Banane. Jedenfalls ist die schöne Hose hin. Eingepisst. Oder so.
„Ist nur Kotze", beruhigt Munk, „Sie waren so übervoll!"
„Womit?"
„Mit Emotionen! Wissen Sie das nicht mehr?"
„Würde ich sonst fragen?"
Und dann kommt mir der Kretin mit neuen und alten Kriegen. Dass ich ihm an die Gurgel getreten habe. Dabei schreibe ich einen Entwicklungsroman. Umbringen wollte ich ihn also keinesfalls. Der Rest war Notwehr. Ungereut zwar. Und doch:
„Sorry, Munk!" Kann ich mir eben noch so abquetschen. Dann verfliegt sich der Smiley auch schon; - bin eben mit Leidenschaft Autist. Wenn es ginge. Und Munk lacht (gequält – haben Sie schon mal gesehen wie Lachen gequält geht? – Ich nicht! - Sieht aber Scheiße aus) und denkt, ich will ihn bespaßen. Doch nichts. Ich züchte ihm lediglich meinen Hass in die Visage. Aber nicht nur darum suche ich nach dem schwarzen Tuch - und verhänge, als ich es habe, den Spiegel wieder.
„Sie haben recht", sagt er, „es war zu früh!"
„Das sagen Sie jetzt", antworte ich stocksauer, „jetzt ist die Chance verpasst. Einen zweiten Anflug auf das AKW wird es nicht mehr geben. Und eine solch schöne Bombe auch nicht!"
„Und wenn wir den BND bitten einen Kontakt zur CIA herzustellen?"
„Sie sind ein Spinner, Munk, lesen Sie keine Zeitung?"
„Sie meinen, weil das NSA Ferkel abgehört wird?"
„Nein! - Weil alle abgehört werden. Genau wie wir beide jetzt!"
„Sie meinen das rote Licht?"
„Klar, und - hat Ihnen die Vorschau gefallen?"
Doch dann knallt es. Das Licht, in Wahrheit war es grün und nicht rot, erlischt. Munk liegt stöhnend im Sekunden- Koma der vierten Dimension.
„Mann... Stehen Sie auf Munk - und zeigen mir pronto, wo die Glühbirnen aufbewahrt werden!"
„Sie sind ein Scherzkeks – wir haben längst keine Hunderter mehr, das war die Letzte!"
„Das ist jetzt aber mehr als blöd..."
„Sagen Sie das mal lieber der EU!"
„Mache ich. Sie müssen mich nur von der Acht abschließen."
„Sonst?"
„Werde ich Sie bei Facebook dissen."
„Was ... bitte?"
„Erst Zürich, dann Madrid, dann Paris!"
„Ist ein Aspekte- Beitrag im ZDF, ich weiß."
„Kommen Sie mir nicht mit Crowdfunding und der Freiheit der Kunst. Das Thema ist für mich längst durch!"
„Welcome real Angst- Germany!"

Psychiatrie- Gegen- Bild
Deine Liebe habe ich aufgesogen
Meine Seelenlähmung
Eine Kopie hinter den Augen abgespeichert
Geparkt im späten Schrei noch schlafender Überraschungen
Die längst aus der Mechanik des Allerlei herausgelöst
Warten
Um dir in neun Perioden Leben unter der Hand wegzusterben
Wenn du also willst
Ich bin allen ernstes der Mühen Wahnsinn wert
Und anders im Ton

Wenn ich höre dass einer mutig und gefasst in den Tod gegangen ist, wird mir übel. Die Glasglocke ist ein anderes Kapitel. Danach ist man fertig mit der Welt. Mir ging es nach dem lesen jedenfalls so. Kinderbuch ist anders. Schleichende Depressionen und so. Suizidversuch. Klapse. Ursache mit Wirkung. Ich versuche es dennoch. Schreibe den verdammten Brief. Kühl. Distanziert. So erzähle ich mir meine Geschichte über dich. Ich... In der Wahl als Nichtwahl. Über Emotionen hinter der Fassade. Wie ich als Kind Angst vor dem Gang in den Keller hatte. Einem unheimlichen Ort, wo einem, beim Tür öffnen heute noch der erste muffige Luftzug die Haare aufstellt. Später erledigten das die Elektroschockbehandlungen der Klapse. Doch da war der Täter in mir längst tot. Das Haus der Sünde niedergebrannt. Die Zeit der Jugend unwiederbringlich verloren; die mir zum Wahnsinn geworden ist - chronisch, wie die Verzweifelung am Leben insgesamt. Ich fragte ihn deswegen ob es Zufall sei, dass man bestimmte Dinge inklusive Namen so schnell nicht vergisst, andere ja. Darauf wollte er mir was von Motivation, Nicht- Leben, Verkehrt- Leben und warum es nicht pünktlich am 1. Mai des Jahres Maikäfer gibt, erklären. Okay, nichts gegen Blasen. Aber musste das jetzt sein?
Die Lüge ist auch nur ein Wort ohne Sinn und Verstand:
’Geronimo's cadillac is tossin' oh in your head
It's tossin' and turnin' it's burnin' and makes you mad’
- Dieter Bohlen -

Geronimos Kopf in einen Leinensack zu stecken ist keine Zauberei. Den Leinensack mit dem Kopf darin über dem Hindukusch- Gebirge aus einem Helikopter zu werfen auch nicht. Blöd ist, die 3 Löcher im Kopf zu erklären. Und wo der Rest des Menschen ist. Wenn du darüber lügst, haben sie dich eines Tages satt am Arsch. Denn es gibt immer ein paar pfiffige Jungs, die sich über Löcher in einem Kopf der in einem Leinensack steckt wundern. Sei es in der Nähe von Jalalabad ... und der Kopf würde ’bin Laden’ gehören und ist sichtbar mit einer Belohnung ausgepreist, wie bei Aldi die Melonen. Warum aber lügt Obama so dilettantisch, - weiß der nichts von Melonen bei Aldi - und das die irgendwann matschig werden und schlecht riechen?
In Bremen haben zirka 84% der Wahlberechtigten die ’SPD’ nicht gewählt! In Bremen haben in etwa 92% der wahlberechtigten Wähler ’Die Grünen’ nicht gewählt! Somit ist deren ’Migranten- Flüchtlings- Asyl- und so weiter scheiß- Politik’ dort gescheitert. Wieso reißen diese Loser- Typen dennoch das Maul groß auf, statt die von ihnen selber verursachten Missstände zu beseitigen und alle ’Illegalen’ inklusive sich abzuschieben?

Wenn du mich liebst wie dich selbst
Wären wir happy sonne und schnappy mond
Klarer schein und sauberes land
Die straßen voller lustiger leute - und wir 2 hand in hand
Das kleine glück für immer
Könnten krieg und mord vergessen
Unsere herzen sauber wie der verstand

Nein

Alles gelogen weinst du
Mir schon klar
Denn genau deshalb laufen mir liter blutigen speichels
Aus dem mund in die hand

’Geronimo's cadillac is tossin' oh in your head
It's tossin' and turnin' it's burnin' and makes you mad’
- Dieter Bohlen -
Und ich werde reich.

Vom Vorwurf Organe an zahlende Patienten verschoben zu haben ist Munk freigesprochen worden. Doch nach wie vor hegt und pflegt er seinen Ruf als Transplantations- King - und die Reichen und Schönen, meist Araber mit Gefolgschaft, geben sich bei uns die Klinke in die Hand. Augenblicklich züchtet Munk körperlich gut aus/gebaute Kretins für Köpfe. „Ein ganz neuer Markt!" Schwärmt er am Telefon. Auch einige E-Mails zu Thema konnte ich abfangen. Doch davon später. Vordringlich hat er einen prominenten Schlagerstar zu beerdigen, - der schon zu Lebzeiten in ein kleines Hochhaus aus wildem Gneis gegossen werden will. Genau für den Vorgang, hat Munk schon beizeiten die Ackerflächen Nord hinter der Anstalt Süd als Bauland ausweisen lassen. Gerade eben ebnet er deswegen publikumsträchtig den Einbahnstraßen- Radweg um den See ein. Anwohnerproteste kümmern ihn nicht.

„Plätze für aussagekräftige Bestattungen werden rar", sagt er mir. „Denken Sie nur an die Millionen reicher Asylanten, die zudem wegen ihres Glaubens im Stehen beerdigt werden müssen!"
„Stehend? Das braucht doch weniger Platz als liegend!"
„Schon, aber rund um den Kadaver müssen laut himmlischer Vorschrift 10 Meter an Freifläche sein."
„Ach so..."

Heimlich versucht Munk zudem menschliche Seelen zu transplantieren. Angefangen hat er mit Katzen. Erfolgreich, wie er sagt. Da nun jede Seele exakt 21 Gramm wiegt, wie jeder weiß, fängt er die 21 Gramm biomagnetisch mit einer Art Elektroschocker und überträgt die auch so. Einzig gesehen, hat diese seelenveränderten Kreaturen - außer hier in der Anstalt - (noch) niemand. Trotzdem hat Munk da Vincis ’Schöpfer’ seine Züge gegeben. Dem Original, versteht sich. Die ’Mona Lisa’ hat er ja schon ähnlich versaut. Doch auch davon ist er freigesprochen worden. Es ist eben meine Bestimmung, amüsiert er sich.

Gestern ersteigerte er für knapp 180 Millionen anonym einen Picasso. Ich sah ihn Stunden später mit Buntstiften und Knete daran rumwerkeln. „Es sind die Titten, Jimmi", klagt er, „sehen Sie hier, Picasso kann keine Titten!"
Direkt neben dem Picasso sehe ich Francis Bacons ’Three Studies of Lucian Freud’ (einst 142 Millionen Dollar schwer) schwarz übermalt kopfüber in der Staffelei hängen. „Da muss ich auch noch mal ran!" Lacht Munk, als er meinen erstaunten Blick bemerkt. „Bacon schwächelt hier eminent beim Hintergrund – sieht man doch glasklar, oder? - doch das wird sich ändern!"
Holding Back The Years zwischen den Tagen.

Ich lerne gerade.
Fliegen zu fliegen.
Wespen stechen.
Bienen den Honig stehlen.
Des Wolfes leben zu lieben.
Wenn grau des Himmels Wolken über mich ziehen.
Will durch Wälder und Auen radeln.
Neue Früchte und alte Beeren kauen.
In nackten Flüssen baden.
Den Stachel der Rose genießen.
Lernte wie man im Traum die Kurve kriegt.
Fing den Lachs.
Molk die Ziege.
Sammelte Eicheln.
Backte Brot wie Mutter im Kriege.
Denn was ich bin und kann verdanke ich ihr.
Frieden und Schwert.
Liebe und Leid.
Leben und sterben.
Noch einen Lutscher ein Eis.
Herzlichen Glückwunsch.
Ich wäre jetzt so weit.

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Kaum einer begreift, was er wissen sollte. Weil er es einst gelernt hat. Komma. Kaum einer. Punkt. Doch niemand sollte deshalb schreiend auf das System pochen. Ausrufezeichen. Auf die Systeme. Semikolon. Auf das Vergessen nach der Tat. Denn in jeder Handlung, wie böse die auch sei, bedingt sich prozentual auch das Gute, - gibt es ein Rückspiel, in dem man das Blatt wenden kann. In jeder. Tat. Gut. Es existiert darüber bislang (zwar nur) eine Studie, dennoch - die Sterblichkeitsrate ist lediglich so hoch wie die bei der Geburt. 12 Prozent durch Quetiapin. 21 Prozent mittels Haloperidol. Der Rest summiert sich aus eher unbedeutenden Cracksubstanzen. Siehe Breaking Bad. All das nennt man neue Lebensqualität gegen altes Risiko.
„Ich nehme wie immer volles Risiko", sage ich Munk.
„Ich weiß!" Sagt der. „Gute Pflege hat ihren Preis."
„Eben", sage ich.
„Sagen Sie nicht immer ’sage ich’", sagt er.
„Sagen Sie!" Sage ich.
Dabei folge ich ihm in jeder Hinsicht auf Twitter. Sonst nichts. Außer, das ER dement ist und ICH geistig fit. Ich! Er! Und wir beide uns allein schon deshalb in unterschiedlichen Gruppen befinden.
„Das sagen Sie!" Sagt er. Während ich Alternativen von mir weise.
„Ich bleibe beim Risiko", sage ich Munk. - Nur warum ich das so sage, ist mir nicht ganz klar.
„Schon klar", sagt Munk, „12 Prozent Quetiapin. 21 Prozent Haloperidol!"
„Schon gut -, Sie sind der Anstaltsarzt und ich ihr unmündiger Patient!" Sage ich.
„Mann! - Nun schlucken Sie das Zeug schon runter, Jimmi! Wenn hier jeder so einen Aufstand machen würde, kämen wir zu nichts!"
„Als was?"
- Brainshaker!

Blumen bringt man mit Minus 0.000 – Plus 50.000 Volt aus dem Brainshaker zum. Blühen. Menschen. Zum. Träumen. Als Crash- Test. Für das Gewitter im Kopf. - Meinem urbanen Ego. Und allem Unsinn. Friede. Freude. Eier- Kuchen. Wenn unter 50.000 Volt das Licht angeht. Endlich. Mein Ich wieder in Reihe steht. 6 Feet Smaler. Mein Idiot. Hoch runter. Im Wellengang. Dabei werden Träume aus Ideen gebaut. Nicht aus Teilen des Meeres - das erst einiges später. Nahe dem Tod der Zeit. Aber dann mit bedingungsloser Logik. Wie in Robert Venturis ‘Learning from Las Vegas’. Auch schön in Rio de Janeiro - und Dubai. Mit meinen Träumen hinter schwarzen Wänden. In die ich Fenster schlage, um am Meer zu riechen, dessen Wellenschlag - zu hören. Deren Alternativen. Die es hier nicht gibt. - ’Heute, nach einer schlaflosen Nacht, geht es mir ganz schlecht. Das Elektrisieren regt mich mehr auf, als es mich beruhigt’ - klagt Fontane. Ja. Das stimmt schon; doch auch mit meinem Gehirn hat niemand Mitleid. Nicht mal Munk vermutet eine Seele in mir. Sein NEIN wird mir zur Regel. Sein Vorwurf dazu, was ich in meinem Leben schlimmes angestellt habe. Und, das Gott dafür keine Seele zur Verfügung stellt. Genau so entsteht in mir das Gefühl von absoluter Sinnlosigkeit. Wächst zum Baum. Mit Wurzeln bis in die Hölle vom Himmel. Schafft Gewalt. Die ich auslebe. Wozu Munk sagt ’Wenn Sie sich ritzen, sind Sie kein Mann!’ - Ey. Der provoziert mich, damit ich mit der Faust gegen die Wände schlage. Was ihm (scheinbar) Lust verschafft. Jedenfalls fühlt es sich hart an. Denn er filmt mich dabei, nackt und steif wie ich bin, im Keller - und bietet die Filme kommerziell an. Ich wusste es immer: Die Sau schreckt vor nichts zurück! Nicht mal, wenn er sich dabei selbst entblößt. Tendenz steigend. Und... Wenn ich mich nicht schneide, malt er mir mit wasserlöslichen Filzstiften rote Striche auf die Haut. Tätowiert mir kleine blaue Tränen mit der Brainshaker- Technology, wenn ich in letzte Konsequenz die Klinge gegen ihn richte. Dazu lacht er wie von Sinnen. Mann! Soll er. Meinem Drang kann sein Lachen nicht abhelfen. Fazit: Ich werde ihn töten! Es ist nur eine Frage des... der Höhe des Scherbenhaufens. Doch auch den werde ich aushungern. Ich fange schon mal damit an. Klimawechsel.

Den Kern spalten. Den Kern der Dinge spalten. Spalten spalten. Kerne kerben. Kerben kernen. Dinge düngen. Und dann erst kommst du. Ich. Denn es muss weiter gehen, - vorwärts, höher, schneller gehen. Aus technischen Gründen. Des Chaos wegen. Nenne es Depression. Geistige Klapperigkeit. Gefühle der Sinnlosigkeit. Wenn alles früher Wichtige liegen bleibt. Fehlende Energie Resignation gebiert. Nenne es Todestrieb. Wenn das heilige Grün unerreichbar. Das Blau. Himmelsgelb. Wo nun Lava- Grau die Regel ist. Blutrot. Die Bewegungsunlust. Auch die ist mir Phrase. Momente später fällt mir dann regelmäßig das Hirn aus dem Kopf und kommt unter die Räder.


ich – asyl/nazi – in rassist/en satire
denn
ausländer bin ich selber
und gast
doch egal was
ich weiß mich immer zu benehmen
nein ich habe nichts gegen ausländer
im ausland
ich habe was gegen nigga wie dich
digga
die meine kohle abgreifen
all diese asyl fach kräfte sollten nach Griechenland
dort werden die unstreitig gebraucht
ginge es nach mir
würden die CDU SPD Linken und so weiter Grünen längst in Afrika kloaken leeren
brunnen bauen
und scheiß mais anpflanzen
ich belese mich gerade über Ammoniak
denn was dem boden bombig gut tut
bringt auch dem menschen nutzen
und innen lebt eine gegen Deutschland schaffende gewalt
allein schon ihr aussehen
ihr geruch
lasst es genug sein
mir graut vor ihr
dann könnte man ja mit gleichem effekt auch fetische von homosexuellen
statt schweine köpfe
an den hiesigen moscheen ablegen
es gibt leute
die können asyl
nicht mal ansatzweise buchstabieren
Viktor Orbán sagt: „Wenn wir Zuwanderung nicht regeln, sondern stattdessen eine offene Party wie im Studentenheim schmeißen, kommt und geht jeder, wann er will."

Overloads: Wenn du keine Erinnerung hast, weil Schwarz das Licht im Raum verschluckt, von nichts mehr weißt, nicht mal von Einzellern wie Lydia Davis schreibt, was soll dann das Gedöns ’Literatur ist Lydias Bestimmung’?

Nicht weit vom Schrott der MH 370 (irgendwo) ist vor 2 Tagen ein Tauchroboter ertrunken. Er sollte neben der Suche nach dem havarierten Flugzeug den Klimawandel anhand im Meer treibender Plastikabfälle untersuchen: RIP, Bruder.
’Körperlich geht es noch, aber das was innen lebt, die schaffende Gewalt ist für mich zur Phrase geworden’, schreibt in etwa Fontane an von Heyden.
Ich werde trotzdem nach Cannes reisen, wie jedes Jahr. Und hoffe, wie jedes Jahr, auf eine Menge vaginaler Fangeisen superschlanker blonder Frauen. Auf kaputte Muskel- Zombies, um denen beim Sex zuzusehen. Hoffe auf Mad- Max, wie er sich autark durch die Maschinenwelt vögelt; wie er nach ewigem Grün in totaler Verwüstung sucht. - Für mich auch ein Grund die One- Way- Reise zum Mars zu canceln. Dabei war mir der Platz 1:1.000.000.000 sicher, behauptet Munk, - fällt mir mitten im Gedanken aus der Hand und versteckt sich hinter dem Turboboost- Knopf. Ein alter Trick, der längst an Reiz verloren hat. Genau wie sich die Fresse in Gold zu lackieren, wie die Freaks vor 2 Jahren. Ruhelose Typen mit mehr als nur Benzin im Maul. - Mir verordnet Munk deswegen Brom, als ich den Wunsch äußere. Danach wachse ich gen Boden. Werde klein und krumm. Kann nicht mal mehr im Sitzen aus dem Fenster auf das Meer sehen. Und wenn ich stehe, stören die dicht an dicht gewachsenen Palmen. Irgendetwas muss sich gegen mich verschworen haben, - doch der Dreck geht nicht mal unter der Dusche weg. Einzig der Spiegel, du weißt schon – das kleine Teil aus verchromtem Weiß- Blech, fordert mich zu einem Identitätsabgleich auf. Bei dir handelt es sich um zwei verschiedene Personen, stellt der fest. Doch das weiß ich längst. Munk sagt es mir jeden Tag. Der behauptet zudem, ich zu sein. Und ich soll er sein. Und? Wer von uns 2en hat denn dann den Air- German- Flieger gecrasht? Die Auskünfte darüber sind nicht eindeutig, heißt es bei Kafka in etwa, doch einmal erfasst, gibt es kein Vergessen. Schon gar nicht bei einem Totalschaden.

Kreative Episode: 'Es ist tatsächlich nicht einzusehen, warum nicht ein Gedanke die Attraktivität von Titten einer 19jährigen haben sollte, an die man gerne fasst...' aus: Acid, S. 384.

Munk hat echt Monsta- Energy. Munk will das Haus 3 zusätzlich übernehmen. Jetzt! Ad hoc! Denn der bisherige Inquisitor hat eben unfreiwillig den Löffel abgegeben... oder was?
„Das Teil ist wirtschaftlich sehr interessant", schwärmt Munk über Haus 3. - Und innerhalb weniger Sekunden sind dort die normalen Irren auch schon raus und Asylanten- Flüchtlinge- Übersiedler- und sonstige Ausländer einquartiert. „Die Typen sind durch die Bank Illegale, Jimmi. - Die machen mir ’aus Scheiße’ Millionen!" Elektrischen Stacheldraht, Laser- und Drohnensicherung hat Munk auch schon installiert. „Damit die Goldesel nicht weglaufen!"
(„...")
„Und Sie sind dort mein Capo, Jimmi, - freuen Sie sich?"
„Ich freue mich wie irre, Mista Munk!", (Dabei wollte er sich mit seiner launigen Bemerkung nur deiner Beißhemmung versichern, sagt mir mein blödes Hinterstübchen. - Klar, ich weiß schon...) antworte ich.
„Na, dann passt ja alles schön", lacht Munk happy. „Ohne Sie wäre der Deal nämlich nicht gelaufen!" Oh Mann -, er braucht es eben, dass ich Töne sehe und Farben höre. Und klar, darauf bin ich auch ein wenig stolz. So 4 bis Dings Sekunden in etwa. Wie auf meine Fenster ohne Räder. Die Innenlinien im Außen. Und dass ich im richtigen Moment stundenlang über die sozialen Normen der Gesellschaft referieren kann. Doch wer will davon schon wissen?

„Was ist eigentlich mit meinem Flugschein? Fallen die Übungen nun aus?"
„Aber nicht doch, Jimmi, ganz im Gegenteil, ich habe schon die Verlängerung der Start- und Landebahn in Auftrag gegeben. Wo wir doch jetzt jede Menge Gäste erwarten."
„Meinen Sie mit Gästen Ihre neue Kundschaft?" Und als er nicht antworte, denke ich wieder einmal verstärkt- unsicher darüber nach ob wir überhaupt zueinander passen, oder ob ich mich nicht aus dem Staub machen sollte, bevor die Kacke richtig am Dampfen ist. Denn ungefährlich ist Munks Treiben nicht. Schon die Bosse der Metallic- Rocker, die zu 100% die Asyl- Schlepper dirigieren, sind potentielle Killer.
„Was machen Sie eigentlich mit den Booten der Typen?"
„Die setze ich im Schilf vom Wannsee aus. Dort können die in Ruhe brüten und ihre Jungen aufziehen, - immerhin sind das unsere Kunden von morgen." Und jetzt weiß ich es wieder, Munk hat White Mike Heisenberg getroffen und mächtig von den blauen Kristallen genascht.
„Satt Muttermilch trinken!" Hält er mit einem Ratschlag dagegen. „Sonst kann von der Freiheit der Entscheidung bald keine Rede mehr sein. – Wie Daily Soap, - wenn man beim Sex immer zu früh kommt -, wissen Sie?!"
„Nein! - Weiß ich nicht!" Ey, - was bin ich sauer über die verarsche von dem...
„Sorry, war auch ein schlechtes Beispiel, Jimmi!" Sagt er.
‘If you're trying to impress a new girlfriend on a first date, we'd recommend you give it a very wide berth indeed.’ - Urban75

Perspektive. Früher war es anders. Heute ist der Tod kein Problem mehr. Man trifft ihn im Hotelzimmer. Bläst. Lutscht. Vögelt. Danach erhängt sich einer. Oder beide. Schlucken Tabletten. Wird einer den anderen strangulieren. Ihm den Penis abschneiden. Und der andere frisst ihn auf. Im Stück, auch Crossover. Roh, oder zart- bleu de Chanel. ’Ich war schon nobler scheißen’, lässt Sarah irgendeinen Arsch in ’Zerbombt’ sagen. Hieß der Typ Ian? Egal. Früher sagte man dazu Beziehungsdrama. Heute lernt man sich online - Wünsche pissend - in der Herrentoilette eines Darkroom kennen. Flüchtig. In knappen Dialogen. Schreibt irgendwann später die Presse. Denn mehr braucht es nicht, um sich über Fantasien auszutauschen. Vor allem über essbare Rumpfgeschichten. Todkrank, aber immer noch geil wie Lumpi auf der Flucht. Damit sich der Rest wie Leben anfühlt. Ein Schinkensandwich im Arsch des Veganer. Und er sagt ’blöde Kuh’ zu ihm. Sorry. Für die Aggression im Bild. Doch ich bin noch nicht nüchtern - kommt Roman. Lehrer, 32. Zu Jens, Finanzbeamter, 46. Verheiratet. Der sagt: Ich habe mich immer nach einem wie dir gesehnt. Zieht die Zunge über die Lippen, als ob er sich im Dunklen die Zähne putzt und dabei einen runterholt. So ... alltäglich, fast. Als Grundstimmung. Und so rassistisch, wenn er von ’einem langen harten’ Negerschwanz spricht. Negerschwanz? Und dick muss der sein. Superdick. Rosig- Rund. Wie ein fettes Baby. Sagt der Finanzbeamte, 46. Grünen- Wähler. Zu Roman, der dabei so was wie einen epileptischen Anfall. Und so weiter. Hat. Von wegen Mitleid. Der ist in sich so romantisch wie der Krieg in – sagen wir: Vietnam? Wo heute noch die Alltäglichkeit im (gegenseitigen) Augen ausreißen zerfließt. Dagegen ziehen sich Jens und Roman - wie in einem schlechten Roman - lediglich gegenseitig ihre Puma- Bowie- Jagdmesser über den Sack. Erst zart. Piano. Dann hart. Fest. Voller perverser Lust. So dass die Pimmel Scheibe um Scheibe zerratzen – und hässlich wie nasse Pappe - zu Boden fallen. In Rot. Blutrot. Als Alptraum. Nicht als nette Geschichte, die einer hören will. Von wegen Bilder vom Horror- Haus in der Eifel. Wo man vom lustvollen Abgang entsetzt ist. Und die Nachbarn angstschlotternd ’so etwas Schreckliches nun auch hier bei uns’ sagen. Denn hier kennt jeder jeden und man grüßt immer nett und... Cross the Border - Close the Gap - wie Fiedler einst schrieb. Gerät nun die Qual ins Scheinwerferlicht von ’Bild’. Und den anderen. Ein Trick, um den Hit möglichst lange durch die Öffentlichkeit zu schleifen: SCHWULE! - Kannibalen! Sado- Maso! Bestialität, als Konstante menschlichen Seins! Diese bösen Worte. Doch warum nicht. Munk freut sich über jeden ernst gemeinten Dialog zur Sache. ’Sterben zu wissen, entlässt uns aus jedem Joch und Zwang’, meint Michel de Montaigne. Schon klar: Ratten haben auch keine natürlichen Feinde. It's money that I love.

letzte nacht träumte ich
cannabis wäre for free
und ich säße da
die sonne ginge unter
ich wechselte die zeiten
der mond flöge gen osten
der mars würde rot sinkt und
mir steckte jemand eine waffe in die hand
- ich setze die maske auf
drücke die kippe aus
gehe in die bank
an den panzerschrank
bin clyde
der typ von bonni
öffne die tresortür
und sehe dich liegen
schon klar
wie haben uns auseinander gelebt
und
- letzte nacht träumte ich
cannabis wäre for free
dass man jedes spiel gewinnen kann
wären die bullen nicht
die acht um meine handgelenke
der knast
die zelle
meine gedanken
und warum ich dir davon erzähle
- I Think It's Going to Rain Today

Guilty: An die 2 Mal die Woche soll ich Geld spenden um irgendwelche Projekte gegen Krieg, Hunger, Durst und sowieso am Leben zu erhalten. Dabei spende ich schon für Green Peace nie. Das für den Tierschutzverein (früher) war was anderes. Da spendete ich wegen der Naturkundelehrerin. Einer blonden Dingsda, mit enormen Dingsda. Wegen meiner Fantasien. Und so weiter.

Wenn es mich heute überkommt backe ich in der Anstaltsküche Haschmich- Plätzchen für alle. Dass ich damit am Untergang von dem und jenem schuldig werde, weiß ich längst. Das Leben ist Risiko, Alter. Und darüber kann ich grinsen. Immer. Als High- Light dazu ’Yeah baby, I've been drinking, and I shouldn't come by I know. But I found myself in trouble darling’ von Randy Newman aus 1973. Ey. Als wenn ich bügelfreie Hemden brauchen würde. Never. Eher geht die Welt an Herzschwäche unter und ich höre bis zum absoluten Hodenbruch Adriano Celentanos ’Ma Perchè’. Allahu Akbar. Meinungsfreiheit ist eine tolle Sache.

Als ich (noch) klein aber wütend, so um die 12 bis 21 Jahre alt. Als ich älter, länger - aber immer noch wütend, so kurz vor 30 und die Rente vor den müden Augen. - Wenn ich sehe wie an allen Ecken das Land brennt, weil die Verantwortung pennt. Das über die Meere Schiffe fliegen, um hier in der Sonne zu liegen. Millionen Kappen. Und bis über die Ohren verschleierte Frauen. Beschnitten, behauen. Gesteinigt und verbrannt. Die 2 bis 5 Meter hinter ihren Männern herlaufen. Kommt mir der Zusammenhang als bleierner Zustand, - geboren im griechischen Wein, dem Erdgewordenen Schlager über die Haltesstationen deutscher Hauptbahnhöfe hin zu Allahu Akbar. Einem Ruf, der inzwischen zu jeder Gelegenheit Schafe in den Stall treibt und mich ellenlang ’Ich habe fertig’ kotzen lässt. Wenn wir alle derselben Meinung wären.

Fuck Pozzo. Echt, das Warten macht mich irre. Das ’nicht weggehen können’. Als wäre Godot Tatsache. Zumindest Pozzo. Dabei warte ich auf Munk. Sitze deswegen in der abnormen Welt des Stillstands fest. Warum auch nicht? Denn es ist schon ein Akt, dieses sterben im Leben. Das Warten. Auf eine glückliche Zeit. Als wäre man endlos. Dabei rausche ich, unauflösbar mit Munk verschmolzen auf das Ende zu. Trotzdem Frühling ist und gelber Blütenstaub sich mit jedem Windstoß erhebt, der sich mit der Luft vermischt. Ich muss dann immer husten. Und jedes Mal mehr. Kräftiger. Auch meine Nase schwillt von innen heraus an. Ist dann komplett zu. Ich binde mir deshalb ein Tuch um den Kopf. Den Hals. Ein grobes Teil. Könnte Leinen sein. Und ziehe mir die Brille enger an die Augen. Doch es bringt nicht viel. Die Zeit geht nicht schneller. Der Wind bläst nicht schwächer. Der gelbe Samen wird nicht grüner, oder gar braun. Der verliert sich auch nicht in meinem Hustenreiz. Dem kratzen im Hals. An meiner Verzweiflung. Schon überhaupt nicht an der Rasierklinge. Mit der ich mir in die Arme ritze. In die Haut der Beine. Und der endet auch nicht mit dem knacken der Knochen, wenn ich mir einen nach dem anderen die Finger breche - um Schmerz zu spüren, Leben. Hin zu der schweigenden Sonne und dem pochenden Blut. Um zu merken, wie ich mit jedem Schlag meines Herzens (immer mehr) vertrockne. Immer schneller. Und meinerseits zu Staub werde. Der sich auf alles legt. Durch den hindurch unser Lied nicht mehr zu hören ist. Wäre Munk nicht. Der gegen Mitternacht kommt, hell wie ein Stern am Himmel und mich freischaufelt. Endlich. Der mir das Blut aus den Augen wischt. Der mir die Risse an Armen und Beinen versorgt. Mein Herz. Der „ ...nehmen Sie" zu meiner Seele sagt. Und mir eine Handvoll Pillen in die Wurzel drückt. „Nehmen Sie!" Und ich schlucke, bis die Dunkelheit Dämmerung wird. Bis der Wind die Wolken in ein anderes Land treibt. In ein fremdes Dasein. Dass dann ungeduldig „Mann, nun nehmen Sie es doch schon!" sagt. Und ich es dann - nehme; was bleibt mir auch sonst?

Wäre ich der eine
Der deine
Platz in deinem herzen sein
Gedanke an liebe
Nicht des tiefen grabens bitterer boden
Und du wärst du
Eine frau 
aus wohlergehen gemacht
Lachen bis zum abwinken statt
mich nicht wieder zu erkennenden
So Szenen
die uns das leben schrieb
An die meine erinnerung
schwindet
Das immer geliebt nie geliebt oder
Doch nur eine
Leere größer als alles
Meer
als die Traurigkeit in meinem
Herzen
An ein verdorbenes Abendessen
Das man nicht mehr ...
Weil du es mir nicht früher gesagt das
Wer nicht liebt
niemals geliebt sein wird


24 Paranoid Hours From Tulsa.
„Ich erinnere mich an Jimmi, - und Sie, Munk?"
„Wie heute", sagt der, blättert in Jimmis Akte, „von wegen Ausgangsantrag!" Liest, wie Jimmi damals aus dem Haus ging. Die Wohnung von Ellis verließ. Die er ein paar Tage zuvor auf der Herrentoilette des Bilka- Kaufhaus nähe Bahnhof Zoo kennen gelernt hat.
„Du warst der Einzige, am Pissbecken", sagt Ellis, „der seinen Schwanz nicht mit einer Hand verdecken konnte!"
„Und?"
„Das sind meine Beobachtungen von 3 Stunden!"
„Und?"
„Wo ich bin, wird immer satt gepisst!" Trotzdem verlässt Jimmi seine Pissoir- Bekanntschaft Ellis an diesem Abend. Es wird gegen 23 Uhr und ein paar krumme sein. Und es regnet leicht. Obwohl Sommer ist. Und feucht- lauwarm ist es. Mehr als schwül aber ist es in der Taxe, von der sich Jimmi in den Tropic- Hot- Club Ecke Akazienstraße bringen lässt, - ein immer brechendvoller Laden. Trotzdem sieht er sofort Lola. Er kennt sie flüchtig. Will aber immer mehr, wenn er sie sieht. Es klappte bisher aber nie. Heute kommt er aus der Nummer besser raus. Weil er es will. Notgeil ist. „Und du?" Fragt er Lola. „Ich auch!" Sagt die. Also gehen sie. Nicht weit. Denn Lolas Wagen steht auf dem Parkplatz. Und mit dem wollen sie... Ein Stück ins nicht weit gelegene Grün, - wo 90% der Pärchen aus dem Tropic- Hot- Club ficken. Kaum 15 Sekunden später sind sie beide nackt. Liegen die Klamotten auf dem Wagendach. Um die Karre verstreut. Sitzt Jimmi auf der Autohaube und lässt seine ansehnlichen Zentimeter in die Nacht sehen. Bläst Lola seinen Schwanz gegen den Mond an. Und gegen Gene Pitney ’Something's Gotten Hold Of My Heart’. Den Song findet man bei Youtube. Hier läuft der vom Band. Jimmi liebt Gene Pitney wegen des Songs. Er kann dann länger als sonst schon. Und so ist es. Denn als sie nicht mehr kann, will er immer noch. Pitney war inzwischen der Mann ‘Who Shot Liberty Valance‘. Es ist also noch Luft im Kasten, Alte. Denkt Jimmi. Doch Lola stellt sich tot. Rührt sich auch nicht, als er sie von hinten. Zwischen die Titten. In den Mund. Rundum. Bis es keinen Spaß mehr macht. Wer will schon ein Stück Holz reiten? ’Black Is Black’. Oder? Okay, 10 Minuten noch. „In 3 Tagen sind wir am Meer, Süße!" Singt er. Während er sie mit den Klamotten zusammen in den Kofferraum stopft. ’True Love Never Runs Smooth’. Danach ‘That Girl Belongs To Yesterday w/B Side Who Needs It’. Much better kann es nicht laufen, Gene. Oder?

Im ansatz helden
Wenn wir sitzen
Gläser vor uns
mit weißem schaum darauf
aus denen wüste erinnerungen schlagen
Aschenbecher um
die reste vom brand der wälder aufzufangen
In die wir eitrige brocken kotzen
Wenn wir immer wieder
neu bestellen um uns zu betrinken
Das blaue blut rot im heißen kopf uns
Heiser lachen
dass die hunde jaulen
um steine zu erweichen
Die wir im dutzend in porzellan becken pissen
Stinkenden kot an den schuhen
Mit denen wir köpfe gegen wände und türen schlagen
All die hoffnungen in eine zukunft
In der wir alle versinken
Während sie uns holen
auf pritschen schnallen
Um unserer seelen irren hirne
Augen und finger brechen
Die in gewalttätiger ruhe in ketten zu legen
Spritzen aufziehen
um die wahllos in uns einzustechen
damit unser widerstand traum wird
Hass und wut lebloser beton
um uns wie das eis der tage
übereinander zu stapeln
Doch wir tanzen
Tanzen liebesbriefe an das leben
durch unsere zimmer
Die ordnung im kopf

Milliarden Liter Wasser hat er gekauft. In jeder Sekunde letzen Monat. Reines Trinkwasser. Aus den Quellen der Welt. Er füllt das Wasser in Flaschen und veräußert es weiter. Was sollte er auch sonst damit tun. Doch nicht nur das. Er besitzt somit (die) Macht. Über alle. Und alles. Leben und. Tod. Mann... Nun guck nicht so, - du hast ihn doch auch gewählt, als er erzählte, wie schön und neu die Welt würde. Wenn er erst mal... Und so weiter. Und nun, - da er hat. Ist es auch wieder nicht recht. Dabei ist es nur seine Ordnung. Die. Im Kopf des Kapitalisten. Eine vermeintliche Ordnung. Die euch zu schaffen macht. Denn eigentlich ist es ein einziges Chaos. Das wiederum ihm zu schaffen macht. Jetzt, wo man weiß: er hat die Macht – und es herrscht Zucht und Ordnung. Jedenfalls weitesgehenst. Immerhin hat sich das mit dem Wasser nun schon Monate lang eingelaufen. Zeit genug also. Meint er. Als er von den Meer- Wasser- Forum- Menschen hinsichtlich Zukunft gefragt wurde. Zukunft, klar. Oder meinen Sie etwa nicht? Schon, schon, sagten die... aber... Nichts aber! Die Millionen Toten sind längst unter der Erde. Deren Blut im Eimer. Die Wunden besäumt. Der Schorf schorft scharf. Und die Wahrheit läuft mir golden aus den Fingerspitzen. Wäscht der Regen ab. Der Rest ist eure Verwirrung. Doch auch die wird euch bald fehlen. Sagt er. Andererseits. Was? Ach -, nichts! Dabei ist Wasser in Plastikflaschen ungesund. Das Trinken daraus. Dabei ist Wasser Leben. Sterben. Ist. Wasser. Das wichtigste Lebensmittel. Und so einer wie die oder der (ich nenne es Nestlé) verramschen es. Wegen der Kohle. Sagen die Leute. Sind wütend. Wollen ihre Zukunft selber gestalten. Physik 6. Klasse. Unter dem Pflaster. Wo das Wasser bergauf fließt. Und Blumen ewig blühen. Reicht mein Sauerstoff für 2, bis das der Herzschrittmacher streikt. O2 World Berlin. Dem Kartenhaus meiner Wunschgedanken. Die mir längst fremd geworden sind.
Wie Fernweh.

depressive episode 3
vom weißen blatt lese ich länge
die ich nicht bin
zum täter geboren als gefangener im dilemma
- mit tief verwurzelten eigenschaften – sagt man
weil
nur wer früh genug vergewaltigt wird den tag gut ins rollen brächte
meinetwegen lass es aus heiterem himmel sein
- wie die vermuten - die es sagen -
die räsonierend vor den türen ihrer häuser stehen und
meinen dass ich immer nett grüßen würde und
dass nun die schlampe umsonst bekam was sie schon lange verdient hat
- ach - todessehnsucht -
du unergründliche müdigkeit von der ich nicht loskomme
mit der frage ob das zum täglichen krieg gehören würde oder meinem alter geschuldet sei
- weißt du -
ich möchte schlafen können bis weit in die morgentiefe
um von allen schlechten gedanken befreit zu erwachen
- wie gerade eben -
als ich in einer mittelgradigen depression erloschen
und du mir sagtest warum

Kannibalen überleben. Doch Munk nimmt meine Beschwerden nicht ernst und schnauzt: „Damit hätten Sie früher kommen müssen, Jimmi!" Und was ich mit ’posttraumatischen Belastungsstörungen zweiter und dritter Weltkrieg’ überhaupt meinen würde? - Mal ehrlich, muss ich ihm sagen wie der 1.000 jährige Adolf- Krieg zu Ende ging? Ihm von den schmerzenden Geschützen an allen Ecken der Stadt, die teilweise noch Jahre lang rauchten erzählen. Von weggeworfenen Uniformteilen in denen noch Arme, Beine - ganze Skelette steckten. Von Mützen und Stahlhelmen auf Schädeln ohne Anhang. Von Pistolen, Senf- Gas- Granaten. Von blutenden Frauen, die nackt aus den Seen gezogen, missbraucht an Deckenbalken hingen. Vom Vodka der Russen, die mir ihren ungewaschen Rohren jede Ecke besamten. Von ihrem Schlachtruf ’tot oder lebendig’, wenn sie auf klapperigen Fahrrädern auf der Suche nach Heimat und Liebe waren - und laufend auf die Fresse fielen. Und, dass ich innerlich wie äußerlich und trotz Lachen über die ungeschickten Kosaken fror wie Sau. Und das nicht nur 1947. Nein. Kälte, Dürre und besoffene Russen auf Fahrrädern sind mir bis heute der größte Feind. Das Leben in Ruinen. Und warum ich, bevor ich richtig laufen konnte, lernte zu plündern und zu stehlen. Und warum ich, auch wegen der deutschen Kälte in meinen persönlichen (dritten) Weltkrieg nach Afrika flüchtete. Zu Müller. Kongo, 52ste Kommando. Munk aber meinte, nicht dabei gewesen zu sein. Wem aber sonst als ihm, habe ich da den ständig voll geschissenen Arsch gerettet?

- wer dem glaubt was die Leute über andere erzählen, kann gewiss sein was die über ihn erzählen - 

Ich ersticke in Schuldgesprächen. In Anklagen. Stundenlang geht es schon rund. Küchentischphilosophie mit Munk. Der Quasselwasser getrunken hat. So scheint es. Tenor: Ich wäre ein Terrorist - und würde ihn mit in die Scheiße reiten. Dabei war das seine Idee, - mit der Air- Germany. Ist übrigens nun auch schon Wochen her. Die Opfer unter Erde. Und keine Sau redet auch nur ein Wort darüber. - Aber die Täter, Jimmi, jault Munk, die laufen frei rum. – Und, was kann ich dafür? - Sich bei der Polizei stellen, meint der ernsthaft. - Haben Sie den Fallschirm geflogen oder ich? - Sie natürlich, Jimmi! Schließlich war ich dabei! - Nun reicht es aber, Munk. Noch ein Wort und! - Was, UND? Grinst der. Und ich sehe in seiner verlogenen Fresse, DER GLAUBT DEN BLOCKBUSTER- SCHEIß ECHT! - “when it falls into the sea” – Und der glaubt weiterhin, das Geschehen mit der Air- Germany basiere auf einem realen Ereignis ohne Postproduktion. Ey - und so was ist hier Anstaltsleiter; ich fasse es nicht! - Dabei habe ich die gefräßigen Leerstellen schon längst gestrichen und die Tat als anonyme Ich- Aktion verkauft. Ja, auch die Kameras steuerte ich selber. Insbesondere im Moment des Aufschlags unter Einschlaghöhe. Denn ikonisch anmutende Bilder in Reihe mit einer alten Handkamera zu drehen, verlangt einem einiges ab. Munk wäre dazu nicht mal ansatzweise in der Lage, - stellte sich einst schon im Simulator raus. Damit übten wir damals bei den Taliban, die da noch eine unbedeutende Gruppe herumstromernder Clan- Nomaden waren und erst wesentlich später von den Saudis zu internationalen Terroristen gepuscht wurden. Heute sitzt ein Teil davon folkloristisch als Kurden verkleidet bettelnd in der Fußgängerzone von Bremen, oder geht im Arsch Grüner- Politik anschaffen. Mir hat Munk nie verziehen, dass die Typen ihm in einer Strafaktion mit einem Bowie- Jagdmesser den rechten Hoden amputiert haben. Dabei hatte das Ei eindeutig einen Wasserbruch und der nächste Arzt war unerreichbar. Redet er darüber, vergleicht er den   Eingriff mit dem Anschlag vom 11. September. Und hasst Amis, wegen des Bowie- Messers und die Saudis wegen der Luft die diese atmen, gleichmäßig fett. Dabei kann man sich mit nur einem Hoden in der Homo- Szene viel freier entfalten, meine ich. Munk bestreitet das. Denkt als Implantat über ein solides Plastik- Ei nach, dass ihn beim Schwimmen nicht nach oben zieht. – Ja, ich empfinde den fehlenden Hoden durchaus als Belastung, heult er. Gut. Auch eine Perspektive, was fehlt als Belastung und so... Aber dann eine in Bückhöhe. Oder? – Was, - oder? – Meinetwegen auch AUS Bückhöhe, - Mann! Einschlaghöhe.

Übrigens:
Das gezeigte video ist ein fake
Wie das leben ein fake ist
Denn alle gewalt geht vom staat aus
Da hat die polizei nichts zu sagen
Der rest ist bürger/sache
Eine kiste der wahl/loser
Man sollte denen zu kosten/losen drogen verhelfen
Oder anders verarschen
Denn wer selber nach gewalt ruft
Der scheißt drauf
Auf alles

Um in den Tagen geiler Wollust Halt zu finden, ziehe ich ab und an eine Nase. - Vielleicht auch, um mir über Stunden das eigene Wasser zu reichen. - Vielleicht aber auch, der einstürzenden Bilder wegen. - Vielleicht, weil ich einfach den Crash brauche. Weil ich nie davon weg war. Oder weil wegen Volksverhetzung auf Antrag eines einzelnen Herrn von der Stasi Lönneburg gegen mich ermittelt wird. Zudem hätte der schwule Herr mir sicher auch gerne Aids vermittelt. Leider hat er Angst im Wald meiner Gefühle (für ihn) auf mich zu treffen. Jedenfalls könnte es so sein. Könnte! - Vielleicht aber - auch, weil ich nur wenige Stunden Schlaf finde, die zusätzlich von Phasen unruhigen Wachseins unterbrochen sind. - Vielleicht, weil meine Kräfte weiter schwinden. Weiter jedenfalls als die gut gemeinten, aber schlecht gemachten Aufforderungen mich nach Art Marquis de Sade ’Verbrecher werden immer von Verbrechern eingesperrt’ aus wachsender Lethargie zu befreien. Egal wie, - all das erfordert eine immense Kraft, über die ich momentan nur sehr eingeschränkt verfüge. Und nicht mal meine erigierte Nacktheit, ich schlafe wie Gott mich erschuf (Schwanz in der Hand), bringt mich auf den Weg. Nicht der Gedanken an den Imam, der behauptet durch Onanie wird die Hand schwanger. Doch nichts. Auch wenn ich jeden Morgen danach giere -, nach der Sensation ich sei Gott und würde mit zwei gleichzeitig schwangeren Händen im Buch der Rekorde stehen. So bleibe ich was ich bin: Serienmörder. Und rauche Crack nach der Melodie ’die Geister die ich rief’. Ich. Du Pfeife! Während unmittelbar vor meinem Fenster eine Lerche singt. Romeo sagt: ’Lass sie mich greifen, ja, lass sie mich töten!’ Womit er zweifelsohne die Nachtigall meint. Oder etwa nicht? Und wieder sehe ich Musik in Farbe. Schwarz mit hellblau. Dunkelblau mit grünblau. Eine gelbe Mauer. Ein rotes Haus, das sich bewegt - größer wird, kleiner. Das Suizidgedanken hat. Und ich mittendrin. Reiner Wahnsinn. Als wäre ich Hauptdarsteller in einem 3-D-Film; hätte Angst vor dem Tod. Nein, habe ich nicht. Ich wache auf, schüttle mich und fliege mit der Lerche. Sage aber nicht wohin. Nur eins noch, Freunde: LSD schafft Morgentiefe!

Nachtrag:
ich wünschte es würde keine ... geben
und die leute würden mord und totschlag unter sich ausmachen
wie viel friedlicher wäre die welt wenn nicht jeder idiot - weil er von einem andern idioten verprügelt beklaut und vergewaltigt worden ist - nach staat und polizei ruft
lasst sie doch machen
und gebt endlich alle drogen frei – um ohne regeln frei
und friedlich gewalt auszuleben

Munk hat mich auf Flakka angesetzt. Altdeutsch Flex.
„Verkaufen Sie das Zeug!“ Befiehlt er.
„Woher haben Sie den Stoff?“
„Das sollte Ihnen egal sein.“
„Sagen Sie schon. Schließlich soll ich Ihnen das Zeug verticken!“
„Jimmi! – Es leben hier mehr Vollblutdesigner für Drogen, als Sie Zähne im Mund haben. Was soll also diese Scheißfrage?“

Bullenkraut. Oder Flex. Das irrer macht wie irre. Schlimmer noch als Meth. Sagt White. Vorname Walter. Heisenberg. Nur von seinen Suizidgedanken erfahre ich nichts. Dass der Tod unter Flex seinen Schrecken verliert. Sogar als Helfer erscheint. Und die ersehnte Ruhe bringen kann. Zwischendurch flackern auch Gedanken an Besserung auf - die jedoch schnell in den Dunkeltiefen der Depressionen verschwinden, sollte es an Flex mangeln. Und es mangelt - immer; mangelt an mittelgradig depressiven Episoden. Denn es gibt vom 2ten Frühstück bis zum Abend immer das gleich volle Pfund an Kahlschlag.

„Wie ist der Bestand, Jimmi?“ Will Munk dazu wissen.
„1267 Stück Mensch nach der Lebendkontrolle!“
„Haben Sie auch die Zahlen der einzelnen Häuser?“
„Habe ich!“
„Brauchen wir aber nicht. Oder hat jemand danach verlangt?“
„Niemand, Sir!“
Nichts von Luftveränderung, gedrückter Stimmung, Interessenverlust, Freudlosigkeit und von der Verminderung des Antriebs. Nichts von Blutleere im Kopf, Pickel am Arsch oder fette Grieben am Schwanz.
„Das freut mich, Jimmi!“
„Typisch für Cloude Nine, was Doktor?“
„Nicht ganz. Was ich fürchte, ist Kannibalismus.“
„Körperfresser?“
„Gegen Flex Sluts geht Rock’n Roll am Stock!“

Ich frage nur mal so: Bin ich dafür verantwortlich, dass immer mehr wesensfremde Leute unter dem Vorwand Asyl zu suchen (Flex) bei uns einschwimmen? Zeichne ich dafür verantwortlich, dass hier immer mehr Rentner Flex- Pfandflaschen sammeln müssen, um als Drogist Überleben zu können? Bin ich dafür verantwortlich, dass die Krankenkassenbeiträge erhöht werden müssen, weil wegen Flex die Kosten davon laufen, wie gestern das Anstaltsfernsehen berichtete. Zeichne ich oder nicht eher Munk dafür verantwortlich, dass sich die illegal hier aufhaltenden abgelehnten Bewerber anonym einen Krankenschein für Flex abholen dürfen? Dass immer mehr hier ansässiger Kinder deswegen in Armut leben müssen? Ist nicht Munk dafür, dass unsinnige Sanktionen gegen einen wirtschaftlich starken Flakka- Partner beschlossen wurden oder werden? Dass hier nun schon die zweite Moschee zum Flextempel umgebaut wird? Dass ein christlicher Pfarrer im Islamunterricht Flextipps gibt? Dass alteingesessene Irre auf Grund ihres Namens als Flex-  Rassisten verfolgt werden, so wie es Insasse Neger oder Mohr im Haus 3 geschehen ist? Dass unsere einzige Schule immer weniger Geld hat und deshalb unser Bildungssystem den Bach runter geht? Dass die Kita- Betreuerinnen und Betreuer streiken müssen, weil ihnen eine gerechte Bezahlung in Flex verweigert wird? Dass Illegale von Munk für Flex ein zinsloses Darlehen über 5.000 Euro erhalten und der Altinsasse jeden Cent, den er sich leihen möchte, mit eigenen Mitteln absichern muss? Dass Drogen- Banditen die Anstalt unsicher machen, terrorisieren, und dass es Gassen gibt in die sich nicht einmal mehr Munk mit seinen Schlägern traut? Bin ich schuld, dass immer mehr Typen meinen, eine geschlossene Tür ist eine Einladung wert und das Flex dahinter gehöre ihnen?

„Sie haben es begriffen Jimmi, das gemeine Volk braucht Flex. Und wir verticken es denen! – Oder wollen Sie eine neue Partei gründen?“
„Weshalb Partei?“
„Na, Ihre Thesen und Sprüche... Ich höre das schon seit Monaten, Jimmi, - in Ihnen arbeitet ’das doch’.“
„Ich könnte ja sagen, Doktor Munk, dass diese politische- sexistische- gutmenschen- Kackscheiße endlich ein Ende haben muss! Dass es, nimmt man die Grünen, mehr Flex- GehirnInnen geben muss. Ich gehe sogar noch weiter: Ich fordere für die nächste AnstaltsleiterInnenwahl SaalmikrofonInnen auf Droge. Und dass man SerienkillerInn Abdelkader Salhi DEUTSCHE Flex nennen darf. Und, ich will endlich mal wieder vermummt rumlaufen um selbsternannten WeltpolizistInnen wie dem Flex- Ferkel aufs Maul zu hauen. Ich möchte auch ausländerfeindlich und menschenverachtend gegen Deutsche hetzen. Ich will eine fette internationale VollzeitkraftIn bei Antifax sein und Frau Rott beim Kerzenflex spinnen helfen. Ich...“
„Sie sind eine geballte Ladung Irrsinn von Welt, Jimmi! Und das gefällt mir an Ihnen so sehr!“
„Sagt wer?“ Und ich sage ihm dazu weiterhin, dass er den Powerpoint ’care under fire’ längst erreicht hat und nun auf weitere Instruktionen zu warten habe damit der Patient Flex- Leben nicht vorzeitig ausblutet. So in etwa. Und das, bevor er mich wieder ’mit sonst was’ Niederspritzen lässt. Von wegen Demokratie. Und so könnte ich noch 1.000 Punkte aufschreiben... und schreiben und schreiben und schreiben.
Ey, - Mann – Leute! Seht Ihr nicht, was hier abläuft?
’Neben diesem Therapeutikum wurde ihm eine bestimmte Diät verschrieben, deren wirksame Hauptkomponente aus Rotwein bestand, den er täglich zu trinken hatte. Dazu heiße Bäder mit Kopfkühlung, Kalbfleisch, Hühnerbrust und Hühnerbrühe’

Mit 18, als Legionär im Kongo, lernte ich jede Art von Brutalität kennen - und tötete Menschen. Es ging nicht anders. Nun bin ich Co- Schließer in der Anstalt von Doktor Munk, einer anderen Art von Hölle, die übervoll von irren Typen. Deren wahnsinnige Angehörige zu Besuch kommen, um sich (mir) zu prostituieren damit es ihren Verwandten besser gehen soll. Damit nun zu dir: Solltest du mich mal besuchen kommen müssen, bring Frau und Kind mit. Und benimm dich anständig, sonst reiße ich dir den Arsch auf wie damals diesem...
Versprochen!

Einst hast du in meinem Herzen deine Geschichte versteckt
Heute sind es liebe Gedanken an dich, wenn du nicht bei mir bist
In einer Zeit groß wie das Meer bin ich dadurch bei dir und du bei mir
Weil nur wer liebt mit einem Lachen zurückgeliebt wird
Bitte
Lass es so bleiben

Tatortreiniger
...es bringt wenig den Kasper zu prügeln, man muss die Strippenzieher zwischen die Augen grüßen... sonst hört das nie auf...
„Auf einer anderen Ebene könnten sie Ihre Persönlichkeit neu entdecken, Jimmi!“
„Spricht man ’Sie’ nicht groß und ’Ihre’ klein?“
„...“
„’Auf einer anderen’ passt auch nicht!“

Die Ehre dem Tod, sagt er. Dem Tod die Zeit! In Behauptung.
Ruhm und die linke Hand, antworte ich, so wollte sie sich einst sehen. Durchbohren. Durchdringen. Die Nadel vom Mann in den Mann. Dazu eine gute Nacht in Lavendellaken. Deren Gebrauch nur einer natürlichen Person zugestanden wird. Je älter, je besser. §53 Urhg. Von wegen Plagiat... Aber was weiß man mit 17 schon davon? Was mit 18. Vom Wunsch nach Gewalt. Beim Sex. Von Veränderungen der Eindeutigkeiten. Von matten Haaren und wackelnden Zähnen. Später. Dem schlappen Schwanz. Dem Truthahn der Frau. Zudem (anonym) jemand behauptete, das ich keinen Charakter besäße, weil ich sagte, das bei Analverkehr nur Scheiß- Kinder raus kommen würden. Werden! Würden! Als Seinsbestimmung. Die blöden Söhne und stummen Töchter. - Ich bin beides. - Sie sind beides! Behauptet Munk. Ich? Ja. Sie! Da traf ich ihn am Spiegel im Klo vom KaDeWe, keine zehn Minuten her, beim Büstenhalter richten. Er. Ein altes Weib, das nicht in Würde sterben kann. Oder will. Menstruationsblut am Mund, das er ’meinen natürlichen’ Lippenstift nennt. Ich dazu Triebverlangen sage. Als Absage an jeden Menschen freien Geistes. Dann lieber auf einem Pariser Dachboden lebendig verbrennen. Wozu man allerdings einen Raucher bräuchte.
„Rauchen Sie, Munk?“
„Nein, ich bin auch so schon verzweifelt genug!“
„An mir soll’s nicht liegen.“
„Ich weiß, Jimmi, rollen Sie sich also getrost wieder ein.“
„Dafür gibt es fünf Sterne bei Amazon, Doktor Munk!“
„Stecken Sie sich ihr Schicksal bitte sonst wohin, aber lassen Sie mich damit zufrieden.“
„Katzen würden Mäuse kaufen, - du Idiot!“

deine fotos habe ich an die wand
geschlagen
wie später dich
und wieder abgerissen
das schloss von deinem schrank
wie ich es hasse
das bett
den schau platz dieser welt
mir anders liebe vorgestellt
am leben mich dabei verbrannt
wie trick und track
und will dass es eine ende hat
mit welt
und wand
liebe und schrank
mit trick und track
den gitter stäben jahre lang
die mich gefangen halten
über allem dann das alte lied
- nichts muss
keiner kann
alles ella
deine scheiße
gruß und kuss
dein mann -

Die Leute, die das Unbestimmte verlassen, um irgendetwas von dem, was in ihrem Denken vorgeht, versuchsweise zu präzisieren, sind Schweine – frei nach Artaud -

KaDeWe- Klo- Frau- Doktor Meier- Müller antwortete einst bei der Euroumstellung auf die Frage ob sie denn Angst haben würde das weniger Kunden kämen mit der schönen Antwort ’gepinkelt wird immer’! - Momentan sehe ich Munk am Klobecken mit dem Schild ’Reserviert für große Schwänze – 2 Euro’ in zweiter Reihe anstehen, während ich für Normal pinkle.
„Für große Schwänze kostet 2 Euro!“ Rufe ich warnend, schließlich kenne ich seinen sprichwörtlichen Geiz.
„Zahlen Sie mal ruhig ihre obligatorischen fünfzig Cent, Jimmi, - mein Rüde braucht eine Menge Auslauf!“ Antwortet er munter. „Und das ist es mir wert!“ - Mal echt jetzt, da vergeht mir sogar der schärfste Harnstein- Husten denn ich weiß, wie genetisch-identisch wir 2 uns letztlich sind. Und dass Munk dort nur steht, um auf die langen Gurken anderer Typen zu luschern. Sorry. Mich ekelt schon, wie er sich deswegen die Hände warm bläst! - Die Geschäftsidee unterschiedliche Kack- Kabinen, Aufschrift ’Für große und kleine Arschlöcher’ beschert Klo- Frau- Meier-Müller weit weniger Erfolg. Eigentlich gar keinen. Denn es kackt keiner, wie ich sehe. Doch die Gute lässt sich dadurch die Laune nicht verderben. - „Als ich vor meiner Geschlechtsumwandlung noch als dritte von Links- Show- Girl im Dings- Da in ’Die Herren Damen lassen bitten’ aufgetreten bin, war der Erfolg auch nicht immer gleich!“ Stimmt. Sicher. Ich kenne den Laden nahe Kudamm. Inzwischen hat Munk (überlange) abgeschüttelt und scheint blass im Gesicht. Ich sage dazu nichts. Während Frau Müller ihm beim Bezahlen noch das Genital- Pflegeprodukt für ’Große Lümmel’ aufschwatzt. - „Brennt beim Auftragen ein bisschen“, tut sie locker, „hilft aber!“
„Wogegen?“
„Filzläuse, Prostata - und Halsschmerzen. Davon kann ich euch Süßen ein Lied singen!“ Last but not liest, weil er ohne Hörgerät schwerhörig ist. Ohne Augen blind. In fehlenden Worten - wohl zur Entschuldigung - sagt: ’Ich habe es mit dem Schreiben nicht so’. Als ob ihn ein Kaugummi- Automat ins Leben geschissen hätte und nicht die Schule. Wie G7 minus 2.

Munk hat die Welt gerufen. Und wegen der Brisanz der Gäste die irre Anstalt zur Festung umgebaut. Umbauen lassen. Für Millionen Euronen. Stacheldraht aus Gold. Das volle Programm an Militär und Gastronomie. Dazu für jeden Gast ein Überraschungsei extra. „Die Gäste aus Afrika gieren danach!“ Sagt er. „Was ist es denn diesmal?“
„Ein Putina- Ei. Frei nach Fabergé geschnitzt. Vom Künstler im Druck nummeriert und handsigniert, etwas sehr wertvolles.“
„So ein Ei zieht die Grenzen neu, was?“
„Bestimmt!“

Munks Hund hat eine Patientenverfügung. Keine unnötigen  Geräte, Spritzen, Herzmassagen. Mund zu Mund und so. Der Rest ist in Folge bekannt. Der Patient ist dem Tod geweiht.
„Dem hilft nicht mal mehr eine Finanzspritze. Dabei hat er früher so gerne geshoppt!“ Lacht er wie der first Kahlkopf von Griechenland.
„Ich sah ihn nur an der Würstchenbude.“
„Und Eis!“ Lacht Munk. „Dafür hatte er ein Faible.“
„Für Bockwurst!“
„Ein helles Pfötchen hatte er auch für Champagnerkaskaden. Und Kaviar. Davon konnte er nach Geruch sogar die Sorten hersagen.“
„Wenn nur seine Melancholie nicht währe. Damit hat er sich viel kaputt gemacht!“
„Am liebsten mochte er junge Ossietra (18–20 Jahre).“
„Die mit den dicken Titten und vollen Lippen!?“
„Möglichst in Anthrazit. Blacks nur in der Not. Und immer ohne Borax. Darauf hat er unbedingt Wert gelegt.“
„Ist er nicht als Pfarrerskind geboren?“
„Mich schmerzt es, wenn Leute gehen und die Türen laut knallen.“
„Haben Sie eine Ahnung, was ich jetzt mit dem Hundekorb machen soll?“
„Posthum, oder so?“
„Allemal besser als bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben zu kommen.“
„Können Sie ein Beispiel nennen?“
„Schnell konsumierbar? Wohl kaum!“

Wir sitzen am Tisch. Sie mir gegenüber. Beim Mittag. Essen. Erbseneintopf. Mit Bauchspeck. Ein Rezeptklassiker. Allerdings habe ich ihren Namen vergessen. Doch das macht nichts. Trotzdem. Ich überlege was sie tun würde, wenn ich mit dem Kopf in die Suppe. Tot wäre. Tod. Dabei gibt es gar keine Suppe. Sondern? Pizza Rabiata. Meine Lieblingspizza. Frisch aus Rom. Trotzdem fühle ich mich beschissen. Angespannt. Habe Kopf- Hals- Rhythmusstörungen. Zucken - wie Sau. Herzschmerzen. Am ganzen Körper. Und Oberbauch. Den linken Arm taub. Als ob der Arm jemals hätte hören können. Konnte er? Nein. Nie. Nicht mal der rechte. Zur rechten Zeit. Schiebe mir trotzdem ein Aspirin rein. Zu Befehl. Sagt Aspirin. Aber erst nach dem. Essen. Sage ich. Sollte ich da noch leben. Und überlege, was die namenlose Person getan hätte. Nach Rabiata. Wie? - Melanie?! Mit Aspirin. Und ob es eine Lösung wäre. Ob es überhaupt eine solche gäbe? Geben würde. Locker aus der Erfahrung heraus gefragt, - an euch Zombies. 10 Stück. Wahlweise zu 24,99 Euro bei ebay. Als Festangebot. Dazu die Geschichte eines ungeklärten Verbrechens. Nur mal so. Sollte jemand danach fragen. Ey. Durch drei Türen pro Seite runter geht’s direkt in die Hölle. Auch das ein Sonderangebot. Also bitte! Spritze mich, du Mandelhörnchen.

Achtung, an alle! Weil er selber das Virus hat, führt Munk (erneut) Cluster– Studien durch. Und die - wie das - nicht nur aus reiner Profitgier! Immerhin. Der alte Geier. Respekt! Ich trinke deswegen und notgedrungen (also aus reiner Vorsicht!) den morgendlichen Schnaps aus dem Kaffeebecher ’to go’. (Mann– Munk! Was für eine verkommene Sau du doch...) Der mich zu so was von aber auch dazu nötigt.

Noch/was: Ich bin mit meinen Büchern bei epupliepup wegen fehlender ISBN weg vom Fenster. Nichts wird mehr gedruckt ohne. Dabei will ICH keine. Überhaupt gar keine. Denn mir graut vor internationalem Ru(h)m. Presse, Preisen und so. Ja. Mir reicht KV, FB meine HP und das Fettauge auf der Handcreme- Suppe. Sorry Leute, hört also dringend auf mich zu beknien, ich brauche echt keine Guppies. Weder Frauchen noch Männlein. Und all die armen Kinderchen lasse ich den Pädo- Alt– Grünen in ihren Privato- Schulen- Heimen und Irren- Internaten. Und deshalb bin ich. Aber so was von auch, bin ich. Yes. Fuck the Dings- Bums, oder so.

Maikäferhoden in Transplant – oder: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ – Genesis 1,1. - Als ich mich nackt ausgezogen, kam es zur Annäherung eines Astroiden an die Erde. Gottvater selbst soll ihn gesteuert haben! Das geschah am Montag. Dabei wollte ich nur Luft in den Reifen von Ellas Fahrrad pumpen. Nun soll ich (Mittwoch, also Morgen) wegen Flug- Umweltgefährdung und Gotteslästerung vor Gericht erscheinen. Doch wegen meiner OP hat Munk den Termin gecancelt - und (mir) weltweit alle Drogen abgesetzt. - Doch keine Angst, sagt Doc Asyl (der syrische Operateur), das bekommen wir schon wieder hin. Dabei soll eine komplizierte Schulterprothese (noch dazu inversiv) eingebaut werden?! Melden sich mir Zweifel an seinem Können.
„Inversiv, wegen dem Steckschuss von damals“, erklärt er. „Aber nicht nur. Auch wegen der noch frischen Stichverletzung. Den Total- Muskelschäden deswegen...“

„Keine Angst, die bisherigen Resultate lassen hoffen“, nickt Munk. Während Doc Asyls Schmiss auf der rechten Backe (Wange) freundlich lächelt.
- Hüte dich vor den Gezeichneten! (Weil diese Personen kampferprobt sind) –
„Sie machen doch aber sonst nur Transplantationen“, wende ich ein. „Herzen und Lebern. Nieren, Hodensäcke und Penisse von Nashörnern!“
„Und - wenn schon? Wo ist denn da der Unterschied?“ Beruhigt er mich. „Es ist wie mit den Maikäfern. Mal gibt es mehr, mal weniger. Also gibt es nichts zu wundern, wenn in guten Maikäfer- Jahren Einbrecher erschossen werden. Mal mehr. Mal noch mehr. Ich tippe in den nächsten Jahren auf noch viel mehr, denn es soll ja ’laut den Grünen’ auch wieder mehr Maikäfer geben.“
„Das war aber jetzt absolut OT“, sage ich. Aus der Narkose erwacht.
„Nicht unbedingt“, meint Doc Asyl (der syrische Operateur!) „wir benötigen Spender. Und wenn mehr erschossen werden...“
„Maikäfer?“
„Human Org!“
Gott formt den Menschen aus der Erde des Ackerbodens...
„Und – alles gut gegangen?“
„Das Spender- Nashorn wäre stolz auf Sie!“
Als ich das Ding dann sehe, schwanke ich zwischen Wut und Demut. Wenn überhaupt. Drug Com.

Leben - lernt man autodidaktisch. Konzentriert, beharrlich, eigensinnig. Wenn man Glück hat. Dann aber unter Schmerzen. Die gehören in so einem Fall dazu, behauptet Munk. Der in seiner Jugend kaum Haltung und Klasse aufwies. Der schon ab der ersten Minute der Geburt ein rot- blond- Schopf war. Der schon ab da (bis zu seinem 6ten Lebensjahr, - der vorgezogenen Pubertät!) einzig von seinem ’niedlichen’ Gesicht lebte. Der Zöpfe trug. Kaum Ohren besaß. Eine kleine Nase. Schmollmund drunter. Mit Hamsterzähnen. Der auch im Kindergarten mit Erfolg eine Pippi Langstrumpf- Version gab. Mit bunten Blüschen und kariertem Röckchen und so; begeistert wie gelobt von den Nick- und Nenn- Tanten in sattem Juchtenduft, die in den Kinderwagen greifend ’Gulle – Gulle’ schnurrten und ihm mit ihren fetten Brillant- Diamantringen Schrammen in die Kopfhaut ritzten, als wäre die Fontanelle eine Milchglasscheibe. Damen, die seine darauf folgenden (gewaltigen) an- und abschwellenden Erektionen bestaunten die einem Vulkanausbruch glichen, dessen pulsende Druckwelle das Bettdeck hoch in die Luft schleuderte. Das bestaunten all diese alt gewordene Mädchen, die nicht wissend waren und blieben dass die klein- Munksche Naturkatastrophe ihren Brillis und Geldgerüchen zu verdanken war; von wegen Geld stinkt nicht. Mein Munk vom berauschenden Odeur der Macht aber wusste, - der nun Doktor Munk genannt wurde und Geld und Brillis der längst verstorbenen Tanten in dem eben neu gekauften Spring- Hüpf- auf/mich so oft du willst Bett hortete. Munk. Der GEILE. Der mich jetzt und hier sedieren will, um mich gefügig zu machen. Angstfrei. Mit Tilidin. Um mich auf einen irren- Typen namens Sedan anzusetzen (wie er sagt), einen komplett tätowierten arabisch- kurdischen Muskel- Musel- Türken aus dem Krieg in Syrien, der mit Bedacht seinen Pass weggeworfen hat um in Deutschland... der nun Stressfaktor Nummer 1 hier zur Zeit ist.

„Wenn Sie diesen Ochsen geschafft haben - Jimmi, gibt es 14 Tage Urlaub am Stück wohin Sie wollen!“
„Aber ohne Bewachung!“
„Klar doch...“
„Und mit Kohle satt!“
„Auch das!“
„Gut, erzählen Sie mir von Sedan.“
„Sedan ist ein dreizehnfacher Frauen- Mörder...“


Schlecht gelauntes Grundrauschen auf 18. Denn alle Taten des Terroristen ’Sedan’ werden durch die kapitalistisch- sozialistische System- Presse der NSU (Quickly)zugerechnet. - Bestimmt ausgelöst vom BMW- BND, vermutet Munk. Die haben doch überall ihre Finger drin, grinst er. - Im vorliegenden Fall in der rot- grünen Keks- Dose, mit dem darin versteckten braunen Sprengsatz als Trockenhefe. Die aber nicht hochgegangen ist. Von wegen der Kuchen wäre dann gegessen! Nichts da. - In einem ähnlichen Fall hat die Tochter des Ladenbesitzers übrigens den als Wolf verkleideten NSU- Mann mit der Sarotti- Dose im Hakenkreuz- Geschenkkorb sogar selber in den Laden gelassen. Behauptet der BND- Obmann. Auch der Musel- Vater und die Kopftuch- Schwester des Opfers hatten den Wolfsmann auf dem Schirm. Doch dann wieder ’doch’ nicht. Dann war es eher doch ein Huskie (oder Adolf Hitlers toter Schäferhund), - so ein liebes Tier, mit stahl- blauen Augen, hart wie Kruppstahl und schnell wie - eben: Adolf! Trotzdem fertigte die Polizei nach deren Angaben ein Phantombild. Die Suche nach dem NSU- Tier- Täter verlief allerdings ohne jeden Erfolg. Am Tatort selber blieb eine halb betrunkene Flasche Rotwein zurück. Eine Scheibe Tilsiter- Käse in Rot- Front- Kreuz- Packung. Und die tote Tochter fand man - enthauptet – eingeschlossen in der Standuhr aus anatolischem Familienbesitz zwischen 2 anderen Kopftuch- Lämmern. Sedan, den auch wegen diverser sexueller Handlungen und zweier Vergewaltigungen vorbestraften Nachbar, als Täter, war kein Gedanke wert. Oder, wie die Zeit (auch über dessen Nazi- Bekanntschaften) schrieb: Die Zwillinge haben doch immer so nett gegrüßt. Und haben die Tat fast gleichzeitig – jeweils um 5:45 (den NSU im Visier) – mit Hitlers Zitat - den Einmarsch in Polen verglichen. Irgendetwas muss doch die Presse- Scheiße am Kochen halten, oder nicht? Komm mir aber nun nicht mit: Plattitüde, Binsenweisheit oder irgendwelchem gesichtlosen Blablabla. Denn die Lage ist ernst, aber nicht... Und so weiter. Behauptet Munk.

Ich hatte eine Mutter. Die hat mich gut beschützt.
Ich hatte keinen Vater. Den brauchte ich (auch) nicht.
Ich dachte einen Gedanken. Der hat mich behütet (wo ich war).
Dann lernte ich mich kennen. Was Gewalt ist (und so). War schon klar.
Kämpfte meine Kriege. Die Tode auf Raten waren.
Nein. Ich vermisste keine Träume. Nicht mal mehr den an dich (im Morgenlicht).
Denn irgendwann war in mir (komplett) Winter. Und Eis. Wohin man blickt.
Auch das war mir egal. Allerdings spricht man darüber nicht.
Stimmt. Ich denke oft an meine Mutter. Ihr Grab im Sonnenlicht.
Ach. Wie gerne würde ich dort ruhen.
Gut. Sterben könnte ich (überall). Nur in Gedanken an meinen Vater eben nicht.
So vergeht hier quälend die Zeit. Denn. Lebenslänglich endet nur im Gedicht. Dass Rosen Dornen tragen.
Und wie weit die Zeit vorbei ist. Sieht man (in meinem Gesicht).

’Seit vielen Jahren bin ich von seiner Poetik fasziniert. Sein zugleich spekulativer als auch poetischer Realismus nimmt mich gefangen. Ich kenne keinen vergleichbaren Schriftsteller. Endlich erscheint nun sein neuer Roman. Darauf freue ich mich sehr.’ - Mal echt, wer mir so etwas ungelebtes irgendwann mal schreibt (immerhin kostet die gemeinte Fleppe satte 29,90 Teuro) sollte lieber mit dem Arsch zu Hause bleiben und Winterkirschen einmachen, um seinem bescheuerten Sein endlich Sinn zu geben. Doch es geht noch einen Fick schlimmer, Body: ’Ich erfahre so viel über den untergegangenen Westen und über die Gegenwart - erst jetzt weiß ich, dass ich mir genau so einen Roman über dieses Land schon immer gewünscht habe.’ - Mann! Kaum habe ich den Scheiß gelesen, kündige ich die (einst sorgfältig ausgesuchte) Grabstelle in Berlin– Wedding und suche mir einen höchst anonymen Urnenwald in den Bergtiefen der Schweiz. Yes, Sir! Und ich werde bestimmt Nähe Appenzell– Innerrhoden fündig werden. Bitte? – Na, weil ich es will. Es könnte zudem ein Anfang in Trash sein, wie die lange Zigarre im Klo danach. Oder liebst du Trash nicht, - Genie und- oder- Wahnsinn? - ’Fragt ein Autofahrer den Appenzell- Bauern, ob er durch die Wasserlache vor ihm hindurch fahren kann. Der Bauer bejaht und so fährt der Autofahrer darauf los, sinkt dann mit dem Auto aber ein. Darauf der Bauer: "Komisch, bei den Enten hat das Wasser nur bis zum Bauch gereicht!"’ – Egal. Jedenfalls bin ich auch im Regen voll am Leben. Zudem gilt es im Test ’Blaue Flecken überall – Penisvibrationen bis es richtig wehtut’ die Struktur eines barocken Taschenvibrators für Herren zu bewerten. Die Aids- Sex- Spielzeug- Firma hat mir dafür direkt einen Sonderpreis gemacht, sollte ich 4 Stück bestellen. Nun suche ich noch 3 andere super- geile Typen. Und - wie wär’s mit dir? Oder ist dein Hodenbruch noch nicht richtig verheilt? Worauf mir Munk den neuesten Krebsratgeber aufs Kopfkissen legt. Zudem er mich mit dem Spruch „Sie sind in letzter Zeit ganz schön übermütig!“ an meine Mutter erinnert. Mir tut das saugut, - ich gebe es zu. Es ist
Wissen heute.

Mit ein– bis 2- Flaschen Tilidin und 10.000 mg Para geht es mit U- und S- Bahn kostenlos durch Berlin. Zur Not auch mit dem Bus; mit Taxi ist schlecht. Die Kutscher prügeln sofort wie blöde, wenn man ihnen sagt das man (komplett) mause ist. Ich kotze denen dann zum Dank in die Karre. Irgendeinen Sinn muss die Action schließlich haben. Von wegen Nebenwirkungen (Blutige Schrammen am Schädel, Veilchen wahlweise, wacklige Zähne, Bullen, Ausnüchterung, Haftrichter! – und dann auch noch Munk!, - der mich auslösen muss): Scheiß drauf!

anterograde amnesie
stehst am herd in kittel schürze rührst im eintopf
aus dem fenster huscht dein blick
und ich kann noch deine stimme hören
das angsterfüllte rufen
junge
komm doch bitte schnell zurück
geschluckt von panzer ketten
lauten befehlen dahin zu gehen
wo man sterben kann
gott wird dazu - irgend wann mal - stellung nehmen
wenn nicht für mich dann geht es andere an
was krieg ist und wofür gestorben
was eigentlich du zum leben hast geboren
so küsse ich in liebe deine augen
oh mutter vater land
und hoffe auf ein wieder sehen im freuden taumel
lass es derweil dir gut ergehen
das immer dutzend sterne hell am sonnen blauen himmel stehen
- an einem baum voll mit oliven hängt ein mann an seinen füßen
wie man nur hängen kann wenn man vom blut nicht wüsste
dem loch im kopf als letzten gruß von dem der mit den engeln schläft -

Den Kopf 3 Stunden mit Eis kühlen. Dann abtrennen. Auf einen Hals ohne Kopf setzen. Festnähen. Herz anwerfen. Ticken lassen. Fertig.
- Das Kind, übrigens, also ihr beider – gemeinsames - Kind, habe er nur getötet, weil es nun keine Mutter mehr haben würde. Doch das kann man auch anderswo nachlesen, wie er die getötet habe. Die Mutter. Und dafür würde er ja nun ins Gefängnis kommen. Und dann hätte das Kind auch keinen Vater mehr... Und ohne Vater aufwachsen wäre schlecht. Das könne man ja an ihm sehen. Deshalb musste das Kind weg. - Wie? - Erwürgt, ja. Mit dem Strumpf der Frau! – Frage: Und das, während sie mit der Mutter den Geschlechtsverkehr vollzogen haben? - So ist es, Herr Richter. - Aber da war die Frau schon tot? - Stimmt, Herr Richter! Sie wollte es aber so. - Tot sein? - Nein, mit mir bis zum Schluss vögeln. Hat sie jedenfalls so gesagt. -
Während in echt die Entweihung des Königs, der mit goldiger Pappkrone im Brokat- Nachthemd posiert, im Schlacke- Keller vom Berghain stattfindet. Dort prasseln an die hundert Original- Schläge bis zum gestöhnten ’Oh - es ist genug!’ als würde der früher dort gelagerte Koks Blut furzen, statt sexuelle Fantasien lediglich in Rede bei Kaffee und Torte darzulegen. Tod. Aber schön. Ein lieblicher Engel. Wenn das viele Blut nicht wäre. Egal. Wenigstens das Haupt ist verpflanzt und es regnet nicht durchs Dach. Wake Up Allone.

Live ist mein Leben. Blues. Auch wenn viel schief ging. Du weißt schon. Mit dem abgetrennten Kopf und so. Munk schimpfte. Ich hätte (seine) Nachsicht nicht verdient. Weswegen die Polizei nach mir sucht. Meinetwegen. Aus schwarz wird deshalb auch nicht weiß. Und der kaputte Zahn ist locker zu ersetzen. Der oben links. Glaube mir. Und es kommt noch besser. Denn Glastonbury war mein Fall. Von wegen Schuhe am Vorhang abputzen. Und total besoffen auf (die) der Bühne. Am Saxophon festhalten. Bis die Flöte quiekt. Am liebsten hätte ich dich aufgehalten. In meinem Kuss gefangen. Bis die Sonne wieder scheint. Doch wir hatten ja noch ’Live in Nimes’. Vor dem  Urlaub am Meer. Du mit blondem Haar. Drei Tage Bart auf der Oberlippe unten. Und ich das Teil voll gesabbert. Bis Blut lief. Und 2011 dann Brasil. Wir. Seltene Vögel. At the Copa. 2 Years in a row? Ja. I miss u too. Habe mir übrigens aus deinen Haaren eine Handtasche gestrickt. Cool. Sagst du. Und lachst dazu. You now Im not good. Cu in a full concert. London. God bless u. ’Roadie für Concert gesucht’. Life ist mein Leben. Rock’n Roll. Blues.

Walter Freeman schrieb: ’Die Psychochirurgie erlangt ihre Erfolge dadurch, dass sie die Phantasie zerschmettert, Gefühle abstumpft, abstraktes Denken vernichtet und ein roboterähnliches, kontrollierbares Individuum schafft.’ - aus Sinkflug (Roman- Groteske).

Haben Sie gefunden, wonach Sie gesucht haben, kommt regelmäßig Munks Frage. Und ich ’muss’ mit NEIN antworten. Weil ich nie finde, was ich suche. Und das wird mein Leben so weiter gehen.
Wie das grölende Lachen von Munk, wenn ich ihm von meinen Sehnsüchten erzähle. Wie mein Leben hätte sein sollen. Und was geworden ist. Aber, aber, tut Munk ungeniert, was denn nun? ’Ja’. Oder ’Nein’. Oder ’Weiß nicht’. - Weiß nicht, Nein, Ja, Nein, Weiß nicht. Oder...! Erst danach verschwindet sein Kopf durch die Wand, wie er gekommen ist. Klar, ich habe das an einem trüben Tag auch schon mal probiert. Wollte nebenan Uschi erschrecken. Landete stattdessen 7 Tage mit Gehirnerschütterung im Klinikum Wittenau. Immerhin besser mit Kopfschmerzen dort, als voll bescheuert hier. Und genau so was gibt mir in schwachen Stunden Hoffnung und Trost.
Munk (dagegen) denkt immer noch, ich träume seinen Traum. Irrtum, Munk, ich lecke lediglich meine Wunden. Und erinnere mich dabei immer öfter wie es mit Munk und mir anfing. Dass er mich wohlwollend und mit den Worten ’Ich kenne Sie irgendwoher’ in das Programm ’Medikamenten- Tester’ der Firma Pill.cam Berlin aufgenommen hatte. Wie ich auf seine Frage warum ich das tun würde, schließlich sei es nicht gänzlich ungefährlich antwortete, dass ich Geld fürs Studium brauchen würde und auch sonst für neue Erfahrungen nicht gerade zimperlich sei. Dann sind Sie bei mir genau richtig, lachte er, - in Kürze findet hier unter meiner Aufsicht eine hoch dotierte Studie bezüglich Lobotomie statt, Titel: Gewalt und Gehirn, - dafür werde ich Sie dann eintragen? Aber ja doch, Herr Doktor Munk, sehr gerne! Und ich merkte mir sogleich eins seiner Lieblingsworte: BEZÜGLICH! Es sollte auch meins werden! Wie auch ’sogleich’, das ich mir vor Tagen schon abgespeichert habe. Womit ich meine Gegenwart schmücke. „Wollen Sie mal Shutter Island lesen, Jimmi, - darin geht es um Lobotomie und...“
„Aber ja doch, - gerne!“
„Okay, nehmen Sie es mit. - Sie werden sich darin wieder finden.“

Während die Karten neu gemischt werden gebe ich mir die Zeit, die ich brauche. So hätte ich beginnen können. Doch Munk lässt es nicht zu. Der konfrontiert mich mit dem Piloten der ’Sinkflug- Maschine’ (ich sage nur: CHEMTRAIL!) und welchen Auftrag er dafür für mich hat.
„Für mich -, bitte? - Auftrag - von wem?“
„Wir haben hier eine Bestimmung als Gesellschaft zu erfüllen, Jimmi. Nur deswegen sind wir hier. - Wissen Sie das nicht mehr?“
„Schon, schon... Aber doch irgendwie... anders...“
„Sie denken an Rache, was?“
„Eher an Gut und Böse. An Opfer und Täter.“
„Und was sind Sie, Jimmi, Opfer oder...?“
„Ich bin die Spur, auf der das Leben läuft. Denke ich.“
„Jimmi! - Sie haben immer noch nicht realisiert, dass Sie die Frucht einer inzestuösen Beziehung zwischen Vater und Tochter sind!“
„Doch, habe ich. Immerhin habe Sie mir den Porno in dem ich gezeugt wurde Dutzende Male vorgespielt. Zudem der Streifen unter dem Titel ’Vater mit Tochter bei der Arbeit’ ein Hit im ’du- tube- du’ Netz ist. Und ich habe auch noch bestens die Schlagzeilen der Presse über mich als bedauernswertes Opfer bei Prozessbeginn vor Augen. - Also bin ich Opfer, bevor ich Täter wurde. Und Sie wissen das, denn Sie waren life dabei!“

Vor Sekunden habe ich den Fahndungsaufruf im Fernsehen gesehen. Und doch höre ich jetzt schon seine Schritte, - greife mir das Stuhlbein, ich habe das Teil aus Goofys Zelle – seitdem hat dessen Stuhl nur noch drei Beine – er säße aber trotzdem bequem, wie er sagt - und stelle mich schlagbereit hinter die Zellen- Tür. Wenn er also zu mir will, die Tür aufdrückt, schlage ich zu! Und es wird ein volles Pfund sein, denn ich bin sauer auf die Welt. Zudem er seit 16 Jahren auf der Flucht ist und entsprechend ausgehungert sein wird. Unter anderem werden ihm Mord, Vergewaltigung, Erpressung, Drogenhandel, Urkundenfälschung, Verschwörung und Geldwäsche vorgeworfen. Weiterhin soll er der kriminellen Bande des B.- Kanzlers zugehören. Dem Paten des Flüssig- Gas- Handels. Ihn erwarte also so oder so die Todesstrafe; doch wir haben keine. Also bleibt es wieder an mir hängen. So wie - IMMER – ALLES, IMMER – ALLES - an mir hängen bleibt. Doch dann kommt Entwarnung, - im Fernsehen wurde das falsche Fahndungsfoto gezeigt, lacht der Moderator der Quatschsendung. Für mich aber zu spät. Und erst mal für ihn. Denn auch mein Lebenskuss und die mich echt anstrengende Herzmassage bringen ihn nicht mehr zurück. Doch kaum habe ich mir sorgfältig den Schweiß vom Gesicht gewaschen (es gibt wieder warmes Wasser), höre ich Schritte. Ich hechte zum Stuhlbein links in der Ecke an der Erde, packe das Teil und schleiche auf allen Vieren zur Tür. Wenn er jetzt käme – dann - Gnade ihm... Scheiße. Dann war es das letzte Mal heute. Versprochen!
...wenn der Kopf erst ab ist, ist die Zunge sinnlos...

„Mein Problem ist Ihr Problem!“ Beschwört Munk den Teufel. Und meint mich damit.
„Wieso meins?“
„Um gegenüber das Rotsteinhaus zu kaufen, haben wir damals zusammengelegt, - oder etwa nicht?“
„Das ist 10 Jahre her.“
„12!“
„Na schön - und nun?“
„Es gibt Probleme.“
„Erzählen Sie.“
„Erst Sie!“
„Na gut: Der ’Angry Pirate’ - auch ’Houdini- Trick’ - ist eine Sexstellung, in der man seine/n Partner/in anal befriedigt. Kurz vor dem Orgasmus zieht man den Penis aus dem Anus, stöhnt laut und spuckt dem/der Partner/in auf den Rücken. Im Glauben, dass man gekommen ist, wird er/sie sich umdrehen. In diesem Moment spritzt man dem/der anderen das Ejakulat ins Auge Schließlich muss man ihr/ihm fest gegen das Schienbein treten. Denn erst wenn er/sie auf einem Bein mit zusammengekniffenen Augen durch die Gegend hüpft, ist der ’Angry Pirate’ ein richtiger ’Angry Pirate’.“
„Lassen Sie den Blödsinn, Jimmi! Außerdem ist das nicht neu. Der Trick lief vor Jahren schon als ’Magic Mann’ erfolgreich.“
„Gut, dann eben so: Bei der ’Arabischen Brille’ handelt es sich um eine Sexualpraktik, bei der der Mann dem Partner beim Oralverkehr seine Hoden auf die Augen legt.“
„Mit der ’Japanischen Regenbrille’ aus ’Two and a half men’, die Charly Harper so geil fand, hat des aber nix zu tun, Jimmi, oder?!“
„Es ist total ungeil, wenn Sie alles immer schon vorher wissen, Munk...“
„Kommen wir also zur Sache!?“
„Okay!“
„Es wird aber unappetitlich...“
„Nichts Neues bei Ihnen.“
„Unser Haus ist zum Horrorhaus verkommen...“
„Wie das denn, wir haben doch einen Hausmeister.“
„Stimmt. Jaro. Den Polen. - Doch eben der ist das Problem, - der hat nämlich peu a peu alle ’vernünftigen’ Mieter durch ’eine Art’ Zigeuner ersetzt.“
„Wieso sagen sie durch eine ’Art’ Zigeuner?“
„Weil das eben ganz bestimmte Zigeuner sind. Solche nämlich, die man zum entmieten einsetzt.“
„Entmieten, wer will das denn?“
„Jaro, wie ich leider feststellen musste, - der hat uns alle mit seinem immergrünen Außenbewuchs vom Haus getäuscht.“
„Efeu satt, wenn ich mich nicht irre.“ Muss ich lachen.
„Dahinter wird auf den nackten Boden gekackt und gepinkelt und zusätzlich alles mit blutigen Damenbinden dekoriert.“
„Das ist ja unfassbar!“
„Und es geht weiter, denn im Internet hat Jaro das Haus ohne Angabe der Adresse als ’wunderschönen Altbau in einer Toplage von Berlin’ inseriert.“
„Wie kommt der dazu... das Haus gehört ihm doch gar nicht.“
„Es geht um Geld und Macht, Jimmi. Es geht um uns.“
Genau in dem Moment fällt mir ein Munk bei einem Telefonat belauscht zu haben, wie der ein Gründerzeit- Haus für 2,7 Millionen verkaufen wollte. - Ey! Das war und ist mein Haus! Und das ist nicht gelogen. Schließlich steht Munk nur zur Sicherheit mit im Grundbuch, falls mir mal was passieren sollte. Geschehen war das in der Routine des Irrsinns, als Munk mich irgendwann mal mit Gift niedergestreckt hatte. Darauf angesprochen, lacht der höhnisch. Und wissen ’sie’ wie das klingt? Als würde einem ein 2 Zoll Nagel ins Ohr geschlagen. KRRR... BOING. KRRR... BOING. So in etwa.

- Nachts kratze ich mich blutig bei der Frage ob ich lesbisch bin, wenn ich den Wunsch habe mit Frauen zu schlafen. Und wenn ich es dann mache, dass niemand das Flugzeug entführt während ich mir auf dem Klo an der Lady einen abarbeite. -

Willi tötet, was er liebt. Willi weiß nichts. Willi ist eben erst eingeliefert worden - und liegt im Koma. Sagt er. Dabei ist er putzmunter. Doch das ist hier durchaus üblich. Das mit dem unerkannten Koma. Und nicht nur Munk weiß das. Auffällig bei Willi ist allerdings sein Pferdeschwanz. Munk sagt, er hätte 2 davon. Ich kann das nicht bestätigen. Bestätige ihm aber einen weißen Lederrock und rote Pumps. Was Pumps sind? Stilettos, nur anders. Schuhe eben. Mit denen die meisten aussehen wie frisch vom Strich. Jedenfalls zusammen mit einem weißen Lederrock. Was bei Willi zutrifft. Der von Hause aus Jura studiert. Hat. Einst. Sagt er. Weil es musste. Weil sein Vater Jurist sei. Seine Mutter Anwältin. Und ich weiß, was er heute noch so alles sagen wird. Nämlich das, was immer alle am liebsten sagen. Lügen! Sieh nur mich an. Doch Vorsicht, was du siehst ist nicht das Ende der Welt, sondern mein zweites Leben in so was wie Hell’s Kitchen. Ein Haus als Waffe gegen Leute die anders sind. Leute wie Willi. Und mich. Die nicht glatt gebügelt daher kommen und immer den gleichen Scheiß auf den Lippen haben; wie Vögel im Frühling. Eigentlich sind wir die authentische Gegenwart und der Rest, also ihr anderen, ein Relikt der Vergangenheit. Unfähig sich zu verändern. Doch macht nur. Ihr werdet schon sehen. Und damit ist Willi von der Leine. Der Willi. Von dem Munk sagt, er sei ein Frauenmörder. Gehe auf Huren. Also auf euch alle, sagt Willi. Und lacht. Willi. Der die Enttäuschung von mehr als einem Leben ist. Kann man in der Zeitung nachlesen. Doch wer liest heutzutage noch über Willis. Die lebt man, oder man ist tot!?

„Noch von der Straßenseite gegenüber aus kann ich die im Gemäuer der Anstalt eingeritzten Namen dutzender Neuroleptika erkennen, die ich im Laufe der Zeit genommen habe. - Und ich kann nicht behaupten, dass die mir geholfen haben. Ich kann aber auch nicht sagen, dass die mir geschadet haben. Ich kann eigentlich überhaupt nichts darüber sagen - wie ich so geworden bin, wie ich bin. So... Schizophren. Zumindest im Vorderhirn. – Aber ob mit oder ohne Pillen ist jetzt nicht mehr die Frage.“ Erzählt mir Ernst- Moritz.
„Und sonst?“ Hoffe ich was vom Flugverkehr hinter seiner dunklen Brille zu hören. - Doch nichts.
„Haloperidol, Flupentixol und Perazin nehme ich noch regelmäßig.“ Kommt stattdessen.
„Schön“, sage ich, „wenn es dir was bringt.“
„Hoffnung - zumindest“, sagt er. 
Und ich denke darüber nach, was Hoffnung in der aktuellen Situation bringen kann. Denn zur Hoffnung benötigt man 
Bindungsstellen im Gehirn und genügend Dopamin- 2- Rezeptoren. Das und die hat Ernst- Moritz aber nicht. Mehr. Und auch aus diesem Grund wird Munk ihn heute Abend von der Maschine nehmen. Und somit aus die Maus. Auf die schon ein reicher Araber der F- Abteilung wartet. Diagnose: Scheiße im Hirn, aber Geld wie Heu, - um der Wahrheit näher als nahe zu kommen.
Ey -, dann doch lieber einen fetten Virus oder den dritten Weltkrieg als den, denke ich. Worauf Munk mich erneut einen Nazi nennt. - Hört, hört, die alte Kapitalistensau: Geld stinkt nicht! - Geld will Gehör und Aufmerksamkeit. Geld will Macht. Genau wie Munk. - Könnte ich (meine ich), würde ich ihn auf der Stelle im Zirkus- Maximus an die Löwen verfüttern.
„Drehen Sie doch einfach die Zeit zurück, Jimmi, - Sie sind doch in der Lage dazu!?“
„Wenn ich das könnte, Munk, wären Sie nie geboren!“ Lache ich, als hätte ich Papageien im Kopf. Punkt. Und Zwieback im Gelände. Von wegen Distanz und Annäherung. Die Narben der Seelen kotzen goldene Autoschlüssel aus. „Für Ihren Urlaub, Jimmi!“ - Ja, mehr kann man von einem Arschloch auch nicht erwarten. - Von einem, der mich auf Schritt und Tritt beobachtet. Der meine Post liest. An mein Telefon geht. Jedes Wort spricht. Jeden Satz. Jeden meiner Gedanken denkt. Ein Fremder, der man sich selber ist. Der einen vor die Hunde gehen lassen würde... Ginge es. - So einer. Wie ich. Ein absolut – echter - Munk.

Mein eigen Fleisch und Blut. ’Es wurden Zwangsjacken, ein Fußriemen, ein Handriemen, ein Paar lederne Zwangshandschuhe und eine dicke kurze eiserne Kette, die an zwei eisernen Armfesseln befestigt waren, vorgelegt. Auf Auffordern des Gerichtsvorsitzenden zog B. dem P. die Zwangsjacke an. B. machte dabei ein sehr bedenkliches Gesicht. Ein anderer Wärter bemerkte, dass die Zwangsjacke den Kranken derartig fest angelegt, dass sie kaum noch atmen konnten’.
Munk realisiert nicht nur deshalb seine Umbaupläne; so er kann. „Teile der Anstalt sind immerhin aus der Kaiserzeit!“ Referiert er den Saudis und Griechischen Milliardären mit Deutschem Geld. „Investieren Sie also in Neues und deren Erhalt, solange der Euro noch was wert ist, meine Herren!“ Lacht er mit offenem Maul und lässt Begeisterung aus purem Gold sehen. „Zudem wir hier einen durchaus nützlichen Zeitzeugen haben“, stellt er mich vor. Mich. Den Idioten. Der Idiot. Statt sich selber anzupreisen.

Dalldorf, geöffnet von 8 – 0 Uhr hat 8 klasse Google- Bewertungen: ’Gemütlich, nette Wirtsleute und Bedienung! Geile Kneipe, super Hertha Fanclub. Klasse hier. Sehr freundliche Bedienung. Das Frühstück ist spitze.’ Vier der Bewerter haben allerdings nichts geschrieben, sondern Sterne satt verteilt. Im Schnitt 4 von 5. Wobei es dabei hier aber nicht um das gemeinte Dalldorf, - das erstmals im 14 Jahrhundert namentlich erwähnt wurde, geht. Nein, das von mir gemeinte Dalldorf ist die Klapse - Wittenau, auch freundlich als Bonnies- Ranch belacht. Dabei braucht es dafür keinen Humor. Denn früher nannte man die Irrenanstalt Dalldorf auch Siechenhaus - für zirka 400 akut kranke Irre, - für Sieche und unheilbare. Trennung nach Geschlechtern. Von denen es keine 10 Jahre nach der Eröffnung durch die Kaiserin Augusta von Sachsen bereits 1.000 waren. Und 140 Irrenwärter, - die auf dem Gelände wohnten. Dazu ein Waisenhaus für 200 Kinder. Dafür brauchte man (nicht nur einst) Nerven. Von wegen: Zwangssterilisierungen. Krankenmorde. Aktion T4. Jüdische Patienten. Vernichtung durch Arbeit. Totgeschwiegen 1933-1945. Bombenterror der Alliierten.

Wikipedia schreibt dazu im steilen Blick von oben, Zitat: ’Die Dalldorfer Irren- und Idioten- Anstalt steht exemplarisch für einen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstehenden Anstaltstyp, wobei die symmetrische Anordnung der Gebäude der Trennung der Geschlechter und das Pavillonsystem der Klassifizierung der Geisteskranken dient. Die dörfliche Abgeschiedenheit war zugleich Mittel der Therapie und der Unsichtbarmachung der Kranken in der städtischen Öffentlichkeit. Die arbeitsfähigen Patienten wurden gegen Bezahlung in den Werkstätten und Gartenanlagen der Anstalt beschäftigt. Es wurden auch gelegentlich Ausflüge und Feste für die Patienten veranstaltet, auch Besuche durch die Angehörigen waren erlaubt und in bestimmten Fällen sogar die Beurlaubung von Kranken.’

Allerdings und angeblich gab es bis 1980 noch Zwangsjacken und Zwangshandschuhe für irre Epileptiker und so weiter. Kruzifixe und Muttergottesbilder für Teufelsaustreibungen und verbrecherische Idioten im festen Haus (mit hohen Mauern, doppelt verdreifachten Wachen und jeder Menge Fenstergitter) mit Isolierzellen und eigenem Rieselfeld, erzählt man sich in der Nachbarschaft.

’Schreiner K. sei eine Zeitlang Wärter im festen Haus gewesen und habe gesehen, wie B. einmal einen Kranken mit einem großen Schlüsselbund heftig auf den Kopf geschlagen hat, ihn alsdann in eine Zelle schaffte und hilflos liegen lassen hat, - am anderen Morgen sei der Mann tot gewesen. B. habe auch mehr als einmal einem Kranken eine Schlinge um den Hals geworfen und ihn damit gewürgt.’

Munk will auf dem Gelände nun Eigentums- Hochhäuser für zahlungskräftige Kunden mit Tropentick bauen. Von wegen Abstinenz- Sanatorium für Trinker, Morphinisten, Kokser, Crackraucher und Drogen- Hersteller wie zum Beispiel Walter White - als Heisenberg, dem sie angeblich aus Scherz beim Waschen eiskaltes Wasser in den Nacken gegossen haben sollen. Heisenberg. Ey!

’H. habe dem Täter daraufhin ins Gesicht geschlagen, den zu Boden geworfen, furchtbar mit Füßen getreten, so dass der ganz mit Beulen bedeckt war, fünf Löcher in den Kopf bekam und ungeheure Schmerzen hatte. Alsdann wurde derjenige 14 Tage lang fast täglich geduscht. Dazu wurde der in einen leeren Raum gebracht, wo eine Badewanne stand; er wurde zunächst gefesselt, alsdann kopfüber unter die Dusche gesteckt, so dass er keine Luft bekam. Diese Prozedur wurde zehnmal wiederholt.’

Munks Pläne orientieren sich an Dubai Stadt. Wozu er über den unsichtbaren Zaun hinaus das Gelände in die unbestimmte Zeit ausdehnt. Statt Tag und Stunde zu nennen. 300 kleine Sehnsuchts- Inseln in den transparenten Raum, wie er den Sheiks und Tycoonen begeistert erläutert. The World, - wie Palm Islands in etwa. Oder? Dazu Wolkenkratzer en Masse. Theater. Museen. Heritagen - wie die Village- Worlds. Nicht zu vergessen den Jumeirah Beach Park. Strahlt er.

„Und der Mensch, Munk. Wo bleibt der Mensch?“
„Was soll der Mensch da, Jimmi? Der Mensch ist in seiner besten Ausführung streitsüchtig und leidet unter Verfolgungswahn. Hier geht es um Kunst. Um eine globale Philosophie von Leben. Um den weltgrößte, horizontalen Unterwasser- Blumengarten in bunt, verstehen Sie mich!“
„Eine erweiterte Leichenhalle also.“

’Frage: Haben Sie jemals den Urin des Mannes untersucht? Dr. No: Ich glaube nicht. Frage: Ich wünsche eine bestimmte Antwort von Ihnen. Dr. No: Bestimmt kann ich es nicht sagen. Frage: Ich bin nicht Mediziner, bin aber der Meinung, wenn der Arzt den Schmerz nicht erkennen kann, dann nimmt er zunächst eine Harnuntersuchung vor. Dr. No schweigt. Frage: Herr D., wenn jemand über Kopfschmerz klagt, ist alsdann der Kopfschmerz an einer äußeren Erscheinung zu erkennen? Dr. No: Bisweilen ja. Frage: Wir verzichten darauf, über dieses Thema die medizinischen Experten zu vernehmen. Wir trauen dem hohen Gerichtshof so viel medizinische Kenntnis zu, dass er sich über dieses Thema selbst ein Bild wird machen können.’
Wie mein eigen Fleisch und Blut.
„Wo waren Sie?“
„Auf dem Klo.“
„Haben Sie gekotzt?“
„Sie bringen mich auf eine Idee!“

Munk hat nicht mehr intus als sonst. Er hatte all die letzten Tage nicht mehr intus als sonst. Er ist seit Tagen voll zu. Ach. Schon Wochen. Und ich bin seine leichte Beute. Die richtige oder falsche (Entscheidung) - (auch) wie immer. Doch es macht mir nichts. Denn in meinem Kopf ist Freiheit. Gelebt auf Goldgrund. Die übersteht locker Hunger, Durst und Prügel. Und auch das fehlende Licht. Das zwischen meinen Augenbrauen schläft und mir von dort aus die Welt erklärt. So wurde mir irgendwann klar, dass nur die Dinge im Traum die Chance auf Wirklichkeit besaßen. Besitzen. Der Rest Lotto - ist. Mein Dank geht deswegen an all die Psychiatrischen Einrichtungen in diesem Land, die ich nicht kennen lernen durfte. Mein Dank geht an die Neuroleptika meiner Kindheit. An die irrtümliche Diagnose ADHS. An das Coaching im Netz. Und an das aus dem Netz. An die hinweisenden Warnungen Tierversuche zu stoppen, - es gäbe schließlich genug menschliche Idioten dafür. Mein Dings an den Polizisten, der mich mit aufgerissenen Armen fand. Auch an die Suche nach m/einer Vergangenheit, die ich nicht hatte. Habe! An die Welt voller vergessen geglaubter Albträume; besonders an die mit klein B. Die mit kleinem P müssen draußen bleiben. Denn einer muss immer draußen bleiben. Oder drinnen. Ob d/er nun will, oder doch. Zudem danke ich mir (auch) für jeden gedachten Gedanken, der nun nichts weiter vorhat als mich zu überwachen - um mich zu töten. Wie das Forum für Betroffene. Mit der bescheuerten Frage welche Wirkung Sex auf mich hat. Oder Kaffee. Und/oder den motorischen Fähigkeiten danach. Warum ich es mit links mache, als ich sage, wie ich es mache und weswegen. Und? Ob ich meinen Garten auch noch anders beackern würde als; als was? Als Tagebücher verbrennen und Cola trinken. Rauchen. Ist auch verboten. Und nicht nur für mich.

Munk hat die Nacktfotos gefunden. Sind welche von meinem irren Herzen. Die für Dich und mich. Beschrieben mit Liebe. Übermalt mit Angst. Damit in mir das Licht ausbleibt. Die volle Stille dröhnt. Und du, geliebtes Ich. Als du sagtest ’Würge mich!’ Hinein in die Farbe von Grau und Schwarz. In Stein im diamantenen Ring. Den ich verlor. In deinen vollen Lippen. Die Rot wie der Mond. Auf dem Herrentoiletten- Klo. Im Standart Cafe. Wo deine schöne Seele wohnt. Ja. Tritt ruhig näher ran. Du herrliche Frau; ich geiler Mann. Die nächste halbe Stunde geht es voran. Im schönen Leben. Locker, leicht. Geben und geben. Für kleines Geld ein ganzes Leben. Von morgens früh. Bis Mitternacht. Unter der strahlende Dusche. Rauscht der Film. Anal gemacht, der Stift. Mit ’Würge mich! Voll angemacht. Und abkassiert. Doch Schluss ist lange nicht. Abgeschminktes Gesicht. Ich kenne dich. Und komme wieder. Kein besserer Ort zum Sterben. Als dieser. Um Sein oder nicht im Schattenreich zu spielen. Meinetwegen mit dir, - chaotisches Leben. Ja. Diese voll verpeilte Gesellschaft hat mich erzogen (Menschen zu töten). Aufruf von eben dazu in Berlin- Town: Die Schule muss mehr Alltagskompetenz vermitteln! Die Schule? - Was denn für eine Schule, Alter? - In letzter Not konnte ich Keule noch auf Rille eine Warn- Hinweis- SM mit den beiden Worten ’BIN AUF DEM WEG NACH WITTE!’ on the Road bringen. Gut, das sind dann wohl doch 4 Worte geworden. Oder 6? Jedenfalls packten mich die Wärter, etwa vier (Stück mit weißer Uniform und Kochmütze) an der Zahl (das sind alles Irre hier, doch das wusste ich damals noch nicht), drehten mir das Handy aus der Hand dass es (mir) im Gelenk knackte und steckten mich in eine neon- schwarz- grelle Zwangsjacke. Kennst doch die Dinger aus der Bondage- Szene? Vorne halbrund mit Schrittgurt und hinten mit Strong- Ärmeln an Rückenschnalle zum verknoten dran!? Passt übrigens geil zu meiner roten Lederjacke und den grünen Joop- Jeans! Okay. Ich rede jetzt aber nicht von der geilen Beiß- Kotz- Maul- Verhinderungs- Schale in Ocker über meinen Kiefern. Erinnert mich an Hanniball Lektor, ey. Grins. Und, dass sie mich auf den Boden warfen und dort mit meinem Blut fixierten. Ich rede auch nicht von der Spritze, Keule. Nicht vom Speed im Glied durch das ’Propofol’, - weil ich mich damit Michael Jackson nahe fühle, der sich einst allerdings 15 Liter davon als Vorrat anlegte. Kein Wort auch über Doktor Munk, den ich in meinen Propofol- Träumen mögen und ficken lernte. Nichts vom Beipackzettel ’Bonnies Ranch’: Ob sie dich lieben oder hassen, einmal müssen sie dich doch entlassen! Nichts davon. Du Trostbeutel. Denn der Rest ist Gehirnjogging über Jahre, - wichsen mit links. Lachen mit rechts. Jedenfalls gilt das für mich. Weil ich den Weg in die Freiheit durchs Scheißhaus - wie die beiden Spinner in den USA gestern - nicht suchen werde. Zumal einer von denen inzwischen von wilden Wald- Insekten erschossen wurde (RIP) und der andere eine uneinholbare Matschbirnen- Zecken- Kacke (oder AIDS?) hat. Oder so. Ey. Fuck off and die well, Bruder- Motherfucker. D’nt give up, Junkie. Ey. Ich grüße dich vom Mond. Übrigens: Heute gibt’s Geld - und hier rauscht deswegen schon mal der Einkaufswagen mit Sirene vor. Gott bläss u, Sir. Bekloppt wie ich bin.

„Das Brummen stammt von der Tante JU, pünktlich um 17 Uhr, - Sie erinnern sich?“
„Klar doch; ist ein sonores Brummen, daran erinnere ich mich immer. Schon weil Sie auf der JU ihren Pilotenschein gemacht haben.“
„Nein - nein, - im Rahmen der Pilotenausbildung bin ich da mal mit geflogen ... und Sie doch auch!“
„Ich - auch?“
„Klar Doktor, ich weiß es wie heute!“ Doch mehr werde ich ihm nicht sagen. Immerhin ist er mein Therapeut. Und ich sein Patient. Oder ist er mein Patient und ich sein...?
„Der Irrsinn blüht, - was Jimmi?“
„Blüht - ja, Doktor, eine wahres Wort.“ Als Ausrede. Weil ich nicht weiß, was ich weiß. Dabei müsste ich es wissen. Ich müsste noch viel mehr wissen. Über mich und ihn - wissen. Doch wie gesagt, mehr als 3 Punkte kommen am Ende nicht bei raus. Und die Tante JU ist inzwischen auch über alle Berge. Dabei gibt es hier keine - Berge. Nur den Flugplatz Tegel. Flach wie das Spiegelei in Munks Sack. Mit Wald drum rum.
„Sie haben doch mal gegen den Chefpiloten der JU Tennis gespielt?“
„Das waren Sie, Doktor!“
„Tatsache? Und – habe ich ihn geschlagen?“
„Im dritten Satz verloren ...“
„Wie peinlich.“
„Muss es nicht, die Jungs vom Heer sind gut trainiert!“ Doch irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass er mir auf die Schliche kommen will. Dabei gibt es die nicht. Die Schliche. Ich bin er. Und er ist der. Matchball. Aus. Und das vor allem, wenn Wasser auf Stein klatscht. Wenn ich neben ihm stehe und zusehe wie er pisst, als wäre er ich, - dem sich die eben noch volle Blase entspannt, die eierigen Hoden. Beim Abschütteln von letzen Tropfen und im Verpacken des Saatgut. Darin diese Art Vertrautheit (mit mir), als wäre es ein Fleisch und Blut. Eine Lust - an der wachsenden Lust des anderen. Wäre da nicht (immer) das peinigende Verlangen nach mehr. Eine unersättliche Gier, die ... diese fast wahre Begebenheit - über 2 mit einem Schlauch verbundene Astronauten in der Bonnie- Ranch- Klapse Berlin- Wittenau. Dazu: Wenn du vom Tegel- Airport kommst bitte Richtung Kuttschi halten. Gerade aus drüber fahren (meinetwegen auch bei Rot, weißt schon *grins) und weiter auf der Ollenhauer. Kurz hinter der S- Bahnbrücke bist du dann da, Keule. Am Eingang siehst du das Schild Evangelisches Pfarramt. Und Gott dahinter. Keine 100 Meter weiter die Oranienburger runter leuchtet gelb NETTO. Ist wichtig, falls man nachts mal Durst hat. Oder sonntags. Gegenüber ist Matratzen- Kutte. Mein Tipp für Abschlaffer. Ey, ich mag die vielen Bäume in der Anlage, von wegen grüner Lunge. Und den nahen Flughafensee (keine 10 Minuten mit dem Rad), wo alles nackt rumspringt. Stimmt. Als ich den Schein für die JU machte, war ich jeden Tag da. „Ich auch!“ Sagt Munk. - Ja, der auch. Bis er wegen seiner Dauererektion Hausverbot bekam. Und ich gleich mit. Blöd gelaufen. Ohne Rad. Die Pottsau. Zudem der nie was zum Grillen mitbrachte; aber saufen wie 3 Loser. Kennst du ja, Tante JU. 3 mal 140 Liter Treibstoffverbrauch bei 3 Mal 660 PS. Bewaffnung: ein MG 131 Kal. 13 mm im offenen Stand über dem Rumpf, zwei 7,9-mm-MG an den Rumpfseiten. Apo- Calypso.

NSU- Bea ist – wieder - da. Blass wie immer und noch voll kleiner Pickel. Pusteln? Braune. Die mit gelber Krone, wohl Eiter gefüllt scheinen. Folge schlechter Ernährung und Sonnenlichtmangel. Als sie mich mal nach 4 Wochen aus dem Arrest entließen (Dezember- Winter 2011) sah ich auch so aus. Sag bitte, dass du schlimmer ausgesehen hast als jetzt, Bea, – die Welt liebt Übertreibungen. Gut - könnte ich machen, will ich aber nicht!

Beas Hier sein macht auch was anderes aus. Die hat nämlich ihre Anwälte entlassen und ist deswegen in die Klapse eingewiesen worden. Wieder, muss ich sagen. WIEDER! Und zwar auf Anweisung des Vorsitzenden- Richters zur Begutachtung ihrer Psyche. Denn wer entlässt schon 3 Rechtsanwälte wo es in einem hoch- wichtigen Prozess um lebenslängliches Tot- sein oder nicht geht. Um Anwälte, Strafverteidiger die dazu noch Stumm, Herr und Müde heißen, oder so. Wer kann das schon? Außer Bea... Gut, ich vielleicht noch. Oder Munk. Kraft seines Amtes. Schwarz ist die Farbe der Saison, sage ich da nur. Singe. Und spiele Mandoline dazu. Back in Black. Und putze (wie befohlen) das AK47. Mein Herz aus Stein. Muss sein. Denn wo Krieg ist, kommt Krieg dazu. Und dann noch der Bachmann- Preis- Bewerb. Wenn du da über White- Nigger- Ficken schreibst- liest, über klauende Zigeuner und dreckige Sonst- Was- Typen, bist du weit über den rechten Rand hinaus und gehörst zumindest ins KZ der Gut- Mensch- Schwafler. Wie Ratte an Loch.

In Bonnies Ranch gibt es auch mal Scheißtage. Heute. Zum Beispiel. Ist einer. Hier ging nämlich der Achmann- Bewerb zu Ende. - Ende auf jeden Fall GROß! schreiben. Denk daran, die achten auf so was. - Kommata. Groß - oder nicht. Deshalb hat auch kein Irrer gewonnen. Sondern eine normale Frau. - Bei annährend 35 Grad im Schatten. Eine typische Gewinner- Person, die mit Mikrophon- Proben brillierte. ’Achtung – Achtung, ist das Mikro geschaltet? Bin ich auf Sendung?’ Ja. Nun – schon, (denn) auch das ist Literatur, sagt Juror 1. Dieser verschwitzte Typ. Ein Glatzkopf. - Frauenliebling, sagt er über sich. - Der das Maul nicht halten kann, - ob gefragt oder nicht. Doch, e- y - dann lieber doch nicht du, Alter ... weil du zu den Texten einseitig/e politische Antworten rotzt. Ach-  was: STATEMENTS!? Manifeste! sind das, - sagt der schmunzelnd zu seinem Dünnschiss. Schon klar. Herr Professor. Leute wie Sie machen das Land. Deren Literatur. Rauf und runter. Erhitzen das Klima. Zwischen ihren Beinen. Brauchen aber drei Stichwahlen. Gründen Arbeitskreise. Punkt. Ey. Mehr braucht nicht mal der Austritt der Pleite- GRE aus dem Euro heute. Das Memorandum mit einigen Tränen- Gestriger in den Augen. Vielen anderen geht das allerdings am A... vorbei. Weil keine Tinte anders kleckst, wie Sonnenlicht auf kahlem Geäst. Wo Muschi drauf sitzt. Die ein blonder Gender- Kater ist. Und der dicken Frau Bonz aus der ersten Etage entlaufen scheint. Doch Frau Bonz ist vor Wochen schon weggezogen, weil auf die geschlechtslose Muschi scharf geschossen wurde. Scharf! Bei der Hitze. Aber nicht deswegen. Der magere Mann aus dem UG hat den anderen (Gender-)Kater der Frau geklaut - und verkauft. Ohne es zu dürfen. Es handelte sich dabei um den Weißen. Fetten. Einen Kratzer, Beißer und Mörder. Eine, die Jungvögel aus dem Nest schleppt um die mit Mäusen, Ratten und Hamstern in Reihe präsentiert. Der im Parterre, wo die frisch in Gold- Art gestrichenen Post- Kästen tief hängen, regelmäßig auf die teuer bezahlte Tageszeitung des Dings- Mannes pisst. Die ihm zusätzlich auch noch in die dort platzierten Schuhe (fürs Grobe) scheißt. Man möchte ihm/ihr in den Hintern treten. Einen Hund drauf hetzen. Eine Katzenfalle aufstellen. Doch nun ist sie/er ja weg. Jedenfalls offiziell. Und der Achmann- Bewerb wird gerade in den Tages- Zeitungen verrissen. Weil alles so Scheiße ist. Zusammengekacktes Zeug. Sagt Munk. Siehst du, auch der hat keine andere Wahl als unablässig in Bewegung zu bleiben. Denn das Leben geht weiter. Und ohne Rücksicht darauf, ob man daran teilnimmt oder nicht.

Das Gegenteil von ihr bin ich. Denn sie muss trinken. Nicht ich. Wenn sie mir sagt ’mach das bitte nicht’. Doch ich mache. Ohne was zu sagen. So ist das Leben. So ist es immer. Ich habe Zeugen dafür. Und die schreibe ich auf eine Liste. Sie sagt dazu ’mach das bitte nicht’; doch ich mache. Warum auch nicht? – Schreibe ’Zeuge’:
X
X1
X2
X3
X4
X5
X6
Y1
Y2
Y3
Und
So
Könnte
Das
Endlos
Weitergehen
Doch ich bin nicht so. Ich mache das nicht weiter mit. Obwohl sie es wünscht. Wenn ich sie richtig verstanden habe. Makaber. Oder?

Sie trägt einen gelben Blazer. Drunter eine weiße Bluse mit langen Ärmeln (die einiges aus den Bläserarmen schauen, als gäbe es bläsermäßig- blasmäßig was zu schauen) oben mit grau- schmutzigem Kragen; könnte auch alter Sperma sein, der Fleck (altes Sperma – mit s- s- s!). Ja. - Meine Güte! Jedenfalls ist sie neu. Als Person. Und eine Erscheinung, wie hier lange nicht mehr. Erklärung = Erscheinung: Modelmaße! Ja DANKE; es wird alles gut. Auch mit dem geblümten Rock. Den schlanken, gut gebräunten Beinen in Alligator- Leder- Stiefeln. Lang- Blond am Kopf (schätze mal Gold- Meter- Ware an Extension vom Promi- Friseur Walz) und falscher Marken- Gucci- Sonnenbrille im Haar; ’Die wirst du hier die nächsten Tage nicht brauchen’. In! Echt! Meine Liebe! Wie auch die Glock- Sommer- Sonnen- Uhr. ’Ein Geschenk von Vati!’ Haucht sie wie einst die Dings – na, du weißt schon – Marylin Monroe = Happy Birthday, Mister Präsident!’ to JFK. Alles fett aus dem Amerikanischen. Und so voller Lebensbrunst, - diese Mafia- Party zu Ehren des hoffungsvollsten US- Präsidenten aller Zeiten. Alles in einem zumindest eine berührende Geschichte mit Liebe, Leidenschaft, Prügel und Flucht in den Alkohol. Drogen. Und. Tod. Ja, das kommt vom Trinken. Schnupfen. Spritzen. Vom dicht machen. Um das Leben überhaupt leben zu können. Dabei habe sie nie einen gelben Blazer besessen, sagt sie. - Arme Leute haben kein Gedächtnis, heißt es dazu. Sagt Munk. Dabei ist Drogen- Trinken nur das eine. Es kommt auch von der schlechten Ernährung. Zu wenig Gemüse. Viel zu viel Nikotin. Und kaum Bewegung. Deshalb will sie ab morgen joggen. Und. Ich. Speichere das mal so ab. Als Versprechen. Auch als Pflanzenbild. Und als Teil der grotesken Wirklichkeit. „Mich berührt das überhaupt nicht“, lässt Munk ungefragt wissen, „und Sie sollten auch die Finger davon lassen!“ - Ey, ist ja fast wie bei Vater und Sohn, denke ich. Und überlege, ob die CIA (wieder) mithört? Knipse rasch ein paar Bilder von ihm und mir im Spiegel, - wie einst die Roswell- Außerirdischen im Labor in Los Alamos. Die der Anfang meines Ruhmes als Kriegsfotograph waren. Klar, so sieht man sich wieder. Es wurde auch Zeit, die Reste eines Ballonzuges mit Radarreflektoren offen zu legen; wer es (nun) immer noch nicht glaubt. How can you tell the diff. between hypomania and hyperfocus!?

Goldglatze ist Savant. Dem läuft in einer aktiven Phase schon mal der Speicher über. Autisten sagen Flow dazu, oder Hyperfokus. Wenn sie in ihrem Fachgebiet so versunken sind, dass sie durch nichts abgelenkt werden, voll konzentriert bei der Sache sind und in kurzer Zeit eine Menge leisten können. Im Flow kommen zudem Körper und Geist zur Ruhe. Manche entspannen daher erst dann richtig, wenn sie etwas entstehen lassen, wenn sie fett in Aktion sind! Wie ich, Alter. Klar, mein Asperger findet seine besondere Erwähnung in Passagen des Romans ’Ich – Autist’, in dem - wie auch in all meinen anderen Romanen - meine Seelenlage und allerlei Geschehen zum tragen kommen, die für andere nur schwer erträglich scheinen. Aber das ist auch gut so, denn wäre jeder wie ich, wo kämen wir denn da hin? - Andere Frage: Wie schafft der es nur, sich die Schamhaare so sauber auszurasieren? Mann, lenk nicht ab! Schon gut! - Ich klicke mehr aus Langweile mein Bankkonto, will sehen ob Goldglatze bezahlt hat. Mann, ich habe das Passwort vergessen. Verlegt. Sag verlegt. Vergessen klingt nach Alzheimer; diesem Komiker mit der Hochsteckfrisur. Scheiße, auch das Sicherungswort, um eine neues Passwort zu bestellen – verlegt! Kann auch das Captchabild nicht laden. Nicht mal neu. Wechsele also den Browser. Nichts. Bin wohl gehackt worden. Rufe die 11 Anzeichen dazu auf und arbeite die ab. Lande again bei ’Wie schafft man es, sich die Arschhaare sauber auszurasieren?’ Doch auch das ist nichts für mich. Ich werde das Teil erst mal runterfahren müssen. Wo ist eigentlich der glatzköpfige Savant hin? Wie man weiß, sind die meisten Cyberkriminellen kleine schwarz gekleidete Männer älteren Alters mit Sonnenbrille und Mütze. Ey, echt, die sind keine Menschen wie Du und Ich. Und genau das macht die so gefährlich. Achten sie also auf verdächtiges Verhalten Ihres Systems, ignorieren Sie keine Spam- Mails, surfen Sie einzig auf zwielichtigen Websites und vor allem: Gehen Sie Ihr Software mächtig auf den Sack, - deaktivieren Sie die Firewall in ihrem Hirn und lassen Sie getrost den gesunden Menschenverstand außen vor. Werden Sie wie ich, Asperger. Gott wird Sie dafür lieben. It’s really great Glück. Wie der Pott am Ende vom Regenbogen.

Nicht erst seit heute Morgen frage ich mich, ob es reichen würde, wenn ich einen Zettel hinlegte mit der Nachricht ’bin im Wald’? Eventuell eine Skizze dazu, wie sie mich finden können. Und, besser noch, als Hinweis dazu, dass auch die Polizei zu benachrichtigen sei. Gibt es doch Leute, wie ich weiß, die sich vor toten Menschen mit einer Plastiktüte über dem Kopf fürchten. Die eventuell kotzen (müssen) und so wertvolle Spuren ’eines Freitodes’ vernichten ’könnten’. Dann sollte oder müsste die Kripo kommen. Und die würden Mord vermuten. Um ihren miefigen Büros zu entkommen. Hätten vor einen Täter zu suchen. Und würden ihn auch finden wollen. Koste es, was es kann. Weil ich erstens eine Menge Feinde habe, zweitens seelisch schöner bin, zudem besser aussehe als allgemein und dadurch ein Frauen- Günstling war und auch noch bin. Da kann man fragen, wen man will. Und ich auch noch, seit dem ich schreiben kann, für einen Schriftsteller gehalten werde; der größte Fehler überhaupt. Ja. Ein folgenschwerer Irrtum, - weit über die Jahrbücher der Autorengemeinschaft hinaus, da bin ich sicher. Denn ich bin und bleibe (lediglich) Protokollführer eines Gescheiterten. Leben. Nämlich dem von Munk. Wie dem meinen. Und von dir da - dem zum Teil auch. Das ist Stoff genug für einen Roman von 1000 Seiten, beneiden mich viele. Aber auch ’der’ Stoff muss erst mal gelebt und überstanden werden, bevor man ihn ins Gras beißt. Einigen wurde da schon beim Zusehen schlecht. Und daran hat sich nichts geändert. Und, dass die meine Probleme zu ihren eigenen gar nicht dazu haben wollen, ist auch Fakt. Sonst könnten die mir ja jetzt raten was zu tun sei. Oder ist. Denn ich wette 100 zu 1, dass jeder von den Erdbeernasen selber schon mal überlegt hat wie man einen Suizid sauber hinbekommt. Also? Was ist nun? - Was? Ja -, am besten nichts!? Keinen Zettel? Keine Skizze. Einfach gehen. Ohne Plan. Ja? - Es wird schon? Wieder ... Sicher? Aber klar. Was auch sonst. - Oder es mit einer Pistole tun? Mit dem Auto? Als musikalischer Geisterfahrer? Zu Fuß den Pilger- Grottenweg der alten und gebrechlichen ... Na ihr macht mir Spaß. Man. Mann! Mann ... Eigentlich würde ich lieber zelten fahren. An den Baggersee am Flughafen. Der vom stinkigen Kerosin pipiwarm. Um darin zu baden und von der Chemie berauscht Frösche zu erschlagen. Ich weiß auch nicht warum man denen zuvor den Arsch aufbläst, wie Hegel in der Novelle über Glück schreibt; du etwa?

Auf ihrem Grab, an der zugigen Friedhofsmauer (besonders bei Nord- Ost- Wind zieht es dort echt wie Sau) flattern bunte Bänder, liegen Blumen, Teddys und Liebeskarten ihrer Fans im Dutzend. Dabei ist sie erst vorgestern von der Polizei (als Geiselnehmerin) erschossen worden.
Vielen Dank fürs Feedback.

„Diese mutige Person war eine Vorkämpferin für Recht und Freiheit“, meint Munk. Und posaunt das überall hinaus. Mann, was für ein Idiot,... weil es nämlich keiner hören will. Immerhin hätte sie uns fast die Hütte unterm Hintern angezündet. Warum? Ja - was weiß ich – oder kannst du etwa in die irren Hirne Irrer rein sehen?

Bitte keine Palmen, hat sie sich fürs Grab gewünscht. Doch da war es schon zu spät. Denn Munk wollte auf dem Kirchhof ein great- great- great- Tropical Island schaffen; - lohnt sich doch, bei der ständigen Klimaerwärmung, meinte er strahlend. „Und im Vertrauen“, sagt er leise, „ehe die uns 1.000 afrikanische Flüchtlinge auf den Friedhof platzieren!“ - Mal echt, da sieht man wieder wohin Blöd- Zeitung lesen führen kann. „Sie nun wieder“, mault d- er. Ja. I- ch nun wie- d- er! Wer denn auch sonst?

Als sie in meinem Armen abkratzte (Lu-La hieß sie, glaube ich und kam aus dem Kongo) war ihr Hoffen ’Wir telefonieren doch jeden Tag, - bitte!’ Nun stehe ich am Grab und keine Sau geht ran; das ist vielleicht Frust satt.

Nähe ist der Abstand von Zeit, die ich brauche, kommt ein Vogel geflogen; sag nur, das geht nicht, - weil es geht. Es gibt solche Vögel. Alleine darüber habe ich 5 Laber- Romane- geschrieben. 5! Stück- chen! Alle in copy ’n’ paste, drag und drop, kopieren und einfügen, ziehen und fallen lassen, Zwischenspeicher mit Maus oder nicht, einige mit Strg + V. Und doch ist die Welt nicht (kein Stück, - du Idiot!) – kein Stück - besser geworden! Egal was ich einfügte. In Prozenten = 5%. Trotzdem. Kein Stück besser, die Welt, die ich kenne. Und auch bei Nacht nicht. Sagt Munk. Mein Lektor; die Sprache meines Lebens. Themen: PSYCHIATRIE. REVOLUTION. KRIEG. RAF. PARTY. SEX! Gegenwart. Heute. Morgen. LIEBE. Über dich und. Mich. Es war eine schöne Zeit!

- Und nun?
- War diese Rezension hilfreich? Ja? Nein? Bitte?! – 5 Sterne? – Shit, - leider konnten wir Ihre Stimmabgabe nicht speichern, bitte erneut versuchen.
- Nun komm schon. Mach! - Stimmt schon: Die Moderne hat ihre Probleme mit den Institutionen. Trotzdem! -

’Du musst der Vergangenheit einen Platz in deinem Kopf geben. Und das ist es dann aber auch!’ Sam trägt den selbst gehämmerten Spruch auf einer Plakette um den Hals. Silber in Silber. Weiß ich noch von früher. Und nun ist er samt Spruch wieder da. Komplett. Immer noch Papagei ’Rudi’ auf der rechten Schulter. Stumm. Dem man schon zu RAF- Zeiten die Zunge herausgeschnitten hat. Später dann Sams angeblicher Wechsel zum NSU. Zeitgleich mit Mahlers Einzug in den Knast. Da standen die Bäume der Republik noch voll in Gold. Satt an Marx und Kapital. Nicht armselig und voller Hass wie jetzt. Und deswegen steht er zurzeit vor Gericht. Von wegen IM vom Verfassungsschutz zu sein und so. Ja. Ein entscheidender Zeuge wäre Sam im NSU- Prozess, munkelt man links wie rechts. Dafür drücken sich auch der Richter und die zig Nebenkläger ihre Daumen braun. Schließlich muss es ja einer von der Sorte gewesen sein, ein Ausländerhasser, wegen den Türken, johlt unisono die Presse, - deren Sitzkarten- Plätze erster Klasse längst leer bleiben wie der Marktplatz von Hambürschchen nach der Hochzeit von – wie heißt dieser Ex- Gold- Turner noch gleich? Quatsch. Sam hatte schon immer Probleme mit Anstalten jeglicher Art. Deren Verhaltensvorschriften. Mit Menschen, die versuchten sein Leben zu strukturieren. Und nicht nur sein soziales. Sie begrenzen ihn am Liebsten in Allem. Und sind ihm deswegen ein Gräuel: Der Staat. Die Schule. Der Knast. Die Klapse. Der merkwürdige Betrieb in seinem Kopf. All das macht ihn unfrei. Ist Murks. Und menschenunwürdig. Meint Sam. Gute 175 Seiten vor dem Ende im Roman. Ist ein Tagebuch, sagt er. Weil sie ihn umbringen werden. Die Stimmen in seinem Kopf. Und die anderen. Zu denen er nichts sagen will. Schon gar nicht ohne Zunge. Sagt er dem vorsitzenden Richter. Der ihn deshalb begutachten lassen will. Wie oft denn nun noch? Ringt Munk die Hände, was denken sich diese Leute eigentlich? Zudem Sam nichts sagt außer (in Papageien- Zeichensprache), dass er Uwe nicht kennt. Weder den einen, noch den anderen. Nicht den NSU. Und Mahler für Gustav hält. Mit V. Und ohne H. Was – mit H? Wie der Komponist? Gut. Dann eben mit H. Spricht sich ohne Zunge aber blöde! Wie er aus der Geschichte gelernt hat. Ansonsten gilt die Schweigepflicht. Zudem er ja selbst Medizin studiert habe und recht genau weiß, wovon er reden würde. Könnte er. Wollen. Müssen. Man kann sich schließlich nicht kleiner machen als man groß ist, heißt Sams nächstes Projekt. Er will es sich von Peikermanne quer über den Rücken stechen lassen. Morgen schon, ehe ich’s vergesse, grinst er. Der stumme Sam. Was für ein Bild von Mann. Ich hab’s ja gleich gewusst. Lacht Bea. Deshalb war der bei dem Banküberfall der Uves der dritte Mann – und ist jetzt reich. Richtig reich? Stimmt schon. Sagt Sam. Es hat mich aber allerlei Überwindung gekostet die beiden zu erschießen (die Pistole war eine vom Typ Ceska CZ 83, Kaliber 7,65 mm Browning) und den Wohnwagen anzuzünden. Doch Befehl ist Befehl. Und dann durfte ich ja das ganze Geld behalten. Die Pistole aber nicht. Und bist mit dem Fahrrad weg? Ja, stimmt! Vor den Augen der Polizei. Aber später stand Selbstmord in der Zeitung. Ja – das war der Plan. Und Bea? Die wollte mit mir abhauen. Bewiesen ist aber nichts, was? Stimmt. Und Döner- Morde darf man dazu auch nicht mehr sagen. Nein. Da fehlt die Luft zum atmen. Die Idee kam von den europaweit verunreinigten Wattestäbchen. Schon, es bleibt aber immer etwas das man nicht erklären kann, oder? Stimmt auch! Doch ich lebe. Noch. Und im Zweifel als Legende und somit für immer.

Mit dir
Den weißen wolken hinterher
Spüre ich die zeit
Die tausend nächte
Wenn du bei mir bist
Und ich dem tod nicht allein auf der geige begegnen muss
Ja wir haben die stunden
Halten in wilden träumen das ewige glück umschlungen
Bis der tag da ist der uns zu löwen macht
Denn wir werden kämpfen
Müssen fighten
Um alles zu wagen und die fackel unserer liebe in die welt zu tragen
Sag dazu glück
Wenn du willst
Wenn die stille kommt
Und das leben inne hält
Bleibt die liebe
Alle zeit
Gehen wir gemeinsam unseren weg
Laufen mit hungrigen wölfen
Folgen dem wind
Bis wir total atemlos sind

Er geht der Frage nach ob der Flugzeugabsturz ein Unfall war. Auch geht er der Frage nach, wie die beiden Uves aus dem Flugzeug entkommen sind. Und ob Bea im Flugzeug war. Dabei spricht er das O von ob soowaas von weich aus. Tuntig quer = ooob... Als hätte er in diesem Moment Oralverkehr - mit dem Mund. Mit was, bitte? – Mit dem Mund!? Wir müssen nichts beweisen, ooobt er (der Schwanz scheint noch drin zu stecken?), denn wir haben immer recht. Ich denke dabei an die schwulen Ampelmännchen in Hamburg und München und so weiter. Und ooob ein einzelnes kleines Arschloch die Steuerzahler nicht billiger gekommen wäre. Doch dafür hätte ich mit dem Sicherheitsberater zusammen arbeiten müssen. Es geht immerhin um tausende Telefonmitschnitte zum Thema. Um das unnötige Auffliegen der Nachtigall. Sag jetzt bitte nicht Empathie, säuselt er, als wolle er die Viecher nicht stören. Doch ich höre nicht hin, - weil ihm das obligatorisches ooob fehlt; also ist es nicht obligatorisch. Nur ein 100jähriger Husten. Wie Strange Fruit, Billie Holidays Schrei, der das Gehirn überrollt. Und wieder fliege ich auf zur Sonne. Leite den Sinkflug ein. Rausche gegen den Berg. Stürze ab. Und wie du weißt, folgt darauf ein neuer Tag. Ein neues Glück. Ein Wort. Ein Satz. Ein Dasein im Licht. Denn du sorgst für mich: ’Freiheit’. Wenn ich Fuß auf Fuß setze. Mich gut fühle. In meiner speziellen Idee von Leben im Tod. Und ich lüge nicht. Von wegen das Korn steht hoch und so Scheiß.

Zurechnungsfähig, urteilt Munk nach 24 Stunden verteilt über 3 Tage. Und meint Bea damit. Ihrerseits - sagt Bea nichts dazu. Und mich wundert wie Munk aus Beas Schweigen zu seinem Urteil gekommen ist. Kann es Liebe sein. Der schon tagelang nervende Regen. Sein irrer Kopf, die lange Nase, Arme und Beine, oder doch sein schief gezogenes Maul mit dem lang gezogenen ooob aus dem Rachenraum. Weil er von Mannes Schwanz nicht lassen kann? My Baby don’t care? Mit schalem Nachgeschmack. Der mich nervt; als ooob ihn das kümmern würde dass mein Herz einiges schneller schlägt als seins. Munk nennt die eine eskalierende zyklothyme Störung (Schon Götz berichtete davon) und schießt mich auf den Mond. Huber (1999) in Psychiatrie, S. 460 dazu: ’’Bei der Angstneurose (FREUD, 1895) tritt die Angst bei den hilflos- anklammernd erscheinenden Patienten als mit vegetativen Symptomen einhergehender Angstanfall (der phänomenologisch der „neurotischen Herzphobie“, - und den „dysästhetischen Krisen“ bei endogenen Psychosen entsprechen kann) oder als nicht auf ein bestimmtes Objekt bezogenes, frei flottierendes, intensives, länger anhaltendes Angstsyndrom auf. - FREUD nahm ursprünglich als Ursache einen aktuellen Konflikt in Form sexueller Frustration mit Umsetzung verdrängter Libido in einen Angstaffekt an (...), z.B. bei Coitus interruptus oder der Aufgabe von Ipsation (Onanie). Andere fühlen eine Baisse an den Erdölmärkten. Ich kontere die mit ’Iran’. Und das ist etwas, das jeder politisch Interessierte leicht wissen kann. Leider gibt es eine Menge bescheuerter Menschen.


"Der Idiot sieht auf den Finger, während der Lehrer auf den Mond zeigt."
- György Konrad  -









Anmerkung von alter79:

Ich war jung, lebte und liebte wie ich musste - und war ’unerkannter’ Asperger. Wer wollte das damals auch schon ernsthaft wissen. Du vielleicht?

Jahre später erklärte sich durch die Diagnose ’Asperger’ mein sprunghaft- irres- Verhalten wie von selbst. Allerdings war ich da schon Dauerläufer in Sachen Psychiatrie ’Bonnies Ranch’. So what!

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