Keine Wohnung heißt: kein eigener Tisch, an dem man essen könnte und doch: die Anträge dafür sind satt und stapeln sich. Prall gefüllte Formulare mit persönlichen Verhältnissen, Signaturen und Lohnabrechnungen, man reicht sie über fremde Tische, man gibt sie in unbekannte Hände und bleibt mit sich allein. Irgendwo. Nirgendwo. Da hört man dann vielleicht: „Geh arbeiten, dann findest du auch eine Wohnung!“
Also, nun denn …
Arbeit. Ein Wort? Das Wort einer empfindlichen Kaste, die sich tätig fühlt, doch nicht als Arbeiter im eigentlichen Sinne, sondern als die Verstörung der Menschen, die um nötige Tätigkeit wären. Jene Kaste fragt mehr, als dass sie mit der Arbeit Antworten geben könnte. Sie schafft … schafft ab.
Und auf die Frage: Was schafft ihr? Lautet die Antwort: Was ist die Frage. Es ist ein Scheinkonglomerat mit Pseudoparolen aus dem Grab einer früheren Gesellschaft nostalgischen Arbeiterwertes. Heute innerlich leer. Arbeit ist die moderne Lüge derer, die arbeiten ließen und nichts anderes tun, als zusehen, wie die gesellschaftlich Tätigen langsam in ihrem beanspruchten Wort „Arbeit“ verschwinden (man bemerke bereits das ausweichende Wort „Tätige“). Als löse man jene in Salzsäure auf, um das Andenken für sich, als einzig wahren Arbeitenden, in einer eigenen Suppe zu bewahren, die im Übrigen nicht mehr gesalzen werden müsse. Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber wer solle die Regel sonst auch „bezahlen“? Arbeit, ein Fass ohne Boden, das einige wenige den Vielen hinhalten und fragen: „Haste mal n´ Euro?“
Okay, vielleicht hilft die Familie ja aus …
Familien treffen sich für gewöhnlich, um ein Erbe aufzuteilen oder um dies Aufteilung vorzubereiten. Wo es nichts zu erben gäbe, gibt es entweder eine ehrliche Familie oder keine. Da es aber immer irgendwie irgendwas zu vermachen gibt, dafür sorgt die britisch-menschliche Grenzziehung aus Anrecht und Neid und derlei, gibt es auch immer etwas familiär zu (ver)machen und damit zu teilen oder auch unzufairteilen. Ggf. auch alles zusammen, nämlich im Zuge eines explosiven Gemisches aus Widersprüchen und Wortkreationen, die der Wirklichkeit irgendwie zu nah auf die Pelle rücken. Aber irgendwas mit Bestand muss bzw. darf es doch geben, oder? Wenn schon die Familie nicht…
Ach ja? Nun …
Beständigkeit ist ein Schimpfwort, außer es ist angenehm bieder gemeint. Dazwischen wird man in die Mangel genommen. Quetsch und Quatsch in saftiger Erwartungspresse.
Und apropos in die Mangel nehmen:
Medien sind kontrolliert und sie kontrollieren. Wer ausbrechen will scheint dies nur unkontrolliert tun zu können oder ist eben medial (in der Mitte liegend) in einer Krisenzone, zwischen zwei entgegengesetzten Kontrollrollen. Der Bürger wird zum Tonband. Bandsalat wird verwiesen oder weggeschmissen oder beides. Papageien sind wenigstens schön anzusehen. Technik, die nicht länger begeistert, entgeistert wohl und wird damit schnell obsolet, es sei denn wir werden nostalgisch ... daran ließe sich dann wieder arbeiten.
Aber ohne Wohnung …
Also wo fange ich an, wo höre ich auf?
Ich verzweifele noch!
Stehenbleiben!
Wer ich?
Ja!
Wo?
Da!
Hier?
(…)