Offene Grenzen

Erlebnisgedicht zum Thema Europa

von  HEMM



Ein schönes Stück Wiese, ein Wald und ein Fluss,
eine Brücke darüber, ich gehe zu Fuß,
genieße den Duft und höre den Kuckuck schreien,
im kühlen Wald drüben, wird er zu Hause sein.

Ein Blick von der Brücke ins klare Wasser hinunter,
da sehe ich eine Forelle ganz emsig und munter,
sie schwimmt Flussaufwärts und wieder zurück,
und denkt, der hat kein Netz, was hab ich für Glück.

Kein Mensch und kein Wachturm, der mich hier stört,
gemütlich und fröhlich habe ich den Fluss überquert.
Ein paar Schritte noch, schon ist das andere Ufer erreicht,
dass war einmal anders, es war nicht so leicht.

Ich kann mich noch erinnern, nicht lang ist es her,
ein Soldat stand hier, mit Hund und Gewehr,
um die Grenze schützen, ich konnte es nicht verstehen,
niemand durfte über die Brücke gehen.

Nicht weit, da sehe ich ein Haus mit einem hübschen Garten,
ein Ehepaar steht davor,  so als würde es auf mich warten,
er reicht mir ein Gläschen Wein, ich sage: sehr schön ist es hier,
vorbei die Zeit der Grenze, kommt doch auch einmal rüber zu mir.

Helmut Maier Moir©  März 2004

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Kommentare zu diesem Text


 aurelie (23.11.05)
interessantes thema! das bild, in das du deine ausagen kleidest, ist gut konstruiert!
..grenzen..ein wahrlich weites feld...deine zeilen geben spielraum für vielerlei ansatzpunkte....grenzen in einem land, grenzen zwischen ländern....wichtiger finde ich jedoch die grenzen in den köpfen der menschen...mit den grenzöffnungen im praktischen sinne sind die barrieren im menschlichen hirn noch lang nicht überwunden...

..besonders gelungen finde ich dn schluss, weil er die menschlichkeit wieder ins spiel bringt...die menschen sind es letztlich auch, die die grenzen sprengen können..mit humanität, mut und nächstenliebe..

 HEMM meinte dazu am 23.11.05:
hallo aurelie,
danke für dein Kommentar, ich bin wirklich über diese Brücke gegangen und habe darüber geschrieben, gleich so beim gehen. Die Grenzen im Kopf, na ja schön langsam wird es besser. LG HEMM
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