andi(e)stirnschlag
Kleinlichkeiten
Eine archivierte Kolumne von AndreasG
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fischig - riffig
Ob ich mich dann jetzt endlich für eine Begräbnisart entschieden hätte, wurde ich neulich gefragt: in meinen Kolumnen würden so viele Methoden geschildert, mit denen man sich vor Sarg und Grube drücken könne, dass es schon auffällig sei …
Was sollte ich denn dazu sagen? Erfinde ich etwa solche abstrusen Sachen?
Auf meine Ausflucht, dass ich doch die Baumbestattung bevorzugen würde, weil ich Bäume so gern hätte, kam prompt ein beleidigter Salm darüber, dass zwar an die Pflanzen, nicht aber an die Tiere gedacht würde. Dazu fiel mir nur Tiermehl ein … Nein, so konnte das doch nicht gemeint sein!
Man denke nur an das viele Gift, das sich im Laufe von Jahrzehnten angesammelt hat. Von überraschenderweise wenig beachteten Wissenschaftlern wurde der menschliche Körper schon mehrfach als “Risikomaterial“ bezeichnet und sogar das Wort “Sondermüll“ fiel in diesem Zusammenhang schon. Versiegelte Urnen wurden genannt, Spezialfilter für Krematorien gefordert, - nur von speziellen Deponien habe ich noch nicht gehört (ehemalige Salzbergwerke vielleicht? Gleich neben dem Atommüll?).
Recht haben diese Leute natürlich. Kadmium, Quecksilber, Blei, Insektizide, Fungizide, schwer abbaubare chemische Verbindungen und oft auch ein Medikamenten-Cocktail, der problemlos eine kleine Tierpopulation ausrotten könnte, sind mit Sicherheit in der Mehrheit der … ähm … Verschiedenen zu finden.
Da würde wahrscheinlich den Tieren schon dadurch geholfen, dass die verseuchte Asche versiegelt untergebracht würde (den Pflanzen wohl auch). Schön eingepackt in wasserdichten Paketen und dann sicher weggepackt. Vielleicht noch Erde drauf und nett bepflanzt … also fast wie ein Friedhof. – Aber davon hätten Tiere ja auch nicht sooo viel …
Beton gilt als recht gute Versiegelung. Ob da eine elegantere Lösung winkt? – Die Asche könnte in Zement eingerührt werden und daraus würden dann Steine für den “speziellen“ Hausbau gegossen. Aus Lehrern Schulen bauen (wahre Lehreinrichtungen), aus Arbeitslosen Behörden, aus Rentnern Altenheime und aus Tierfreunden … oha …
Es wäre doch gelacht, wenn nicht schon vor mir jemand auf diese Idee gekommen wäre (z.B. in den 20’ern in Chicago: Fischfutter, serviert an Betonsockel) und daraus nicht eine Geschäftsidee entwickelt hätte. Richtig legal und mit Trara, mit Plakette aus Bronze und dem Schellenklang des Tierschutzes. Hören wir nicht immer wieder davon, dass die Korallenriffe gefährdet sind? Wollen wir nicht etwas für ihren Schutz tun?
Also: die Asche des Tierliebhabers in Zement gerührt, Wasser dazu und als löchrige Hohlkugel gegossen. Die Plakette mit dem Namen nicht vergessen und ab damit ins Meer. Schon bist Du ein Teil eines neu entstehenden Riffs und bald erfüllt mit neuem Leben.
Hach … Tierliebe muss nicht mit dem Tod enden.
… ach ja, die Quelle: ein Riff machen
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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
LG Maya
(15.03.07)