Schwarz, Alexander:

Reisen im Elfenbeinballon

Unser Angriff steht kurz bevor,
aus sicherer Entfernung bestaunen wir das große Organ,
das an den Felsen emporgewachsen diese um ein
Vielfaches überragt; wenn man den Kopf auf den Boden legt,
spürt man, dass die ganze Erde pulsiert,

»es ist so einzigartig groß«,
sagt der Steuermann mit trauriger Stimme,
»und es ist so schön, so unschuldig, so hilflos.«

Mit verträumten Augen betrachten wir das große Organ,
das so frei in alle Richtungen gewachsen ist,
wir haben es nie erkannt, doch wir haben es
bereits vor langer Zeit in unseren Träumen gesehen,
das große Organ, das sich mit seinem feinen Aderwerk
an unserer verlorenen Hybris sattgetrunken hat.
Selten wohl fand ein Gefühl so reiche Nahrung.
Wir zögern, doch wir haben keine Wahl,
und mit feuchten Augen
geben wir das Signal
zum Angriff.

 Leseprobe


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