Daily Challenge

Bei der "Daily Challenge" werden aus allen am Vortag veröffentlichten deutschsprachigen Texten aktiver Autoren 15 zufällig ausgewählte Worte extrahiert. Dabei zählt als "Wort" alles, was zusammenhängend aus den Buchstaben A-Z sowie ä,ö,ü und ß besteht und mindestens 4 Zeichen lang ist, alles andere wird ausgefiltert (was so ein dummer Algorithmus eben unter einem deutschen "Wort" versteht - und die Mindestlänge ist dazu da, Artikel und anderes Kleinvieh außen vor zu lassen). Aus diesem Material soll ein kurzer Text erzeugt werden, in dem mindestens die Hälfte dieser Worte enthalten sind; Abweichungen aufgrund der grammatischen Form sind - wenn es denn sein muss - zulässig (wobei es allerdings passieren kann, dass die Markierungsfunktion sie dann nicht mehr findet, aber das ist normal), auch stillschweigende Rechtschreibkorrekturen sind selbstverständlich willkommen, da die Auswahlfunktion rein mechanisch arbeitet und keine Qualitätskontrolle durchführt :-)).

3 Einreichungen von S4SCH4 gefunden:


Fischaugen
von  S4SCH4

Als ein Fisch schaue ich in die Außenwelt, durch mein Aquarium, aus dem regelmäßig Blubberblasen kommen. Langeweile kommt keine auf, dafür sind die Bläschen mir zu unregelmäßig und unvorhersehbar. Ab und zu rieseln ein paar Flöckchen hinein, die riechen nach Fischfüße. Ein Mann klopft danach sacht gegen die dicke Glasscheibe und ich denke mir: "Du da, bedankst dich artig für den Anblick. Nicht umsonst bedecken wir die hässliche Tapete hinter uns." Es ist ein bekannter, allabendlicher Anblick. Die eingeworfenen Fischbrösel könnten großer sein, vielleicht auch mit Schokoladenglasur, doch man will immer mehr. Der Alte hat auch schon an eine automatische Fütterungsmaschine gedacht, doch das Konzept schließlich verworfen; "wir hätten den Mechanismus eh geknackt", meinte mein Neffe dazu. So bleiben wir also konfrontiert mit dem nachdenklichen Alten, der immerzu seine Fragen, aus einer für uns, irrealen Welt stellt.

Die schönen, rudimentären Schuhe die eigentlich auf dem Schützenfest tanzen wollten...
von  S4SCH4

Mit meinen neuen Schuhen komme ich bestimmt gut an, sagte ich zu mir und dachte, das sollte ich heute gewisslich erproben, denn hier auf dem Lande war Schützenfest.
"Stehst Du wohl drauf?", fragte Rudi mich und legte bald kurzerhand nach, als er merkte, das ich ahnungslos dreinblickte und nicht verstand, was er von mir wolle: "Krokodilleder, ne? Oder?"
Rudi´s gestyle Frisur, mit Unmengen an Gel und Haarspray (man roch es) war totschick für das Fest und passte ins Bild; denn die Lieder, welche der DJ bald ankündete, rochen nach dem 90er Look: "Cotton Eye Joe und Barby Girl, werden unsere nächsten Hits, also macht euch bereit...", tönte es aus dem Bierzelt.
"Spute dich!", meinte Rudi zu mir, in einem liebenswert-besoffenen  Rabaukenton, wie er mir vom Dorfe her bestens bekannt war.
Als ich jedoch nach unten, auf meine Schuhe schaute, erschrak ich. Auf den Crocodile- Tretern war ein großer, grüner Rotzfleck; fast so grün wie die umliegenden Wälder- und zwar die imaginären bei Nacht! Nicht lange zögernd, drehte ich mich zu Rudi, der mittlerweile ein paar Schritte entfernt stand, und gab ihn eines auf die Glocken.
"Du giftiger Wicht! Hast mir die Schuhe versaut!", sagte ich im Brustton der Überzeugung. Rudi lachte...schaute mich an und <baff> hatte ich eine hängen. Sein Schlag war gut, nicht umsonst, dachte ich, arbeite Rudi, oder Rudis Vorfahren unter Tage, in einer Zeche, und bemerkte nun wie mir schien, das ich nicht mehr im Klaren darüber war, was eigentlich Gegenwart sei; mein innere Kompaß war vollkommen zerschossen.
"Morgen wirst Du wohl Urlaub einreichen...oder krank machen!", meinte Rudi zu mir und drohte, mit erhobener Faust, einen weiteren Treffer zu landen.
Das letzte woran ich mich erinnere waren die Damen, die kicherig hinter mir standen, denn mit Rudi war an dem Abend nicht zu spaßen...

Auf hoher See
von  S4SCH4

Draußen heerschte Ruhe. Ruhe nach dem Sturm und es schien mir ein Fortschritt gegen meine Insomnia und die Hellhörigkeit zu sein; die Winde draußen legten sich und ich döste ein wenig ein. Ins wache träumen kommend, sah ich mich in meiner Zeit als Wintersportler, in einer Almhütte, heißen Grog kippend. Trinken entsprach gar nicht meiner Neigung; niemals hatte ich ein bedeutendes Verlangen nach Alkoholica gehabt-, ob nun Grog oder schlichtes Bier. Die Optik wandelte sich abrupt und mir wurde unwirklich. Bald fand ich die Frage meiner Situation beantwortet, indem ich, mit einem lauten Schrei aufwachte und mich wieder auf meinem Segelboot wähnte. Hin- und herschaukelnd. Zu meiner Überraschung fand ich Blut an meinen Händen nachdem ich diese über mein Gesicht hatte fahren lassen. Ein Blick in den Spiegel verriert es mir; siehe da: Eine Schramme. Nicht besonders tief, aber fürs bluten ausreichend. Schnell wurde mir auch klar was wohl geschehen sei, denn die Maulaffen, die ich auf meinem Kahn zu transportieren hatte waren fort. Die Käfigtür stand offen...

 
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