Daily Challenge

Bei der "Daily Challenge" werden aus allen am Vortag veröffentlichten deutschsprachigen Texten aktiver Autoren 15 zufällig ausgewählte Worte extrahiert. Dabei zählt als "Wort" alles, was zusammenhängend aus den Buchstaben A-Z sowie ä,ö,ü und ß besteht und mindestens 4 Zeichen lang ist, alles andere wird ausgefiltert (was so ein dummer Algorithmus eben unter einem deutschen "Wort" versteht - und die Mindestlänge ist dazu da, Artikel und anderes Kleinvieh außen vor zu lassen). Aus diesem Material soll ein kurzer Text erzeugt werden, in dem mindestens die Hälfte dieser Worte enthalten sind; Abweichungen aufgrund der grammatischen Form sind - wenn es denn sein muss - zulässig (wobei es allerdings passieren kann, dass die Markierungsfunktion sie dann nicht mehr findet, aber das ist normal), auch stillschweigende Rechtschreibkorrekturen sind selbstverständlich willkommen, da die Auswahlfunktion rein mechanisch arbeitet und keine Qualitätskontrolle durchführt :-)).

3 Einreichungen von Loki-Methode gefunden:


Sapiens
von  Loki-Methode

Irgendwann in grauer Vorzeit kam die Evolution auf die Idee, die biologischen Vorraussetzungen zur Fortpflanzung auf (näherungsweise) zwei Geschlechter aufzuteilen. Das ist, wie der Ärger anfing. Später beschloss sie, den Männchen eine unnötig muskelbepackte Brust zu geben, damit sie den Weibchen damit ihre Überlegenheit demonstrieren können, und den Weibchen ein Immunsystem, das mit einem lebenden Wesen im Bauchraum klarkommt, aber dafür ständig Autoimmunerkrankungen produziert.

Und dann kamen wir, Homo sapiens, und alles rutschte in den Wahnsinn ab. In unserer grenzenlosen Weisheit erfanden wir das Kleid und die Boxershorts, teilten Sexualität in erlaubte Lust und kriminelle Sodomie ein, beschimpften uns gegenseitig als Hure und Blödmann, und schlussendlich dachte sich die Spielzeugindustrie unterschiedliche Spielsachen für Jungen und Mädchen aus, um (annähernd) doppelt so viel Gewinn machen zu können.

Wir streiten uns über Wörter wie herrlich und dämlich, wir bauen Binärtoiletten, in denen wir geschlechtsgetrennt in das selbe Wasser kacken, und fürchten uns vor dem großen bösen männlichen Wolf, der Kreide frisst, um als menschliches Weibchen durchzugehen.

Währenddessen schüttelt die Evolution den Kopf und versucht, nicht durchzudrehen. Hinterher ist man immer klüger. Um nicht zu sagen: weiser.

Ist doch logisch
von  Loki-Methode

Ich bin ein rational denkender Mensch, soll heißen, ich gehöre zu den Aufgeklärten. Darwin ist meine Bibel, die Gesetze der Natur sind mein Glaubensbekenntnis. Ich brauche keine Propheten, die nur in Bildern und Vergleichen sprechen und mir sagen, ich müsse von ihnen gerettet werden. Es liegen keine sieben Höllenzirkel unter mir, und über mir kein Himmel.
 In Ermangelung eines von außen festgelegten Straßenschildes, das mir den Weg zeigt, balanciert mein Gehirn tagtäglich auf einem Drahtseil zwischen dem schwarzen Loch des Nihilismus und einem zügellosen verklärten Wahnsinn, der wie ein riesiges goldenes Tuch in meinen Geist flutet und droht, ihn einzuwickeln. In seltenen Momenten der Klarheit kann ich aufrecht auf dem Drahtseil stehen bleiben, die Zukunft vor mir sehen und die Vergangenheit hinter mir, und dann denke ich: Ich liebe, ich hasse, ich überlebe irgendwie und versuche, nicht den Verstand zu verlieren.

Hexenwerk
von  Loki-Methode

Schwierige Probleme zu lösen wirkt für mich wie die reinste Hexerei. In meiner Fantasie sieht das ungefähr so aus: Erst trinke ich ein Einmachglas mit mit meiner preisgekrönten Hexenbrühe (eine Mischung aus zwei verschiedenen Gemüsefonds, Thymian und buntem Pfeffer) auf Ex, dann werfe ich das benutzte Glas über meine linke Schulter und drehe mich um meine eigene Achse wie ein tanzender Derwisch, nur um dann abrupt stehen zu bleiben und meinen Zeigefinger auf ein bis dato unlösbares Problem zu richten, das prompt in einer lila Rauchwolke verschwindet. Dann stakst mit einem müden Krächsen in alter schwarzer Rabe aus dem Rauch hervor, taxiert mich mit seinem emotionslosen Blick und fliegt davon.
Die Bewohner meines Dorfes raunen und flüstern tagelang darüber, wie meisterhaft ich ihr Problem verhext habe, und ihre stumme Bewunderung ist für mich der reinste Hochgenuss, wobei ich mir das natürlich nicht anmerken lasse. Ich lächele meine sonst so überhebliche Nachbarin freundlich an, während meine linke Hand wie zufällig ihre schwarze Katze streichelt. Sofort springt die kleine Mieze auf meine Schulter und meine Nachbarin schaut uns beide eifersüchtig an. Sie versucht es zu verbergen, aber ich sehe es genau.
Soweit die Fantasie. In der Realität träume ich davon, wie eine magisch begabte Pippi Langstrumpf meine eigenen Regeln aufzustellen, aber oftmals scheitert es schon daran, sich vernünftig mit einem Problem auseinander zu setzten, ohne das mein Gehirn in meinem Schädel explodiert wie einst das Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine. So eine Explosion kann zwar auch ziemlich beindruckend sein, aber nicht auf eine gute Art und Weise. Komme was wolle, Probleme, allen voran private Probleme, sind so etwas wie mein persönlicher Lord Voldemort.

 
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