KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Ur-Sachen
607. Kolumne
Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Toten oder lebenden Toten sind zufällig, rein zufällig, absichtlich zufällig, zufällig absichtlich, rein absichtlich und nichts als die reine Absicht.
Arthur und ich auf dem Weg zum Museum.
Warum, frage ich Arthur, ist so viel Streit unter den Menschen?
Eigentlich weiß ich das auch nicht, sagt er mir nach langem Überlegen. Es ist ja schon so viel Streit in den Menschen selbst, der geht nach außen und wirkt dann wieder zurück. Das ist ein dialektischer Prozess, und du stellst mir im Grunde die Frage, wer zuerst da war, die Henne oder das Ei. Arthur beginnt sich in die eigenen Gedanken zu verlieben. Wenn ich jetzt sage, die Henne muss zuerst dagewesen sein, ist nichts gewonnen, denn diese Henne des ersten Beginns hat nichts mit dem Ei zu tun, das wir zuletzt sehen, ich denke, wir müssen den Gedanken an einen Kausalnexus aufgeben, wir stehen nicht in einer stetigen Reihe von Ursache und Wirkung. Ich kann dir keine Antwort geben, weil deine Frage schon so gestellt ist, dass sie eine Antwort ausschließt.
Wir sind vor dem Museum angekommen.
Arthur, sage ich, dann gibt es also auch keinen Grund, warum wir jetzt ins Museum gehen?
Nein, sagt Arthur, denn wir gehen ja weder wegen eines Grundes noch einem Grund zuliebe ins Museum. Wir können auch den Glauben an einen Grund vereinbaren, und so können wir uns einbilden, dem Zufall ein notwendiges Schnippchen zu schlagen.
Du verwirrst mich, Arthur.
Das liegt daran, dass du glaubst, es gäbe Antworten auf deine Fragen wie Wirkungen als Folgen von Ursachen. Die Logik ist übrigens die schlimmste Falle, die wir uns stellen können.
Ob Arthur ein Philosoph ist, wenn er so spricht, frage ich mich immer wieder, aber vielleicht muss er, wenn er philosophiert, so reden, denke ich.
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