KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Dialektische Perspektiven
759. Kolumne
Heute tobten, wie schon gestern, Schneeflockenschwärme durch die Luft, die sich manchmal in kleine Hagelkörner verwandelten oder in gepeitschten Regen. Kurz darauf schien die Sonne, die weißen Dächer tauten, der Wind ließ nach, dann wieder Verfinsterung, die nächste Welle rollte heran, und das alles bei einer Temperatur zwischen 2 und 4 Grad. Ein alter Freund, der mir immer als ein fröhlicher Mensch erschien, schrieb mir, er leide unter der Einsamkeit und Starre in der Corona-Zeit, seine Frau leide sogar unter schweren Depressionen, während mein Enkel Felix, 16, der seit vielen Wochen keinen Präsenzunterricht mehr erlebt, überhaupt keinen Kummer hat und sogar die Vorteile einer solchen Zeit sieht und nutzt: Lesen und Diskutieren ... unter anderem mit mir ... über Sinn und Unsinn der Ehe, über die Bedeutung der DDR-Literatur, über ethische Fragen ... er sieht die Sendungen mit Böhmermann, Richard David Precht ... und sieht seinen Vater auf Talkshowniveau, mich als einen vom Leben abgewetzten Kieselstein und sich selbst als Rohdiamant. Er genießt seine geistige Explosion - und ich sehe seine Entwicklung mit (kritischer) Freude.