BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Donnerstag, 15. März 2012, 23:47
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HörtBlack

Mir gehts, wie JOHNNY CASH: Ich seh, bzw. hör schwarz.
Doch während es beim "Man in Black" nur Zufall war, ist es bei mir so gewollt.

Genau genommen geht es heute um "schwarz" in der Musik.
Und damit ist nicht nur "Black Music" gemeint.
Trotzdem fang ich damit an.

Unter dem Begriff "Black Music" wird heutzutage alles zusammengefasst, was in die Bereiche Hip Hop, R'n'B und Soul fällt, also all das, was sich aus der "klassischen" Musik der Afro-Amerikaner, dem Blues und dem Jazz, entwickelt hat. Nichtsdestotrotz finden sich inzwischen auch viele Weiße und andere "Nicht-Schwarze" in dieser Szene, weshalb man es (meiner Meinung nach) auch anders nennen sollte.Warum man es nicht tut? Ganz einfach. Weil "Black Music" nunmal mehr Leute in die Clubs bringt, als "Black-and-other-Races Music". Oder was auch immer.

Aber auch andere "schwarze Musik" ist immernoch in der Lage, gewisse Clubs zu füllen. Die Gothics (oft auch Grufties genannt) bewegen sich dort in individuellen Bewegungsabläufen zu größtenteils elektronischer Musik (EBM, Industrial) oder mittelalterlichen Klängen. Während bei den Mittelaltersachen die Bewegungen meist langsamer sind und stellenweise an Lavalampen erinnern, so laufen die, oft abenteuerlich kostümierten, Anhänger der elektronischen Klänge nicht selten auf der Tanzfläche zu Höchstform auf.
Ich bezeichne das auch gern als "Gothic-Workout". Und es scheint zu funktionieren. Immerhin sind diese Leute meist schlank bis normal gebaut, während sich bei den schwarzen Lavalampen doch auch das eine oder andere Füll(ige)material anfindet. Schon erstaunlich, was Korsagen doch an Druck aushalten können.

Der einzige Druck im Black Metal besteht darin, nicht untrve (Nein, das ist kein Schreibfehler.) zu werden. Abgesehen vom Äußeren, dass ich an anderer Stelle schon beschrieben habe (siehe  Valhalla Marsch!), geht es hauptsächlich darum, möglichst immer böse und grimmig drein zu schauen und über Satan, Krieg und schwarze Magie zu singen.

Diese Themen sind aber nicht nur im Black Metal vertreten.
Schon die Erfinder des Metal, BLACK SABBATH, hatten sie im Repertoire. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Allerdings wäre dieser wahrscheinlich ausgeblieben, hätte man einen anderen Namen gewählt. Ich mein, nichts gegen PINK FLOYD oder DEEP PURPLE, aber der Name "BLACK SABBATH", ihre Musik und ihre Texte bildeten zusammen mit den Personen eine Einheit. Und wenn damals von dieser Konstellation auch nur ein Stück anders gewesen wäre, dann würde die Musikwelt heute nicht das sein, was sie ist. Punkt.

Ein weiters Puzzleteil in dem Ganzen war sicher auch die Tatsache, dass man das Debütalbum schlicht "Black Sabbath" nannte.
Auch andere große Alben schmücken sich mit diesem kleinen Wörtchen, z.B. "Back in Black" von AC/DC oder das berühmte "schwarze Album" von METALLICA.

Daran, dass das Wort "black" in einem Bandnamen darauf hindeutet, dass es sich hier um "böse" Menschen handelt, hat sich bis heute nicht viel geändert. Mit "black" wird nach wie vor etwas Dunkles, Unheilvolles assoziiert (auch im regulären Leben), was sich viele Bands mehr oder weniger zu nutzen machen.
THE BLACK DAHLIA MURDER benannten sich z.B. nach einem realen Mordfall, der aber (abgesehen von seiner Grausamkeit) wohl nicht zu solcher Bekanntheit gelangt wäre, wenn er "The White Dahlia Murder" genannt worden wäre. Wäre auch als Name für eine Metal-Band eher unpassend.

Als Antithese zu der Aussage, mit der ich den vorigen Abschnitt begonnen habe, können die BLACK EYED PEAS gelten.
Das einzig "böse" an dieser Gruppe ist, dass sie (mit dem Einstieg von FERGIE) von coolen Underground-Hip Hoppern zu massentauglichen Radio-Poppern mutiert sind. Eigentlich schade. Ich mochte ihre alte Attitüde, inklusive der dazugehörigen Songs wie "Karma" oder "Joints & Jams".

Aber Karma hin oder her, es bleibt festzuhalten, dass sich "schwarz" durch alle Musikrichtungen und alle Jahrzehnte zieht. Und das ist auch gut so. Nicht zuletzt, weil es einfach die perfekte Farbe für Bandshirts ist. Da wirken die Motive einfach am besten drauf. Die meisten zumindest. Obwohl mein rotes SLAYER-Shirt auch was für sich hat.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der besten "schwarzen" Songs:

Platz 5: "Paint it Black" von THE ROLLING STONES
Platz 4: "Black" von SINNER
Platz 3: "Lady in Black" von URIAH HEEP
Platz 2: "Bible Black" von HEAVEN AND HELL

und

Platz 1: "Black Heart" von BLOODBOUND

Danke fürs Reinhören.


Euer BLACKHEART

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 Melodia (15.03.12)
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