BlackHört
Un-Erhörtes aus der Musikwelt
Eine Kolumne von BLACKHEART
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Once Hit and twice S(#€!$$
Heute, auf den Tag genau vor 11 (das sind 2 Einsen) Jahren, stürzten die Twin Towers ein. Um die genauen Umstände ranken sich bis heute etliche Mythen und Verschwörungstheorien.
Ich möchte meine heutige Kolumne allerdings einem anderen Mythos widmen: den Zwillingssongs!
Manch einer mag sich jetzt fragen, was das wohl sein mag. Die Antwort ist ganz einfach: Ein Song, der gleich zwei Mal in den Charts vertreten ist. Von verschiedenen Interpreten, wohlgemerkt.
Ja, ich weiß, ich habe mich nicht nur in einer, sondern gleich in zwei Kolumnen mit Cover-Songs beschäftigt. Der Unterschied zu den Zwillingssongs ist aber der, dass bei "normalen" Covern ein gewisser zeitlicher Abstand zum Original gegeben ist. In der Regel Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte.
Und während ein "normales" Cover entweder dazu dient, den eigenen Bekanntheitsgrad zu heben/zu halten/auszubauen, ist einer der "Zwillinge" nicht mehr und nicht weniger als der Versuch, direkt auf der Erfolgswelle eines anderen Künstlers mitzuschwimmen.
Das aktuellste dieser, alle paar Jahre mal wieder auftretenden, Phänomene ist zur Zeit der Song "I follow Rivers". In den Top 20 der deutschen Media Control Single Charts findet sich dieser gleich 2mal wieder. Das Original der schwedischen Sängerin LYKKE LI steht dabei auf Platz 2, weit vor der (Unplugged) Version der belgischen Band TRIGGERFINGER, die derzeit auf Platz 19 steht.
Wobei ich mich ganz ehrlich frage, warum?
Der Song ist vom Inhalt her bestenfalls mittelmäßig (Bevor ich mir den Text mal wirklich angeschaut hatte, war meine Meinung noch eine ganz andere. Aufmerksame Leser meiner Kolumne werden wissen, wie das gemein(t) ist.) und das (zweifellos vorhandene) Ohrwurmpotenzial hat eine doch eher beschränkte Halbwertszeit, aber trotzdem finden sich gleich 2 Versionen davon in den oberen Chartregionen.
Zugegeben, die Charts richten sich nach den Verkaufszahlen der aktuellen Woche, d.h. sie werden bestimmt von pupertierenden Jugendlichen, die ihre musikalische Identität noch nicht gefunden haben und Frauen jenseits der 30, die sich die CD kaufen,
Aber zurück zum eigentlichen Problem: dem musikalischen Trittbrettfahren.
Ich dachte eigentlich, dass nach der "Dragostea Din Tei"-Epidemie erst einmal Ruhe eingekehrt wäre. Und tatsächlich war es auch über 8 Jahre lang so.
Wer erinnert sich nicht noch mit Grausen an das Frühjahr 2004 zurück, als die Original-Version dieses Songs der moldawischen Boygroup O-ZONE für insgesamt 14 Wochen Platz 1 der Charts belegte.
Auch das zeitgleiche Cover der rumänischen Sängerin HAIDUCII knackte die Charts und landete hier in Deutschland auf Platz 2. In Italien war es sogar erfolgreicher als das Original.
Und wer denkt, dass das der Tiefpunkt der Zwillingssongs gewesen ist, der irrt.
Dieser liegt 9 weitere Jahre in der Vergangenheit, als GOMPIE mit ihrer Verwurstung des Songs "Living next Door to Alice" von SMOKIE in höchste Chartregionen vorstießen. Deren Version, mit dem Titel "Who the f*** is Alice" wird heute noch von mehr oder weniger stark alkoholisierten Menschen intoniert, wann immer das Original (bei dem es sich im Grunde genommen auch "nur" um ein Cover handelt, da das "richtige" Original von der Band NEW WORLD stammt) irgendwo gespielt wird. Das Traurige an der Sache ist, dass SMOKIE höchstselbst auf diesen Zug aufsprangen und ihre eigene Version dieser Version veröffentlichten (auch wenn Sänger CHRIS NORMAN heutzutage bei Konzerten die Fans darum bittet, die "F***-Zeile" nicht zu singen).
Und die Bierzelte, Volksfeste und Kirmesen dieser Republik hatten einen neuen ewigen Hit.
Gut, dass es dafür keine eigenen Charts gibt.
In diesem Sinne:
Haltet die Ohren offen!
Zum Beispiel für meine TOP 5 der besten "Doppel"-Songs:
Platz 5: SAXON - "Big Twin Rolling (Coming Home)"
Platz 4: SLIPKNOT - "Duality"
Platz 3: SPICE GIRLS - "2 become 1"
Platz 2: HEAVEN & HELL - "Double the Pain"
und
Platz 1: GREAT WHITE - "Once bitten, twice shy"
Danke fürs Reinhören.
Euer BLACKHEART
Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
(11.09.12)
(11.09.12)
Die Kolumne scheitert an einer entscheidenden Stelle. Sie benennt das Probem zwar, begründet aber nicht.
Es gibt da draußen hunderte, wenn nicht tausende von Bands, die sich wortwörtlich den Ar$(# abspielen, um etwas aus ihrer Karriere zu machen. Und dann kommen da so ein paar Faulpelze, die der Meinung sind, im Kielwasser eines anderen Künstlers mitschwimmen zu müssen. So etwas finde ich einfach nur widerwärtig.
Was die besprochenen Songs angeht, waren das nunmal die Beispiele der letzten Jahre. Dass davon 2 nicht unbedingt zu meinem Favoritenkreis gehören, ist Geschmackssache. Und zwar meine.
Gleiches gilt für die These mit den "vorpupertierenden Jugendlichen" und den "Frauen über 30", da dieses meiner subjektiven Wahrnehmung entspricht.
Und diese "Männer über 40 Jahre, die ihre Musiksammlung leidenschaftlich pflegen", kaufen größtenteils die Songs, mit denen sie selbst groß geworden sind, nicht aber aktuelles Zeug.
Wer es aber definitiv tut, sind Hobby-DJs.
Auch hier wieder subjektive Einschätzungen meinerseits. Und nichts anderes ist eine Kolumne: eine subjektive Betrachtung eines Themas. In meinem Falle halt des Themas "Musik".
Aber danke für deine Kommentare und die darin enthaltenen Links. Ich werde sie mir auf jeden Fall zu Gemüte führen, da Statistiken ein kleines Steckenpferd von mir sind.
Bin mal gespannt, ob es da auch die eine oder andere Übereinstimmung mit meinen Ansichten gibt.
Gruß BLACKHEART
(11.09.12)
In dieser geht es eindeutig um "Zwillingssongs" (von denen ich 3 Beispiele anführe) und um sonst nichts.
Aber auch hier gilt, was für jeden anderen Text auch gilt: Wenn man irgendetwas hineinlesen will, dann kriegt man das auch hin.
Was die Statistiken der Musikindustrie angeht, so spiegeln diese deren Empfinden wieder. Mein Empfinden ist aber nunmal ein anderes, welches sich in meinen Kolumnen wiederspiegelt.