Unterrichtsstunde 10.Jgst. - Methodische Analyse

Beschreibung zum Thema Schule/ Studium

von  Matthias_B

Innenpolitische Veränderungen in den USA (2) - "The African-American Civil Rights Movement" in den 1960ern

3. Methodische Analyse


Zum Stundeneinstieg wird das in der Vorstunde verwendete Photo, auf dem gegen den Vietnamkrieg demonstrierende Studenten abgebildet sind, nochmals gezeigt, um als Impuls zu fungieren. Nachdem der Kontext kurz rekapituliert worden sein wird, erfolgt eine Überleitung, indem darauf verwiesen wird, dass diese Protesthaltung ebenso in einem noch heutzutage bekannten und aufgeführten Musical thematisiert worden ist, woraufhin grundlegende Informationen zu "Hair" qua kurzem Lehrervortrag gegeben werden, wobei erwähnt wird, dass es 1968 eine deutsche Version davon, "Haare", gegeben hat, die zunächst in München aufgeführt wurde (zwecks Vergleichs werden Bilder von den damaligen Plakaten gezeigt). Sodann wird angekündigt, dass sich ein Lied aus jener angehört werden wird, in welchem auf sarkastische Weise ein weiteres gesellschaftliches Problem kritisiert wurde, das immer noch Bestand hat. Daraufhin wird den Schülern "Ich bin ein Farbiger" von Ron Williams  vorgespielt, woraufhin jene erkennen, dass darin rassistische Klischees und Beschimpfungen in geballter Form aufgezählt werden, um auf die zeitgenössische Situation der Schwarzen in den USA hinzuweisen. Im Anschluss an den Hinweis, dass in jener Zeit historisch bedeutende Ereignisse in dieser Frage stattgefunden haben, wird das Stundenthema benannt - die amerikanische Bürgerrechtsbewegung in den 1950er- und 1960er-Jahren.
Nach der Verteilung des Arbeitsblattes wird sich über mögliche Vorkenntnisse der Schüler in Bezug auf die Lage der Schwarzen in den 50er Jahren ausgetauscht, wobei durch den Lehrer zur Sprache gebracht wird, dass die Gleichberechtigung eigentlich schon nach dem Sezessionskrieg gesetzlich festgelegt worden war, aber nicht umgesetzt wurde (z.B. ungerechtfertigte Beschränkungen beim Wahlrecht).
Danach wird ein Schwarzweißphoto eines Waschsalons, vor welchem das Schild "White only" prangt, betrachtet, wobei dessen Inhalt prägnant wiedergegeben werden soll. Sodann wird die Diskriminierung durch "Rassentrennung" in der Öffentlichkeit als erster Stichpunkt in den Kasten Probleme der Schwarzen in den 1950er/1960er-Jahren eingetragen. Ein Schüler wird gebeten, einen Darstellungstext über die Umstände der Ermordung Emmett Tills vorzulesen; währenddessen werden nacheinander zwei Photos des Vierzehnjährigen - eines, das vor seinem Tod gemacht worden ist, und das im "Chicago Defender" publizierte, auf welchem er mit zertrümmertem Gesicht im Sarg liegt - an die Wand projiziert. Die Schüler fassen dann im Unterrichtsgespräch Grund und Folgen des brutalen Mordes zusammen, wobei durch die Lehrkraft erwähnt wird, dass sich v.a. schwarze Bürgerrechtler über den Freispruch der beiden Täter kritisch in der Öffentlichkeit äußerten, wobei in diesem Zusammenhang kurz auf Medgar Evers und dessen Ermordung eingegangen wird; rassistisch motivierte Übergriffe, auch Morde, z.B. an Emmett Till wird als nächster Punkt dem oberen Kasten beigefügt.
Des Weiteren wird eine alte Photographie präsentiert, auf welcher zu sehen ist, wie Afroamerikaner nur unter dem Schutz von Soldaten die High School in Little Rock besuchen konnten, wobei diesbezügliche Erläuterungen mittels eines kurzen Lehrervortrags dargeboten werden. Dass es den Schwarzen schwergemacht wurde, auf gleichberechtigtem Wege Bildung zu erlangen, soll erkannt werden, wobei nach den sozialen Konsequenzen dieses ungerechten Umstandes gefragt wird, woraufhin als Antworten wahrscheinlich auch Arbeitslosigkeit und Armut genannt werden. Diese beiden Vokabeln werden als dritter Aspekt notiert, ebenso Bürgerrechtler, z.B. Medgar Evers, fordern Verbesserungen als Folge dieser drei Probleme.
Im Folgenden wird sich dem Kasten Versuche der Schwarzen, ihre Lage zu bessern thematisch zugewandt, indem drei Photos an die Wand geworfen werden; das erste (ein "Sit-in" von Afroamerikanern) dürfte inhaltlich leicht erschlossen werden können, was ebengleich für das zweite (ein Protestmarsch) gilt, bei der Betrachtung des dritten (ein Bus der "Freedom Riders") ist ein knapper Lehrervortrag vonnöten (wobei ebenfalls der "Montgomery Bus Boycott" angesprochen wird); diese drei Punkte werden fixiert.
Die Frage, wer in dem dritten Kasten am Rand abgebildet ist, wird wahrscheinlich die Mehrheit der Klasse beantworten können, woraufhin die Vorkenntnisse bezüglich Martin Luther King jr. kurz und zielgerichtet gesammelt werden. Sodann wird ein eineinhalbminütiges Video der Rede "I have a dream" qua PC und Videoprojektor abgespielt, wobei der Grund, weswegen jene am Lincoln Memorial gehalten wurde, erfragt wird. Nachdem jener geäußert worden sein wird, wird
Martin Luther King jr.:
- Bürgerrechtler, der für gewaltlosen Protest eintritt
- berühmte Rede "I have a dream"
-> Tod durch Attentat
als Quintessenz des Unterrichtsgesprächs darüber aufgeschrieben.
Zwecks Vorbereitung der Bearbeitung des Kastens Unterstützung durch die Regierung werden Zitate Lyndon B. Johnsons aus dem Appell an den Kongress, in welchem er auch die leitmotivische Liedzeile "We shall overcome" wiedergab, erörtert, wobei die beiden diesbezüglichen Gesetze ("Civil Rights Act" und "Voting Rights Act") durch den Lehrer in ihren Grundzügen vorgestellt und anschließend festgehalten werden.
Nach der Überleitung, dass dies - trotz weiterer Konflikte - für mehr Toleranz sorgte, was auch einen Anstieg des Selbstbewusstseins der Schwarzen zur Folge hatte, wird "Say it loud - I'm black and I'm proud" von James Brown angespielt, woraufhin der Liedtext unter diesem Gesichtspunkt analysiert wird.
Im Anschluss daran wird der letzte Kasten, Situation der Schwarzen heutzutage, behandelt. Barack Obama, der an dessen Rand abgedruckt ist, ist sicher allen bekannt. Nachdem kurz darüber gesprochen und durch einen kurzen Lehrervortrag über Änderungen im Hinblick auf das Einkommen und die Bildungschancen von Schwarzen informiert worden sein wird, werden diese beiden Aspekte dort schriftlich fixiert.
Als Kontrast dazu wird die Arbeitslosenstatistik für das Jahr 2012 gezeigt, aus der ersichtlich wird, dass die Ziele des "Civil Rights Movement" noch nicht gänzlich realisiert worden sind - dies wird als kritischer Punkt - wobei ebenfalls noch kurz über Rodney King und Trayvon Martin gesprochen wird - ebenso festgehalten.
Zum Abschluss der Stunde wird die HA gestellt: Der Hefteintrag auf dem AB ist inhaltlich zu lernen.

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