Aufgespießt
Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag
Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"
Dienstag, 14. August 2012, 00:15
(bisher 4.535x aufgerufen)
(bisher 4.535x aufgerufen)
Eiscreme für Thor
von Matthias_B
(zwölfte Liedtextkolumne)
Wer aufgrund des plakativen Titels gedacht haben sollte, er würde nun mit ihm bisher unbekannten Details aus der nordischen Mythologie unterhalten werden, wurde erfolgreich angeschmiert. In dieser Songtextkolumne wird sich auf kurzweilige Art mit dem musikalischen Werk einer Band namens Thor beschäftigt.
Zwei Singles mit jeweils nur einer Seite soll die Gruppe um 1967/68 fabriziert haben. Eine davon, "You're my cream", wurde nach Jahrzehnten zwecks Bereicherung mancher Sampler psychedelischer und garage-lastiger Klänge aus dem Archiv geholt. Wer sich damals hinter dem Namen verbarg, konnte nicht geklärt werden, da bei den Credits lediglich "THOR" auf den Platten prangte. Die Musiker wurden - ohne jeden stichhaltigen Beleg - mit der Warren Davis Monday Band (es bleibt übrigens ebenso nebulös, ob es Warren Davis von den Monotones ("Book of love", "Tell it to the judge") gewesen ist) in Verbindung gebracht, die angeblich später ebenfalls für Clyde McPhatter ("It's a lover's question", "Don't let go", "Lover please (come back)") gespielt haben soll. Genug der Unklarheiten; wenden wir uns den Lyrics des schmissigen Stücks zu: In der ersten Strophe wird konstatiert, dass "[nur der Beste]" der besungenen Dame genügen könne, um sogleich demütig darauf hinzuweisen, dass man dies eigentlich nicht sei. Das Eingeständnis wird in der zweiten Strophe mittels des Verweises auf den nicht sonderlich hohen sozialen Rang eines "ordinary guy", der "[von vielen Artgenossen hinsichtlich materieller Besitztümer überragt wird]", begründet. Folglich bringt - obwohl sich das Sprecher- Ich somit keinen guten Geschmack leisten kann - die Gepriesene als "[his] cream" - womit entweder Eiscreme (verkürzt) oder Sahne gemeint ist - die Süße ins mittelprächtige Dasein: Erfrischend, aber auch flüchtig.
Ja, das war's auch schon wieder. Nach dieser leichten Kost zu Temperaturen zum Zerfließen wird es in der nächsten Songtextkolumne ein schwerverdauliches Lied mit sommerlichem Bezug geben. (Es darf jetzt schon geraten werden; ein Tip(p): Es dauert satte sechs Minuten.)
Zit. aus: Thor -You're my cream http://www.youtube.com/watch?v=dSnIGLJfGWA
Wer aufgrund des plakativen Titels gedacht haben sollte, er würde nun mit ihm bisher unbekannten Details aus der nordischen Mythologie unterhalten werden, wurde erfolgreich angeschmiert. In dieser Songtextkolumne wird sich auf kurzweilige Art mit dem musikalischen Werk einer Band namens Thor beschäftigt.
Zwei Singles mit jeweils nur einer Seite soll die Gruppe um 1967/68 fabriziert haben. Eine davon, "You're my cream", wurde nach Jahrzehnten zwecks Bereicherung mancher Sampler psychedelischer und garage-lastiger Klänge aus dem Archiv geholt. Wer sich damals hinter dem Namen verbarg, konnte nicht geklärt werden, da bei den Credits lediglich "THOR" auf den Platten prangte. Die Musiker wurden - ohne jeden stichhaltigen Beleg - mit der Warren Davis Monday Band (es bleibt übrigens ebenso nebulös, ob es Warren Davis von den Monotones ("Book of love", "Tell it to the judge") gewesen ist) in Verbindung gebracht, die angeblich später ebenfalls für Clyde McPhatter ("It's a lover's question", "Don't let go", "Lover please (come back)") gespielt haben soll. Genug der Unklarheiten; wenden wir uns den Lyrics des schmissigen Stücks zu: In der ersten Strophe wird konstatiert, dass "[nur der Beste]" der besungenen Dame genügen könne, um sogleich demütig darauf hinzuweisen, dass man dies eigentlich nicht sei. Das Eingeständnis wird in der zweiten Strophe mittels des Verweises auf den nicht sonderlich hohen sozialen Rang eines "ordinary guy", der "[von vielen Artgenossen hinsichtlich materieller Besitztümer überragt wird]", begründet. Folglich bringt - obwohl sich das Sprecher- Ich somit keinen guten Geschmack leisten kann - die Gepriesene als "[his] cream" - womit entweder Eiscreme (verkürzt) oder Sahne gemeint ist - die Süße ins mittelprächtige Dasein: Erfrischend, aber auch flüchtig.
Ja, das war's auch schon wieder. Nach dieser leichten Kost zu Temperaturen zum Zerfließen wird es in der nächsten Songtextkolumne ein schwerverdauliches Lied mit sommerlichem Bezug geben. (Es darf jetzt schon geraten werden; ein Tip(p): Es dauert satte sechs Minuten.)
Zit. aus: Thor -You're my cream http://www.youtube.com/watch?v=dSnIGLJfGWA