Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
(bisher 4.601x aufgerufen)
Venus im Pelz
von Dieter_Rotmund
Venus im Pelz (Frankreich/Polen 2013, Originaltitel La Vénus à la fourrure, Regie: Roman Polanski)
Leider nur in der deutschen Synchronisation sehen können, die an einigen Stellen wieder unangenehm schlampig aufstößt.
Mir fällt auf, dass ich Polanskis fast gesamtes Oeuvre kenne, obwohl ich kein Polanski-Fan bin. Kürzlich sogar mal "Rosemary's baby" auf DVD gesehen... "The Ghost Writer" hat mir gut gefallen, auch wenn darüber heute keiner mehr spricht, und auch "Carnage" (schöner deutscher Titel "Der Gott des Gemetzels"). Kommt es nur mir so vor, oder wählt Polanski oft und gerne für seine männlichen Hauptrollen Schauspieler aus, die ihm selbst äußerlich ähnlich sehen? Den Amalric kenne ich aus "39,99" von 2007, dachte ich jedenfalls, aber als ich mir den imdb-Eintrag von "39,99" ansehe, muss ich erkennen, das war Jean Dujardin, und der sieht Amalric gar nicht ähnlich, heiliger Alzheimer!
19 Uhr-Vorstellung, Montags. Neben mir in der Sitzreihe, kommt natürlich zu spät, so eine Art Künstler-Ehepaar um die 50, sie affig aufgedonnert. So der Typ "Ich bin hier und will jetzt alle Aufmerksamkeit". Keine Cineasten.
Gegen Ende des Films zunehmend der Typ Gelächter im Kinosaal, der Unsicherheit ausdrückt. Einige Zuschauer wissen offenbar nicht, ob sie moralisch korrekt denken, wenn sie an den angedeutet-angeboteten sexuellen Phantasien Gefallen oder nicht. Notlösung: Gequältes Lachen. Dem Film fehlt irgend wie ein stimmiger Abschluss, finde ich. Draußen vor dem Saal stehen ein Meute blasser Maschinenbau-usw-Studenten, die Einlass in die Steak Preview begehren. Auf der breiten, viel befahrenen Straße vor dem Kino hat man den beampelten Fußgängerübergang dauerhaft entfernt.