Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Im Kino
von Dieter_Rotmund
Wilde Maus, Österreich/Deutschland 2017
Nun, in der inzwischen doch langen Reihe der Filme mit und von Josef Hader ist Wilde Maus vermutlich das schwächste Werk, aber insgesamt ein gerade eben noch ein empfehlenswerter Film, finde ich. Mir wurde beim Stöbern aud imdb.com bewußt, dass ich bereits 1992 Haders "Frühwerk", ums mal so zu nennen, Indien (1993) im Kino gesehen habe - und es hat mir sehr gefallen.
Wieder große Klasse ist in Wilde Maus Georg Friedrichs Leistung, dort die Darstellung des Kleinganoven Erich, eine Art Antagonist zu Georg, dennoch sind die Figuren freundschaftlich verbunden - ein Plus des Films.
Er hat so seine richtig guten Momente, aber insgesamt überzeugt Wilde Maus nicht wirklich, vor allem der mit dem Vorschlaghammer auf Versöhnlichkeit geprügelte Schluss, der ein richtiger Weichspülnachgang ist. Was soll das? Ich entdecke im Abspann den Grund. Das steht "ARD Degeto".
Chips, USA 2017
Mit gefühlt wahrsinnig dauer-gutgelaunten 500 Jung-Menschen saß ich an einem Mittwochabend in einer Sneak Preview und Chips erschien unverhofft auf der Leinwand. Ich kann zu diesem Film eigentlich kaum was sagen. Nur soviel: Ein völlig belangloser Film, in dem es von Spacken-Figuren wimmelt, die doofe Spackensachen machen. Wir, die einzigen Erwachsenen, meine Begleitung und ich, sind nach rund 10 Minuten nach Beginn von Chips gegangen und haben dann noch nebenan ein Bier getrunken. Das war besser.
Die andere Seite der Hoffnung, Originaltitel Toivon tuolla puolen, Finnland/Deutschland 2017, Regie Aki Kaurismäki
Regisseur Kaurismäki hat angekündigt, dass dies sein letzter Film sein. Unabhängig davon, was man von solchen Ankündigungen halten soll, habe ich bemerkt, dass er mein Leben seit dem langsamen Erwachen aus der rastlosen Pubertät begleitet hat. Seit dem (zugegeben: reichlich albernen) Leningrad Cowboys Go America (1989) zu Teenagerzeiten habe ich alle paar Jahre einen Kaurismäki gesehen und nun Die andere Seite der Hoffnung. Übrigens von der einzigen 35mm-Vorführkopie, die es gibt, und OmU. Herrlich! Der Film ist schön grotesk-melancholisch und wird immer wieder durch Zigarettenpausen der Protagonisten (die für Hoffnungslosigkeit stehen) und Szenen mit alten Männer, die lustvoll Gitarre spielen (die für Hoffnungsfrohheit stehen) entschleunigt.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
(06.04.17)
(23.04.17)
(23.04.17)
kV hingegen ist nur (m)eine Spielwiese. Hier lerne ich vor allem aus den Fehlern anderer und schreibe grauenhafte Gedichte.
(24.04.17)
Meine grauenhaften Gedichte, z.B. kürzlich wurde ich wegen "ich schwärmte einst für Christine Westermann" übel beschimpft, veröffentliche ich ebenfallls als "Dieter Rotmund".
Sockenpuppen sind was für Leute ohne Selbstachtung, finde ich.