Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 23. April 2018, 22:01
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Nicht für die Schule, sondern ? Wofür eigentlich?

von  SchorschD


Vor allem am Gymnasium und da besonders an den aus der Mode gekommenen „Humanistischen“ belehrten gewissenhafte Pädagogen ihre Zöglinge mit lateinischen Sentenzen. Entweder hatten sie diese selbst falsch überliefert bekommen oder sie glaubten, diese aus erziehlichen Gründen verdrehen zu müssen. Einer dieser weißen Sprüche, denen voraus geschickt wurde, dass dies schon die alten Römer/Griechen es so erkannt hätten, ist: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“
Befasst man sich damit etwas genauer, so waren es nicht „die alten Römer“, sondern der römische Philosoph Seneca. Er bedauerte: „Non vitae, sed scholae discimus.“ Also genau anders herum und so auch heute. Die Kinder/ die Jugendlichen werden- vom Lehrplan so verlangt- mit Wissen vollgestopft, dass sie im Leben kaum mehr benötigen. Die so vertane Zeit bräuchte man dringend um Haltungen einzuüben wie: So lege ich einen Streit bei? So könnte unser demokratischer Staat funktionieren und warum sind Profipolitiker besonders gefährdet, von der Wahrheit abzuweichen? Warum ist ein Fach, in dem über die Psychen der Menschen, soweit sie schon erkannt sind, nachgedacht wird, nicht im Lehrplan? Warum ist die Bergpredigt für die christliche Kultur entscheidend und der Rosenkranz, den ein Ministerpräsident angeblich immer mit sich trägt, unwichtig? Wann begreifen die Lehrplangestalter endlich, dass das Rechnen inzwischen der Taschenrechner schneller und fehlerlos erledigt und der Mensch mathematische Probleme nicht selbst lösen muss, sondern sie für den „Computer“ aufbereiten muss? So ist es viel wichtiger, leistungsschwächere Schüler nicht mit Rechtschreibregeln anzuöden, sondern ihnen beizubringen, mit Rechtschreibprogrammen zu arbeiten. Aber so werden weiterhin viele unserer pädagogischen Kräfte sich freuen, dass es doch viel bequemer ist, Punkte und Fehler zusammen zu zählen als über eine Problemlösung nachzudenken.
Wie schon der alte Römer sagte: „Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir.“ Er konnte kein Deutsch. Deswegen hatte er ein Bildungsdefizit. Es fehlte ihm also die deutsche Leitkultur, die den Menschen erst zur wahren Bildung verhilft und so blieb ihm leider nichts anderes übrig, als die Sentenz lateinisch zu denken und auszusprechen.

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