Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Die Geschichte des Deutschen Films?
von Dieter_Rotmund
Ich lese gerade die "Geschichte des Deutschen Films" von 1995 (Metzler-Verlag), knapp 600 Seiten, von vorne bis hinten. Manchmal lese ich auch nur quer - es sind verschiedene Autoren, die handwerklich und inhaltliche Qualität schwankt. Die Schreiberinnen und Schreiber scheinen überwiegend Alt-68er zu sein, die alles soziologisch deuten wollen und in allem einen politische Botschaft vermuten. Das kann man so machen - aber diese ewige Gedanke, dass jede Aussage auch unbedingt politisch bewertet werden muss, nervt.
Überhaupt drängt sich die Frage auf, ob man nicht lieber Filme sehen sollte, als über sie zu lesen. Wobei andere Perspektiven auf dasselbe Werk inspirierend sein können. Ich meine damit nicht die nervigen Inhaltsbeschreibungen, sondern Texte, die den Film wirklich erörtern und in einen Kontext stellen können.
Wenn diese Kolumne online geht, ist das diesjährige hiesige Stummfilmfestival bereits angelaufen. Ich hoffe, Stand heute, dass ich Gelegenheit haben werde, viele der Filme zu sehen. Ich war bereits bei der Eröffnungsveranstaltung, mit großem Uni-Orchester. Ich glaube, die meisten Zuschauer waren wegen des großen Orchesters da. Nun, warum nicht, Teenager gehen wegen anderer Teenager ins Kino, oder weil sie gehört haben, "der soll gut sein", d.h. Werbung wahr genommen haben.
Ich sah im Kino außerdem The Purple Plain (USA 1954), das war grandios, aber kein Stummfilm.