Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Sisi & ich & The Ordinaires
von Dieter_Rotmund
The Ordinaries (D 2022)
Die Welt ist ein Film bzw. viele Filme - mit der ganzen, vollen Konsequenz. Es gibt eine Dreiklassen-Gesellschaft von Hauptfiguren, Nebenfiguren und Filmfehlern. (Die Zuschauer sind die Götter, aber das ist von mir dazufabuliert). Zwischen diese Welten gerät die jugendliche Paula Feinmann (Fine Sendel), die gerade auf der Suche nach ihrer Identität ist. Das pubertierende Element ist etwas verkrampft - will sagen. Humorlos - dargestellt und Paula mit ihrer Backfisch-Attitüde nicht sonderlich interessant. Das macht z.B. das bärige Hausmädchen Hilde (Henning Beker) weitaus besser. Nun ja, die Un-Gewöhnlichen sind immer interessanter als die Gewöhnlichen in diesem Playtime- (Jaques Tati 1967) Setting. Der cineastische Wahnsinn aber ist und bleibt der Film-Plot, also das Meta-Werk. Das ist nicht ganz einfach, sich da reinzudenken! Das klingt jetzt vielleicht ein wenig arrogant, aber der Film ist wirklich nur was für Film-Gourmets. Zuvor dachte ich, das ist so ne blöde Truman Show-Story, aber weit gefehlt! Eine echte positive Überraschung, an einen verregneten Sonntag, wo wir eigentlich etwas anderes sehen wollten, aber dann diesen früheren Film wählten.
Sisi & Ich (D/SUI/AUT 2023)
Nun ja, nun ist der Sisi/Sissi-Hype nun hoffentlich vorüber mit diesem Werk, dass das ganze bemühte Gedöns um diese Adlige nicht ganz ernst nimmt, zu Vorteil des Ergebnisses. Habe seit einer Zusammenfassung (fürs US-amerikanische Kino) von den drei Romy-Schneider-Filmen vor ein paar Jahren nix mehr in dieser Richtung gesehen. Toll, wie Susanne Wolf und Sandra in Sisi & Ich interagieren. Klasse auch Georg Friedrich, der lässt es krachen.
Da hättens eigentlich keine Kostüme gemüßt haben, wäre auch 100 Jahre später mit russischen Oligarchen u.ä. gegangen. Nichts für Royals-Fans, dafür zu respektlos!