Aufgespießt
Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag
Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"
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Mit Melamin versetzte Produkte nun doch im Handel?
von AlmaMarieSchneider
Kaum vorstellbar, dass es der weltweit verzweigte Handel nicht geschafft haben soll, mit der Chemikalie Melamin versetzte Produkte auch in Deutschland zum Verkauf anzubieten.
Tatsächlich wurde kürzlich in Stuttgart in chinesischen Milchbonbons der Marke White Rabbit Melamin festgestellt. Als Verbraucher fragt man sich erschrocken, warum sich noch Monate nach Bekanntwerden des Milchskandals und den Erkrankungen tausender Kleinkinder in China immer noch derartige Produkte auf dem deutschen Markt befinden?
Sind Käufer und Verkäufer nur noch verantwortungslose Geschäftemacher, die die Bonbons so lange anbieten, bis ihnen staatliche Stellen auf die Finger klopfen?
Dass man in China die verseuchten Produkte nicht aus den Regalen nahm, sondern zum Schleuderpreis an Studenten verhökerte, zeigt schon auf, welche skrupellose Verhaltensweisen den Geschäftemachern zuzutrauen sind. Aufgrund zensierter Nachrichten dürften die zum Teil noch ahnungslosen Studenten ihren Gönnern dankbar für ihre große Mildtätigkeit gewesen sein.
Auch in Italien wurde Melamin in gefährlich hoher Dosierung in Milch aus China festgestellt. Die vorhandene Ware wurde natürlich beschlagnahmt. Doch wer prüft, wohin bereits Fertigprodukte wie Schokolade, Bonbons, Joghurt oder Käse vor der Entdeckung, aus dieser Milch geliefert wurden?
Staatliche Stellen können das nicht mehr leisten. Hier ist die Eigenverantwortung der Händler und Hersteller gefragt, doch wenn es ums Geld geht sollte das Vertrauen der Kunden eher den Wert „0“ annehmen. Er garantiert zumindest etwas Genuss ohne Reue.