Aufgespießt
Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag
Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"
Dienstag, 07. Februar 2012, 00:18
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"Eine Art" Problem
von Matthias_B
"Mäusekot bei Müller-Brot" hieß es auf B5. Klingt wie der trochäische Titel eines Schmählieds aus dem vorigen Jahrhundert, spielte sich aber in den letzten zweieinhalb Jahren wohl regelmäßig ab. Vor ein paar Tagen wurden dann auch "die Verbraucher" informiert.
Wie erfassen wir sodann dieses Problem? Auf die BMB*-Art, d.h. dass - bar lössigen Erklärschlammes - eine verseifungsteleologische "Bullshitisierung" jeglicher Inhalte im Dienste der Abziehbildität in all ihrer "strukturellen" Pracht (konstruktivistisch) nach jeder Seite geschmiert werde? Nein. Insofern war diese rhetorische Frage eventuell unnötig. Es werden vielmehr zwei Aspekte herausgegriffen, die als regelmäßige Reflexe bei ähnlichen dungappetitlichen Geschehnissen zu verfolgen sind:
Erstens wird dem Konsumenten - wenn sich die erste Aufregung gelegt hat - vermittelt, eine "Art Mitschuld" daran zu tragen, da er einer antizipierten "Geiz-[sei]-geil"- Mentalität fröne. Nun, ich, z.B., suche zweimal die Woche den Bioladen auf und "versaufe" an die drei Packungen verschiedener teurer Grünteesorten im Monat. Allerdings kann ich mir das auch leisten. Alle anderen ebenso?
Zweitens wird sich über die "dünne Personaldecke" an Kontrolleuren beklagt. Tja, hier wird jetzt der strikte Sparkurs glühend verfochten, und das aus guten Gründen. Es ist, ganz zufällig als Beispiel gewählt, soviel Geld durch die Bayern-LB verbrannt worden - und jene taucht ja nicht mal richtig im gesamten Haushalt auf. Folglich kann hat man da aber "wirklichst" "keinen Spielraum".
Wie "löst" man das nun wieder üblich elegant und "kompetent"? Man serviert eine "ausgewogene" Mischung Verbalisierungssahne, die sich aus dem ersten und zweiten Punkt speist. Tun solle sich lieber nichts, außer dass das dadurch stetig wie von selbst freigeräumte Blickfeld wieder ein bisschen gemütlicher erscheinen dürfe. Hunger, "komm bald wieder, bald wieder nach Haus...". Man könnte auch den vielen frisch arbeitslosen Lehrämtlern, die man - ebenfalls aus den genannten Gründen des "alternativlosen" Sparzwanges - ohne beabsichtigte Wiederkehr z.B. nach Sachsen schicken will, "eine Art" care-Paket aus der Charge Müller-Brot, die nicht mehr ausgeliefert werden sollte, mit ein paar "butterwarmen" Abschiedsworten in die Hand drücken.
* BolognaMasterBätschler- Art, die u.a. als "McDonaldisierung" der ("geisteswissenschaftlichen") "Bildung" bezeichnet wird. Man betitelt einfach jedes Thema als "interagierend komplex" und muss es deswegen nur noch in seiner Lightversion sprudlerisch umreißen (und nicht mehr inhaltlich durchdringen). Lackademische Welt, sie ist gekommen.
Wie erfassen wir sodann dieses Problem? Auf die BMB*-Art, d.h. dass - bar lössigen Erklärschlammes - eine verseifungsteleologische "Bullshitisierung" jeglicher Inhalte im Dienste der Abziehbildität in all ihrer "strukturellen" Pracht (konstruktivistisch) nach jeder Seite geschmiert werde? Nein. Insofern war diese rhetorische Frage eventuell unnötig. Es werden vielmehr zwei Aspekte herausgegriffen, die als regelmäßige Reflexe bei ähnlichen dungappetitlichen Geschehnissen zu verfolgen sind:
Erstens wird dem Konsumenten - wenn sich die erste Aufregung gelegt hat - vermittelt, eine "Art Mitschuld" daran zu tragen, da er einer antizipierten "Geiz-[sei]-geil"- Mentalität fröne. Nun, ich, z.B., suche zweimal die Woche den Bioladen auf und "versaufe" an die drei Packungen verschiedener teurer Grünteesorten im Monat. Allerdings kann ich mir das auch leisten. Alle anderen ebenso?
Zweitens wird sich über die "dünne Personaldecke" an Kontrolleuren beklagt. Tja, hier wird jetzt der strikte Sparkurs glühend verfochten, und das aus guten Gründen. Es ist, ganz zufällig als Beispiel gewählt, soviel Geld durch die Bayern-LB verbrannt worden - und jene taucht ja nicht mal richtig im gesamten Haushalt auf. Folglich kann hat man da aber "wirklichst" "keinen Spielraum".
Wie "löst" man das nun wieder üblich elegant und "kompetent"? Man serviert eine "ausgewogene" Mischung Verbalisierungssahne, die sich aus dem ersten und zweiten Punkt speist. Tun solle sich lieber nichts, außer dass das dadurch stetig wie von selbst freigeräumte Blickfeld wieder ein bisschen gemütlicher erscheinen dürfe. Hunger, "komm bald wieder, bald wieder nach Haus...". Man könnte auch den vielen frisch arbeitslosen Lehrämtlern, die man - ebenfalls aus den genannten Gründen des "alternativlosen" Sparzwanges - ohne beabsichtigte Wiederkehr z.B. nach Sachsen schicken will, "eine Art" care-Paket aus der Charge Müller-Brot, die nicht mehr ausgeliefert werden sollte, mit ein paar "butterwarmen" Abschiedsworten in die Hand drücken.
* BolognaMasterBätschler- Art, die u.a. als "McDonaldisierung" der ("geisteswissenschaftlichen") "Bildung" bezeichnet wird. Man betitelt einfach jedes Thema als "interagierend komplex" und muss es deswegen nur noch in seiner Lightversion sprudlerisch umreißen (und nicht mehr inhaltlich durchdringen). Lackademische Welt, sie ist gekommen.