Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Dienstag, 02. Mai 2017, 09:46
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Weltenwandler Teil 2: schauspielernde Musiker

von  Dieter_Rotmund


Hallo, werte Leser der "Film & Fußball"-Kolumne und willkommen zum zweiten Teil meiner "Musik & Film"-Quadrilogie. Wer Teil 1 verpasst hat, kann diesen in meiner eigenen Kolumne "BlackHört" nachlesen, die vorgestern erschienen ist.

Im ersten Teil habe ich das Thema "Hollywood" ja bereits angeschnitten, heute steige ich da noch tiefer ein. Nur von einem anderen Standpunkt aus. Das Thema heisst nämlich "schauspielernde Musiker" (wie ja die Überschrift bereits erahnen last.).

Und ich beginne gleich mit einer absoluten Größe der Rockmusik, nämlich MEAT LOAF. Nachdem er immer mal wieder in Nebenrollen oder kleineren Produktionen mitwirkte, schlug seine große Stunde in DAVID FINCHERs Meisterwerk "Fight Club" in der Rolle des "ROBERT "BOB" PAULSON". "Sein Name ist ROBERT PAULSON." ist eine meiner persönlichen Lieblingsszenen in diesem Film. Wer ihn (aus welchen Gründen auch immer) noch nicht gesehen hat, sollte das schnellstens nachholen. Kult!

Gleiches gilt auch für "The Big Lebowski". Neben JEFF BRIDGES, JOHN GOODMAN, STEVE BUSCEMI und JULIANNE MOORE ist in diesem Streifen auch RED HOT CHILI PEPPERS-Bassist FLEA zu sehen. Er spielt einen der Nihilisten und ich glaube nicht, dass ihm diese Rolle so egal war.

Ein weiterer Kultfilm ist sicherlich "The Crow". Von den Fortsetzungen kann man das, trotz teilweise gutem Cast (KIRSTEN DUNST in "The Crow 3", DANNY TREJO, TARA REID in "The Crow 4 - Wicked Prayer") nicht gerade behaupten. Gerade "The Crow 2 - City of Angels" (Alternativ: "Die Rückkehr der Krähe") ist meilenweit von einem Glanzstück entfernt. Naja, ist ja im Grunde genommen auch bloß ein mieser Abklatsch vom Original. Da kann auch die Mitwirkung von Punk Rock-Legende IGGY POP als Nebendarsteller nicht mehr viel rausreißen.

Besser sah es da 1958 für Rock’n’Roll-Sänger RICKY NELSON aus. Für seine Darstellung des "COLORADO RYAN" in HOWARD HAWKS’ Klassiker "Rio Bravo" erhielt er immerhin eine Nominierung für den "Golden Globe" als "bester Nachwuchsdarsteller". In den Kritiken zum Film kam er allerdings, im Gegensatz zu den Hauptdarstellern JOHN WAYNE und DEAN MARTIN, nicht immer so gut weg.

Apropos Rock’n’Roll: "MR. ROCK’N’ROLL" himself, MOTÖRHEAD-Frontmann LEMMY, hat auch mal in einem Film mitgespielt. Dieser SchleFaZ namens "Eat the Rich" war allerdings so trashig, dass LEMMY sich danach wieder auf die Musik konzentriert hat.
Immerhin spielt er mit den (damals drei) weiteren Mitgliedern von MOTÖRHEAD einen Song im Film. Dieser Beinahe-Cameo-Auftritt ist aber auch das einzige Highlight, das dieser Film zu bieten hat. Ansonsten ein Film zum Vergessen.

Unvergessen hingegen ist der Cameo-Auftritt von ALICE COOPER in "Wayne’s World". Die "Wir sind umwürdig! Wir sind unwürdig!"-Szene ist noch heute absoluter Kult.
Allgemein scheint es dem Schockrocker vor der Kamera gut zu gefallen. So spielt er immer mal wieder in "Horror"-Filmen oder -Komödien, wie z.B. "Suck" mit.
Ich glaube auch, den COOP schon in der einen oder anderen Serie mal gesehen zu haben.

Definitiv gesehen habe ich JON BON JOVI in einer Folge der ersten Staffel von "Sex and the City". Er spielte in der Folge den Mann, auf den es SARAH JESSICA PARKER alias "Carrie" abgesehen hatte.

Auch auf menschliches Fleisch, aber in anderer Form, hatte es ANTHRAX-Gitarrist SCOTT IAN in "The Walking Dead" abgesehen. Der Zombiefan erfüllte sich einen Lebenstraum, indem er staffelübergreifend mehrfach einen der Untoten verkörpern durfte.

Von einer US-Kult-Serie zu einer deutschen, nämlich dem "Tatort".
Genau genommen dem 474. Tatort, der in Ludwigshafen spielt und den Titel "Fette Krieger" trägt. In diesem "Tatort" wird "MC FETT", eine Hälfte des fiktiven Rap-Duos "FETTE KRIEGER" ermordet. Hauptverdächtiger ist sein Partner "DJ KRIEGER", der von HARRIS gespielt wird, welcher im realen Leben als Rapper sowohl solo, als auch in zwei Duos (SPEZIALIZTZ mit DEAN DAWSON und EURE LIEBLINGSRAPPER mit SIDO) aktiv ist.
Damit enden aber auch schon die Gemeinsamkeiten zwischen Serie und Realität. Allein schon die Tatsache, dass ein Mordfall im HipHop-Millieu in Ludwigshafen spielt, ist schon mal ein Widerspruch in sich. Und auch der Rest des "Tatort" ist nicht gerade wohl durchdacht. Die Story ist banal und teilweise sehr abwegig. Nicht gerade ein Highlight der Reihe.
Ob es wohl daran liegt, dass man deutsche Rapper eher selten in Film- oder Fernsehrollen zu sehen bekommt?

In den USA haben Rapper als Darsteller in Filmen hingegen einen deutlich besseren Ruf. Man denke z.B. an ICE CUBE in der "Friday"-Reihe.

Stellvertretend für alle US-Rapper hier mal eine kleine unvollständige Übersicht von Rollen in der jüngeren Vergangenheit.

- LUDACRIS als "TEJ PARKER" in der "Fast & Furious"-Reihe
- SEAN "DIDDY" COMBS als Spielervermittler "CHRIS CRAWFORD" in "Draft Day" (2014)
- 50 CENT als Computerexperte "HUSH" in "Escape Plan" (2013)
- NELLY als Running Back "MEGGET" in "Spiel ohne Regeln" (2005)
- ANDRÈ 3000 als "JEREMIAH MERCER" in "Vier Brüder" (2005)
- SNOOP DOGG als "HUGGY BEAR" in "Starsky & Hutch" (2004)
- METHOD MAN und REDMAN als "SILAS P. SILAS" und "JAMAL KING" in "So high" (2001)
...

Und natürlich LL COOL J als Hauptdarsteller in der Serie "Navy CIS: L.A.", der inzwischen fest in beiden Welten zu Hause zu sein scheint.

Und damit ist er nicht der Erste.
Schon das legendäre "RAT PACK", bestehend aus FRANK SINATRA, DEAN MARTIN und SAMMY DAVIS JR. ließ die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen.

Heutzutage kann man das Gleiche über JACK BLACK sagen, der seine Vorliebe für Rockmusik sowohl in Filmen wie "School of Rock", als auch bei seiner Band TENACIOUS D voll ausleben kann.

Natürlich dürfen in diesem Zusammenhang auch MR. & MRS. SMITH nicht unerwähnt bleiben. Nein, nicht der Film, bei dessen Dreh sich BRAD PITT und ANGELINA JOLIE kennen- und lieben gelernt haben, sondern WILL SMITH und seine Frau JADA PINKETT.
WILLs Karriere fuhr schon in den 90ern, als er sich noch THE FRESH PRINCE nannte, auf beiden Gleisen. Wer erinnert sich nicht an die Serie "Der Prinz von Bel Air" (im Original "The Fresh Prince of Bel Air"), in der er sich quasi selbst spielte.
Auch später, nachdem er den Sprung nach Hollywood geschafft hatte, verband er beide Welten häufig miteinander, indem er zu vielen seiner Filme auch den Titelsong beisteuerte (z.B. "Men in Black" oder "Wild Wild West"). Mehr dazu dann nächste Woche in Teil 3.

JADA PINKETT kennt man wohl in erster Linie durch ihre Rolle der "MARIA MERCEDES "FISH" MOONY" aus der Serie "Gotham". Die Wenigsten wissen aber, dass sie auch Sängerin der Nu Metal-Band WICKED WISDOM ist.

Über "Gotham" kommen wir zu "BATMAN" und damit zu seinem größten Widersacher: dem "JOKER".
Dieser wurde im Film "Suicide Squad" von 30 SECONDS TO MARS-Frontmann JARED LETO verkörpert, welcher für seine Darstellung des Transsexuellen "RAYON" im Film "Dallas Buyers Club" sowohl den "Oscar, als auch den "Golden Globe" als "Bester Nebendarsteller" bekam.
Außerdem spielte er u.a. auch den blondierten "ANGEL FACE" im Film "Fight Club" und macht somit diese Gastkolumne rund.

Wir lesen uns hoffentlich am kommenden Dienstag in meiner Kolumne "BlackHört" wieder, bevor es dann in einer Woche hier an dieser Stelle mit dem vierten und letzten Teil weiter geht.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Cameo-Auftritte von Bands/Künstlern in Filmen.

Platz 5: DIE TOTEN HOSEN in "Voll normahl!"
Platz 4: AEROSMITH in "Wayne’s World 2"
Platz 3: TITO & TARANTULA in "From Dusk till Dawn"
Platz 2: CANNIBAL CORPSE in "Ace Ventura - Ein tierischer Detektiv"

und

Platz 1: RONNIE JAMES DIO in "Tenacious D - The Pick of Destiny"


Danke furs Reinhören.


euer Gastkolumnist BLACKHEART

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(11.05.17)
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 Skala (12.05.17)
Warum gibt es dann intensive Zombie-Coachings? :D

Skala-will-Hiiiiiirn!
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