Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Außerdem im Kino gesehen - Folge 17: Jugend, Jugend, Jugend
von Dieter_Rotmund
Mit der Entwicklung der Filme von US-Regisseur Wes Anderson ist es so: Wenn man in seinen jüngsten Film ging, wähnte man sich in einer modernen Gemäldegalerie. Asteroid City (USA 2023) hieß dieser, der geneigte Leser erinnert sich vielleicht an meine kurze Besprechung in dieser Kolumne.
Nun sah ich im Kino in einer Sneak mit überwiegend Filmen aus den 80er und 90er Jahren Andersons The Royal Tennenbaums wieder, nachdem ich ihn vor 22 Jahren das erste Mal sah, eben als er neu war. Die fast immer gleich und zuweilen stereotyp angezogenen Hauptfiguren fand ich wieder etwas zu karnevalesk - als würden sie alle in einer gewissen Rolle in ihrem Leben feststecken. Positive Überraschung war, dass der Film noch lange nicht so steril wirkte wie spätere Anderson-Werke. Er hatte eine richtige Figuren-Entwicklung und Spannungsbögen. Ein Film aus meiner späten Jugend, würde ich sagen, bei dem ich nun das große Glück hatte, ihm wieder auf der Kinoleinwand (und sogar OmU!) sehen zu können. Dazu ein kühles Bier an diesem schönen Sommerabend, was will man mehr? Nach dem belanglosen Fantastic Mr. Fox verlor sich etwas das Interesse an Wes Anderson-Filmen, wobei mir The French Dispatch (D/USA/F 2021) wiederum wieder viel besser gefiel.
Ja, der Sommer. Ja, die Jugend. Um das junge Glück eines Pärchens
ging es ein paar Tage zuvor in einem anderen Kino in Stranizza D'amuri (I 2023, internationaler Titel Fireworks). Aber es spielte 1980 in einem sehr konservativen Milieu in Sizilien und da die beiden das gleiche Geschlecht hatten, brannte ein Feuerwerk der Zuneigung während eines Sommers ab, aber gut ausgehen kann solch eine Geschichte vor diesem Hintergrund natürlich nicht. Insgesamt ordentlich, aber auch sehr konventionell erzählt. Heutige queere Filmfestivals bieten da erzähltechnisch weitaus kreativere Ideen, in Filmen umgesetzt, an.
Danach noch eine kühle Weißweinschorle im Freien, und sozusagen ein Filmgespräch mit meiner Begleitung, was will man mehr?
Ja, die Jugend. Sie ist sehr präsent in den Kinofilmen unserer Zeit (in der Stummfilmzeit spielte sie kaum eine Rolle). Sie ist bunt und zuweilen kurios bis bizarr, aber im besten Falle unterhält sie. (Ja, ich weiß, ich schrieb hier an dieser Stelle bereits am 3.Juli diesen Jahres über das Thema).
Am Wochenende gehe ich wieder ins Kino und freue mich jetzt schon darauf!