Allein

Text zum Thema Einsamkeit

von  Bohemien

es war schön bei ihnen,
ein wenig abwechslung,
dem alltagstrott entflohen,
du hast es genossen,
wieder einmal verwöhnt zu werden,
von mama und papa,
sie hatten es geschafft,
ihr leben gemeistert,
keine zwischenfälle,
wie bei dir,
papa wußte immer was er wollte,
ging seinen weg,
der nicht einfach war,
mama hielt ihm den rücken frei,
das es gelang,
die familienplanung,
so durftes du dir auch wieder einiges anhören,
von mama,
die sagt,
daß es so etwas wie liebe nicht gibt,
die jungen frauen heute nix taugen,
den mann nur abziehen,
enkelkinder sind unwichtig,
ihre eigenen sind es,
die ihr am herzen liegen,
geld sei das wichtigste im leben,
meine permanente knappheit gibt ihr leider recht,
es schmerzt,
trotzdem,
daß gefühle an bedeutung verlieren,
sogar im engsten kreise der familie,
werden sie weggedrückt,
nicht ausgesprochen,
enkel sind unwichtig,
nur ist dieser enkel,
deine tochter,
es tut weh,
das herz blutet,
die eigene mama,
lehnt einen teil von dir ab,
doch du hast keine kraft mehr,
dagegen anzurennen,
soviele gespräche,
diskussionen,
kein verstehen,
am ende nur streit,
so fährst du wieder von dannen,
obwohl du froh warst sie wieder zu sehen,
daß sie noch leben,
der beigeschmack bleibt,
die zugfahrt über lenkst du dich ab,
lernst auf eine bevorstehende klausur,
träumst davon,
daß sie dir einmal begegnet,
die wahre liebe,
du kommst an,
niemand der dich erwartet,
in die arme nimmt,
dir kraft gibt,
allein.

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