SCHATTENSPIELE

Erlebnisgedicht

von  lilly-rose

Wie soll die Sehnsucht mich ernähren
wenn sie nach ihrer Quelle sucht,
geklont Gedanken sich vermehren
und monotone Kreise drehn
bis Wünsche mit der Zeit vergehn.
Bin ich es selbst, der mich verflucht,
wird nichts geschehn.


Wie soll die Leidenschaft mich wärmen
wenn ihre Glut nach Asche schürft.
Statt Schmetterlinge Geier schwärmen,
die Beute Hoffnung fest im Blick,
im Sturzflug gibt es kein zurück.
Denn wenn mein Lachen Schatten wirft,
vernarbt das Glück.

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Kommentare zu diesem Text


 Theseusel (11.02.07)
Es gefällt mir besonders wegen der Metaphern, die eine zehrene Sehnsucht (in ihrer eigentlichen Natur) zeigt. Die eigentlich immer ein Ziel hat aber nie genau weiß wo sie hin will! Gleichzeitig das Verrinnen der Leidenschaft über den "Verlust" der Zeit. Das Gedicht gefällt mir gut. Beste Grüße von Gerd
(Kommentar korrigiert am 11.02.2007)

 lilly-rose meinte dazu am 11.02.07:
Das hast Du schön interpretiert, mein Lieber
Danke Dir, freut mich sehr!
LG in Deinen Sonntag
Thomas

 Isaban (11.02.07)
Herzzerreißende, zerrende Sehnsucht und Verzweiflung stecken in diesen Fragen. Das Schmerzhafte dieses Gefühls wird zwischen den Zeilen und unsichtbaren Fragezeichen ausgedrückt. Schattennarben.

Ein schwieriges Thema sehr eindringlich und bildlich behandelt.

Liebe Grüße dir, Thomas

Sabine

 lilly-rose antwortete darauf am 11.02.07:
Du hast sehr gut auch zwischen den Zeilen gelesen, schöööön ))
Das Leben IST ein schwirieges Thema, immer wieder auf's Neue.

Liebe Grüße auch Dir,
Thomas
MicMcMountain (59)
(11.02.07)
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 lilly-rose schrieb daraufhin am 11.02.07:
Vielen Dank, lieber Mic. Du hast es wieder einmal sehr schön und treffend kommentiert!!! Gemeint ist die Sehnsucht, die nach ihrer eigenen "Quelle" sucht, sich im Kreise dreht, um sich selbst... So wie auch die "Glut der Leidenschaft" die nach Asche schürft... vergangen.

Freut mich sehr, dass es Dir gefallen hat.
LG in Deinen Sonntag
Thomas

 Traumreisende äußerte darauf am 11.02.07:
entschuldigt, wenn ich mich hier einklinke, aber Mic, kennst du nicht auch manchmal eine sehnsucht in dir ohne zuwissen woher sie rührt, nur diese unruhe, das wissen etwas fehlt, doch was???
MicMcMountain (59) ergänzte dazu am 11.02.07:
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 Traumreisende (11.02.07)
klasse umsetzung, die überspannenden reime welche wunderbare, wenn auch sehnende bilder rahmen und auch dein gesang der zusätzlich auf der haut kratzt und seele ausgräbt..
und so viel erkennen, das den blick öffnet.

alles eine einheit!
dir liebe gutenmorgengrüße
silvi

 lilly-rose meinte dazu am 11.02.07:
Schöne Worte von Dir, auch und besonders für das Formen der Worte, und dem Versuch, sie hörbar zu machen...
Tausend Dank ))

Liebe Grüße auch in Denen Morgen
Thomas
sylvia (51)
(11.02.07)
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 lilly-rose meinte dazu am 11.02.07:
Oh ja )))
Das darfst Du. Und das freut mich ausserordentlich.

Liebe Grüße an Dich
Thomas

 souldeep (11.02.07)
hej, bigbro, du hast dich ja wieder selbst übertroffen!
ich meine, deine art langsam zu kennen - und doch
bringst du immer neue bilder und klänge, (wortfügungen
und -kombinationen), die so klar erspürbar und wie ein
spiegel wirken können.
diese abgründe, die du oft erhellst, weil du dich und uns
vorne hinstellst, um genau ins innerer zu blicken, das
ist eine voraussetzung für das pure glück; um dieses
dann auch so intensiv zu erleben.

sei von herzen gegrüsst - und ja, die musikalischen teppiche
werden immer besser, finde ich. dass ich es sehr sehr mag,
wenn du singst, das weisst du eigentlich auch schon...

:) kirsten

 lilly-rose meinte dazu am 11.02.07:
Hi Sis...
Deine Worte pflanzen Scham in mein Gesicht, und streicheln meine Seele... Danke Dir )

Du schreibst mein Spüren auf den Monitor...

Dieses Gefühl, geboren durch die Family K'börg ist nicht zu beschreiben, man kann es nur (er)Leben...

Sing mit.... Sister, sing...

Liebe Grüße
Thomas
Fabian_Probst (44)
(11.02.07)
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 lilly-rose meinte dazu am 11.02.07:
Danke Dir, Fabian

Ich weiß auch nicht, ob Glück vernarben kann.... ich weiß es nicht. Vielleicht ist Glück, wenn es uns den Rücken zuwendet, eine einzige Wunde, ohne auch nur im Ansatz Narben zu bilden... Doch dann hätte ich lieber Narben, die wie wenn das Wetter wechselt, beim Wandel der Stimmung, im Erinnern schmerzen, ohne das sie fortwährend bluten....

Liebe Grüße an Dich, und vielen Dank
Thomas

 michelle (11.02.07)
intensive und ausdrucksstarke bilder, wirken ergreifend... lg m.

 lilly-rose meinte dazu am 12.02.07:
Danke Dir )

Liebe Grüße
Thomas

 Bellis (15.02.07)
Gerade die scheinbare (?) Widersprüchlichkeit in den Metaphern machen den Text für mich so beunruhigend interessant. Todessehnsucht las ich heraus, Selbstzweifel und verzweifelte Hoffnung. Aber alles bleibt mehrdeutig und interpretierbar diffus. Die Hörversion ist große Klasse!
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