Sonnenblumengelb

Gedanke zum Thema Licht

von  Omnahmashivaya

Als ich dich damals im Frühsommer
den letze Tag sah, da trugest du
ein knallgelbes Hemd und pflanztest
gerade winzigkleine grüne
Sonnenblumenpflänzchen ein.

"Für die Hundewiese, damit es die Vierbeiner
schön haben und für die Vögelchen im Herbst."

Später hing das knallgelbe Hemd über dem Zaun.
Und als ich durch den geleben, rapsbeblühten
Feldweg ging, da sich ich dich rasenmähen.

Deine langen Haare glänzten goldgelb in der Sonne
und dein nackter Oberkörper hätte auch ein
plumpes Weibchen wie mich sofort über
den hohen Zaun hüfen lassen.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht ging ich,
mit einem Lächeln im Herzen,
ich wußte nicht, dass es das letzte Mal war.

Als ich wieder kam, warest du nicht mehr da.
Der Sommer kam, mit ihm die Sonnenblumen.
Ich durchlebte den letzen Moment jedes Mal,
wenn ich die gelbe Pracht blühen sah.

Die Blumen blühten dort, wo du damals
den Rasen gemäht hast.
Der Herbst kam, die Blumen verblühten,
doch die Vögel pickten sich die schmackhaften
Kerne aus den großen braunen Köpfen.

Auch die Jahre später blühte immer noch
eine Sonnenblume an der Stelle,
geboren aus einem einzigen Korn,
das pure Leben und die pure Freude in sich.

Irgendwann traf ich dich wieder, nach langer Zeit.
Du fragtest mich, was aus den Sonnenlbumen
geworden ist.

"Die Hunde haben sich gefreut und die Vögel
ebenfalls. Ich habe sie flattern und picken gesehen."

Und die schenktest mir wieder jenes Lächeln.

Und wenn ich an dich denke, dann blüht
in meinem Herzen etwas ...

Sonnenblumengelb - wie unsere Liebe

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Kommentare zu diesem Text


 NormanM. (08.02.08)
Sehr lebendig geschrieben, gern gelesen, auch wenn es an einigen stellen traurig ist, wie in der sechsten strophe. Das könnte man auch gut als geschichte schreiben.

Lg Norman
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