Die Eiersuche (Fortsetzung die Hassel-Tirade)

Erzählung zum Thema Frust

von  GillSans

 ZumVortext Die Hasseltirade
Dabei füllte sich seine Hirnschale mit dem Wasser des königlichen Sees. Doch dem König war das in diesem Moment egal. Er tauchte auf den Seegrund und versuchte Zweeny zu finden. Das verlorene Ei, das ihm doch soviel Aussicht auf Geborgenheit und Liebe versprach. Zweeny, der ihm letzte Nacht solch aufwühlende Gedanken in seinem Hirn bereitet hatte und der sein Herz so sehnsuchtsvoll befüllte. Kurz – er musste Zweeny wieder finden. Was sich derweil über der Wasseroberfläche zu trug, konnte der Eierkönig nicht ahnen.

Hassel hatte Zweeny in den königlichen Kerker werfen lassen. Ganz verdottert saß er auf dem kalten Boden des Verlieses und wusste nicht wie ihm geschah. Man hatte ihm Hand- und Fußschellen angelegt. Zweeny – aus seinem liebestollem Froschfieber gerissen – zitterte am ganzen Körper. Warum hatte man ihn hier eingesperrt? Er war sich keiner Schuld bewusst. Tränen rannen ihm über die Eierschale, denn er hatte bereits größte Sehnsucht nach Freiheit und natürlich nach der froschgrünen, anmutigen Frida.
Immer stärker wurde sein Selbstmitleid. Immer lauter das Schluchzen, das aus den Gemäuern des Kerkers entwich.

Hassel unterdessen war zum See zurückgekehrt und hielt eifrig Ausschau nach dem Eierkönig. Doch ohne Erfolg. Der königliche Suchtrupp hatte sich bereits zurückgezogen. Und so zog es Hassel vor den Eierkönig selbst zu suchen. Entschlossen stürzte er sich in den See. Doch nirgends war nur ein Zeichen vom Eierkönig zu sehen. Hassel durchsuchte den gesamten Seegrund und schaute unter allen Seerosenblättern nach. Nichts.
Nicht eine klitzekleine Eierschale war zu finden.
Es wurde bereits dunkel im Eierkönigland. Hassel zog sich gerade an einem der Schilfgräser ans Ufer des Sees und beschloss erst einmal zurück zum Palast zu kehren und morgen nach dem Staatsoberhaupt zu suchen.
Der Eierkönig jedoch saß auf einem Seerosenblatt nahe beim Ufer des Sees und starrte traurig auf die untergehende Sonne. Er hatte keine Lust mehr zurück zum Palast zu gehen. Er wollte Zweeny finden.
Plötzlich war sein königliches Dasein so einsam geworden. Nichtig.
All sein Besitz war ihm nicht mehr wichtig.
Er fasste sich an die Hirnschale und seufzte ein furchtbar schlimmes „Eiwei“ über den See.

Am anderen Ufer saß Frida, die gerade ihre Froschschenkel mit Algen eincremte und zur gleichen Zeit einen Seufzer der Sehnsucht ausstieß: „QUUAAAK“
Im Verlies saß Zweeny der zwischen den Stäben des Gefängnisfensters den Sonnenuntergang betrachtete und voller Einsamkeit ein hoffnungsloses „Hach!“ von sich gab.

Hassel wälzte sich in dieser Nacht von einem zum anderen Kissenzipfel. Er fand keinen Schlaf. Seine Gedanken drehten sich darum, wie er den König finden könnte und ihn davon überzeugen würde, dass Zweeny ein rechter Schuft sei. Ein Anarchistenei. Ein Kuckucksei, das sich nur in ein königliches Nest legen wolle.

Und so brach der neue Morgen an.
Hassel erwachte zerknittert.
Frida erwachte traurig.
Zweeny erwachte frierend.
Der Eierkönig schluckte. Er hatte noch Seewasser unter der Hirnschale.

Das ganze Eierkönigland war besorgt an diesem neuen Morgen.....


Anmerkung von GillSans:

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung....
Kirsten, zück die Feder ))))

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Kommentare zu diesem Text


 souldeep (07.02.08)
jaaa!
ich freu mich - hat sich gelohnt, ihn reifen zu lassen,
den text.
wir geraten sozusagen in eine gewisse tiefe, meine
liebe Gill.
:)))

blubbblubb...

ich freu mich aufs weiterschreiben und grüsse winkend
übern teich...
Kirsten

 GillSans meinte dazu am 07.02.08:
Hihi, na wenn das nicht zu tief wird *ggg*
Ich warte sehnsuchtsvoll auf einen Funken Hoffnung aus Deiner Feder.
Danke für die Sternchen, sei herzlich gegrüßt,
Ines
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