da kommt man in eine stadt an der elbe und fragt sich sofort, warum es hier nur eine begrüßungsfloskel zu geben scheint.
moin-moin, am frühen morgen, moin-moin, zum mittag , moin-moin, am nachmittag und moin-moin zum abend.
wieso gibt es hier kein guten morgen, grüß gott, guten abend und guten tag. und wenn wir schon bei begrüßungen/verabschiedungen sind, was heißt eigentlich "ade"...?
in dieser besagten stadt reden die menschen ein überzogen, glattes hochdeutsch-warum heißt es eigentlich so und gibt es auch ein tiefdeutsch?
in den bahnen und bussen ist es so still wie auf einem friedhof und wenn mal ein betrunkener oder ein musizierender für stimmung sorgen möchte wird er mit abweisenden blicken gestraft.
kollegen stehen nebeneinander an der bushaltestelle und erkennen sich nicht. die leute hier nennen es distanzierte zurückhaltung und nicht wie häufig unterstellt arrogante obenherabmentalität.
ein lichtblick ist der hafen mit seinem portugiesenviertel. hier herrscht reges treiben und die menschen reden sogar miteinander. ob`s nur an der südländischen küche liegt oder sind es die vielen touris, die hier der vermeintlich stillen stadt ein wenig leben einhauchen. es spielt sich hier das meißte nun mal auch in den stadtteilen ab, die verschiedener nicht sein können. von mega-spießig konservativ über ökologisch-links bis nun ja viele richtungen bleiben jetzt nicht mehr übrig. also in jedemfall ein schönes potpourri aus verschiedensten kulturen.
die innenstadt hingegen ist eine reine kosten-nutzen fläche, man geht dort hin um seine existenzbedürfnisse zu befriedigen, nicht mehr und nicht weniger. länger verweilen möchte man hier kaum, da das ambiente kaum als solches bezeichnet werden kann. wie dem auch sei, ein völkchen für das man beim ersten hinsehen weniger, aber beim zweiten dann doch vollstes verständnis aufbringt und sie sogar lieb gewinnen kann, wenn man nur will. in diesem sinne, moin-moin...
Das "Tiefdeutsch" gibt es wirklich, es heißt allerdings "Niederdeutsch", und dieser Name hat - wie auch "Hochdeutsch" - in der Tat mit der geographischen Herkunft zu tun.
Liebe Grüße,
O.
(Kommentar korrigiert am 25.02.2008)