Das Fahrrad – Privileg der Gebildeten?
Erörterung zum Thema Stadt
von eiskimo
Kommentare zu diesem Text
Verlo (65)
(16.01.22, 01:48)
(16.01.22, 01:48)
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Die wirklich Gebildeten haben das mit dem Privatflugzeug nicht nötig. Die sind pragmatisch und fahren stressfrei mit dem Nachtzug.
Doof, wer da statusheischend in seinem SUV sitzt und gar nicht in die Innenstadt reinkommt.
Doof, wer da statusheischend in seinem SUV sitzt und gar nicht in die Innenstadt reinkommt.
Verlo (65) antwortete darauf am 19.01.22 um 14:42:
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Terminator (41)
(16.01.22, 04:18)
(16.01.22, 04:18)
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Dein erster Satz zeigt auf, wie man aus dieser Inszenierung rauskommen kann. Sehr schön!
Den Gedanken des Textes, von Terminator nochmal auf den Punkt gebracht, halte ich für zutreffend.
Paßt der zunehmende Trend zu den (nicht ganz so preiswerten) Pedelecs dazu? Ich weiß nicht, wie es damit im flachen Köln steht, aber hier sind 90 % der Fahrräder Pedelecs.
Auch Tulas - weiter unten stehende - Frage, ob es für diese Auto-Fahrrad-Verteilung eine Entsprechung bei öffentlichen Verkehrsmitteln gibt, ist interessant.
Paßt der zunehmende Trend zu den (nicht ganz so preiswerten) Pedelecs dazu? Ich weiß nicht, wie es damit im flachen Köln steht, aber hier sind 90 % der Fahrräder Pedelecs.
Auch Tulas - weiter unten stehende - Frage, ob es für diese Auto-Fahrrad-Verteilung eine Entsprechung bei öffentlichen Verkehrsmitteln gibt, ist interessant.
Pedelecs sind m.E. eine hevorragende Möglichkeit, die Fahrradnutzung auch im Alltag und für etwas längere Strecken attraktiv zu machen, also auch für Pendler.
Wenn der Staat bei E-Autos so großzügige Prämien verteilt, wären das für E-Bikes sicher klüger investierte Steuermittel.
Bessere Fahrradwege, Unterstellplätze und Mitnehmeregelungen im ÖPNV müssten das Ganze natürlich ergänzen.
Im Übrigen bin ich mir sicher, dass sich der urbane Verkehr in diese Richtung entwickeln wird. Die Frage ist nur, wie schnell und beherzt das jetzt hier umgesetzt wird.
Wenn der Staat bei E-Autos so großzügige Prämien verteilt, wären das für E-Bikes sicher klüger investierte Steuermittel.
Bessere Fahrradwege, Unterstellplätze und Mitnehmeregelungen im ÖPNV müssten das Ganze natürlich ergänzen.
Im Übrigen bin ich mir sicher, dass sich der urbane Verkehr in diese Richtung entwickeln wird. Die Frage ist nur, wie schnell und beherzt das jetzt hier umgesetzt wird.
Gibt auch eine Studie zum Zusammenhang zwischen Bildungsgrad und Körpertätowierungen? Das würde mich mal interessieren ...
Oh, jetzt machst Du aber ein Fass auf....
Ich sag dazu nichts.
Ich sag dazu nichts.
Du bringst mich aber auf ganz neue Studien-Themen: Den Zusammenhang zwischen Bildungsgrad und ToGo-Kaffee in Pappbecher-Konsum... oder der Nutzung von Fastfood-Restaurants ... oder dem Tragen von bauchfreien T-shirts (bei Männern Muskel-shirts)... Netflix-Abos (Sky)..... E-scooter-Abos
Frage Wollen wir das unbedingt so ganz genau wissen?
Frage Wollen wir das unbedingt so ganz genau wissen?
Nein, sonst ist am Ende so ein tätowierter E-Scooterfahrer mit Togo-Becher in der Hand beleidigt.
:)
Moin
Das dürfte ebenso von Alter, Familienstand und vom Job abhängen.
Man sollte das Auto auch nicht auf die Rolle als Statussymbol reduzieren.
Was sagt die Studie über die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel aus? - Übrigens mit und ohne Fahrrad.
Letzten Endes: wer fährt von wo nach wo? Nicht nur in Deutschland kann sich die Innenstadt als Wohnort kaum mehr jemand leisten. Wenn ich in einem Stadtviertel 50km außerhalb wohne, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich weniger als 10km vom Arbeitsplatz wohne, sehr gering.
Eine umfassende Studie wäre interessant. Diese ist es nicht, weil sie mich als Leser leider zu voreiligen Schlußfolgerungen führt.
LG
Tula
Das dürfte ebenso von Alter, Familienstand und vom Job abhängen.
Man sollte das Auto auch nicht auf die Rolle als Statussymbol reduzieren.
Was sagt die Studie über die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel aus? - Übrigens mit und ohne Fahrrad.
Letzten Endes: wer fährt von wo nach wo? Nicht nur in Deutschland kann sich die Innenstadt als Wohnort kaum mehr jemand leisten. Wenn ich in einem Stadtviertel 50km außerhalb wohne, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich weniger als 10km vom Arbeitsplatz wohne, sehr gering.
Eine umfassende Studie wäre interessant. Diese ist es nicht, weil sie mich als Leser leider zu voreiligen Schlußfolgerungen führt.
LG
Tula
Ich stimme Dir zu: Da kommen noch viel mehr Faktoren zusammen.
Aus meiner Erfahrung stellt sich dennoch immer wieder die eine Frage, nämlich die nach der Bequemlichkeit. Fahrräder rollen ja nicht von alleine, und es könnte regnen oder der böse Wind wehen. Was macht, dass die einen bereit sind sich zu quälen, während die anderen stets Tausend Gründe haben, doch nicht aufs Rad zu steigen?
Die Verkehrswende - wollen wir sie denn wirklich haben - beginnt im Kopf. Und wenn es in vielen Köpfen Klick macht und viele echt das Rad benutzen wollen, dann sollten sie damit anfangen. Der Politik vor Ort klar machen, dass die Infrastruktur dafür optimiert werden muss, das ginge damit einher.
LG
Eiskimo
Aus meiner Erfahrung stellt sich dennoch immer wieder die eine Frage, nämlich die nach der Bequemlichkeit. Fahrräder rollen ja nicht von alleine, und es könnte regnen oder der böse Wind wehen. Was macht, dass die einen bereit sind sich zu quälen, während die anderen stets Tausend Gründe haben, doch nicht aufs Rad zu steigen?
Die Verkehrswende - wollen wir sie denn wirklich haben - beginnt im Kopf. Und wenn es in vielen Köpfen Klick macht und viele echt das Rad benutzen wollen, dann sollten sie damit anfangen. Der Politik vor Ort klar machen, dass die Infrastruktur dafür optimiert werden muss, das ginge damit einher.
LG
Eiskimo
Schwierige These, in diesem Fall tatsächlich von einem Bildungsgap auszugehen. Es gibt sicherlich auch stark alternierende Regionalbestimmungen. Städte wie Berlin oder - vor allem - Köln sind Paradebeispiele, weshalb man nicht zum Drahtesel greifen sollte, extrem fahradunfreundliche Begebenheiten in Bauweise, Struktur und Streckenführung (Popupwege, die direkt an einer dicken Eiche im Nichts enden sind noch harmlos).
ÖPNV-nutzende Grüße
Dat M.
ÖPNV-nutzende Grüße
Dat M.
Ich war in Berlin noch nicht mit dem Rad unterwegs, dafür umso mehr in Köln. Da hat man nach dem Krieg eine autogerechte Stadt aufgebaut. Das haben Menschen damals so gewollt. Jetzt sehen viele, dass die autogerechte Stadt extrem ungesund und lebensfeindlich ist. Konsequenz: Die Stadt muss zurück verwandelt werden,
In Holland oder Dänemark kann man sehen, wie sozialverträglich das laufen kann.
Dabei ergänzen sich die unterschiedlichen Transportmittel. Da wird keine Seite verteufelt. Man muss intelligente Kombinationen finden, die den Menschen nützen.
Gruß
Eiskimo
In Holland oder Dänemark kann man sehen, wie sozialverträglich das laufen kann.
Dabei ergänzen sich die unterschiedlichen Transportmittel. Da wird keine Seite verteufelt. Man muss intelligente Kombinationen finden, die den Menschen nützen.
Gruß
Eiskimo
Darüber denke ich noch nach. LG
Hallo nochmal
Vor dem Kriterium der Bequemlichkeit stehen noch zwei andere: Zeit und Geld bzw. 'kostengünstige Alternative'. Die Frage wäre für mich eher: wer "könnte" bei bestimmten Wegen wirklich auf das Auto verzichten und tut es nicht?
Die im beruflichen Alltag abgehetzte Familie braucht echte Alternativen des Nahverkehrs. Gibt es ja auch und die Vorstadtzüge sind genauso vollgestopft mit Passagieren wie die Autobahn mit Autos.
Schließlich der Trend überhaupt.
Wer natürlich selbst im Kleinstadtumfeld bei mehr als 100 Metern ins Auto steigt ...
Aber der Bildungsgrad ... hm ... da habe ich einige Zweifel. Sollte man Altersgruppen in den Vergleich mit einbeziehen, denn der Bildungsgrad hat eben auch demographische Züge. Hauptsächlich greifen zum Rad vielleicht eher junge Menschen noch vor der Gründung einer Familie mit Kindern. Oder arbeitslose Akademiker aus den geisteswissenschaftlichen Bereichen
LG
Tula
Vor dem Kriterium der Bequemlichkeit stehen noch zwei andere: Zeit und Geld bzw. 'kostengünstige Alternative'. Die Frage wäre für mich eher: wer "könnte" bei bestimmten Wegen wirklich auf das Auto verzichten und tut es nicht?
Die im beruflichen Alltag abgehetzte Familie braucht echte Alternativen des Nahverkehrs. Gibt es ja auch und die Vorstadtzüge sind genauso vollgestopft mit Passagieren wie die Autobahn mit Autos.
Schließlich der Trend überhaupt.
Wer natürlich selbst im Kleinstadtumfeld bei mehr als 100 Metern ins Auto steigt ...
Aber der Bildungsgrad ... hm ... da habe ich einige Zweifel. Sollte man Altersgruppen in den Vergleich mit einbeziehen, denn der Bildungsgrad hat eben auch demographische Züge. Hauptsächlich greifen zum Rad vielleicht eher junge Menschen noch vor der Gründung einer Familie mit Kindern. Oder arbeitslose Akademiker aus den geisteswissenschaftlichen Bereichen
LG
Tula
Antwort geändert am 16.01.2022 um 13:22 Uhr
Antwort geändert am 16.01.2022 um 13:23 Uhr
Ich denke da sehr viel drüber nach. Vor 40 Jahren machte ich eine Reise nach China, das war kurz nach der Öffnung. Peking war fast autofrei. Ein Paar Lastwagen und Busse, ein paar Funktionärskarossen, ansonsten Tausende von Radfahrern. Wir ließen uns darin treiben, wie in einem Fischschwarm
Vor 20 Jahren konnte ich noch einmal Peking besuchen. Es war Hauen und Stechen; der Verkehr war lebensgefährlich geworden. Autos über Autos, dazwischen ein paar aufgescheuchte Radfahrer. Und dicker Smog über der Stadt.
Inzwischen ist die Verkehrsdichte dort noch weiter angewachsen; die Durchschnittsgeschwindigkeit aber liegt bei 5km/h....
Wem hat diese Entwicklung was gebracht? Ist das Fortschritt? Gesund ist es jedenfalls nicht - höchstens für die Aktionäre von Volkswagen, Deren Dividende beruht zum größten Teil auf dem florierenden China-Geschäft.
So viel zu meinen nostalgischen Fahrrad-Ideen.
Eiskimo
Vor 20 Jahren konnte ich noch einmal Peking besuchen. Es war Hauen und Stechen; der Verkehr war lebensgefährlich geworden. Autos über Autos, dazwischen ein paar aufgescheuchte Radfahrer. Und dicker Smog über der Stadt.
Inzwischen ist die Verkehrsdichte dort noch weiter angewachsen; die Durchschnittsgeschwindigkeit aber liegt bei 5km/h....
Wem hat diese Entwicklung was gebracht? Ist das Fortschritt? Gesund ist es jedenfalls nicht - höchstens für die Aktionäre von Volkswagen, Deren Dividende beruht zum größten Teil auf dem florierenden China-Geschäft.
So viel zu meinen nostalgischen Fahrrad-Ideen.
Eiskimo
@Tula
."...wer "könnte" bei bestimmten Wegen wirklich auf das Auto verzichten und tut es nicht?"
Du hast das mit der Bequemlichkeit enger gefasst, das trifft es besser, zumal der Faktor Zeitaufwand für viele Leute natürlich vorrangig ist.
Ich hatte das Glück, 35 Jahre lang per Fahrrad zu meinem Job fahren zu können. Per Auto hätte ich 30min gebraucht, je nach Staulage auch länger. Per Rad waren es stets genau 40min. Zweimal am Tag 14km. Ich hatte auch Familie, Kinder, das volle Programm. Und?
Das klingt jetzt sehr belehrend, sorry, aber: Es ist eine Frage der Prioritäten.
LG
Eiskimo
."...wer "könnte" bei bestimmten Wegen wirklich auf das Auto verzichten und tut es nicht?"
Du hast das mit der Bequemlichkeit enger gefasst, das trifft es besser, zumal der Faktor Zeitaufwand für viele Leute natürlich vorrangig ist.
Ich hatte das Glück, 35 Jahre lang per Fahrrad zu meinem Job fahren zu können. Per Auto hätte ich 30min gebraucht, je nach Staulage auch länger. Per Rad waren es stets genau 40min. Zweimal am Tag 14km. Ich hatte auch Familie, Kinder, das volle Programm. Und?
Das klingt jetzt sehr belehrend, sorry, aber: Es ist eine Frage der Prioritäten.
LG
Eiskimo
Agnete (66)
(17.01.22, 09:55)
(17.01.22, 09:55)
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Alles hat immer diese individuelle Komponente, ganz klar. Aber die Individuen bewegen sich in einem System, in Bedingungen , die ihr Verhalten stark prägen. Und diese Bedingungen gilt es zu verbessern, so dass sich alle dort Konflikt- frei aufhalten können, der Dackel und Rolli-Fahrer.
LG
Eiskimo
LG
Eiskimo