Tage; Bruch und Fetzen

Kurzprosa zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  SimpleSteffi

Heute wieder einmal - ich stehe früher auf, als mein Biorhythmus; kaum klar im Kopf heißt es auch schon wieder sich sitzend das Hirn umwabern lassen, hin und wieder zustimmend aber nicht ein- nickend. Nick stimmt mir da zu, übrigens. Und kaum ist die richtige Mischung aus Kaffeelethargie und Engagement gefunden - bis nachher. Das Stückchen bis nachher zu kurz für sinnvolle Gestaltung, zu lang zum vorbeiplätschern. Nick nickt.
Zwischen nachher und noch mehr nachher wird sich wieder so ein Stückchen Tagesbruch finden. Es steht herum und die losen Minuten hinterlassen Phantomschmerz. Ähnlich dem der objektiv nutzlosen Narbe zwischen meinen Fingern, dort, wo ich unlängst die Schere durchschlug, in Konsequenz ähnlich unverbrachten Zeitraumes. Links und rechts leicht die Hautlappen hochklappen, Sehnen sehen und so gedanklich diesem Zeitfetzen ein unvergessliches Bild schenken - subjektiv sinnvoll. Nick nickt nicht, meine eigene Verstümmelung im Angesicht der verstümmelten Tage erscheint ihm verrückt. Dabei leide ich nur mit den Sekunden, die wehrlos verrinnen und kein Gedächtnis finden, das ihnen Wert beimisst.
Manchen dieser Zeiten wünsche ich die Sonnenuhren zurück, damit sie wenigstens einen kurzen Schatten im Leben hinterlassen. Doch mein Übermaß Mitleid mit den meist besonders brüchigen Regentagen würde mich wohl umbringen.Währendessen macht Nick ein Nickerchen.


Anmerkung von SimpleSteffi:

(Ein Versuch)

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 franky (15.04.08)
Hey liebe Steffi

Dein Text wirkt als Ganzes auf mich, knapp neben der Realität aber sehr komplex. Mir gefallen solche Gedankengänge. War angenehm überrascht was unter diesem Titel zum Vorschein kam.

Liebe Nachmittaggrüsse
von
Franky

 SimpleSteffi meinte dazu am 15.04.08:
Danke dir, Franky! Und deinem Löwen gute Besserung!
sonnige auch dir,

Steffi

 Blutmond_Sangaluno (20.04.08)
Du meine Güte.
Wenn ich das hier auf meine Art interpretiere, denn
es gibt ja davon sicher mehrere, dann denk ich mir nur:
Oh ja.
Tage, an denen man auf die Uhr sieht und sollte
man "Stunden" später noch ein mal draufblicken, so
sind dann maximal 10 Minuten vergangen und in diesem
Rhythmus schleppt man sich hoffnungslos durch den Tag.
Man weiß, es ist sinnlos, ein weiteres Mal auf die Uhr zu schauen,
aber man tut es trotzdem.
Entweder, um die Hoffnung zu zerstören, oder einfach, um
sich zu quälen.
Beides klappt da hervorragend ;)
...
Der Text ist verwirrend, verirrend, ver...dammt toll.
sinnfrei, sinnvoll, sinnlos, sinnierend, gedanklich übervoll
mit Worten zugestellt, dass man sich durchkämpfen muss, aber
nicht so sehr durchkämpfend, dass man den Spaß oder die Lust
am lesen verlieren würde.

Ich werde den mal eben empfehlen :)
Gruß
Sanga

 SimpleSteffi antwortete darauf am 25.04.08:
Wow, danke dir! Schön, dass du mal wieder hier bist... habe leider wenig Zeit im Moment, aber deine Gedanken zu meinem Text finde ich höchst interessant und freue mich sehr, dass er dir auch gefällt!
Liebe Grüße,
Steffi
Balu (57)
(25.04.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 SimpleSteffi schrieb daraufhin am 29.04.08:
Danke für´s "klasse" finden!
Ja, es soll fordern. Es soll mitreißen durch seine Konsistenz. Sehr schön, wenn das gelungen ist!
Liebste Grüße,
Steffi
(die heute ihre große Hausarbeit abgegeben hat und endlich etwas mehr Luft hat... )
HedgeGarfield (27)
(12.05.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 SimpleSteffi äußerte darauf am 24.05.08:
Wow, danke! Freut mich sehr, besonders das "inspirierte". Leider war Klammern setzen bei der Themenauswahl nicht möglich ... Jeder kennt wohl solche Tage, sie anzunehmen und lieb zu gewinnen ist nicht immer einfach.
Liebe Grüße,
Steffi
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram