Reminiszenzen

Gedicht

von  ManMan

wieviele bleiche oder gelbe Monde
runder wurden heller strahlten
bis Zeit die Kugel einverleibt

wieviele graue weiße oder rote Häuser
Hütten und Paläste aufgebaut
und abgerissen wurden

wieviele lehmbelegte Wege asphaltiert
wieviele kurvenreiche Flüsse umgeleitet:
es ließe sich zur Not ermitteln.

welche Stimmen jene Menschen hatten
die sich im Mondschein trafen
wieviel Liebe, wieviel Hass
die Häuser schluckten
wieviele Tränen jene Flüsse füllten:

dieses zu erzählen im Detail
und mit Befangenheit
liegt bei denen die schon immer
an den Flüssen saßen oder
schreibend in den dunklen Häusern

die vergeblich Klage führen
dass der Mond sich uns entwindet
die beharrlich künden
von der Sonne die uns scheint
immer wieder.

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Kommentare zu diesem Text

Caty (71)
(15.08.08)
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Caterina (46)
(17.08.08)
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 Isaban (17.08.08)
Ein Text von berührender, melancholischer Nachdenklichkeit, ein einsamer Text aus Zuschauersicht, als würde das lyrische Ich nicht dazugehören, als wären die Mondvermisser und Sonnenverkünder beinahe zu penetrant, eine Außenvorstimmung, die mich als Leser sacht mit sich zieht - vielleicht aber auch nur meine sehr subjektive Sicht und eigentlich viel positiver, optimistischer intendiert, als ich die Zeilen empfinde. Sei's drum, ich mag dein Gedicht so, wie es sich für mich anfühlt sehr.

Liebe Grüße,
Sabine
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