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Wann ich wieder komm is ungewiss.

Geschichte zum Thema Leben

von  Egozentrikerin

Is euch schon mal so was richtig verrücktes passiert? Sowas der Sorte: machs gut Leben, war schön dich gekannt zu haben, vl. sehn wir uns mal wieder aber jetzt muss ich dich erst mal loswerden. Natürlich nich in dem Sinne, dass du dich umbringen willst aber schon in dem Sinne, dass du einfach an nichts mehr denken willst.
Mir schon, letztens erst…war ziemlich abstrus.
Das faszinierende is, ich weiß nicht mal mehr was es war. Es war irritierend und schön und verrückt…und jetzt ist es vergessen.
Aber ich weiß noch was danach passierte. Ich bin in mein Auto gestiegen und fuhr los…ich bin einfach losgefahren ohne Plan ohne Hintergrund ohne Ziel und ohne mich.
Klingt komisch? Is’ aber so.
Ich bin gefahren aber ich war gar nicht da. Ich wusste dass ich lange fahre aber ICH, also ich, die, die ich bin und was mich ausmacht alles was ich dachte zu sein und hoffte nicht zu sein stand einfach nur da und sah mir nach.
Ich sah wie ich einstieg, mich anschnallte, den Motor anschmiss, das Radio mit cooler Mucke fütterte und laut aufdrehte und schließlich losfuhr…Ich glaube ich habe mir sogar noch gewunken und dann war ich weg…ich hab mich selbst überfahren, beim rückwärts raus fahren. Hat nicht mal wehgetan und plötzlich war ich frei. Zumindest fühlte ich mich so.
Mein einziges Ziel bis dahin war die Autobahn - scheiß egal, wo ich lande, scheiß egal wen ich treffe und scheiß egal was ich mache.
Einfach fahren ohne an andere zu denken. Einfach weg. Mich selbst hinter mir lassen. Tot. Überfahren. Und weg!
So ungefähr nach einer Stunde merkte ich dass ich völlig in die falsche Richtung fuhr.
Klingt eigenartig ich weiß. Aber es war so ein Gefühl, ich glaube ich war grad kurz vor Leipzig oder so dabei wollte ich bestimmt woanders hin…keine Ahnung wohin aber auf gar keinen Fall nach Leipzig…zu viele Erinnerungen, zu viel altes ich, zu wenig meins.
Ich hielt an einem Rastplatz und da kam n echt schnieker Typ auf mich zu…Mein einziger Gedanke: „Bitte, bitte, bitte lass ihn nicht hierher kommen.“ Wollt ihr wissen warum?
Genau das war der Grund warum ich mich loswerden wollte…zu viele Männer, zu wenig Liebe, zu viel schlechter Sex und zu viele enttäuschte Gefühle. 
Leider war es gegen drei Uhr nachts und außer mir kein anderes Auto auf diesem Rastplatz.
So stand ich dort mit der Zigarette in der Hand an das Auto gelehnt und starrte auf meine Schuhe.
„Hey, wo fährst du hin?“ Schallte es mir entgegen.
Widerwillig sah ich auf - verdammt war der heiß.
„Keine Ahnung, wenn ich’s weiß sag ich bescheid.“
„Oh.“ Er drehte sich um und wollte grade gehen, als ihm wohl etwas einfiel
„Weißt du, normaler Weise sagen mir die Leute wenigstens wo sie hin wollen bevor sie mir ne Abfuhr erteilen…also wo du hinwillst kannst du mir doch wenigstens verraten…meinst du nicht?“
Ich strafte ihn bösen Blickes, das war echt das letzte worauf ich jetzt Bock hatte, ne Unterhaltung mit nem Typen, der sich normaler Weise wohl nie im Leben für mich interessiert hätte. Seine einzige Sorge war doch nur, dass er die Nacht nicht auf diesem dunklen, langweiligen und feuchten Rastplatz verbringen wollte.
„Hey, sorry…aber ich mach dir’n Vorschlag. Du nimmst mich einfach mit. Is mir egal wo du hinwillst, aber ich will hier einfach nur weg. Hab mich mit meiner Freundin gestritten und na ja jetzt will sie mich nicht mehr sehen. Ich will hier echt nur weg…scheiß egal wohin…Hauptsache weit genug weg um so einiges zu vergessen.“
Oh man jetzt versuchte er es auch noch auf die Tränen-Tour.
„Alter, ich hab echt keinen Bock mich die ganze Zeit von dir voll heulen zu lassen. Wegen deiner Ex…Lass die Mitleidstour und wir kommen ins Geschäft.“
Seine traurige Maske wich einem freudigen Grinsen
„Ach ja noch was, behalt deine Pfoten bei dir und lass dein schmalziges Grinsen. Steig ein!“
„Ich bin übrigens Marius“ Er streckte mir die Hand entgegen.
„Marius? Wie Westernhagen? Na damit is man auch gestraft!“
Ich schaute ihn etwas abschätzig an und setzte mich ins Auto.
„Hey, normaler Weise sagt man dann seinen eigenen Namen wenn man sich schon vorstellt.“
„Mein Name? Der is mit mir gestorben. Steig schon ein. Ich hab nich wirklich Lust hier zu überwintern.“
„Was? Soll ich dich einfach nur ‚du da’ nennen oder was?“
„Woher soll ich das wissen? Denk dir was aus…Vielleicht gibst du mir n Namen der mir gefällt.“
„hmm…okay?!“
Endlich war er bereit sich in die Karre zu quetschen, das wenige Gepäck das er mit sich rumtrug schmiss er auf die Rückbank und nahm Platz.
„Und wohin geht’s nun?“
„Hmmm? Wo willsten hin? Amsterdam? Prag? Madrid? Rom?”
Er verleierte die Augen und hatte wohl endlich gerafft, dass ich diejenige war die hier die Entscheidungen traf wo’s hinging.
„Gib mir mal den Atlas“
Ich hatte endlich einen Plan. Das gute alte Globus Spiel man dreht den Globus und dann hält man seinen Finger irgendwohin und dahin geht die Reise. Na ja Globus oder Atlas is ja nun auch nich so wichtig. Ne Karte von Europa is allemal dabei.
„Sag Stop“
Ich kreiste mit dem Finger über der Karte
„Na los sag schon stop!“
„STOP!“
Stockholm? Schweden? Ich wollte schon immer nach Schweden
„Schweden!“
„Schweden?“
„Schweden!“
„Schweden!“
Marius huschte ein Grinsen übers Gesicht und auch ich lächelte kurz.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (24.02.21)
Das ist mir zu schnoddrig formuliert.
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