Provokation

Gedankengedicht zum Thema Emanzipation

von  Momo

Messerscharf stach er
ihr die Augen aus
sagte: wozu
brauchst du Augen
wenn du nicht sehen kannst
dass ich dein Mann bin
es ist eine Sünde
zu lügen, zu belügen
den eigenen Mann eine Todsünde

dreimal
hatte sie ihn belogen
ihren Mann, besaß sie doch
die Überheblichkeit, dieses Geschenk
nicht anzunehmen
unannehmbar für so einen
Mann holt da schon raus
was da alles noch drin ist
blitzschneller Start
des Autos

dreimal
das Todesurteil
durch überfahren
vollstreckt


Anmerkung von Momo:

Anlass dieses Textes war ein Bericht über den brutalen Mord eines Mannes an seiner jungen Frau vom 29.7.09 in der Presse.

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Kommentare zu diesem Text

steyk. (55)
(04.08.09)
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 Momo meinte dazu am 04.08.09:
Alter Gedankenmüll, der vor hunderten von Jahren in die Köpfe gepflanzt wurde, hat einen hohen Langzeitwert!

Danke für Besuch und Klick, Stefan

liebe Grüße
Momo

 Dieter Wal (07.08.09)
An einem ähnlich schwierigen Thema hab ich mich 12 Jahre versucht, bis der Text lyrisch stand (http://www.keinverlag.de/texte.php?text=245701). Dir ließ sich solche Bestialität offenbar schneller im Gedicht bändigen. Der Text hinterlässt bei Gott keine angenehmen Empfindungen, aber ist perfekt geschrieben.

Leider brauchen wir solche Texte. Die Bestie Mensch ist noch lange nicht human geworden.
(Kommentar korrigiert am 07.08.2009)

 Momo antwortete darauf am 08.08.09:
Ich las darüber in der Zeitung und es floß aus meiner Feder, spontan, aber nicht perfekt.
Ich war mir darüber klar, dass er schon ein wenig schockt, aber ich fand und finde es wichtig, den Finger in die leider immer noch offene Wunde zu legen.
Dein Gedicht werde ich morgen noch einmal genauer lesen.

Dank dir für deinen Kommentar.

L.G.
Momo
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