Zwischen Bergen und Meer

Kurzgedicht zum Thema Wandel

von  Momo

In den Bergen
zwischen all den anderen
Bergen kann der Berg
nur Berg sein

und nicht wie die Düne
am Meer
auch einmal Meer.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Max (43)
(08.09.09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Momo meinte dazu am 08.09.09:
Hallo Max,
ich freue mich sehr über deinen Gedankenschub! :)
Ja, vielleicht.

Ich liebe das Meer, lebte einmal nur (leider) drei Monate auf einer Insel, erlebte auch eine Sturmflut mit und genoss es einfach nur, sich in den Wind zu stemmen und die Gischt zu spüren. Einfach Wahnsinn. Ich würde gerne immer dort leben, aber so wie es aussieht, wird sich das wohl nicht mehr ergeben.
Danke dir für dein Lob und deinen Komm.

Es grüßt dich
Momo

 Isaban (08.09.09)
Liebe Momo,

eine Düne besteht üblicherweise aus Sand, Meer hingegen nach der üblichen Definition aus einer enormen Menge Salzwasser. Es dürfte also für jede Düne schwer sein, ein Meer zu werden. Aber es kann natürlich vorkommen, dass Dünen von salzigem Meerwasser überschwemmt werden und auf diese Weise "unter Wasser gesetzt" mit zum Meeresgebiet gezählt werden. Hm. In Tsunamifällen oder bei anderen Naturkatastrophen, die sich in großen Fluten äußern könnte das allerdings auch einem Berg passieren. Es sind schon öfters ganze Inseln und Festlandküstenregionen untergegangen.

So richtig trägt dein Bild meiner Meinung nach nicht.

Liebe Grüße,

Sabine

 Momo antwortete darauf am 08.09.09:
Hallo Sabine,

es gibt kein Meer ohne den Meeresboden, zählt dieser jetzt zum Meer oder nicht?
Hm, streng genommen eher nicht, oder vielleicht doch?
Sie bilden eine Einheit, so wie der Körper ohne den Geist nicht existieren könnte, das Ganze nennen wir dann Mensch, solange der Körper vom Geist durchströmt wird; wird diesem der Boden entzogen bleibt nur eine Leiche übrig.

Danke für deinen Kommentar, Sabine, und dass du hier deiner Skepsis Raum gegeben hast. So wurde ich gezwungen, auch noch einmal über die Stimmigkeit meines Gedichtes zu reflektieren, was ja nie schaden kann. :)
Metaphern sind ja Bilder, die nicht den Anspruch erheben, einer wissenschaftlichen Analyse standzuhalten, nur stimmig sollten sie sein!

Liebe Grüße
Momo

 AndreasG (08.09.09)
Hallo Momo.

Den Gedanken finde ich faszinierend, die Aussage dahinter (je nach Interpretation) sehr interessant. Natürlich drängen sich auch Fragezeichen auf, die die Bilder näher beleuchten wollen (etwa: waren die meisten Berge nicht auch Meer? Bestehen sie nicht oft aus der Quintessenz des Meereslebens (-> Kalkstein mit fossilen Einlagerungen)? Kann die "Flatterhaftigkeit" ("Lebensdauer") einer Düne überhaupt mit einem Berg verglichen werden? Sind Dünen zerriebene Berge? Hat ein freistehender Berg die Chance kein Berg zu sein? Muss eine Düne inmitten von Bergen immer eine Düne bleiben? ...).
Allerdings ist das ein Grundproblem aller Bilder, Gleichnisse und Metaphern, das wohl nicht zu lösen ist ... was auch nicht wünschenswert wäre, wie ich finde. Ein Bild will ja nicht eine Wahrheit platt heraus schreien, sondern überlässt sich der Interpretation der LeserInnen.
Stellt sich noch die Frage, ob die gewählten Bilder passend sind.
Für Puristen müsste es wohl Steinhaufen (o.ä.) in beiden Fällen heißen (etwa: zwischen Bergen kann ein Steinhaufen nur Berg sein, aber als Düne kann der Steinhaufen auch Meer werden ...), was sich nicht sonderlich angenehm liest, jedoch durch ein schöneres Wort ersetzt werden könnte. - Mir gefallen jedoch Berg und Düne, weil es so schön griffig ist, leicht und beschwingt daher kommt und die Aussage nicht offen vor sich trägt.

Liebe Grüße,
Andreas

 Momo schrieb daraufhin am 08.09.09:
Hallo Andreas,

ich glaube, dass es auch nicht die Aufgabe und Intention von Metaphern ist, einer inhaltlichen Analyse standzuhalten, es sind Bilder, die dem Betrachter viel Raum lassen sollen für Eigenes, stimmig sollten sie allerdings schon sein.
Und da wir keine Puristen sind (nehme ich mal an) müssen meine Berge und Dünen nicht in Steinhaufen verwandelt werden. *über die Stirn wisch*
Schön, dass sie dir so gefallen!

Liebe Grüße
Momo
steyk. (55)
(09.09.09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Momo äußerte darauf am 09.09.09:
Das rationale Denken und die Phantasie verhalten sich zueinander wie Winter und Sommer.
Am angenehmsten ist die Temperatur wohl irgendwo dazwischen. Ich muss jetzt an die ‚Unendliche Geschichte’ von Michael Ende denken, in der die Phantasielosigkeit der Welt schwarze Löcher in Fantasien entstehen lässt, die alles verschlingen.
Sie brauchen sich wohl zwingend gegenseitig, die Rationalität und die Phantasie.

Vielen Dank für deinen Komm und *, Stefan, ich finde mein Bild auch stimmig. :)

Liebe Grüße
Momo
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram