Augenblicklich(es) vergessen

Text

von  ZornDerFinsternis

Wenn der Augenblick gleich Vergessen weicht, und deine Stimme jämmerlich schreiend verstummt - dann weiß ich, dass ich hier bin. Existiere. Fest stecke. Vegetiere. Nicht glücklich bin. Glück ist so ein beschissenes Wort. Verlogen, von Anfang bis zum Ende. In jeder Silbe, eine Lüge, von Schmerz gefickt und zusammengehalten, ebenso, wie die Liebe. Gut und Böse gibt es nicht mehr - nur noch eins: bestialisch. Einsamkeit rinnt durch die Dunkelheit. Verwischt deine Spuren, die sich im Sternenstaub verlaufen hatten. Deine Augen sprechen nur in Leere - der Sprache der Gefühlslosigkeit. Und immer, wenn ich mich an unsere Momente und Augenblicke klammern will, dann kommt von irgendwo her der Wind, und reißt dich mit. Aus meinen Armen. In meinem Herzen geht etwas kaputt - ich weiß nicht was, ich weiß nicht, in welcher Windung; welcher Faser - ich weiß nur, es gibt kein Ersatzteil für dieses Ding, das zu Bruch gegangen ist. Wenn ich los laufe - weg von hier, weg von mir, und vorallem, weg von dir, dann weiß ich nicht, ob ich irgendwo ankommen werde. Ob ich an den Fragmenten und Trümmern meines alten Lebens vorbeieilen werde. Ich weiß nicht mehr, unter welchem Stein, meine Seele ruht. Erinner mich, an den Tag, an dem ich dich das erste Mal traf. Dich zum ersten Mal lächeln sah. Unser erster Kuss - die erste Umarmung. Und alles ist kalt. Sehe deine Augen nicht. Rieche deinen Duft nicht. Spüre dein Licht und deine Wärme nicht. Sehe dich nicht. Es ist, als wärst du aus allen Bildern gewichen. Aus allen Erinnerungen gerissen. Als hättest du nie hier verweilt, mit mir gelebt, gelacht, geweint. Du bist nie gewesen. Warst nie du selbst. Hast mich nie gehalten. Mich nicht geliebt. Und ich, ich Idiot, ich sitze hier. Versuche mir dein Bild vor Augen zu halten. Deine Liebe, in mir leben zu lassen. Dein Lachen hierher zurück zu holen. Und du, du lachst bloß. Schreist wieder. Wieder wirfst du die Schnapsflasche nach mir. Meine Haare wirbeln durch den Raum, mir ist kalt und wieder wärmt mich bloß deine Faust und das Blut, das aus der Stirn rinnt. Ich krümme mich. Bitterkeit, spricht von oben herab und der einzige Wunsch, ist, dass unsere Liebe endet.

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Kommentare zu diesem Text

Asvika (23)
(06.10.09)
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