Die Hausfrau ist ein Phänomen,
was viel zu selten wird geseh'n.
Sie rennt die Treppen rauf und runter,
bleibt dabei fröhlich, frisch und munter.
Knirschen die Knochen und meckern Gelenke,
wehe, wer da Schlimmes bei denke.
Sie steckt es weg, ganz ohne Gemurre,
doch Vorsicht bei innerem Wutgeknurre.
Mann, Hund und Kinder sind kein Problem,
die Technik macht alles ihr recht bequem.
Zum Spülen gibt es gar ein Teilchen,
das macht alles sauber; nur dauert's ein Weilchen.
Für die Wäsche, die kleine, die große,
ob Ketchup, Wein oder Bratensoße,
Mittelchen finden sich an jeder Eck',
entfernen mit Sicherheit jeden Fleck.
Die Fenster hält sie stets klar und rein,
so spiegelt sich drin der Sonnenschein.
Und wenn's dann mal regnet, ist das nicht schlimm,
sie hat dann im Eimer das "streifenfrei" drin.
Schaut sie auf den Boden, da wird's ihr bange,
Pfoten, Schlieren und Streifen.....solch lange!
Nach kurzem Bedenken hat sie's dann gerafft,
mit "bodentiefrein" ist auch das bald geschafft.
Sie schaut auf die Uhr- ihr wird leicht anders,
sagt liebe Leute - wie geht das, wie kann das?
Schon Mittag ist's und es kommt bald die Meute,
gewarnt wird sie auch durch das Glockengeläute.
Es kündet vom Ansturm auf ihre Küche,
noch ist's ne saub're, gepflegte, frische;
doch ändert sich dies, wenn am Herd sie dann steht
und nachdenkt, was nun am schnellsten geht.
Hungrige Augen schauen sie an,
verzweifelt der Blick von ihrem Mann.
So viel hat er auf der Arbeit an Kraft gelassen
und jetzt noch kein Essen - ja ist es zu fassen?!?
Auch da gibt es Hilfe, mal billig, mal teuer,
der Ofen ist ihr eh nicht ganz so geheuer.
So packt sie denn all ihre Lieben und sagt:
"der neue Grieche, der ist stark gefragt".
Nach dem Essen sind alle geschafft,
der Kleine hat Stress weil er Mathe nicht rafft.
Nun bringt auch sie die grauen Zellen in Schwung
und fühlt sich dabei schon fast wieder jung.
Die Große ist nervig, weil' s MakeUp verschmiert
und sie sich so vor allen And'ren geniert.
Auch hier hilft sie nun mit vollem Elan,
damit die Lady noch feiern geh'n kann.
Im Wohnzimmer fühlt sich die Hausfrau ja,
wie im Holzfällercamp in Kanada.
Denn dort liegt schnarchend der Ehemann,
sägt voller Inbrunst die Bäume an.
Sie denkt so bei sich, ach lass ihn mal ruh'n,
ich kann in der Zeit für mich mal was tun.
Setzt sich vor'n PC, schaut im Netz mal vorbei
lehnt sich zurück - und hat endlich frei.
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