Sorge um Deutschland

Text

von  autoralexanderschwarz

Angeregt durch die aufregend neuen und spitzfindigen Thesen eines universalgelehrten Bundesbankers, der stellvertretend für uns alle aufgestanden ist, um die Wahrheit zu sagen, muss es erlaubt sein, die Existenzberechtigung bestimmter Rassen in unserer Gesellschaft zu hinterfragen. Warum länger mit dem schwachen Feind zusammen leben, wenn es doch so einfach scheint ihn zu zerschlagen? Schließlich ist das die mehrheitliche Meinung unserer liberalen, demokratischen Gesellschaft. Da in jenem klugen Buch, das der bescheidene Autor der Weltöffentlichkeit präsentierte, bereits genug über die unheimliche Fertilität muslimischer Einwanderer geschrieben wurde, soll hier warnend auf eine andere Gruppe aufmerksam gemacht werden, welche unsere gesellschaftliche Gesundheit gefährdet: die Rasse der Künstler, deren wirtschaftlicher Nutzen von je her nicht gering genug geschätzt werden kann. Klein sind und waren die Auflagen ihrer Bücher, unzeitgemäß ihre Thesen und allzu oft kommen sie zu deprimierenden Schlüssen, vermögen es nicht einmal den braven deutschen Arbeiter nach seinem harten Tageswerk zu erheitern. Wie viel Geld wird Jahr für Jahr in die Förderung von Theatern, Schriftstellern und Schauspielern investiert, wie wenig messbare Resultate lassen sich statistisch belegen? Viel sinnvoller wäre es, von dem Geld neue Atomkraftwerke zu bauen oder es in Hedgefonds zum Nutzen kommender Generationen zu mehren. Ich möchte nicht, dass meine Enkel und Urenkel zwischen langhaarigen Idealisten und Gutmenschen aufwachsen, viel wichtiger ist es den Lebensstandard – sprich die Konsummöglichkeiten – zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte die Bildung der kommenden Generationen möglichst vollständig umgestellt werden. Es ist vergeudete Zeit, die Schüler Schillers Lied von der Glocke oder Goethes traurigen Werther lesen zu lassen, wenn in der gleichen Zeit wertvolle Formeln, Statistiken und die Grundkenntnisse des globalen Finanzsystems vermittelt werden könnten. Wir bräuchten viel mehr kleine Bundesbanker, ebenso, wie wir viel mehr Ingenieure und Politiker brauchen. Zahllose Statistiken belegen zudem, dass Delikte wie fortwährender Drogenkonsum oder auch geistiges Rebellentum gegen die bestehende Ordnung in dieser Rasse besonders häufig zu Tage treten, die sich doch selbst andauernd von dem Durchschnitt abgrenzt und meistens unter sich bleibt. Umerziehungslager wären eine Lösung, eine andere all diese Künstler abzuschieben, denn es gibt genug andere Länder, die nicht so fortschrittlich und effizient denken wie wir selbst.

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Kommentare zu diesem Text

Rechtschreibprüfung (30)
(31.10.11)
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 autoralexanderschwarz meinte dazu am 31.10.11:
Genau: und Dein schlagendes Argument ist:
"Offenbar hast Du das Buch nicht gelesen."
Kommt irgendwie bekannt vor, weil man ja
nur noch über Integration, Ausgrenzung
und ein "homogenes Demokratieverständnis" sprechen
kann, wenn man dieses großartige Buch gelesen hast.
Auch Deine Kritik läuft irgendwie ins Leere,
weil Du mich ja eigentlich genau verstehst.
Mir geht es um eine rhetorische Übertreibung,
aus der "furzend" alle Luft entweicht, auch wenn ich das nicht so ausgedrückt hätte. Und gegen die Hyperbel "dümmlichste"
wehre ich mich schon irgendwie, wenn man sieht, was bspw.
Kelek in diesem Zusammenhang publiziert hat. Mich stört schon
der Begriff "autochthon". Das hier auch eine gewisse Polemik
mitschwingt will ich gar nicht leugnen, aber was stört dich eigentlich?

 autoralexanderschwarz antwortete darauf am 31.10.11:
Und ungeachtet inhaltlicher Differenzen auch von mir beste Grüße
Rechtschreibprüfung (30) schrieb daraufhin am 31.10.11:
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 autoralexanderschwarz äußerte darauf am 31.10.11:
Lieber Leser,

ungeachtet der Tatsache, dass ich nicht glaube, dass es Dir um eine inhaltliche Diskussion geht, kann ich das hier nicht unkommentiert so stehen lassen, weil Du mich zum einen falsch verstehst und zum anderen belehren möchtest. Es geht mir hier auch mitnichten um einen rhetorischen Schlagabtausch vor einer eingebildeten Öffentlichkeit, ich werde Dich im Folgenden weder zitieren noch in irgendeiner Weise anfeinden, ich werde Dir versuchen zu erklären, wie ich diesen Text gemeint habe, obwohl ich so etwas eigentlich prinzipiell für falsch halte. Allein, du lässt mir keine andere Wahl.
Ich vermute, dass ist Teil Deines Konzepts "Rechtschreibprüfung"

Zuerst einmal vorweg. Dieser Text ist kein inflationärer Diskussionsbeitrag zur Sarrazindebatte, er ist weder damit getaggt, noch taucht dieses Wort ein einziges Mal auf und Kern meines Anstoßes ist auch nicht sein Buch, - dass ich, hier noch einmal ganz explizit, NICHT glesen habe. (Was ist ein Tricksatz?) -
sondern eine Reihe von Aussagen, die von ihm und Anderen in den Medien getätigt wurden. Es geht mir auch nicht - nur - um eine Debatte zur Integration, sondern um einen Gedanken, der gewissermaßen
der neuralgische Punkt im Fundament der Integration ist, der Gedanke, dass per Mehrheitsmeinung oder eingebildeter Vertreter einer solchen, so etwas wie eine Leitkultur definiert wird, die - das meinte ich mit dem Wort - autochthon und gefährdet ist. Ich bin in diesem Sinne gewissermaßen Feind eines kristallinen Kulturverständnissses.
Mir ist durchaus bewusst, dass Sarrazin das Lied von der Glocke schätzt, auch ich schaue gelegentlich Fernsehen, es ist gerade
sein - in zahlreichen Nebensätzen eingeräumtes und propagiertes - Kulturverständnis, das mich verärgert hat.
Gleichzeitig ging es mir darum zu verdeutlichen, dass "ökonomische" Argumente, wie Sie in den Medien geführt wurden
auch zu anderen Schlüssen genutzt werden können.

Verstehst Du, was ich meine?

Gruß
AlX
Rechtschreibprüfung (30) ergänzte dazu am 01.11.11:
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 autoralexanderschwarz meinte dazu am 01.11.11:
O.K. Ich habe meinen Text jetzt auch noch einmal gelesen und kann Deine - jetzt viel konsensorientiertere - Kritik in den zwei zentralen Punkten durchaus verstehen. Ich bin gerade zu Besuch bei Freunden und kann hier nur sporadisch einen Laptop nutzen. Ich werde Dir sobald ich wieder zuhause bin noch einmal umfassender antworten, bitte um Geduld und verbleibe mit freundlichem Gruß

AlX

 autoralexanderschwarz meinte dazu am 19.10.13:
Umfassende Antworten brauchen manchmal Zeit, dafür sind sie umfassend. Ich habe das jetzt mit einigem Abstand noch einmal gelesen und mag diesen Text noch immer. Es ist - und das hätte ich vielleicht direkt schreiben sollen - kein argumentativer Text, aber dennoch irgendwie ein "Beitrag zur Sarrazin-Debatte", wenn auch
m. E. kein inflationärer. Vielleicht lässt es sich am besten als Bewusstseinsstrom fassen, in dem das Prinzip der Ausgrenzung mit nur ideologisch maskiert ökonomischen Argumenten - zumindest stellenweise pointiert - übersteigert wird. Dass - in Reaktion auf einige Interviews Sarrazins in diesen Tagen - auch durchaus Wut in diesen Zeilen mitschwingt, kann ich nicht nachträglich leugnen. Natürlich sind die Anspielungen so gemeint, wie du Sie verstanden hast. Mehr ist es nicht, aber auch nicht weniger.
Graeculus (69)
(24.12.16)
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 autoralexanderschwarz meinte dazu am 25.12.16:
Schwierige Frage, die sich aber vermeiden lässt.
Beide Texte sind zwar seit längerer Zeit nicht mehr Teil der (zentralabiturrelevanten) Obligatorik (für NRW, bei den anderen Bundesländern weiß ich es nicht), was aber mitnichten heißt, dass sie nicht Teil des Deutschunterrichts sein können. So ein bißchen Freiraum hat man dann ja doch noch. Wenn man möchte, kriegt man zumindest das "Lied von der Glocke" unter. Dieses habe ich in dem Text auch nur bemüht, weil Sarrazin damals durch die Talkshows zog und nicht müde wurde immer wieder dessen Wert für die deutsche Kulturgeschichte zu proklamieren.
Der Fairness halber muss man aber auch anfügen, dass aktuell zumindest wieder Kafka ("Der Proceß") behandelt wird (und der "Faust"). Dafür ist die "Iphighenie" rausgeflogen.

Ungeachtet all dessen
Frohe Feiertage & eine gute Zeit
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