Politischer Schlagabtausch in Karls Kneipe morgens gegen viertel vor Zehn "2c"

Dialog zum Thema Meinung/ Meinungsfreiheit

von  Prinky

DIALOGFORTSETZUNG
PERSONEN:

Martin, deutscher Skin
Rose, linkes Girl
Menhuin, israelisch, jüdischer Gaststudent
Özlem, deutscher mit Migrationshintergrund
Anke, Streetworkerin
Judith, linkslastige Politrikerin
Berndt, rechtslastiger Politiker
Karl, einfach nur ein Wirt

Özlem:
Also Leute, trinkt und quatscht!

Anke:
Nur mal so am Rande Karl,
was meinst du bitte mit Nachteil?

Karl: "während er ausschenkt"
Wie ihr wisst waren das Elsaß und ein gewisser Teil Lothringens immer deutschsprachig, auch wenn diese Gebiete immer wieder zwischen Deutschland und Frankreich hin,- und her gerissen wurden.

Berndt:
Der Rhein sollte die Grenze sein.

Martin:
Das ist echt so kacke, man...Warum? Wer sagt denn wo eine Sprachgrenze vorhanden sein muss? Die Franzosen?

Karl:
Aber...aber Leute, bitte...lasst mich doch mal ausreden.
Danke!
Nach Ende des zweiten Weltkrieges betrieb Frankreich eine extreme
Französisierung in meiner Heimat. Und die Menschen waren einfach
überrascht von der Härte. Aber andererseits wurde ihnen gesagt;
Leute, wollt ihr wahrhaft Deutsche sein? Wollt ihr zu dieser Verbrecher
Nation gehören, oder nicht doch lieber zum Siegerstaat Frankreich?
Und das reichte vielen schon. Desweitern gab es Schläge, wenn man in der Schule, bzw. auf dem Pausenhof deutsch sprach. Mir passierte das selber
in den Sechzigern. Und zur Strafe musste ich die französische National-
hymne vorsingen. Vor allen anderen Schülern.
Aber ich bin im Herzen Deutscher geblieben.
Viele andere jedoch haben sich in ihr Schicksal ergeben. Sie versuchen mit aller Macht gute Franzosen zu sein. Aber es gibt die und die.

Rose:
Man Karl, schenk weiter aus, und...nein, trink einen mit. Bei dem Scheiß, den du hier laberst, kann man nicht anders als einfach nur noch saufen.

Berndt:
Du entlarvst dich selber Rose. Merkst du es denn gar nicht?

Martin:
Ja Rose, merkst du denn gar nix mehr? "grinst"

Rose:
Nein, aber im Ernst Berndt, wer glaubt denn solche Geschichten.
Vive le France...das ist ok!
Solche Monster, wie du sie beschreibst Karl, existieren in deiner Phantasie. Einzig und alleine in deiner Phantasie.
Ich glaube das überhaupt nicht. ÜBERHAUPT nicht!

Karl:
Das ist die Entlarvung linken Denkens Rose. Es kann nichts böseres geben als den Deutschen an sich, was Rose?

Menhuin:
Ja, aber wenn ein Volk sich anders entscheidet, und es das in seiner Mehrheit beschließt, dann sollte man das anerkennen. Das geht in deine Richtung Karl.

KARL GEHT ZUR THEKE, WEIL MOMENTAN EINE REGELRECHTE BESTELLWUT AUSGEBROCHEN IST, UND KARL IN ERSTER INSTANZ IMMER NOCH NUR EIN WIRT IST.

Anke:
Tja, das zum Thema Elsass. Was denkst du über Eupen Berndt?

Berndt:
Wenn Belgien zerfällt, dann weissage ich dir nun folgendes, und du wirst merken, ich habe recht!
Die Wallonen in der Wallonie werden sich über kurz oder lang Frankreich anschließen. Die Flamen werden ihren eigenen Staat gründen, und die Deutschen um Eupen, St. Vith und Arel werden ihre Optionen haben.

Martin:
Heim ins Reich. Jawoll!

Berndt:
Ich würde mich freuen Martin, aber ich würde es nicht so drastisch wie du formulieren.

Martin:
Ach ne, wie denn?

Berndt:
Erste Option. Sie schließen sich Deutschland an und werden wieder zu Aachens historischem Hinterland. So war es jedenfalls bis 1918. Dann fiel das Gebiet ja bekanntlich an den neu gegründeten Staat Belgien.
Im übrigen, ich hasse diese Kunstprodukte.
Zweite Option.

Judith:
Was hastn gegen Kunstprodukte? Übrigens ein blödes Wort.

Berndt:
Sage ich dir gleich. Moment...wo war ich, ach ja,
zweite Option!
Eben diese. Also, sie schließen sich mit Luxemburg zusammen.
Das halte ich aber nicht für zukunftsträchtig.
Dritte Option. Sie bilden einen kleinen Staat wie Liechtenstein,
was ich aber nicht glaube. Der wäre gar nicht lebensfähig.

Rose:
Also läuft es wieder auf das Großreich aus.

Berndt:
Ja, aber es wäre vernünftig. Was ist daran großmachtssüchtig?
Es ist normal.

Judith:
Mein Gott, nein Berndt, normal wäre ein Staat mit Namen Belgien, der weiterhin existieren würde. Und vor allem, was wäre denn mit Brüssel?
Diese multinationale Großstadt, was wäre mit ihr?

Berndt:
Ich glaube, diese Stadt ging mit den paar Wallonen, und den zigtausenden Moslems mit nach Frankreich. Wäre jedenfalls besser für die Flamen.

Anke:
Wieso?
Weil die Moslems den Flamen ihre Arbeit wegnehmen?

Martin:
Phrasendrescherin Anke hat wieder zugeschlagen. Gut gemacht Frau Streetworkerin, übrigens ein bescheuerter Name. Aber im Heute wohl normal.

Rose:
Bullshit Martin...Bullshit, du erinnerst dich?

Menhuin:
Tja, wie auch immer, unsere Zeit für diesesmal ist um. Ich hoffe, wir können das bald mal vertiefen. Das Thema ist spannend, und ich liebe diesen fetzigen Streit in dieser Runde.

Martin:
Ey genau Menu, geil! Bist ja ne Type, heiß!

Berndt:
Dann, lasst uns zahlen.

ES WIRD BEZAHLT UND KARL SCHAUT DEM BUNTEN DEUTSCHLAND NACH.
VIELLEICHT WÄRE SEIN LEBEN ALS FRANZÖSISCHER WIRT DOCH EINFACHER?

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