Von morgens bis abends, Montags bis Sonntags

Skizze

von  Iv0ry

Es plätschert so vor sich hin.
Das Atmen, das Gehen, manchmal höre ich mein Herz schlagen, wenn ich es etwas zu eilig habe.
Ich habe es selten eilig, es gibt wenig, wohin es mich ziehen könnte, und wenig, vor dem es sich lohnte zu fliehen.

Sie holen dich doch immer wieder ein.
Die Einsamkeit ebenso wie die Liebe, die Melancholie und das Bedürfnis nach Nachtspaziergängen.

Morgens werfe ich Pflandflaschen in Glaskontainer und streiche mir Farbe auf die Augen, die ich dahinter geschlossen halte - tagelang.

Ich sehe ihn nicht, mich nicht mehr im Spiegel und keine roten Ampeln, keine zerknautschten Zigarettenschachteln, keine um Wasser bettelnden Grünpflanzen, keine Flugzeuge am Himmel.

Ich schreibe mit Worten, die keinen Klang mehr haben, schreie mit jener gieskannenrostigen Stimme, die mir geblieben ist und freunde mich mit einer Elster an.

Wir sitzen im Sonnenaufgehen auf Baumwipfeln, den Verstand zwischen Zähne und Schnäbel geklemmt, auf der Suche nach Diebesgut.

Wir sind auf Kriegspfad.
Seid gewarnt. Wir werden es finden.

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Kommentare zu diesem Text


 Mutter (08.02.11)
"Morgens werfe ich Pflandflaschen in Glaskontainer und streiche mir Farbe auf die Augen, die ich dahinter geschlossen halte - tagelang."

Cooler Satz.

Hier würde ich aber das 'dem' noch einfügen: "Wir sind auf Kriegspfad."
Klänge für mich runder.

Und zur Elster: Wir haben früher mal eine aus dem Nest gefallene Elster großgezogen. Die hat am Liebsten Hundefutter aus der Dose gefressen, und war kackfrech.
Eines Tages war sie weg.
DerAutor (42)
(08.02.11)
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Mondscheinsonate (39)
(08.02.11)
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