Ich bin an einem einsamen Ort. Ich kenne ihn nicht. Aber die Menschen sind mir fremd. Die Häuser sind anders. Die Kultur ist mir nicht bekannt.
Wo bin ich?
Die Sonne stirbt hinter mir in ihrem eigenen Blut. Ich sehe sie sterben. Untergehen.
Es ist eine ausgestorbene, weiße Stadt. Ich erschauder. Mein Freund hält meine Hand.
Ich gehe mit ihm die Gassen entlang. Sie sind tot. Leer. Verwüstet.
Es ist nicht Tag. Es ist nicht Nacht. Es gibt kein Gut und kein Böse. Es gibt keine Sonne und keinen Mond. Es gibt keine Zeit.
Eine alte Frau kocht in einem verdrecktem Haus. Ihr Mann sitzt auf einem Stuhl. Ich kann es durch die Türe sehen.
Es gibt hier kein Leben. Nur den Tod? Ich spürte ihn. Immer näher.
Es gibt hier kein Sein. Nur Müll. Nur Dreck und ruinenartige Häuser.
Sterbende Bauten. Alte und kaputte Gegenstände liegen auf der Straße.
Zwei rote Sessel stehen vor einer Türe. Niemand sitzt auf ihnen.
Aus einem Haus dringt Musik.
Mein Freund. Er geht hinein und steht auf einem Trümmerhaufen. Er sagt Hallo. Doch nur der Wind meldet sich, der in einer fremden Sprache singt.
Ist die Zeit stehengeblieben? Die Autos. Der Traktor. Aus einer anderen Zeit.
Krankheit?
Seuche?
Tod?
Überall und doch nirgends. Welche Geschichte verbirgt sich hinter dieser verwahrlosten Stadt? Keine Menschen.
Nur Katzen.
Überall diese fürchterlichen Katzen. Die keine gewöhnlichen Katzen sind. Sie sind die Überbringer von Unheil und Tod. Ich spüre es.
Die Stimme. Ein Gesang.
Der Wind dreht sich im Kreis. Er bläst. Er bläst Blätter in seinen Strudel von Trauer hinein. Immer weiter. Immer weiter. In seinem Kreislauf.
Eine Geisterstadt. Die Kirche. Alt und unheimlich. Woher kommt diese Musik? Der Gesang?
Ist es nur der Wind? Das Gebläse seiner Klage? Seiner Trauer?
Oder singt die alte Frau? Ist sie hier? Wo ist sie? Ich kann sie fühlen...
Anmerkung von Muuuzi:
in Rhodos...
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Kommentare zu diesem Text
ichbinelvis1951 (64)
(12.02.11)
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