abgesang

Skizze

von  poena

die uhr schneidet ihre rillen in den tag
minute für minute ziehen neue farben
meine kleider an und drehen sich
das rot der sonnenglut
das schwarz aus vogelaugen

das grüngrauorangegelb da draußen
im frühlingswind fühlt sich geblümt

eine fremde schlägt zeitraffend mit den flügeln
die kinder im glashaus entwurzeln ihre schuhe
der bär bekommt seinen grünen zweig
nur ich hatte nie drei wünsche frei

unter der haut ticken sie noch
und wachsen dir zu

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (18.04.11)
Das ist eines der Gedichte, die KV adeln!
Ohne jede Polemik: Dieses Gedicht ist um einiges besser als so manche von Reiner Kunze, mit dem dich einiges verbindet; es gibt einen Verwandtschaftshauch in deinen Versen.
Hzlst, Uli
(Kommentar korrigiert am 18.04.2011)

 poena meinte dazu am 18.04.11:
oh, danke sehr! den hauch kunz kann so ein hinz wie ich wohl ganz gut vertragen? .. einen lieben und einen gruß zurück, s
(Antwort korrigiert am 18.04.2011)

 irakulani (18.04.11)
Ganz ohne Ahnung: Ich find' s genial!

L.G.
Ira

 poena antwortete darauf am 18.04.11:
danke! obschon genial eine echte vorgabe ist.. ;o)
lg, s

 Isaban (18.04.11)
Ich sehe keine Ähnlichkeit mit Kunze - und das ist auch gut so. ;)

Liebe Grüße,

Sabine

 Bergmann schrieb daraufhin am 18.04.11:
Dein Motto, liebe Sabine, kleine Rechthaberin: Ein Tag ohne Widerspruch ist ein verlorener Tag. - Verwandtschaftshauch, schrieb ich oben, nicht Ähnlichkeit. Im übrigen: Reiner Kunze war nicht der schlechteste Lyriker.

 poena äußerte darauf am 18.04.11:
ho ho, bitte nicht gleich in die haare kriegen... :o)
ich selbst wundere mich ja immer über verwandtschaftsverhältnismäßigkeiten, hauchartige, mit anderen autoren, aber ja! da wir alle dieselben buchstaben verwenden, gefühle haben, menschen sind,- wer wäre ich, mit sicherheit zu sagen, ich bin mit ihnen nicht ein häuchlein verwandt. das lesen machts. und doch bin ich immer nur ich.

wer weiß das schon so genau.
der schiedsrichter sagt, ihr habt beide recht.
danke euch! s
:o)

 ViktorVanHynthersin (18.04.11)
Ein in jeder Hinsicht gelungener Text! Sehr, sehr gerne gelesen!
Herzlichst
Viktor

 poena ergänzte dazu am 18.04.11:
freu mich, danke!
Caty (71)
(18.04.11)
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wiesel (44) meinte dazu am 18.04.11:
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 poena meinte dazu am 18.04.11:
liebe caty, du trittst mir nicht nahe, dafür kennen wir uns zu wenig und ich kann auch deine kompetenz nicht einschätzen. muss ich auch nicht.

ich betrachte deinen kommentar hingegen mit interesse und wundere mich, denn ich finde, dass alle bilder, die zum teil aus dem märchenbereich stammen, sehr stimmig sind.
nun, das messer der zeit ist mir zu abgebraucht und sagt auch nicht das, was ich meine. es geht bei metaphern um die verknüpfung von zwei bereichen, die normalerweise nichts gemein haben. insofern ist dieses bild der zeit (symbol uhr) die schmerzhaft langsam/schnell vergeht und zäsuren/spuren in den alltag schneidet, für mich logisch.
kinder im glashaus wachsen... und irgendwann wachsen sie aus ihren schuhen, entwurzeln sich und gehen.
ist das schwer verständlich? das sehe ich nicht.
drei wünsche- der bär mit dem haselzweig- märchenmotive. es war einmal. und wenn sie nicht gestorben sind, dann wünschen sie noch immer. auf einen grünen zweig kommen, im winterschlaf gewesen sein,.. etc
wer unter der haut tickt, steht auch da. nämlich die wünsche.

und ja, glückssache sind weder die metaphern noch dieser text. da hast du recht.

allerdings hat brecht nicht meinen text als kunscht bezeichnet. vielleicht trittst du ihm mit diesem zitat zu nahe.

lieben gruß,
p
(Antwort korrigiert am 18.04.2011)
wiesel (44)
(18.04.11)
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 poena meinte dazu am 18.04.11:
nein, das musst du nicht erklären... danke sag ich trotzdem.
liebgrußwinkt*
s
(Antwort korrigiert am 18.04.2011)
wa Bash (47)
(18.04.11)
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