Eine kleine Hymne an die Liebe – Rosenfinger

Hymne zum Thema Liebe, lieben

von  Georg Maria Wilke

Welch Zierde des Morgens, wenn Eos mit zarten Fingern
gleich knospender Rosenfrische die Wolken berührt –
Eos rhododaktylos, du rosenblättriger Kuss,
dein Wesen erfreut und erhellt auch der Götter Seelen,
bringst du, Künderin des Tages,
dem Menschen die lichte Gestalt,
die nahe dem Herzen ein Mysterium geschaffen,
für alle, die leben – für alle, die atmen
die Luft, die die Nacht so frisch in den Morgen streut,
du kündest den Tag auch den Göttern,
die nächtlich belauschen das Geheimnis der Welt,
dass nur der Mensch kann finden,
manch einen Gott neidisch macht auf dieses Vorrecht,
welches der Mensch dem Weltenlaufe schenken kann:
es ist die Liebe,
die aus Dunkelheit und Licht eine Einheit gebiert,
die jeden Morgen aufs neue
deine Hand mit den Rosenfingern berührt.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

Eos rhododaktylos, dieser Begriff, dieses Bild wurde von
Homer in der „Odyssee“ verwendet und bedeutet:
rosenfingerig, mit Rosenfingern. Eos, die Göttin der Morgenröte, lat. Aurora, wurde von den Aoiden, Sänger,
die Lieder, die Oden vortrugen, besungen. Es waren Lieder die Freude und Kunde in die Welt brachten.
Dieses Bild der Eos rhododaktylos hat mich zu dieser
kleinen Hymne inspiriert.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (24.11.11)
Hi lieber Georg,

„die Luft, die die Nacht so frisch in den Morgen streut,“
Einfach Großartig, wie du diese Hymne mit Fantasie und Farben bereicherst.
War gerne bei dir auf Besuch

Liebe Grüße

Franky
SigrunAl-Badri (52)
(24.11.11)
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 Tintenklexe meinte dazu am 27.11.11:
möchte mich Sigruns Meinung anschließen und ein dickes Kompliment hierlassen.
LG Gabi
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