Mono-tonal für Metronom und zwei Glas Rotwein

Symbolgedicht

von  Georg Maria Wilke

Wenn ich mich strecke in diese ausgesparten Räume,
die erst als Zwischenraum in mir, in dir,
so zwischen uns entstehen, ein Nachtflug,
der die Gedanken liebt, die einst gesehen,
als Bild in einem Spiegel sind,
und dieser Spiegel spiegelt nicht,
er will dich und mich, will uns
als Ganzes nehmen bevor in tausend Teile
er zerbricht – so ist das Bild kein Trost,
verloren ist, was einst so still im Innern
sprach als wären Worte Küsse und berührten
die Lippen nur nachts,
wenn alles zum Schweigen drängt.

Auch Ungesagtes bleibt ein Schweigen
und schleicht ins Wort, um ganz Gestalt zu werden,
in einer Form, die ohne Süße mit der Schwere ringt
und dringt der Klang, der altvertrauten Laute
in deine Seele tief und tiefer noch
als all das Verborgene, das als Geheimnis
in den blinden Augen liegt,
so dringt das Bild der Nacht
durch abermals gelebte Spiegel,
die wie ein Angesicht in diesen Räumen lebt
und schaut und blickt verzückt
auf all die ZWISCHENRÄUME,
die nicht ein Traum sondern viele sind,
so wird der nächtliche Gedanke
ein Wort, wo stets das Auge blind,
doch alle Bilder sind nicht namenlos
weil sie ein NAME sind.

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